Temperatur- und Konzentrationsabhängigkeit chemischer Reaktionen

Chemische Reaktionen sind nicht nur von den Reaktionspartnern und ihrem intramolekularen Aufbau abhängig, sondern auch von äußeren Bedingungen. Die Kenntnisse darüber, welche Größe eine Reaktion begünstigt, ermöglicht die Einflussnahme zum eigenen Nutzen. Der folgende Beitrag soll zeigen, wie sich freie Reaktionsenthalpie und Reaktionsgeschwindigkeit abhängig von Temperatur und Konzentration verändern.

Aktualisiert: 20.11.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Temperaturabhängigkeit der freien Reaktionsenthalpie ΔRG

Nach der Gibbs-Helmholtz-Gleichung beeinflusst neben Reaktionsentropie und -Enthalpie auch die Temperatur die Freiwilligkeit einer chemischen Reaktion.

Bei Endothermen Reaktionen, denen man Energie zuführen muss, damit sie abläuft, begünstigt eine Temperaturerhöhung in jedem Fall den Reaktionsablauf. Die benötigte Energie wird in Form von Wärme bereitgestellt.

Bei exothermen Reaktionen hingegen, die Energie bzw. Wärme produzieren, muss zusätzlich die Entropieänderung betrachtet werden. Steigt diese, so nimmt auch die Triebkraft der Reaktion mit steigender Temperatur zu. Werden Gase gebildet oder komplexe in einfache Moleküle aufgespalten, so sind diese meist Reaktionen dieser Natur.

Vermindert sich die Unordnung des Systems, so führen höhere Temperaturen zu einer Bremsung der freien Reaktionsenthalpie bis der Term T·ΔRS denselben Betrag zeigt wie ΔRH. Dann ist ΔRG = 0, das System also im Reaktionsgleichgewicht – die Hin- und Rückreaktion laufen gleich schnell ab; die Stoffe reagieren noch miteinander, es finden jedoch keine Konzentrationsänderungen mehr statt.

Steigt nun die Temperatur über diesen Punkt hinaus weiter an, so wird die Rückreaktion gefördert. Beispiele hierfür sind Fällungsreaktionen, bei der zwei Flüssigkeiten zu einem Feststoff reagieren, oder die Synthese von Makromolekülen.

Das ganze lässt sich unschwer an der Gibbs-Helmholtz-Gleichung ableiten:
Bei exothermen Reaktionen ist ΔRH negativ. Wenn die Unordnung zunimmt, trägt ΔRS ein positives Vorzeichen. Nach der Gleichung wird „Minus (-) minus Plus (+) ergibt Minus“ gerechnet, sodass zwangsläufig ein ΔRG-Wert mit negativem Vorzeichen entsteht. Die Reaktion ist endergon (freiwillig).

Wenn die Unordnung abnimmt, ist ΔRS negativ. „Minus (-) minus Minus (-) ergibt Plus.“ Die Reaktion ist also exergon (nicht freiwillig).

Konzentrationsabhängigkeit der freien Reaktionensenthalpie

Die Triebkraft einer Reaktion ist umso höher, je niedriger die Konzentration der Reaktionsprodukte und je höher die Konzentration der Ausgangsstoffe sind.

Sie lässt sich dementsprechend ankurbeln, in dem die Reaktionsprodukte ständig abgeführt und deren Konzentration dadurch gering gehalten werden. Eine andere Möglichkeit ist selbstverständlich das Nachfüllen der Ausgangsstoffe. Um aus einer gegebenen Menge die größtmögliche Ausbeute zu erhalten, ist ersteres sinnvoller.

Konzentrationsabhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit

Eine Reaktion definiert sich nicht nur über ihre Triebkraft, sondern auch über die Reaktionsgeschwindigkeit v. Diese ist definiert als die Änderung der Konzentration über die Zeit:

v = dc/dt

Sie trägt die Einheit mol pro s und l (mol·s-1·l-1). Für Edukte, deren Konzentration über die Zeit sinkt, trägt sie ein negatives, für Produkte, deren Konzentration über die Zeit steigt, ein positives Vorzeichen. Bei einer konstanten Temperatur ist die Reaktionsgeschwindigkeit eine Funktion der Konzentration der Reaktanten, d.h. sie ändert sich und ist keine zeitlich konstante Größe!

Nach der Stoßtheorie ist das Zusammenstoßen von Molekülen Voraussetzung für eine Reaktion. Entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert logischerweise höher, wenn viele Moleküle vorliegen. Die Reaktionsgeschwindigkeit kann somit stark positiv beeinflusst werden, in dem eine Lösung mit höherer Konzentration verwendet wird.

Temperaturabhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit

Die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht sich um das 2-3fache bei einer Temperaturerhöhung um 10°C. Dies besagt die sog. RGT-Regel. In einer Formel ausgedrückt bedeutet das:

Temperaturkoeffizient QT = v(T+10)/vT ≈ 2-3

Auch hier lässt sich der Zusammenhang gut über die Stoßtheorie erklären. Sie besagt auch, dass nicht alle Zusammenstöße zwischen Molekülen einen sog. reaktiven Stoß darstellen. Sie müssen außerdem über eine Mindestenergie verfügen, die man Aktivierungsenergie bezeichnet.

Mit steigender Temperatur wird die Anzahl energiereicher Moleküle erhöht, sodass ein Zusammenstoß häufiger einen solchen reaktiven Stoß darstellt. Die Reaktion läuft dann schneller ab.

Genau genommen ist die Reaktionsgeschwindigkeit nicht direkt von der der Temperatur abhängig, sondern die sog. Reaktionskonstante k (nach Arrhenius-Gleichung). Sie ist eine experimentell ermittelte, zeitlich konstante Größe, die charakteristisch für eine Reaktion ist. Aus diesem Grund ist sie ein besseres Maß für die Beurteilung der Geschwindigkeit einer Reaktion.
Es gilt:

  • k = v, wenn alle Reaktanten mit einer Konzentration von 1mol·l-1 vorliegen.
  • k = c(Edukt A)·c(Edukt B) / c(Produkt C)·c(Produkt D), wenn System im Gleichgewicht (ΔRG = 0)

Je höher die Aktivierungsenergie ist, desto größer ist der positive Einfluss der steigenden Temperatur auf k.

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

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Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

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Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

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Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

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Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

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Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

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Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

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Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

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Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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