Das Kniegelenk setzt sich aus zwei Gelenken zwischen Femur, Tibia und Patella zusammen und ist eines der größten und komplexesten Gelenke des menschlichen Körpers. Es handelt sich um ein Synovialgelenk, das in erster Linie Flexion und Extension ermöglicht, sowie eine eingeschränkte Rotation und Translationsbewegung. Zu den Stützstrukturen des Kniegelenks gehören eine Gelenkkapsel, der Außen- und Innenmeniskus sowie mehrere Bänder, die die Beweglichkeit und Stabilität des Knies gewährleisten.
Aktualisiert: Apr 18, 2023
Ventrale Ansicht der knöchernen Struktur des Knies mit den Apophysen von Femur, Tibia und Patella
Bild von BioDigital, bearbeitet von LecturioDorsale Ansicht der knöchernen Struktur des Knies mit den Apophysen von Femur, Tibia und Patella
Bild von BioDigital, bearbeitet von LecturioDas Knie ist ein modifiziertes Scharniergelenk. Es handelt sich um ein Kondylengelenk. Obwohl das Knie hauptsächlich Flexion und Extension ermöglicht, treten bei dynamischen Aktivitäten komplexe Bewegungsmuster mit sechs Bewegungsrichtungen auf:
Bewegungen des Knies
Bild von BioDigital, bearbeitet von LecturioAnatomie des Femoropatellargelenks
Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0Bandstrukturen des Femoropatellargelenks
Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0Vorder- und Hinteransicht von Tibia, Fibula und den Tibiofibulargelenken
Bild von BioDigital, bearbeitet von LecturioDie Menisken sind halbmondförmige Keile aus Faserknorpel zwischen Femur und Tibia, die aus Kollagenfasern vom Typ I bestehen. Menisken wirken als Stoßdämpfer, verbessern die Kongruenz der Gelenkflächen des Femorotibialgelenks und sind für die normale Kniebeweglichkeit von großer Bedeutung.
Menisken des Knies
Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0Schematische Darstellung der Lagebeziehungen von Menisken, Bändern und knöchernen Oberflächen des Knies
Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0Lagebeziehung der Menisken zu den anderen Gelenkflächen des Kniegelenks
Bild von BioDigital, bearbeitet von LecturioDas Kniegelenk ist von einer zweischichtigen Gelenkkapsel umgeben. Die beiden Schichten sind die äußere Membrana fibrosa und die innere Membrana synovialis.
Aufbau der Gelenkkapsel
Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0Die Bänder und Sehnen des Knies sichern die Stabilität während der Bewegung und erhöhen dadurch die Leistungsfähigkeit des Knies.
Band / Sehne | Ursprung | Ansatz | Funktion |
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Vorderes Kreuzband (VKB, Ligamentum cruciatum anterius) besteht aus 2 Bündeln:
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Mediale Fläche des Condylus lateralis femoris | Area intercondylaris anterior der Tibia |
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Hinteres Kreuzband (Ligamentum cruciatum posterius, HKB) besteht aus 2 Bündeln:
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Laterale Fläche des Condylus medialis femoris | Area intercondylaris posterior der Tibia |
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Ligamentum collaterale tibiale (Innenband) | Epicondylus medialis femoris | Facies medialis tibiae | Stabilisierung des Kniegelenks gegen nach medial gerichtete Kräfte (Valgusstress) |
Ligamentum collaterale fibulare (Außenband) | Epikondylus lateralis femoris | Caput fibulae | Stabilisierung des Kniegelenks gegen nach lateral gerichtete Kräfte (Varusstress) |
Ligamentum patellae | Apex patellae | Tuberositas tibiae | Extension im Kniegelenk |
Quadrizepssehne | M. quadriceps femoris | Proximale Patella | Extension im Kniegelenk |
Ligamentum collaterale tibiale und fibulare
Bild : „917 Knee Joint“ von OpenStax College. Lizenz: CC BY 3.0, bearbeitet von Lecturio.Lagebeziehungen zwischen den Menisken, Bändern und knöchernen Strukturen
Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0Schleimbeutel sind mit Synovialflüssigkeit gefüllte Gewebesäcke, die durch Druckumverteilung und verminderte Reibung die Bewegung eines Gelenks erleichtern. Um das Kniegelenk herum sind mehrere Schleimbeutel lokalisiert.
Schleimbeutel | Lokalisation |
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Bursa suprapatellaris | Zwischen Femur und Quadrizepssehne |
Bursae praepatellares | Zwischen Patella und darüberliegenden Hautschichten |
Bursa infrapatellaris (superficialis und profunda) |
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Pes anserinus | Condylus medialis tibiae |
Schleimbeutel des Kniegelenks
Bild : „917 Knee Joint“ von OpenStax College. Lizenz: CC BY 3.0, bearbeitet von Lecturio.Ansicht des Unterschenkels und des Kniegelenks von medial mit Ansatz des M. sartorius, M. gracilis und M. semitendinosus, die den Pes anserinus bilden
Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0Ventrale Ansicht der Gefäßversorgung des Kniegelenks
Bild von BioDigital, bearbeitet von LecturioDorsale Ansicht der Gefäßversorgung des Kniegelenks
Bild von BioDigital, bearbeitet von LecturioBei den folgenden Erkrankungen handelt es sich um häufige Verletzungen des Kniegelenks: