Schleifendiuretika sind eine Gruppe von Diuretika, die hauptsächlich zur Behandlung von Hypervolämie bei ödematösen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz und Leberzirrhose verwendet wird. Sie werden auch zur antihypertensiven Therapie eingesetzt, jedoch nicht als Mittel der ersten Wahl. Die Wirkstoffe hemmen die Natriumresorption durch den NKCC2-Cotransporter im dicken aufsteigenden Teil der Henle-Schleife, was zu einer signifikanten Diurese führt. Eine engmaschige Überwachung ist wichtig, da Schleifendiuretika zu einer erhöhten Ausscheidung von Natrium, Kalium, Chlorid, Calcium, Magnesium und Wasser führen. Neben Elektrolyt- und Volumenverschiebungen können Schleifendiuretika zu Nephrotoxizität und Ototoxizität führen.
Aktualisiert: Feb 16, 2023
Schleifendiuretika stellen eine Gruppe von Medikamenten dar, die hauptsächlich zur Behandlung von Ödemen und Herzinsuffizienz (sowie gelegentlich bei Bluthochdruck) genutzt wird. Ihre Wirkweise beruht auf einer reversiblen Hemmung der Natriumresorption durch den NKCC2-Cotransporter (bekannt als Na+/K+/2Cl-Cotransporter) im dicken aufsteigenden Teil der Henle-Schleife, wodurch es zu einer Diurese kommt.
Wirkort | Klasse | Unterklassen |
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Renale Medikamentte | Medikamente, die das RAAS beeinflussen |
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Diuretika |
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Extrarenale Medikamente | Direkte Vasodilatatoren |
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Medikamente, die über das sympathische Nervensystem wirken |
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Zu den Medikamenten gehören:
Chemische Struktur von Furosemid
Bild : “Furosemide” von Fvasconcellos. Lizenz: Public DomainWirkung von Schleifendiuretika im dicken aufsteigenden Teil der Henle-Schleife
Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0Passive parazelluläre Rückresorption von Magnesium und Calcium im dicken aufsteigenden Teil der Henle-Schleife: angetrieben durch den elektrochemischen Gradienten zwischen dem Tubuluslumen (apikale Seite) und der interstitiellen Flüssigkeit (basolaterale Seite)
Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0Arzneimittel | Resorption | Distribution | Metabolismus | Elimination |
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Furosemid (Lasix®) |
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Proteinbindung: 95% | Minimaler hepatischer Metabolismus |
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Bumetanid (Bumex®) |
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Teilweise hepatischer Metabolismus |
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Torasemid (Demadex®) |
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Hepatisch (80%) über CYP2C9 |
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Etacrynsäure (Edecrin®) | Maximalwirkung:
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Proteinbindung: > 90% | Hepatisch (40%) über aktives Cystein-Konjugat |
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Schleifendiuretika sollten in den folgenden Situationen mit Vorsicht angewandt werden:
Thiaziddiuretika, kaliumsparende Diuretika, Carboanhydrasehemmer und osmotische Diuretika sind ebenfalls übliche Diuretika.
Medikament | Mechanismus | Physiologische Wirkung | Indikation |
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Thiazid-Diuretikum: Hydrochlorothiazid | ↓ Rückresorption von NaCl im distalen Kovolut durch Hemmung des Na + /Cl – Cotransporters |
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Schleifendiuretikum: Furosemid | Hemmt den luminalen Na + /K + /Cl – Cotransporter im dicken aufsteigenden Schenkel der Henle-Schleife |
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Kaliumsparendes Diuretikum: Spironolacton |
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Carboanhydrasehemmer: Acetazolamid | Hemmt sowohl die Hydratation von CO 2 in den Epithelzellen der Pars convoluta als auch die Dehydratation von H 2 CO 3 im Lumen; führt zu ↑ HCO 3– und Na + Ausscheidung |
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Osmotische Diuretika: Mannitol | ↑ Osmotischer Druck im glomerulären Filtrat → ↑ tubuläre Flüssigkeit und verhindert die Wasserresorption |
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Die Wirkorte der Diuretika innerhalb des Nephrons
Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0