Hyper-IgM-Syndrom

Das Hyperimmunglobulin-M (Hyper-IgM)-Syndrom ist eine Gruppe seltener erblicher Immundefiziterkrankungen, die durch niedrige oder fehlende Serumspiegel von IgA, IgG und IgE und normale bis erhöhte IgM-Spiegel gekennzeichnet sind. Das Hyper-IgM-Syndrom wird am häufigsten durch X-chromosomale Mutationen im CD40-Ligandengen verursacht, die zu einer abnormalen Signalübertragung zwischen B- und T-Lymphozyten führen. Aufgrund des Erbgangs sind am häufigsten männliche Individuen betroffen. Physiologisch ist CD40 an der Bildung von B-Zellen B-Zellen B-Zellen mit hochaffinem Immunglobulin beteiligt. CD40 ist zudem an der Reifung von T-Zellen T-Zellen T-Zellen beteiligt. Die Krankheit hat ein breites Spektrum an Schweregraden, das von opportunistischen Infektionen im frühen Säuglingsalter bis hin zu Autoimmunerkrankungen und Malignomen reicht. Die Behandlung umfasst die Substitution von Immunglobulinen und die Verabreichung prophylaktischer antimikrobieller Medikamente. Der einzige kurative Ansatz ist eine Stammzelltransplantation Stammzelltransplantation Organtransplantation.

Aktualisiert: 10.07.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Epidemiologie

  • Sehr seltene Untergruppe kombinierter Immundefekte
  • Prävalenz: etwa 2 von 1 Million neugeborenen Jungen (USA)
  • 0,3-2,9 % aller primären Immundefekte (global)

Pathophysiologie

  • Der CD40-Ligand befindet sich auf der Oberfläche von T-Zellen T-Zellen T-Zellen und bindet an Rezeptoren Rezeptoren Rezeptoren auf der Membran von B-Zellen B-Zellen B-Zellen, die Antikörper produzieren.
  • Ein defektes CD40 führt zu einer gestörten Interaktion zwischen T- und B-Zellen B-Zellen B-Zellen und der humoralen Immunantwort.
  • B-Zellen B-Zellen B-Zellen können keinen Klassenwechsel durchführen, was zu einer Überproduktion von IgM-Antikörpern und einer defizitären Produktion von IgA, IgG und IgE führt.
  • Führt zu erhöhter Anfälligkeit für bekapselte Bakterien und Toxine

Klassifikation

Es gibt verschiedene Erkrankungen, die dem Hyper-IgM-Syndrom zuzuordnen sind. Aufgrund ihrer Seltenheit werden im Folgenden nur die Häufigsten genannt:

CD40-Ligand (CD40L)-Mangel

  • Kombinierte Immundefekt
  • Häufigste Form des Hyper-IgM-Syndroms (ca. 70 %)
  • X-chromosomaler Erbgang
  • Beeinträchtigte Interaktion zwischen aktivierten CD4+ T-Zellen T-Zellen T-Zellen, die den CD40L exprimieren, und Zellen, die CD40 exprimieren

Aktivierungsinduzierter Cytidin-Deaminase (AID)-Mangel

  • Humoraler Immundefekt
  • Zweithäufigste Form des Hyper-IgM-Syndrom
  • Autosomal-rezessiver Erbgang

CD40-Mangel

  • Kombinierter Immundefekt
  • Viel seltener als CD40L- und AID-Mangel
  • Autosomal-rezessiver Erbgang
  • Beeinträchtigte Interaktion zwischen aktivierten CD4+ T-Zellen T-Zellen T-Zellen, die CD40L exprimieren, und Zellen, die CD40 exprimieren

Klinik

Das mittlere Erkrankungsalter für das Hyper-IgM-Syndrom beträgt etwa 2 Jahre. Es dauert oft einige Jahre, bis die Krankheit diagnostiziert wird. Mögliche Anzeichen und Symptome sind:

Diagnostik

Labordiagnostik

  • Niedrige IgG-, IgA- und IgE-Spiegel im Serum
  • Normale bis erhöhte IgM-Spiegel im Serum
  • Unzureichende oder fehlende Antikörperantwort auf bestimmte Protein- ( Tetanus Tetanus Tetanus, Diphtherie Diphtherie Diphtherie und Haemophilus Haemophilus Haemophilus influenzae) und Polysaccharid-Antigene ( Streptococcus pneumoniae)

Diagnosesicherung

  • DNA-Analyse zur Bestätigung der Mutation von CD40
  • Durchflusszytometrie zeigt fehlende oder verminderte Expression des CD40-Ligandenproteins auf der Oberfläche von T-Zellen T-Zellen T-Zellen

Therapie und Prognose

Therapie

  • CD40L- und CD40-Mangel:
    • Immunglobulin-Substitutionstherapie → reduziert das Risiko von Bronchiektasen und Infektionen
    • Allogene Stammzelltransplantation Stammzelltransplantation Organtransplantation (SZT): kurativer Ansatz
    • Follow-up: regelmäßige Beurteilung der Leberwerte inkl. Sonografie
  • AID-Mangel:
    • Immunglobulin-Substitutionstherapie → reduziert das Risiko von Bronchiektasen und Infektionen
    • Allogene Stammzelltransplantation Stammzelltransplantation Organtransplantation (SZT): kurativer Ansatz
    • Follow-up: regelmäßige Kontrollen zur Überwachung möglicher Bronchiektasen und lymphoproliferativer Erkrankungen

Prognose

  • CD40L- und CD40-Mangel:
    • Die häufigsten Todesursachen sind Infektionen, Lebererkrankungen und maligne Erkrankungen.
    • Die Lebenserwartung ist am stärksten von dem Vorhandensein und der Schwere einer Lebererkrankung abhängig.
    • Ungefähr 60 % der Patient*innen leben bis zum 20. Lebensjahr.
    • Die hämatopoetische Stammzelltransplantation Stammzelltransplantation Organtransplantation erhöht das Überleben auf 90 % im Alter von 20 Jahren.
  • AID-Mangel:
    • Bessere Prognose als CD40L und CD40-Mangel
    • Regelmäßige Immunglobulin-Substitution und frühzeitige Behandlung von Infektionen verbessern das Outcome signifikant.

Differentialdiagnosen

  • Agammaglobulinämie oder Hypogammaglobulinämie: Erkrankungen mit fehlenden oder extrem niedrigen Immunglobulinspiegeln. Die drei Haupttypen X-chromosomal vererbt, der early-onset- und late-onset-Typ sind bekannt. Betroffene stellen sich mit rezidivierenden Infektionen vor und besitzen weder ausgeprägte Mandeln noch Polypen. Die Diagnose wird durch die Messung reduzierter Serum-Immunglobuline und durch genetische Untersuchungen gestellt. Die Behandlung umfasst die Substitution von Immunglobulinen.
  • Variables Immundefektsyndrom (engl. Common variable immune deficiency; Abkürzung: CVID CVID Common Variable Immunodeficiency (CVID)): Eine Form des primären Immundefekts, die durch reduzierte Serumspiegel der Immunglobuline Immunglobuline Immunglobuline IgG, IgA und IgM gekennzeichnet ist. Die zugrunde liegenden Ursachen von CVID CVID Common Variable Immunodeficiency (CVID) sind weitestgehend unbekannt. Erkrankte sind anfällig für Infektionen des Magen-Darm-Trakts sowie der oberen und unteren Atemwege. Es besteht ein höheres Risiko, autoimmune, granulomatöse und neoplastische Erkrankungen zu entwickeln.

Quellen

  1. Qamar N, Fuleihan RL. (2014). The hyper IgM syndromes. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23797640/ (Zugriff am 22.03.2021)
  2. Karaca NE, Durandy A, Gulez N, Aksu G, Kutukculer N. (2011). Study of patients with hyper-IgM type IV phenotype who recovered spontaneously during late childhood and review of the literature. European Journal of Pediatrics 170:1039–1047. https://doi.org/10.1007/s00431-011-1400-2
  3. Elgueta R, Benson MJ, de Vries VC, Wasiuk A, Guo Y, Noelle RJ. (2009). Molecular mechanism and function of CD40/CD40L engagement in the immune system. Immunological Reviews 229:152–172. https://doi.org/10.1111/j.1600-065X.2009.00782.x 
  4. Levy J, et al. (1997). Clinical spectrum of X-linked hyper-IgM syndrome. Journal of Pediatrics 131(1 Pt 1):47–54. https://doi.org/10.1016/s0022-3476(97)70123-9
  5. Yazdani R., Fekrvand S., Shahkarami S., Azizi G., Moazzami B., Abolhassani H., Aghamohammadi A. (2019). The hyper IgM syndromes: Epidemiology, pathogenesis, clinical manifestations, diagnosis and management. Clinical Immunology,Volume 198. Pages 19-30. https://doi.org/10.1016/j.clim.2018.11.007.
  6. Herold, G. (2021) Innere Medizin 2021. De Gruyter. ISBN: 978-3-11-073889-6
  7. Farmand, S., Baumann, U., von Bernuth, H., Borte, M., Borte, S., Boztug, K., Förster-Waldl, E., Franke, K., Habermehl, P., Hauck, F., Kapaun, P., Klock, G., Liese, J., Marks, R., Müller, R., Niehues, T., Sack, U., Schulze, I., Schuster, V., Schwarz, K., Renz, H., Warnatz, K., Welte, T., Witte, T., Ehl, S. (2017). Diagnostik auf Vorliegen eines primären Immundefekts. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF). AWMF-Registernummer: 112 – 001. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/112-001k_S2k_Primaere_Immundefekte_PID_2017-11_verlaengert.pdf (Zugriff am 16.06.2022)

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

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Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

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Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

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Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

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Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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