Radiuskopf-Subluxation (Chassaignac-Lähmung)

Überblick

Definition

Die Subluxation des Caput radii, auch Kindermädchen-Ellenbogen oder Chassaignac-Lähmung genannt, beschreibt die Subluxation des Caput radii unter dem Ligamentum anulare radii durch Längszug am Unterarm Unterarm Unterarm.

Epidemiologie

• Tritt am häufigsten bei Kindern im Alter von 1–4 Jahren auf
• Häufigste Verletzung der oberen Extremitäten bei Kindern < 6 Jahren
• Der linke Arm wird tendenziell häufiger verletzt.
• Mädchen sind häufiger betroffen.

Pathophysiologie

Eine Radiuskopf-Subluxation kann auftreten, wenn ein Kind an den Armen angehoben wird, wodurch es zum axialen Zug auf den Unterarm Unterarm Unterarm kommt; z.B. während das Kind mit einem Arm geschwungen, angehoben oder gezogen wird.

Axialer Zugmechanismus:

• Der pronierte Unterarm Unterarm Unterarm erfährt eine axiale Zugkraft, während der Ellbogen gestreckt ist.
• Beim axialen Zug rutscht das Caput radii unter das Ligamentum anulare radii.
• Das Ligamentum anulare radii wird zwischen dem Capitellum und dem Caput radii eingeklemmt.
• Wenn Kinder älter werden, verdickt sich das Ligamentum anulare radii und eine Subluxation tritt deutlich seltener auf.

Andere mögliche Mechanismen:

• Fallen auf den ausgestreckten Unterarm Unterarm Unterarm
• Verdrehen des Unterarms

Klinik und Diagnostik

Anamnese

Anamnese und Präsentation führen bereits oft schon zur Diagnosestellung:

• Vor allem junge Kinder, die sich weigern den betroffenen Arm zu bewegen
• Häufig in Verbindung mit Längstraktion in der Anamnese:
  • Währen das Kind die Hand Hand Hand eines Erwachsenen hielt, hat es sich plötzlich in die entgegengesetzte Richtung bewegt.
  • Das Kind wurde an den Armen hochgezogen.

Körperliche Untersuchung

Die gesamte betroffene obere Extremität/das Schlüsselbein sollte untersucht werden.

• Betroffene sind oft ängstlich und schützen den verletzten Arm.
• Die verletzte obere Extremität wird in leicht gebeugter, pronierter Position gehalten.
• Betroffene können oder wollen ihren Arm nicht supinieren.
• Anzeichen eines Traumas (z. B. Ekchymose, Ödem, Wärme) oder neurovaskulärer Beeinträchtigung fehlen; falls vorhanden, sollten andere Diagnosen in Betracht gezogen werden.
• Bei klinischem Verdacht auf Kindesmisshandlung Kindesmisshandlung Kindesmisshandlung, -missbrauch, -vernachlässigung sollte eine umfassende körperliche Untersuchung durchgeführt werden.
• Wenn sich der Radiuskopf vor der Untersuchung spontan reponiert, können die Patient*innen asymptomatisch sein.

Diagnostik

Anamnese und körperliche Untersuchung mit typischen Befunden reichen zur Diagnosestellung aus. Eine Bildgebung kann nützlich sein, wenn diagnostische Schwierigkeiten bei atypischen Präsentationen oder unbekannter Anamnese auftreten.

Röntgen Röntgen Röntgen:

• Selten indiziert bei typischer Darstellung
• Nützlich bei der Beurteilung von Differenzialdiagnosen (z. B. Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche, angeborene Ellenbogenluxation Ellenbogenluxation Ellenbogenluxation, infektiöse Ätiologie)
• Eine Salter-Harris-Typ-I-Fraktur (Ephiphyseolyse ohne Begleitfraktur) des distalen Humerus Humerus Arm kann sich mit unauffälligen Röntgenbildern präsentieren.

Therapie und Prognose

Therapie

Die manuelle Reposition des Caput radii ist das Verfahren der Wahl. Es muss sich vor der Manipulation vergewissert werden, dass keine Frakturen vorliegen.

Supination/Flexionstechnik:

• Hinweisen der assistierenden Person darauf, dass das Manöver Schmerzen bereitet und das Kind wahrscheinlich weinen wird.
• Das Kind kann auf dem Schoß der Eltern oder der Bezugsperson sitzen.
• Den Ellbogen vollständig strecken und supinieren, dann den Ellbogen in Flexion bringen.
• Dieser Vorgang wird durchgeführt, während ein leichter Druck auf den Radiuskopf ausgeübt wird; oft wird die behandelnde Person ein „Klicken“ im Ellenbogen spüren.
• Normalerweise bewegt das Kind den Arm innerhalb von 15 Minuten wieder normal.

Hyperpronationstechnik:

• Hinweisen der assistierenden Person darauf, dass das Manöver Schmerzen bereitet und das Kind wahrscheinlich weinen wird.
• Das Kind kann auf dem Schoß der Eltern oder der Bezugsperson sitzen.
• Unter leichtem Druck auf den Radiuskopf hält der Anbieter den Ellenbogen in einer gebeugten Position und hyperproniert den Unterarm Unterarm Unterarm.
• Wenn die Subluxation reponiert wird, kann ein Klicken zu spüren sein.
• Normalerweise bewegt das Kind den Arm innerhalb von 15 Minuten wieder normal.

Patienten, denen das anfängliche Repositionsmanöver nicht gelingt:

• Überdenken der Diagnose
• Wenn keine Frakturzeichen vorhanden sind, kann der Repositionsversuch wiederholt werden.
• Wenn eine Reposition nicht möglich ist oder die Diagnose zweifelhaft ist, sollte eine Schiene und eine orthopädische Überweisung in Betracht gezogen werden.

Prognose

• Bei rechtzeitiger Reposition ist die Prognose sehr gut.
• Die Erholung erfolgt unmittelbar nach der Reduktion.
• Rezidivrate: ca. 20 %

Differenzialdiagnosen

• Kindesmissbrauch: eine Handlung oder unterlassene Handlung, die der Gesundheit oder Entwicklung des Kindes schadet. Kindesmissbrauch umfasst Vernachlässigung sowie körperliche, sexuelle und emotionale Schädigung. In allen Gesellschaftsgruppen ist Kindesmissbrauch eine Ursache für signifikante Morbidität und Mortalität bei Kindern.
• Grünholzfraktur Grünholzfraktur Grünholzfraktur: Pädiatrische Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche, die einen vollständigen Bruch der Kortikalis und des Periosts auf nur einer Seite des Knochens beinhaltet. Wird als Grünholzfraktur Grünholzfraktur Grünholzfraktur bezeichnet, da sie dem Bruch eines jungen, „grünen“ Zweiges ähnelt, bei dem eine Seite des Stocks intakt bleibt. Hohes Risiko für Refrakturen und sollte daher vollständig immobilisiert werden. Eine Reposition ist selten erforderlich. Die Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche sollte jedoch mit Vorsicht behandelt werden, um Fehlbildungen oder Angulationsdeformitäten zu vermeiden, und sollte zur orthopädischen Nachsorge überwiesen werden.
• Wulst- oder Torusfraktur Torusfraktur Wulst- oder Torusfraktur: Stauchungsfraktur, die den wachsenden metaphysären Knochen Knochen Aufbau der Knochen infolge einer Kompressionsbelastung betrifft. Meist mit einseitig gebrochener Kortikalis und intaktem Periost Periost Aufbau der Knochen. Wird allgemein als stabiler Bruch angesehen. Behandelt durch Ruhigstellung, hat eine gute Prognose.
• Suprakondyläre Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche: komplette Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche des distalen Humerus Humerus Arm nach Sturz auf die ausgestreckte Hand Hand Hand. Häufige Ellenbogenfrakturen bei Kindern. Erfordert sofortige orthopädische Beratung, da viele Fälle mit neurovaskulären Verletzungen verbunden sind und einen chirurgischen Eingriff erfordern.