Leukoplakie

Überblick

Definition

• Weißliche Maculae oder Plaques
• Gilt als potenziell maligne Erkrankung

Epidemiologie

• Prävalenz:
  • Global: 1,5–4,3 %
  • Häufiger in Südostasien
• 80 % der Patienten sind > 40 Jahre alt.
• Betrifft häufiger Männer als Frauen
• Jährliche maligne Transformationsrate: 0,6–20 %

Risikofaktoren

Die Risikofaktoren sind denen des Plattenepithelkarzinoms ähnlich.

• Tabakkonsum (häufigster Risikofaktor)
• Alkoholkonsum
• Höheres Lebensalter
• Infektionen:
  • HPV HPV Humane Papillomaviren (HPV)
  • Chronische Candidose Candidose Candida/Candidose

Pathophysiologie

• Exposition gegenüber Karzinogenen → genetische Schäden oder Mutationen, die den Zellumsatz und Apoptose regulieren
• Auftreten von Zellproliferation und Hyperkeratose
• Wiederkehrende Exposition gegenüber Karzinogenen → Dysplasie
  • Die Dysplasie kann von leicht → mittel → schwer fortschreiten
  • Carcinoma in situ (CIS) entwickelt sich → Malignität

Klinik

Allgemeine Befunde

• Maculae oder Plaques:
  • Betreffen die Schleimhäute
  • Häufig weißlich bis hell weiß
  • Nicht abwischbar
• Die Läsionen sind asymptomatisch.

Homogene Leukoplakie

Diese Form ist weniger maligne und zeichnet sich aus durch:

• Einheitlich weiße Plaques
• Klar definierte Grenzen

Inhomogene Leukoplakie

Eine inhomogene Leukoplakie birgt ein höheres Risiko für eine maligne Transformation und kann auftreten:

• Irregulär
• Gesprenkelt (weiß und rot)
• Granulär
• Nodulär
• Verrukös/exophytisch

Lokalisationen

• Mundhöhle (am häufigsten):
  • Zunge Zunge Mundhöhle: Lippen und Zunge
  • Wangenschleimhaut
• Genitalien
• Ösophagus
• Larynx Larynx Larynx (Kehlkopf)
• Harnblase

Diagnostik und Therapie

Diagnostik

Eine Biopsie ist für eine endgültige Diagnose erforderlich, um eine Dysplasie zu evaluieren und andere Erkrankungen auszuschließen. Zu den Befunden gehören:

• Hyperkeratose mit Verdickung des Stratum corneum
• Parakeratose (Retention von Kernen im Stratum corneum)
• Epidermale Hyperplasie
• Atrophie
• Dysplasie, CIS oder invasives Karzinom können vorliegen.

Therapie

• Eine engmaschige Beobachtung ist angezeigt.
• Entfernung möglicher ätiologischer Faktoren wie Tabak, Alkohol, Candidainfektion
• Konservative Therapie:
  • Vitamin A Vitamin A Fettlösliche Vitamine und deren Mangelerscheinungen
  • Retinoide
  • Betakarotin
  • NSAR
• Chirurgische Therapie:
  • Optionen:
    • Chirurgische Exzision
    • Laserablation
    • Kryochirurgie
    • Photodynamische Therapie
  • Empfohlen für:
    • Läsionen mit mittelschwerer bis schwerer Dysplasie in der Biopsie
    • Inhomogene Leukoplakien

Differentialdiagnosen

• Candidose Candidose Candida/Candidose: eine oberflächliche Pilzinfektion, die durch Candida-Spezies verursacht wird. Candidose Candidose Candida/Candidose zeigt sich häufig an der Mundschleimhaut, den Genitalien und den Hautfalten. Eine Infektion der Mundschleimhaut präsentiert sich mit weißen Plaques, die beim Abkratzen bluten. Die Diagnose basiert auf einer klinischen Untersuchung und kann durch die Identifizierung von Hefen auf einem KOH-Nasspräparat bestätigt werden. Candidose Candidose Candida/Candidose kann mit oralen Antimykotika behandelt werden.
• Plattenepithelkarzinom Plattenepithelkarzinom Plattenepithelkarzinom: eine Erkrankung, die durch die bösartige Proliferation atypischer Keratinozyten verursacht wird. Das Plattenepithelkarzinom Plattenepithelkarzinom Plattenepithelkarzinom ist die zweithäufigste maligne Hauterkrankung und betrifft normalerweise die sonnenexponierten Bereiche hellhäutiger Patient*innen. Plattenepithelkarzinome präsentieren sich als feste, erythematöse, keratotische Plaques oder Papeln. Eine Biopsie wird verwendet, um die Diagnose zu bestätigen. Die Therapie basiert auf einer chirurgischen Exzision.
• Erythroplakie: eine der Leukoplakie ähnliche präkanzeröse Läsion, die sich aus chronischem Tabak- und Alkoholkonsum entwickelt. Die Patient*innen präsentieren sich normalerweise mit granulären, roten, scharf begrenzten Läsionen. Eine Biopsie kann dysplastische Keratinozyten zeigen, die zu einem invasiven Karzinom fortschreiten können. Erythroplakie wird üblicherweise mit einer chirurgischen Exzision behandelt.
• Haarleukoplakie: eine durch EBV verursachte Läsion, die hauptsächlich bei HIV-positiven Patient*innen auftritt. Die Patient*innen entwickeln einen weißen Fleck auf der Mundschleimhaut. Die Hautveränderung befindet sich oft am seitlichen Zungenrand. Bei einigen Patient*innen können leichte Schmerzen, Dysästhesie und Geschmacksveränderungen auftreten. Die Diagnose erfolgt in der Regel klinisch, es können jedoch auch Biopsien und Immunzytopathologien durchgeführt werden. Die Therapie umfasst antivirale Medikamente, topische Retinoide und Kryotherapie. Die Haarleukoplakie kann sich spontan zurückbilden.