Einteilung von Interventionen

Präventive Interventionen

Präventivmaßnahmen sind Maßnahmen, die einer Krankheit vorbeugen und die Häufigkeit von Neuerkrankungen verringern sollen. Sie umfassen Aufklärung, Impfungen, Ernährungsmaßnahmen, Maßnahmen für Mütter und Neugeborene, Verhaltensmaßnahmen und Umweltmaßnahmen.

Impfstoffe

• Nicht-infektiöse Antigene, die verabreicht werden, um eine Immunreaktion auszulösen, die Schutz vor einer Infektion durch einen bestimmten Erreger bietet.
• Oftmals die kosteneffizientesten Interventionen
• Etabliert im Rahmen von staatlichen Gesundheitsprogrammen

Ernährungspolitische Interventionen

• Angemessene Ernährung zur Vorbeugung von Gesundheitsproblemen im Zusammenhang mit Unterernährung Unterernährung Gedeihstörung und/oder Nährstoffmangel
• Anwendbar auf alle Altersgruppen (fetale Entwicklung bis Erwachsene)
• Oft kontinuierlich und langfristig
• Kann sich an ganze Bevölkerungsgruppen oder bestimmte Untergruppen richten

Interventionen bei Müttern und Neugeborenen

• Tests und Behandlungen vor und während der Schwangerschaft Schwangerschaft Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung, vor und nach der Geburt zur Vorbeugung von Krankheiten bei Mutter und Kind
• Beispiele:
  • Familienplanung
  • Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen und Pränataldiagnostik Pränataldiagnostik Pränataldiagnostik und antepartales Monitoring
  • Behandlung von Schwangerschaftsinfektionen
  • Ernährungsempfehlungen und Nahrungsergänzungsmittel
  • Zugang zu angemessener Betreuung während der Entbindung

Pädagogische und verhaltensbezogene Interventionen

• Versuche, krankheitsbedingte Verhaltensweisen zu ändern, häufig durch breit angelegte Aufklärungsprogramme (z. B. Aufklärungskampagnen, Sensibilisierung der Öffentlichkeit, öffentliche Bekanntmachungen)
• Wirksamkeit abhängig von individueller Bereitschaft und individuellem Aufwand
• Muss oft über Jahre hinweg umgesetzt werden, um Ergebnisse zu erzielen

Eingriffe in die Umwelt

• Veränderungen in der Umwelt einer Population zur Verringerung des Risikos einer Infektion oder Krankheit
• Oftmals umfangreiche und kostspielige Veränderungen des öffentlichen Raums
• Um erfolgreich zu sein, bedarf es erheblicher Veränderungen in der Lebensweise und der Zusammenarbeit mehrerer Personen.
• Beispiele:
  • Änderungen der Infrastruktur (z. B. Bau einer angemessenen Abwasser- und Wasserversorgung)
  • Vektorkontrolle (z. B. Reduzierung von Lebensräumen und Brutstätten)
  • Pharmakologische Prophylaxe (z. B. Malariamedikamente in endemischen Gebieten)

Therapeutische Interventionen

Therapeutische Maßnahmen reduzieren oder verhindern die Mortalität (Verringerung der Sterblichkeitsrate) und die Morbidität einer einmal aufgetretenen Krankheit, einschließlich der Behandlung von Infektionskrankheiten, chirurgischer und Strahlenbehandlung, therapiebegleitender Diagnostik und der Kontrolle chronischer Krankheiten.

Management von Infektionskrankheiten

• Einsatz pharmakologischer Mittel, die darauf abzielen, Krankheitserreger abzutöten oder ihre Vermehrung zu hemmen, um ihre Ausbreitung zu verhindern und die damit verbundene Mortalität und Morbidität zu verringern.
• Studien zu diesen Wirkstoffen umfassen häufig:
  • Fallerkennung: die Fähigkeit, neue Fälle genau zu diagnostizieren und zu identifizieren
  • Fallüberwachung: die Fähigkeit, Fälle über einen ausreichenden Zeitraum hinweg regelmäßig zu verfolgen und zu behandeln, um den Erreger zu eliminieren

Chirurgisches und Strahlenmanagement

• Direkte chirurgische Eingriffe oder Bestrahlungen zur Verringerung der Morbidität und Mortalität von Krankheiten
• Häufig als Teil von randomisierten Kontrollstudien (Englisches Akronym: RCTs)

Diagnostik zur Steuerung der Therapie

• Anwendung von Diagnosetests zur genauen Identifizierung neuer Fälle und zur Bewertung der Wirksamkeit der Behandlung
• Es werden Studien zur Bewertung der Spezifität und Sensitivität von Diagnosetests durchgeführt, um die Diagnosegenauigkeit zu erhöhen und so die Auswirkungen der Krankheit zu verringern.

Kontrolle chronischer Krankheiten

• Klinische Betreuung zusätzlich zur Verwaltung:
  • Screening zur Identifizierung neuer Fälle, klinische Bewertung der einzelnen Krankheitsstadien
  • Überwachung und Behandlung von Komplikationen der Krankheit
• Die Auswertung von Studien dauert oft Jahre bis Jahrzehnte.

Andere Interventionen

Auch andere Maßnahmen wirken sich auf die Krankheitslast aus, einschließlich Änderungen im Regierungs- und Gesundheitssystem Gesundheitssystem Gesundheitssystem.

Staatliche Änderungen

• Weitreichende Änderungen der Politik, der Gesetzgebung oder der Steuern, die darauf abzielen, das öffentliche Verhalten zu ändern, das zu Krankheiten führt oder diese verschlimmert.
• Bewertungsstudien sind schwierig, weil die Umsetzung oft landesweit erfolgt und es schwierig ist, eine Kontrollgruppe zu finden.

Änderungen im Gesundheitssystem Gesundheitssystem Gesundheitssystem

• Änderungen in den Bereichen Ausbildung, Organisation des Gesundheitswesens, Ausbildung im Gesundheitswesen, Finanzierung und Dezentralisierung der Versorgung
• Studien beinhalten häufig einen “schrittweisen Ansatz”, bei dem die schrittweise Umsetzung im Laufe der Zeit bewertet wird, um die Wirksamkeit zu beurteilen.