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Antihypertensiva

Die arterielle Hypertonie oder Bluthochdruck ist eine häufige Erkrankung, die sich als ein erhöhter systemischer arterieller Druck manifestiert. Bluthochdruck ist in den meisten Fällen asymptomatisch und wird oft im Rahmen einer routinemäßigen körperlichen Untersuchung oder eines Screenings entdeckt. Alter, Geschlecht, Rauchen, Adipositas und einseitige Ernährung sind Faktoren, die zu Bluthochdruck beitragen und bei unsachgemäßer Behandlung zu Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und chronischer Niereninsuffizienz führen können. Wenn der Blutdruck durch Änderungen des Lebensstils nicht kontrolliert werden kann, werden Medikamente zur Behandlung der arteriellen Hypertonie - Antihypertensiva -  eingesetzt. Die medikamentöse Erstlinientherapie umfasst Thiaziddiuretika, ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARB) und Calciumantagonisten. Kontraindikationen, Nebenwirkungen und Arzneimittelinteraktionen sind je nach Wirkstoff unterschiedlich.

Aktualisiert: Apr 6, 2023

Überblick

Ätiologie

  • Primäre arterielle Hypertonie: idiopathisch:
    • > 90 % aller Hypertoniker
    • Risikofaktoren:
      • Alter (i. d. R. >30. LG)
      • Ernährungsfaktoren: ↑ Gewicht, Alkoholkonsum, ↑ Natrium in der Nahrung
      • Stress
      • Rauchen
  • Sekundäre Hypertonie: Ausdruck einer anderen Grunderkrankung:
    • Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS)
    • Vaskulär:
      • Aortenisthmusstenose
      • Arteriosklerose
    • Medikamentös-toxisch:
      • Orale Kontrazeptiva
      • Steroide
      • Psychostimulanzien
      • Illegale Drogen (z. B. Kokain, Methamphetamin)
    • Renal:
      • Nierenarterienstenose
      • Erkrankungen des Nierenparenchyms
    • Endokrin:
      • Primärer und sekundärer Hyperaldosteronismus
      • Phäochromozytom
      • Cushing-Syndrom
      • Thyreotoxikose
    • Neurogene, psychogene und iatrogene Formen sind ebenfalls beschrieben.
    • Schwangerschaft

Pathophysiologie

  • Hypertonie entsteht durch eine Störung des Regulationsmechanismus, der für die Aufrechterhaltung eines konstanten Blutdrucks verantwortlich ist:
    • ↑ peripherer Widerstand
    • ↑ Herzzeitvolumen
    • Kombination aus beidem
  • Mehrere Kompensationsmechanismen greifen und halten den ↑-Blutdruck aufrecht:
    • Herzhypertrophie
    • Hypertrophie der Blutgefäße
    • Verschiebung des Barorezeptorkomplexes
    • ↑ Natriumausscheidung (Drucknatriurese)

Klassen von Antihypertensiva

  • Antihypertensiva der Wahl:
    • Thiazid-ähnliche Diuretika (Thiazide)
    • Angiotensin-Converting-Enzyme-Inhibitoren (ACE-Hemmer)
    • Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARB)
    • Calciumantagonisten
  • Sonstige:
    • Betablocker
    • Schleifendiuretika
    • Aldosteronantagonisten
    • Alpha-1-Blocker
    • Nichtselektive Alphablocker
    • Alpha-2-Agonisten
    • Vasodilatatoren
    • Nitrate

Indikationen zur medikamentösen Therapie

  • Laut Deutscher Gesellschaft für Kardiologie (DGK), European Society of Cardiology (ESC) und European Society of Hypertension (ESH), 2018, gelten folgende Behandlungsgrenzwerte:
    • Medikamentöse Therapie für alle 18-79-Jährigen, wenn Blutdruck ≥ 140/90 mmHg (= ab Hypertonie Grad 1)
    • Bei über 80-Jährigen ab ≥160/90 mmHg
    • Dies gilt auch bei Vorliegen von Komorbiditäten wie chronischer Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Koronare Herzkrankheit und Schlaganfall/TIA. Diese können das kardiovaskuläre Gesamtrisiko maßgeblich bestimmen und sollten daher zur individuellen Indikationsstellung einer antihypertensiven Therapie mit herangezogen werden.
    • Allgemeiner Zielblutdruck bei der antihypertensiven Therapie: <140/90 mmHg
  • Die Auswahl von Antihypertensiva sollte auf folgenden Kriterien basieren:
    • Begleiterkrankungen (insbesondere Diabetes Mellitus (DM) und Chronischer Niereninsuffizienz (CKD)):
      • ACE-Hemmer und ARB vorteilhaft
    • Ältere Personen/People of Color:
      • Calciumantagonisten
      • Thiazide
    • Jüngere Personen:
      • ACE-Hemmer
      • ARB
    • Eine Kombinationstherapie mit Mitteln der ersten Wahl umfasst oft:
      • ACE-Hemmer oder ARB
      • Plus entweder Thiazid oder Calciumantagonist

Klassifikation der arteriellen Hypertonie: 2018 ESC/ESH-Leitlinie

Tabelle: Klassifikation der arteriellen Hypertonie: 2018 ESC/ESH-Leitlinie
Klassifikation Systolischer Blutdruck (mmHg) Diastolischer Blutdruck (mmHg)
Optimal <120 mmHg UND <80 mmHg
Normal 120–129 mmHg UND/ODER 80-84 mmHg
Hochnormal 130–139 mmHg UND/ODER 85–89 mmHg
Hypertonie Grad I ≥ 140-159 mmHg UND/ODER 90-99 mm Hg
Hypertonie Grad II ≥ 160-179 mmHg UND/ODER 100-109 mm Hg
Hypertonie Grad III ≥180 mmHg UND/ODER ≥110 mmHg
ESC: European Society of Cardiology. ESH: European Society of Hypertension

Thiazide und Thiazid-ähnliche Diuretika

Wirkstoffe der Thiazid- und Thiazid-ähnlichen Klasse

  • Hydrochlorothiazid (HCT) = Prototyp der Klasse
  • Chlortalidon (Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung der arteriellen Hypertonie)
  • Xipamid
  • Chlorothiazid (außer Handel)
  • Metolazon (außer Handel)

Therapieprinzipien

  • Überwachung:
    • Blutdruck
    • Nierenfunktion
    • Na+
    • K+
  • Chlortalidon und Xipamid:
    • Mittel der ersten Wahl zur Monotherapie bei der Behandlung der arteriellen Hypertonie
    • Im Vergleich zu HCT: 1,5–2x stärker, längere Halbwertszeit
    • Studien haben eine Verringerung kardiovaskulärer Ereignisse gezeigt.
    • Kann aber mehr Nebenwirkungen und das Risiko einer Hypokaliämie haben
  • HCT:
    • Wird häufig als Mittel der ersten Wahl bei Bluthochdruck verwendet (obwohl weniger wirksam als Chlortalidon oder Xipamid)
    • Erhältlich in Kombinationspillen mit ACE-Hemmern, ARB und/oder Calciumantagonisten
    • Nicht so wirksam bei GFR < 30 ml/min

Wirkmechanismus

  • ↓ Rückresorption von NaCl durch Hemmung des Na+-Cl -Cotransporters im distalen Tubulus:
    • Bei blockiertem Kanal → Na+-Rückresorption ↓
    • Wasser bleibt mit Na+ in den Tubuli (wird nicht resorbiert).
    • Die Diurese resultiert aus der osmotischen Wirkung von Na+ (Hyponatriämie).
    • Diurese → niedrigeres Plasmavolumen → niedrigerer Blutdruck
  • Thiazide führen zu:
    • ↑ Ausscheidung von Na+, Cl, K+ und Wasser
    • Hyperkalzämie: ↑ Resorption von Ca2+
  • Entwicklung von Hypokaliämie und metabolischer Azidose:
    • ↓ Na+-Resorption im distalen Tubulus
    • ↑ Na+-Abgabe an Sammelrohre
    • Stimulierung der Freisetzung von ↑ Aldosteron:
      • Stimulation des Na+-K+-Austauschers → erhöht die Na+ -Reabsorption und K+-Ausscheidung → Hypokaliämie
      • Stimulation des K+-H+-Austauschers → resorbiert das zusätzliche K+ im Tubulus im Austausch gegen H+ (wird ausgeschieden) → metabolische Alkalose über H+-Verlust

Pharmakokinetik

Tabelle: Pharmakokinetik von Thiaziden
Wirkstoff Resorption Metabolismus Elimination
HCT
  • Gute Resorption
  • Spitzenwirkung nach 4 Stunden
  • Bioverfügbarkeit 65–75 %
Keine Metabolisierung
  • Urin
  • Halbwertszeit: 6–15 Stunden
Chlortalidon Spitzenwirkung nach 2–6 Stunden Hepatisch
  • Urin
  • Halbwertszeit: 40 Stunden
Xipamid
  • Schnelle Resorption
  • Spitzenwirkung nach 1 Stunde
Insbesondere hepatisch
  • Urin: 40 %
  • Extrarenal: 60 %
  • HWZ: 7 Stunden
HCTZ: Hydrochlorothiazid

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Anurie und/oder Nierenversagen
  • Hypotonie
  • Hypokaliämie
  • Allergie gegen Sulfonamide
  • Gicht

RAAS-Blocker: ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB)

Wirkstoffe: ACE-Hemmer

  • Captopril
  • Enalapril
  • Ramipril
  • Benazepril
  • Weitere, die alle auf “-pril” enden

Wirkstoffe: ARB (AT1-Blocker, “Sartane”)

  • Losartan
  • Telmisartan
  • Valsartan
  • Candesartan
  • Weitere, die alle auf “-sartan” enden

Therapieprinzipien

  • Arterielle Hypertonie: Mittel der Wahl, insbesondere bei Personen mit:
    • Diabetes mellitus Typ 2
    • Chronischer Niereninsuffizienz (CKD)
    • Koronarer Herzkrankheit (KHK)
  • ACE-Hemmer und ARB werden im Allgemeinen nicht zusammen verwendet (außer in seltenen Fällen und im Allgemeinen von Nephrologen).
  • ACE-Hemmer und ARB werden häufig kombiniert mit:
    • Diuretika (am häufigsten HCT)
    • Calciumantagonisten
  • ARB werden oft besser vertragen als ACE-Hemmer.

Wirkmechanismus

  • Sowohl ACE-Hemmer als auch ARB wirken am Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS).
  • ACE-Hemmer:
    • Hemmung des Angiotensin Converting Enzyme (ACE), wodurch folgende Prozesse inhibiert werden:
      • Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II
      • Abbau von Bradykinin (einem starken Vasodilatator)
    • ↓ Peripherer Gefäßwiderstand über ↓ Angiotensin-II-Spiegel:
      • ↓ Vasokonstriktion
      • ↓ Sympathikus
      • ↓ Na+ und Wasserresorption in der Niere (direkte Wirkung)
      • ↓ Aldosteronsekretion
    • ↑ Bradykinin:
      • Vasodilatation
      • Reizhusten– und Angioödemgefahr
    • ↓ Gefäßwiderstand Vas efferens in der Niere → vermindert Proteinurie und stabilisiert die Nierenfunktion bei CKD
  • ARB:
    • Hemmen Angiotensin Typ 1- (AT1-)Rezeptoren
    • ↓ Angiotensin-II-Aktivität → ↓ Aldosteronsekretion:
      • ↓ Vasokonstriktion
      • ↓ Sympathikus
      • ↓ Na+ und Wasserresorption in der Niere
    • Keine Wirkung auf Bradykinin
Übersicht über RAAS-Inhibitoren und ihre Wirkungsorte

Überblick über RAAS-Hemmer und deren Wirkmechanismus:
ACE-Hemmer blockieren sowohl den Abbau von Bradykinin als auch die Bildung von Angiotensin II.
ARB blockieren die Angiotensin-II-Typ-1-Rezeptoren. Direkte Reninhemmer blockieren die Bildung von Angiotensin I.
Spironolacton blockiert Mineralocorticoid-Rezeptoren an den Hauptzellen in den distalen Nierentubuli und dem kortikalen Sammelrohr.

Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

Pharmakokinetik

Tabelle: Pharmakokinetik der RAAS-Blocker (Angiotensin-Converting-Enzym- (ACE-)Inhibitoren und Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARB)
Wirkstoffgruppe Resorption Metabolismus Elimination
ACE-Hemmer
  • Prodrugs haben ↑ Bioverfügbarkeit im Vergleich zu aktiven Wirkstoffen
  • Relativ schneller Wirkeintritt: 15‒60 min
Prodrugs werden durch Hydrolyse in der Leber aktiviert; aktive Wirkstoffe werden nicht verändert.
  • Hauptsächlich über Urin
  • Halbwertszeit: variiert von 2 bis 24 Stunden je nach Wirkstoff
Angiotensin-Rezeptor-Blocker
  • Bioverfügbarkeit: variabel
  • Schnelle orale Resorption
Hepatisch
  • Kot (60 %)
  • Urin (35 %, ca. 4 % als unverändertes Medikament)
  • Halbwertszeit: variiert zwischen 2‒24 Stunden

Nebenwirkungen

  • Hyperkaliämie
  • Reizhusten
  • Pankreatitis
  • Angioödem

Kontraindikationen

  • Bekanntes Angioödem-Ereignis
  • Schwangerschaft

Calciumantagonisten

Klassen von Calciumantagonisten

  • Dihydropyridine:
    • Binden selektiver an die Kalziumkanäle der glatten Gefäßmuskulatur (Vasodilatator)
    • Können zu Reflextachykardie führen
    • Beispiel: Amlodipin
  • Nichtdihydropyridin:
    • Beeinflussen die Kontraktilität und Überleitung des Herzens (weniger wirksame Vasodilatatoren)
    • Führen nicht zu Reflextachykardie
    • Benzothiazepine:
      • Wirken hauptsächlich auf das Myokard (Myokarddepressiva)
      • Wirken herzdämpfend und vasodilatierend
      • Beispiel: Diltiazem
    • Phenylalkylamine:
      • Wirken auf Herzmuskelzellen (starke Myokarddepressiva)
      • Beispiel: Verapamil

Wirkmechanismus

  • Calciumantagonisten binden an L-Typ-Calciumkanäle in Herzmuskelzellen einschließlich des Erregungsleitungssystems und in glatten Muskelzellen der Gefäße, was zu Folgendem führt:
    • Schließen von Kanälen vom Typ L
    • ↓ Kalziumeinstrom
  • Relaxation der glatten Muskulatur → systemische Vasodilatation
  • ↓ Herznachlast führt zu ↓ Blutdruck (wirksam bei Hypertonie).
  • ↓ Myokardkontraktilität (negative inotrope Wirkung)
  • ↓ AV-Überleitungsgeschwindigkeit (negativer dromotroper Effekt)
  • ↓ Herzfrequenz (negativer chronotroper Effekt)

Pharmakokinetik

  • Applikation: oral, intravenös
  • Metabolismus: hepatischer Fist-pass-Metabolismus (hauptsächlich durch CYP3A4)
  • Interaktionen:
    • Rifampicin beschleunigt den Abbau von Calciumantagonisten.
    • Proteaseinhibitoren, Makrolide, Fluconazol und Grapefruitsaft hemmen den Abbau von Calciumantagonisten.
  • Elimination: renal

Nebenwirkungen

  • Dihydropyridine:
    • Kopfschmerzen (zerebrale Vasodilatation)
    • Reflextachykardie (insbesondere bei kurzwirksamem Nifedipin)
    • Hypotonie
    • Flush
    • Peripheres Ödem (dosisabhängig; normalerweise bei Amlodipin)
    • Gingivahyperplasie
  • Nichtdihydropyridine:
    • Obstipation (dosisabhängig)
    • Müdigkeit
    • Bradykardie
    • AV-Block
    • Verringerung des Herzzeitvolumens
    • Gingivahyperplasie

Kontraindikationen

  • Hypotonie
  • Überempfindlichkeit gegen Calciumantagonisten
  • Akutes Koronarsyndrom (ACS):
    • Vermeiden Sie Nifedipin oder kurzwirksame Dihydropyridine.
    • Kurzwirksame Dihydropyridine verursachen eine Reflextachykardie und verschlimmern die Myokardischämie.

Vergleich von Antihypertensiva

Medikamente zur Blutdrucksenkung

Tabelle: Klassen und Unterklassen von Arzneimitteln zur Behandlung der arteriellen Hypertonie nach Wirkort
Wirkort Klasse Unterklasse
Nieren Diuretika
  • Schleifendiuretika
  • Thiaziddiuretika
  • Kaliumsparende Diuretika
  • Carboanhydrasehemmer
  • Osmotische Diuretika
Medikamente, die das RAAS beeinflussen
  • ACE-Inhibitoren
  • ARB
  • Direkte Renininhibitoren
Extrarenal Direkte Vasodilatatoren
  • Calciumantagonisten
  • Kaliumkanalöffner
  • Nitrodilatatoren
  • Endothelin-Antagonisten
Mittel, die über den Sympathikus wirken
  • Medikamente, die die sympathische Efferenz des ZNS beeinflussen
  • Medikamente, die die Ganglien beeinflussen
  • Medikamente, die Nervenendigungen beeinflussen
  • Medikamente, die Alpha- und Beta-Rezeptoren beeinflussen
RAAS: Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
ACE: Angiotensin-Converting-Enzyme
ARB: Angiotensin-Rezeptor-Blocker

Vergleich möglicher Erstlinientherapien bei arterieller Hypertonie

Tabelle: Vergleich möglicher Erstlinientherapien bei arterieller Hypertonie
Wirkstoffklasse Wirkmechanismus Beispiele für Wirkstoffe Nebenwirkungen Sonstiges
Thiaziddiuretika
  • Hemmt den Na+-ClTransporter im distalen Tubulus
  • ↓ Herz-Kreislauf-Ereignisse bei Bluthochdruck
  • Chlortalidon
  • HCT
  • Xipamid
  • K +
  • Gicht
  • Hyperglykämie
  • Metabolische Alkalose
Hervorragend als Monotherapie der ersten Wahl oder in Kombination
ACE-Hemmer Verhindern die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II
  • Captopril
  • Enalapril
  • Ramipril
  • Hypotonie
  • K +
  • Angioödem
  • Husten
  • Beste Erstlinientherapie bei Diabetes mellitus (verlangsamt Fortschreiten der Nierenerkrankung)
  • ACE-Hemmer bevorzugt gegenüber ARB einsetzen
ARB Blockieren die Bindung von Angiotensin II an den Rezeptor
  • Losartan
  • Valsartan
  • Candesartan
  • Hypotonie
  • Nierenversagen
Calciumantagonisten Hemmen den spannungsgesteuerten Ca++-Kanal → Relaxation der glatten Muskulatur
  • Amlodipin
  • Clevidipin
  • Nifedipin
  • Nicardipin
  • Diltiazem
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Obstipation
  • Periphere Ödeme
  • Gingivahyperplasie
Erstlinientherapie bei Patient*innen mit Nierenfunktionsstörungen
HCT: Hydrochlorothiazid
ACE: Angiotensin-Converting-Enzyme
ARB: Angiotensin-II-Rezeptorblocker
Ca++: Kalzium

Weitere Antihypertensiva

Tabelle: Weitere Wirkstoffklassen zur Behandlung der arteriellen Hypertonie
Wirkstoffklasse Wirkmechanismus Beispiele für Wirkstoffe Nebenwirkungen Sonstiges
Betablocker ↓ Sympathikusaktivität durch Blockade von beta-adrenergen Rezeptoren
  • Propranolol
  • Metoprolol
  • Atenolol
  • Bisoprolol
  • Carvedilol
  • Bronchospasmen
  • ↓ Herzfrequenz
  • Herzrhythmusstörungen, z. B. AV-Block
  • ↓ Herzzeitvolumen
  • Müdigkeit
Zweitlinientherapie bei chronischer arterieller Hypertonie (sofern keine andere Indikation für eine Betablocker-Therapie vorliegt)
Schleifendiuretika Blockade des Na+/K+-2Cl-Cotransporters in der Henle-Schleife
  • Furosemid
  • Torasemid
  • ↓ K+
  • ↓ Mg
  • ↑ Harnsäure
Wird bei gleichzeitiger Herzinsuffizienz verwendet
Aldosteron-Antagonisten
  • Blockieren Aldosteronrezeptoren im Sammelrohr
  • ↑ NaCl + Wasserausscheidung + K+-Retention
  • Spironolacton
  • Eplerenon
  • ↑ K+
  • Gynäkomastie
Kann einen Nutzen bei therapierefraktärer Hypertonie haben
Alpha-1-Blocker Selektive Blockade der alpha-1-adrenergen Rezeptoren
  • Prazosin
  • Doxazosin
Orthostatische Hypotonie Wird beim Benignen Prostatasyndrom (BPS) und bei der arteriellen Hypertonie verwendet
Nichtselektive Alphablocker Blockade von Alpha-1- und Alpha-2-Rezeptoren
  • Phenoxybenzamin
  • Phentolamin (außer Handel)
Orthostatische Hypotonie
  • Nützlich bei kokaininduzierter Hypertonie
  • Phäochromozytom
Alpha-2-Agonisten ↓ Sympathikusaktivität Clonidin
  • Bradykardie
  • Rebound-Hypertonie
Nützlich bei Opioid-Entzugshypertonie
Vasodilatatoren Direkte arterielle Vasodilatation Hydralazin
  • Reflextachykardie
  • Lupus
  • Kopfschmerzen
Gabe in der Schwangerschaft möglich
Nitrate ↑ cGMP + Vasodilatation von Venen > Arterien
  • Nitroglycerin
  • Isosorbiddinitrat
  • Kopfschmerzen
  • Reflextachykardie
Na+-Nitroprussid beim hypertensiven Notfall
cGMP: zyklisches GMP

Quellen

  1. Whelton, P.K., Carey, R.M., et al. (2017). ACC/AHA/AAPA/ABC/ACPM/AGS/APhA/ASH/ASPC/NMA/PCNA Guideline for the Prevention, Detection, Evaluation, and Management of High Blood Pressure in Adults. Hypertension. 71(6), p.e13–e115. https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/HYP.0000000000000065
  2. Mann, J. (2021). Choice of drug therapy in primary (essential) hypertension. In Bakris, G. (Ed.), UpToDate. Zugriff am 6. Juni 2021, von https://www.uptodate.com/contents/choice-of-drug-therapy-in-primary-essential-hypertension
  3. Bloch, M., and Basile, J. (2021). Antihypertensive drugs and lipids. In Bakris, G. (Ed.), UpToDate. Zugriff am 6. Juni 2021, von https://www.uptodate.com/contents/antihypertensive-drugs-and-lipids
  4. Basile, J., and Bloch, M. (2021). Overview of hypertension in adults. In Bakris, G., and White, W. (Ed.), UpToDate. Zugriff am 6. Juni 2021, von https://www.uptodate.com/contents/overview-of-hypertension-in-adults
  5. Bloch, M., Basile, J., Bakris, G., Elliott, W., Forman, J. (2020). Major side effects and safety of calcium channel blockers. UpToDate. Zugriff am 6. November 2020, von https://www.uptodate.com/contents/major-side-effects-and-safety-of-calcium-channel-blockers
  6. Blood Pressure Lowering Treatment Trialists’ Collaboration, Turnbull, F., et al. (2008). Effects of different regimens to lower blood pressure on major cardiovascular events in older and younger adults: meta-analysis of randomised trials. BMJ. 336(7653), 1121–1123. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18480116/
  7. Law, M.R., et al. (2009). Use of blood pressure lowering drugs in the prevention of cardiovascular disease: meta-analysis of 147 randomised trials in the context of expectations from prospective epidemiological studies. BMJ. 338, b1665. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19454737/
  8. Williams, B. et al. (2018) 2018 ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension: The Task Force for the management of arterial hypertension of the European Society of Cardiology (ESC) and the European Society of Hypertension (ESH). European Heart Journal, Volume 39, Issue 33, 01 September 2018, Pages 3021–3104, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehy339
  9. Karow T., Lang-Roth R. (2021). Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 29. Auflage.
  10. Ruß A. (2019). Arzneimittel pocket, 24. Auflage.

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Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

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Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

B2B Award 2022

Für herausragende Kundenzufriedenheit wurde Lecturio von der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) mit dem deutschen B2B-Award 2022 ausgezeichnet.
In der Rubrik Kundenservice deutscher Online-Kurs-Plattformen belegt Lecturio zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz.

B2B Award 2020/2021

Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) hat Lecturio zum Branchen-Champion unter den deutschen Online-Kurs-Plattformen gekürt. Beim Kundenservice belegt Lecturio den 1. Platz, bei der Kundenzufriedenheit den 2. Platz.

Comenius-Award 2022

In der Kategorie “Lehr- und Lernmanagementsysteme” erhielt die Lecturio Learning Cloud die Comenius-EduMedia-Medaille. Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien.

IELA-Award 2022

Die International E-Learning Association, eine Gesellschaft für E-Learning Professionals und Begeisterte, verlieh der Lecturio Learning Cloud die Gold-Auszeichnung in der Kategorie “Learning Delivery Platform”.
Comenius-Award 2019

Comenius-Award 2019

Die Lecturio Business Flat erhielt 2019 das Comenius-EduMedia-Siegel, mit dem die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien jährlich pädagogisch,  inhaltlich und gestalterisch
herausragende didaktische Multimediaprodukte auszeichnet.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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