Proteine und Peptide

Proteine (Eiweiße) sind einer der 3 Makronährstoffe im Körper und werden aus einzelnen Bausteinen, den sogenannten Aminosäuren (AS), zusammengesetzt. Aminosäuren sind durch Peptidbindungen miteinander verbunden, die die Aminogruppe einer AS mit der Carboxylgruppe der nächsten AS verbinden, wodurch die Primärstruktur eines Proteins entsteht. Der AS-Strang durchläuft dann weitere Faltungen, wodurch schließlich komplexe dreidimensionale Strukturen erzeugt werden. Proteine haben eine Vielzahl von Funktionen, einschließlich katalytischer, struktureller, regulatorischer, und immunologischer Funktionen. Zudem dienen sie auch dem Transport und der Speicherung. Proteine werden von Proteasen und Peptidasen, die vom Magen Magen Magen und dem Pankreas Pankreas Pankreas: Anatomie und Funktion sezerniert werden, verdaut und als einzelne AS im Dünndarm Dünndarm Dünndarm durch spezialisierte Transporter resorbiert. Es gibt unzählige Erkrankungen im Zusammenhang mit Proteinanomalien, einschließlich Pathologien im Zusammenhang mit Enzymen, Rezeptoren Rezeptoren Rezeptoren, Membrankanälen, Hormonen, Ansammlungen von Proteinen und Autoimmunerkrankungen.

Aktualisiert: 18.04.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Struktur

Aminosäuren, Peptide und Proteine

  • Aminosäuren: einzelne Bausteine von Proteinen
    • Bestehend aus einem zentralen Kohlenstoff (α-Kohlenstoff), der gebunden ist an:
      • Eine Carboxylgruppe (–COOH) → Carboxyl-Terminus (C-Terminus)
      • Eine Aminogruppe (–NH2) → Amino-Terminus (N-Terminus)
      • Eine R-Gruppe: verschiedene funktionelle Seitenketten einer jeden AS
      • Ein Wasserstoffion
    • Mögliche Ladungen der AS:
      • Hydrophob (unpolar) oder hydrophil (polar)
      • Sauer oder basisch
      • Vorliegen als Zwitterion in Abhängigkeit des pH-Werts
  • Peptide:
    • Kurze AS-Ketten
    • Verbindung der AS über Peptidbindungen: Bindung des C-Terminus einer AS an den N-Terminus der nächsten AS
    • Oligopeptide: bestehend aus bis zu 10 AS
  • Proteine: längere AS-Ketten
Beispiel für die Aminosäure Phenylalanin

Aminosäure Phenylalanin

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Entstehung von Peptidbindungen

  • Katalyse durch Peptidyltransferase (enzymatische ribosomale RNA RNA Die Ribonukleinsäure – Aufbau, Struktur und verschiedene Arten von RNA innerhalb eines Ribosoms)
  • Bindung des α-Carboxyl-Kohlenstoffs an den α-Amino-Stickstoff (trans-Konfiguration)
  • Amidbindungsresonanz aufgrund des doppelt gebundenen Sauerstoffs aus der Carboxylgruppe → Peptidbindungen haben Eigenschaften einer Doppelbindung
  • Freisetzung von H₂O

Rotationsbewegungen innerhalb von Polypeptidketten

  • Peptidbindungen: keine signifikante Rotation
  • Bindungen mit dem α-Kohlenstoff:
    • Frei drehbar
    • Begrenzung des Rotationswinkels durch sterische Hinderung aufgrund der Seitenketten
Beispiel für ein Polypeptid mit vier Glycinen

Darstellung eines Polypeptids mit 4 Glycin (Gly)-Aminosäuren und Demonstration der Rotationsfreiheiten:
Dunkelblau: α-Kohlenstoff
Hellblau: Carboxyl-Kohlenstoff
Gelb: Stickstoff
Grün: Sauerstoff
Rosa: Wasserstoff

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Proteinfaltung: Räumliche Anordnung der Proteine

Es gibt 4 Formen der Proteinstruktur, die oft als Proteinfaltung bezeichnet wird. Es exisitieren die Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur. Die richtige Faltung wird durch Chaperone gewährleistet.

Primärstruktur:

  • Lineare Abfolge der Aminosäuren in der Peptidkette
  • „Perlen an einer Schnur“, verbunden durch Peptidbindungen
  • Bestimmung durch die mRNA-Sequenz, aus der das Protein translatiert wird
Beispiel für die Primärstruktur eines Proteins

Primärstruktur von Proteinen: eine Aneinanderreihung von Aminosäuren

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Sekundärstruktur:

  • Zwischen relativ nah beieinanderliegenden AS (normalerweise etwa 3‒10 AS auseinander)
  • Hauptsächlich Wasserstoffbrücken zwischen dem Sauerstoff der Carboxylgruppe und dem Wasserstoff der Aminogruppe
  • Gängige Anordnungen:
    • α-Helix
    • β-Faltblätter
    • β-Kehre (β-turn)
    • Ω-Schleife (Ω-loop)
  • Einige Faserproteine (z.B. Keratin, Kollagen Kollagen Bindegewebe) besitzen nur eine Primär- und Sekundärstruktur.
Beispiele für α-Helices und β-Faltblätter

α-Helices und β-Faltblätter

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Tertiärstruktur:

  • Dreidimensionale Anordnung
  • Komplexe Schleifen und Faltungen infolge von Wechselwirkungen zwischen dem Polypeptidrückgrat und seiner wässrigen Umgebung
  • Kovalente und nicht-kovalente Bindungen
  • Bindungen und Wechselwirkungen zwischen weiter voneinander entfernten Abschnitten eines Proteins
  • Wechselwirkungen beim Ausbilden der Tertiärstruktur:
    • Hydrophobe Wechselwirkungen zwischen unpolaren Seitenketten: Orientierung nach innen vom Wasser weg und hierdurch Entstehung hydrophober Bereiche
    • Wasserstoffbrücken: zwischen polaren Seitenketten
    • Disulfidbrücken: Verknüpfung zweier Cysteinmoleküle zu Cystin durch starke kovalente Bindungen
    • Ionenbindungen: zwischen einer positiv geladenen/sauren R-Gruppe (z.B. Carboxylgruppe an Asparaginsäure) und einer negativ geladenen/basischen R-Gruppe (z.B. Aminogruppe an Lysin)
    • Van-der-Waals-Kräfte: nicht-kovalente Wechselwirkungen
    • Metallische Bindungen: Bindung zweier Proteinbereiche an ein Metall (z.B. Eisen Eisen Spurenelemente)

Quartärstruktur:

  • Räumliche Anordnung mehrerer Untereinheiten eines Proteins
  • Individuelle Primär-, Sekundär- und Tertiärstruktur je Untereinheit
  • Zusammenhalt der Untereinheiten durch die gleichen Kräfte wie bei der Tertiärstruktur
    • Hydrophobe Wechselwirkungen
    • Wasserstoffbrücken
    • Disulfidbrücken
    • Ionenbindungen
    • Van-der-Waals-Kräfte
    • Metallische Bindungen
  • Bezeichnungen der Untereinheiten als Monomer (1 Kette).
    • Klassifikation von Proteinen nach der Anzahl an Ketten, die sie enthalten:
      • Monomer
      • Dimer
      • Tetramer usw.
    • Klassifikation nach den vorhandenen Untereinheiten:
      • Homodimer: mehrere Kopien derselben Untereinheiten
      • Heterodimer: Untereinheiten sind unterschiedlich
  • Erzeugung mehrerer gemeinsamer Motive durch die Faltungen der Tertiär- und Quartärstrukturen:
    • β–α–β-Motive
    • β-Fässer (häufig in Membrankanälen)
    • Helix–Turn–Helix-Motive

Chaperone

Chaperone sind Proteine und unterstützen die Proteinfaltung.

  • Fassartige Proteine, die fehlgefaltete Proteine aufnehmen und sie unter Verbrauch von Adenosintriphosphat (ATP) neu falten
  • Bindung an hydrophobe Regionen von ungefalteten Proteinen, um eine ordnungsgemäße Faltung zu ermöglichen
  • Vorkommen in verschiedenen Zellkompartimenten, wie:
Chaperonproteine unterstützen die Proteinfaltung

Unterstützung der Proteinfaltung durch Chaperone

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Denaturierung von Proteinen

  • Denaturierung: Zerstörung der Quartär-, Tertiär- und Sekundärstruktur von Proteinen mit Funktionsverlust der Peptidketten
  • Keine Veränderung der Primärstruktur
  • Mögliche Auslöser einer Denaturierung:
    • Temperatur-Änderung
    • pH-Änderung
    • Vorhandensein bestimmter denaturierender Chemikalien (z.B. Mercaptoethanol [Aufbrechen von Disulfidbrücken])
    • Ionenkonzentrations-Änderungen
  • Oft irreversibel, gelegentlich aber auch reversibel durch Protein-Neufaltung
Denaturierung von Proteinen

Proteine können infolge von Änderungen des pH-Werts, der Temperatur oder der Ionenkonzentration denaturiert (entfaltet) werden.

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Eigenschaften

Die einzigartige Struktur eines Proteins verleiht ihm physikalische und chemische Eigenschaften, die für die Funktion des Proteins wichtig sind. Einige dieser Eigenschaften umfassen:

  • Form/Geometrie:
    • Möglichkeiten:
    • Gewährleistung einer vollen Funktionsfähigkeit durch eine korrekte Form aufgrund einer korrekten Faltung
  • Polarität und/oder Ladung: Entscheidung über die Lokalisation eines Proteins innerhalb der Zelle (Auswirkungen auf die Funktion)
  • Flexibilität: Fähigkeit zur Formänderung (z.B. bei enzymatischen Reaktionen)
  • Löslichkeit:
    • Löslich oder unlöslich
    • Abhängig sowohl vom isoelektrischen Punkt des Proteins als auch vom pH-Wert
  • Ampholytische Eigenschaften: Reaktion sowohl als Base (N-Terminus) als auch als Säure (C-Terminus) möglich
  • Fähigkeit, andere Moleküle zu binden, wodurch konjugierte Proteine oder Salze entstehen:
  • Kolloidale Eigenschaften: Ausübung von osmotischem Druck (Anziehung von Wasser)

Arten und Funktionen von Proteinen

Proteine haben im Körper eine Vielzahl von Funktionen, darunter:

Überblick über Proteinquellen, Verdauung und Resorption

Proteinquellen und Proteinsynthese

  • Aufbau der Proteine aus AS, die vom Körper synthetisiert und mit der Nahrung aufgenommen werden
  • Zur Resorption Zerlegung aufgenommener Proteine in einzelne AS
  • Essenzielle vs. nicht-essenzielle AS:
    • Nicht-essentielle AS: selbstständige Synthese möglich
    • Essenzielle AS:
      • Keine eigenständige Synthese möglich
      • Aufnahme über die Nahrung obligat
  • Transport der AS zu den Zellen, um der Proteinsynthese zu dienen
  • Gute Eiweißquellen:
    • Komplette Proteine:
      • Tierische Produkte: Fleisch/Geflügel/Fisch, Milchprodukte, Eier
      • Nicht-tierische Produkte: Soja, Quinoa, Buchweizen, Hanf
      • Einige Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Kichererbsen, einige Nüsse) in Kombination mit Vollkornprodukten, z.B.:
        • Erdnussbutter + Vollkornbrot
        • Hummus + Pita
        • Reis + Bohnen

Verdauung Verdauung Digestion und Resorption

  • Hauptsächlich im Magen Magen Magen und Duodenum Duodenum Dünndarm
  • Peptidbindung: Verknüpfung des N-Terminus einer AS mit dem C-Terminus der nächsten AS
  • Enzymatische Hydrolyse von Peptidbindungen durch Proteasen (Peptidasen), die Proteine aufspalten in:
    • Kleine Peptide
    • Individuelle AS
  • Einteilung der Proteasen in:
    • Endoproteasen: Spaltung an definierter Stelle innerhalb der Peptidkette (z.B. Trypsin (s.u.))
    • Exoproteasen: Spaltung am Ende der Peptidkette (z.B. Carboxypeptidasen, Aminopeptidase)
  • Beteiligte Enzyme Enzyme Grundlagen der Enzyme sind:
    • Sekretion vom Magen Magen Magen oder Pankreas Pankreas Pankreas: Anatomie und Funktion:
      • Pepsin
      • Trypsin
      • Chymotrypsin
      • Elastase
      • Carboxypeptidasen A und B
    • Bürstensaumenzyme: gebunden an der apikalen Membran von Enterozyten
      • Aminopeptidasen
      • Dipeptidasen
    • Intrazelluläre Peptidasen: Peptidabbau innerhalb von Enterozyten
Tabelle: An der Proteinverdauung beteiligte sezernierte Enzyme Enzyme Grundlagen der Enzyme
Enzym Zymogen (Vorstufe) Aktivierung durch Anmerkung zur Aktivität
Magenenzyme, die in den Magen Magen Magen sezerniert werden
Pepsin Pepsinogen Salzsäure Am effizientesten zwischen hydrophoben AS
Pankreasenzyme, die in das Duodenum Duodenum Dünndarm sezerniert werden
Trypsin Trypsinogen Enteropeptidase
  • Aktiviert:
    • Umwandlung von Trypsinogen zu Trypsin
    • Alle anderen Pankreaszymogene
  • Am effizientesten zwischen Lysin und Arginin
Chymotrypsin Chymotrypsinogen Trypsin Am effizientesten zwischen hydrophoben AS
Carboxypeptidase Procarboxypeptidase Trypsin
  • Angriff an Carboxylende der Peptidketten
  • Erzeugung einzelner AS oder sehr kurzer Peptidketten
Elastase Proelastase Trypsin Wie Carboxypeptidase
Enzyme Enzyme Grundlagen der Enzyme am Bürstensaum der Enterozyten im Dünndarm Dünndarm Dünndarm
Aminopeptidase N/A N/A Zerlegung kleiner Peptide ausgehend vom N-Terminus
Dipeptidasen N/A N/A Auflösen von Peptidbindungen zwischen 2 AS → 2 einzelne AS
N/A nicht anwendbar (keine Vorstufe oder Aktivierung existent)

Resorption

  • Ablauf im Dünndarm Dünndarm Dünndarm
  • Über die apikale Membran Aufnahme in die Enterozyten von lediglich AS, Dipeptiden und Tripeptiden
  • Resorption bestimmter AS über die basolaterale Membran in den interstitiellen Raum
  • Einzelne AS:
    • Über die apikale Membran Aufnahme in die Enterozyten mittels Na+/AS-Symport:
      • Verwendung des Na+-Gradienten, der durch die Na+/K+-ATPase auf der basolateralen Membran entsteht
      • Hohe Na+-Konzentration im Lumen und niedrige Na+-Konzentration in den Enterozyten → entlang des Konzentrationsgradienten Wanderung in die Zelle inklusive Transport einer AS
    • Resorption über die basolaterale Membran mittels spezialisierter Transporter (verschiedene Transportproteine für verschiedene AS)
  • Dipeptide und Tripeptide:
    • Über die apikale Membran Aufnahme in die Enterozyten mittels Peptidtransporter 1 (PepT1, Symport)
    • Verwendung des H+-Gradienten, der von einem H+/Na+-Antiport auf der apikalen Membran erzeugt wird (Transport von 1 H+-Ion in das Lumen und von 1 Na+ in die Enterozyten)
    • Innerhalb der Enterozyten Zerlegung der Peptide in einzelne AS durch Peptidasen
    • Resorption über die basolaterale Membran in der gleichen Weise wie AS (s.o.)
  • Bei Erreichen des interstitiellen Raums: Aufnahme der AS in den venösen Kreislauf → Transport zur Leber Leber Leber über den Pfortaderkreislauf
Proteinaufnahme

Transportproteine der Enterozytenmembran, die an der Proteinresorption beteiligt sind:
Die Na+/K+-ATPase auf der basolateralen Membran erzeugt einen Na+-Gradienten innerhalb der Zelle. Ein Na+/H+-Antiport (Englisches Akronym: NHE) auf der apikalen Membran erzeugt ebenfalls einen H+-Gradienten. Einzelne Aminosäuren (AS, bzw. AA: grüne Kugeln) werden über einen Na+/AS-Symport aufgenommen, wobei Na+ über die apikale Membran entlang seines Konzentrationsgradienten in die Enterozyten fließt und die AS mitzieht (trotz Bewegung entgegen des Konzentrationsgradienten der AS). Di- und Tripeptide werden über den PepT1 resorbiert, wobei H+ entlang seines Konzentrationsgradienten in die Zelle fließt und die kleinen Peptide mitzieht. Peptide werden durch Peptidasen innerhalb der Enterozyten in einzelne AS zerlegt. Alle AS werden dann durch spezialisierte Transporter auf der basolateralen Membran absorbiert.

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Überblick über den Proteinstoffwechsel

Der Proteinstoffwechsel bezieht sich auf eine Gruppe biochemischer Prozesse, die sowohl für den Anabolismus (Synthese von Proteinen und AS) als auch für den Katabolismus (Abbau von Proteinen und AS) verantwortlich sind.

Aufgaben der AS nach Resorption

  • Proteinsynthese
  • Abbau und Verwendung des Stickstoffs zum Aufbau anderer stickstoffhaltiger Verbindungen (AS-Derivate), wie zum Beispiel:
  • Abbau zur Energiegewinnung
Aminosäurederivate

Aminosäurederivate:
Kombination von Aminosäuren (blau) mit bestimmten Cofaktoren oder anderen Substraten (rosa) zu mehreren biologisch relevanten Produkten (grün)

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Katabolismus und Ausscheidung

Diagramm des Aminosäurekatabolismus

Schematische Darstellung des Aminosäurestoffwechsels, einschließlich der 3 Hauptwege: Wiederverwendung bei der Neusynthese von Proteinen, Reaktion mit Cofaktoren zur Herstellung von Aminosäurederivaten und Katabolismus. Der Abbau von Aminosäuren umfasst die Entfernung funktioneller Gruppen und den Abbau der Kohlenstoffgerüste.

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Differentialdiagnosen

Unzählige Erkrankungen werden durch Anomalien oder Mängel an Proteinen und/oder einen abnormalen Proteinstoffwechsel verursacht.

Proteinmangel

Pathologien, die durch die Anhäufung von beschädigten oder falsch gefalteten Proteinen verursacht werden

  • Morbus Alzheimer Alzheimer Alzheimer: Der Morbus Alzheimer Alzheimer Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, die eine Hirnatrophie verursacht und sich klinisch mit einer progredienten Demenz Demenz Demenz: Schwerwiegende neurokognitive Störungen manifestiert. Zu den Proteinanomalien gehören hyperphosphorylierte Tau-Proteine, die Zytoskelettaggregate bilden (Alzheimer-Fibrillen), und eine Ansammlung toxischer β-Amyloid-Proteine, die Plaques bilden, die die normale Funktion der umgebenden Zellen stören.
  • Morbus Parkinson: Dies ist eine chronisch fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die sich klinisch mit einem Ruhetremor, Bradykinesie, Rigor und posturaler Instabilität äußert. Post mortem kann der Morbus Parkinson durch eine Hirnautopsie, die Lewy-Körperchen vorzeigt, bestätigt werden. Lewy-Körperchen sind eosinophile Eosinophile Zellen des angeborenen Immunsystems, intrazytoplasmatische neuronale Einschlüsse, die abnormale Alpha-Synuclein-Proteine enthalten.
  • Prionenkrankheiten: Sie entstehen, wenn ein normales, ⍺-helikales Protein in ein abnormales, β-Faltblatt umgewandelt wird, das gegen Abbau resistent ist. Die pathologischen Proteine sammeln sich im ZNS an und führen zu Enzephalopathien. Die häufigste Prionenkrankheit ist die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit Creutzfeldt-Jakob-Krankheit Übertragbare spongiforme Enzephalopathien.
  • Amyloidose Amyloidose Amyloidose: Bei einer Amyloidose Amyloidose Amyloidose liegt eine extrazelluläre Ablagerung von fehlgefalteten Proteinen mit niedrigem Molekulargewicht („Amyloid“) in Form von Fibrillen vor. Diese Proteine sind häufig Nebenprodukte anderer pathologischer Prozesse (z.B. multiples Myelom Multiples Myelom Multiples Myelom). Die fehlgefalteten Proteine werden in verschiedenen Geweben abgelagert, stören die normale Organfunktion und verursachen gewebespezifische Erkrankungen (z.B. verursacht eine renale Amyloidose Amyloidose Amyloidose eine Proteinurie).

Enzymanomalien/-mängel

  • Hypo- und Hyperkoagulopathien Hyperkoagulopathien Hyperkoagulopathien: Hierbei liegen ein Mangel an oder Mutationen von Enzymen vor, die an der Gerinnungskaskade beteiligt sind.
  • Phenylketonurie Phenylketonurie Störungen des Aminosäurestoffwechsels: ist eine Stoffwechselstörung, die durch Mutationen im Phenylalaninhydroxylase (PAH)-Gen verursacht wird, das für das Enzym PAH kodiert, das Phenylalanin in Tyrosin umwandelt. Dies führt zu einer Akkumulation von Phenylalanin, das durch unbekannte Mechanismen Schäden an den Fasern der weißen Substanz und an Myelin verursacht, was zu neurologischen Defiziten führt. In den meisten Fällen sind die Tyrosinspiegel normal oder leicht erniedrigt.
  • Lysosomale Speicherkrankheiten (Englisches Akronym: LSD): Es liegen genetische Mutationen lysosomaler Enzyme Enzyme Grundlagen der Enzyme vor, die zu einem gestörten Stoffwechsel und einer Akkumulation von Glykosaminoglykanen, Glykoproteinen oder Glykolipiden führen. Beispiele für LSDs umfassen den Morbus Gaucher Morbus Gaucher Morbus Gaucher, den Morbus Tay-Sachs und Mucopolysaccharidosen Mucopolysaccharidosen Mucopolysaccharidosen.
  • Glykogenspeicherkrankheiten Glykogenspeicherkrankheiten Glykogenspeicherkrankheiten (Englisches Akronym: GSD): GSDs sind Störungen, die durch einen abnormalen Glykogenabbau aufgrund genetischer Defekte eines der am Prozess beteiligten Schlüsselenzyme gekennzeichnet sind. Ein Mangel an diesen Enzymen kann Hypoglykämien und/oder eine abnormale Glykogenablagerung im Gewebe verursachen. Zu den häufigsten GSDs gehören die Von-Gierke-Krankheit, der Morbus-Pompe und die Cori- und McArdle-Krankheit.

Pathologische Strukturproteine

Abnorme Transportproteine

  • Sichelzellenanämie Sichelzellenanämie Sichelzellkrankheit: ist eine vererbbare Erkrankung, bei der veränderte Hämoglobinmoleküle (Hämoglobin S) Erythrozyten Erythrozyten Erythrozyten in sichelförmige Zellen umwandeln. Dies führt zu einer chronischen hämolytisch korpuskulären Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen, vasookklusiven Krisen, Schmerzen und Organschäden.
  • Mukoviszidose Mukoviszidose Mukoviszidose (Zystische Fibrose) (zystische Fibrose): Die Mukosviszidose stellt eine autosomal-rezessiv vererbbare Erkrankung dar, die durch Mutationen im CFTR-Gen verursacht wird. Die Mutationen führen zu einer Dysfunktion der Chloridkanäle, was zu einem hyperviskosen Schleim und einer Sekretansammlung führt.

Pathologische Signal- und Rezeptorproteine

Autoimmunerkrankungen

  • Systemischer Lupus erythematodes Systemischer Lupus erythematodes Systemischer Lupus erythematodes (SLE): Der SLE ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die zu Ablagerungen von Immunkomplexen in Organen führt, was zu systemischen Manifestationen führt. Zu den wichtigsten Symptomen gehören Lupus-Malar-Ausschäge (schmetterlingsförmig), nicht-erosive Arthritiden, Lupusnephritiden, Serositiden, Zytopenien, thromboembolische Erkrankungen, Krampfanfälle Krampfanfälle Krampfanfälle im Kindesalter und/oder Psychosen.
  • Rheumatoide Arthritis (RA): Diese Autoimmunerkrankung stellt eine meist symmetrische, entzündliche Polyarthritis dar, kann allerdings auch Auswirkungen auf die Organe haben. Die rheumatoide Arthritis tritt typischerweise bei Frauen* mittleren Alters mit Gelenkschwellungen, Schmerzen und Morgensteifigkeit auf. Die Pathophysiologie ist unvollständig verstanden, aber bei vielen Individuen kommt es zu einer erhöhten Expression des Enzyms, das Arginin zu Citrullin umwandelt (zyklisches citrulliniertes Peptid “CCP”). Antikörper binden an diese CCPs, was zur Aktivierung des Komplementsystems führt.
  • IgA-Nephropathie IgA-Nephropathie IgA-Nephropathie (Morbus Berger) ( Morbus Berger Morbus Berger IgA-Nephropathie (Morbus Berger)): Diese Nierenerkrankung kennzeichnet sich durch mesangiale IgA-Ablagerungen. In den meisten Industrieländern ist die IgA-Nephropathie IgA-Nephropathie IgA-Nephropathie (Morbus Berger) die häufigste Ursache der primären Glomerulonephritis Glomerulonephritis Membranoproliferative Glomerulonephritis. Häufige Symptome sind eine Makrohämaturie oder eine asymptomatische Mikrohämaturie bei Urinanalyse mit einer vorangegangenen Infektion der oberen Atemwege oder des Gastrointestinaltrakts.

Quellen

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eLearning Award 2023

Lecturio und die Exporo-Gruppe wurden für ihre digitale Compliance-Akademie mit dem eLearning Award 2023 ausgezeichnet.

eLearning Award 2019

Lecturio und die TÜV SÜD Akademie erhielten für den gemeinsam entwickelten Online-Kurs zur Vorbereitung auf den
Drohnenführerschein den eLearning Award 2019 in der Kategorie “Videotraining”.

Comenius-Award 2019

Comenius-Award 2019

Die Lecturio Business Flat erhielt 2019 das Comenius-EduMedia-Siegel, mit dem die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien jährlich pädagogisch,  inhaltlich und gestalterisch
herausragende didaktische Multimediaprodukte auszeichnet.

IELA-Award 2022

Die International E-Learning Association, eine Gesellschaft für E-Learning Professionals und Begeisterte, verlieh der Lecturio Learning Cloud die Gold-Auszeichnung in der Kategorie “Learning Delivery Platform”.

Comenius-Award 2022

In der Kategorie “Lehr- und Lernmanagementsysteme” erhielt die Lecturio Learning Cloud die Comenius-EduMedia-Medaille. Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien.

B2B Award 2020/2021

Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) hat Lecturio zum Branchen-Champion unter den deutschen Online-Kurs-Plattformen gekürt. Beim Kundenservice belegt Lecturio den 1. Platz, bei der Kundenzufriedenheit den 2. Platz.

B2B Award 2022

Für herausragende Kundenzufriedenheit wurde Lecturio von der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) mit dem deutschen B2B-Award 2022 ausgezeichnet.
In der Rubrik Kundenservice deutscher Online-Kurs-Plattformen belegt Lecturio zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz.

Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

Zach Davis

Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

Wladislav Jachtchenko

Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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