Die infektiöse Mononukleose, auch bekannt als "Kissing Disease" ist eine hoch ansteckende Virusinfektion mit dem Epstein-Barr Virus, welches zur Gruppe der humanen Herpesviren gehört. Das Virus wird hauptsächlich durch Speichelkontakt verbreitet und geht in der Regel mit typischen Symptomen wie fieberhafter Angina-tonsillaris oder Pharyngitis, zervikaler Lymphadenopathie sowie einem typischen Blutbild einher. Die Diagnose erfolgt anhand des klinischen Bildes und einer Serologie. Die Therapie erfolgt rein symptomatisch.
Aktualisiert: Apr 27, 2023
Definition
Die infektiöse Mononukleose ist eine virale Infektionskrankheit, die durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) verursacht wird und durch eine Trias aus Fieber, Tonsillopharyngitis und Lymphadenopathie charakterisiert ist.
Synonyme
Epidemiologie
Ätiologie
EBV gehört zur Gruppe der humanen Herpesviren (HHV-4).
EBV hat eine außergewöhnlich hohe Artenspezifität:
Das Epstein-Barr-Virus kann sowohl B-Zellen als auch oropharyngeale Epithelzellen infizieren. EBV dringt in B-Zellen ein, indem es an den zellulären Rezeptor CD21 bindet, was die Fusion der Virushülle mit der Zellmembran ermöglicht. Der lytische Zyklus führt zur Produktion infektiöser Viren, sowohl in B-Zellen, als auch in oropharyngealen Epithelzellen. Bei B-Zellen findet die lytische Replikation normalerweise erst nach Reaktivierung aus der Latenzphase statt, während bei oropharyngealen Epithelzellen die lytische Replikation oft direkt nach dem Viruseintritt erfolgt. Während der lytischen Replikation ist die virale DNA-Polymerase für die Synthese des viralen Genoms verantwortlich. In der Latenzphase kopiert dahingegen die DNA-Polymerase der Wirtszelle das virale Genom. Die Latenzphase führt jedoch nicht zur Produktion von Viren, da nur ein Teil der EBV-Gene exprimiert wird.
Bild von Lecturio.Klassische Symptom-Trias
Weitere Symptome
Hoagland-Syndrom: die maximale Manifestation der infektiösen Mononukleose
Neurologische Syndrome: können 2–4 Wochen nach Beginn der ersten Symptome auftreten
Chronische Mononukleose: selten, aufgrund anhaltender Virusreplikation
Die Diagnose basiert auf den oben genannten klinischen Symptomen zusammen mit Bestätigungstests.
Serologie
Derzeit steht keine spezifische antivirale Therapie zur Verfügung, daher ist die Behandlung symptomatisch.
Prognose
Bakterielle Superinfektion
Viele Patient*innen entwickeln eine sekundäre Streptokokken-Pharyngitis.
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