Anatomie der Nase

Funktionen der Nase

Die Nase unterstützt zahlreiche Körperfunktionen, von der lebenswichtigen Atmung bis hin zur Geschmackssteigerung.

• Atmung:
  • Die eingeatmete Luft tritt durch die Nasenlöcher in die Nase ein und beim Ausatmen wieder aus.
  • Von der Nase gelangt die eingeatmete Luft in den Nasopharynx Nasopharynx Pharynx → Oropharynx Oropharynx Pharynx → Larynx Larynx Larynx (Kehlkopf) → Lunge Lunge Lunge: Anatomie
• Geruch:
  • Die eingeatmete Luft kommt mit dem Riechepithel in Kontakt, das sich auf dem Dach der Nasenhöhle befindet.
  • Innerhalb des Epithels binden Geruchsrezeptoren die Geruchsmoleküle.
  • Die Rezeptoren Rezeptoren Rezeptoren sind mit dem Riechnerv verbunden, der diese Signale an das Gehirn weiterleitet.
• Reinigung der eingeatmeten Luft:
  • Die Wände der Nasenhöhle sind mit Flimmerhärchen bedeckt.
  • Die Flimmerhärchen fangen Staub und schädliche Partikel ein, um die eingeatmete Luft zu reinigen.
  • Die eingefangenen Staubpartikel werden entweder:
    • In den Rachen geschoben, wo sie geschluckt werden
    • Durch die Nasenhöhle ausgeschieden (Niesen)
• Befeuchtung der eingeatmeten Luft:
  • Nasenhaare spenden Feuchtigkeit und erwärmen die Luft auf die ungefähre Temperatur und Feuchtigkeit in der Lunge Lunge Lunge: Anatomie.
  • Beim Ausatmen wird die im CO₂ enthaltene Wärme und Feuchtigkeit vom Nasenhaar aufgenommen und an die Atmosphäre abgegeben.
• Geschmackssinn:
  • Beim Kauen aktivieren Chemikalien aus der Nahrung die Geruchsrezeptoren in der Nase.
  • Diese Rezeptoren Rezeptoren Rezeptoren arbeiten in Koordination mit den Geschmacksknospen, um den Geschmack von Lebensmitteln zu erkennen.
• Sprechen:
  • Der nasale Luftstrom kann die Sprache verändern und nasale Klickgeräusche oder Klickkonsonanten erzeugen.
  • Die Nasennebenhöhlen Nasennebenhöhlen Nasennebenhöhlen tragen ebenfalls zur Stimmresonanz bei.

Die äußere Nase

Struktur

Die äußere Nase ist pyramidenförmig. Die Nase besteht aus:

• Einer proximalen Nasenwurzel
• Der Nasenspitze (Apex)
• 2 untere Nasenlöcher (Öffnungen zur Nasenhöhle)
• Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion:
  • Die Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion über dem knöchernen Teil der Nase ist dünn.
  • Die Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion über dem knorpeligen Teil ist dicker und hat viele Talgdrüsen.
  • Über die Nasenlöcher hinaus erstreckt sich die Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion in den Nasenvorhof.
  • Vestibuläre Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion (die Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion in der Nase) hat Haare, die die Luft filtern.
• Die knöcherne Komponente liegt kranial und besteht aus:
  • kranial: unterer Rand des Os nasale
  • lateral: Processus frontalis der Maxilla
  • kaudal: Processus alveolaris der Maxilla
• Knorpelige Komponente: befindet sich kaudal und besteht aus
  • 2 seitlichen Knorpeln
  • 2 Flügelknorpeln
  • 1 Septumknorpel

Muskeln

Die äußere Nase enthält Muskeln, die den Gesichtsausdruck und die Durchgängigkeit der Nasenlöcher unterstützen.

• M. procerus:
  • Entspringt an der Faszie über dem Nasenbein
  • Setzt an der unteren Stirn an
  • Die Kontraktion zieht die medialen Augenbrauen runter und faltet die Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion des oberen Nasenrückens.
• M. nasalis:
  • Sphinkter-ähnlicher Muskel
  • Pars transversa: unterstützt den M. procerus
  • Pars alaris:
    • Entspringt am Oberkiefer
    • Setzt an den großen Flügelknorpeln an
    • Kontraktion erweitert die Nasenlöcher und bläht sie auf

Die Nasenhöhle

• Am weitesten kranial gelegener Bestandteil der Atemwege
• Hat 3 Divisionen:
  1. Vestibulum Vestibulum Anatomie des Ohrs:
     • Hautausgekleideter Hohlraum direkt hinter den Nasenlöchern
     • Durch das Septum in linke und rechte Nasenhaupthöhle unterteilt
  2. Regio respiratoria: ausgekleidet von pseudostratifiziertem Flimmerepithel mit schleimsekretierenden Becherzellen
  3. Regio olfactoria:
     • Befindet sich an der Spitze der Nasenhöhle
     • Ausgekleidet von Riechzellen mit Riechrezeptoren
• Jede Nasenhöhle erstreckt sich von der Schleimhautfalte (Limen nasi) anterior zu den Choanen posterior und schließlich bis zum Nasopharynx Nasopharynx Pharynx.
• Wände jeder Nasenhöhle (ausgekleidet mit respiratorischem Epithel Epithel Epithel: Definition, Arten und Funktion – Histologie):
  • Dach: Lamina cribrosa des Os ethmoidale, Os nasale und Corpus des Os Sphenoidale
  • Boden: Lamina horizontalis des Gaumens und Processus palatinus des Oberkieferknochens
  • Seitenwände:
    • Anterior: Os nasale, Os lacrimale und Processus frontalis der Maxilla
    • Medial: obere, untere und mittlere Nasenmuschel (Concha nasalis) mit entsprechendem Nasengang
    • Posterior: Lamina perpendicularis des Gaumens und des Os sphenoidale
  • Mediale Wand oder Septum:
    • Septumknorpel
    • Vomer
    • Lamina perpendicularis des Os ethmoidale
    • Knochenkamm (Maxilla und Os palatinum)

Die Nasenmuscheln (Conchae nasales)

• 3 knöcherne Strukturen, die von der Seitenwand der Nasenhöhle ausgehen und sich nach unten medial einrollen
• Verlangsamen den Luftstrom, damit er in der Nasenhöhle gereinigt, erwärmt und befeuchtet werden kann
• Vergrößern die Oberfläche der Nasenschleimhaut:
  • Concha nasalis superior: kleinste Nasenmuschel, schützt den Bulbus olfactorius (Struktur mit Geruchsrezeptoren)
  • Concha nasalis media: schützt die Öffnungen der Kiefer- und Siebbeinhöhle vor unter Druck stehendem Luftstrom in der Nase
  • Concha nasalis inferior: größte Nasenmuschel, verantwortlich für den Großteil der Modifikation des Luftstroms
• Die Nasenmuscheln unterteilen die nasalen Atemwege in 4 rillenartige Luftwege, die Meatus genannt werden.
  1. Oberer Nasengang (Meatus nasi superior):
     • Zwischen mittlerer und oberer Nasenmuschel
     • In ihn münden die hinteren Siebbeinzellen.
     • In ihn mündet das Foramen sphenopalatinum.
  2. Mittlerer Nasengang (Meatus nasi medius):
     • Zwischen der unteren und mittleren Muschel
     • In ihn münden die Stirn-, Kieferhöhle und die vorderen und mittleren Siebbeinzellen.
  3. Unterer Nasengang (Matus nasi inferior):
     • Zwischen der unteren Nasenmuschel und dem Boden der Nasenhöhle
     • In ihn mündet die Tuba auditiva.
     • In ihn mündet der Gang der Glandula lacrimalis.
  4. Recessus sphenoethmoidalis:
     • Posterior und superior der oberen Muschel gelegen
     • In ihn mündet die Keilbeinhöhle.

Gefäßversorgung und Innervation der Nase

Arterielle Versorgung

• A. carotis interna:
  • Vordere und hintere Siebbeinarterien (A. ethmoidalis anterior/posterior) versorgen das Septum.
  • Der seitliche Nasenast des N. facialis versorgt den Nasenrücken/die Nasenflügel.
• A. carotis externa:
  • Versorgung der Seitenwände, des Nasenrückens und des Septums
  • A. sphenopalatina
  • A. palatina major
  • A. nasalis lateralis
  • A. labialis superior
  • A. angularis (Endast der A. facialis)
• Gemeinsames Gefäßsystem der Carotiden Carotiden Carotiden und ihre Abgänge: Locus Kiesselbachi am vorderen unteren Teil des Septums (häufigste Blutungsquelle bei Epistaxis)

Venöse Drainage

Die Venen Venen Venen neigen dazu, den Arterien Arterien Arterien zu folgen. Sie münden in:

• Plexus venosus pterygoideus
• V. facialis
• Sinus cavernosus

Innervation

• Sensorische Innervation der oberen Wand und des vorderen Teils der inneren Nase: N. ophthalmicus
• Sensorische Innervation des Septums und der Seitenwände: Äste des N. maxillaris
• Geruchswahrnehmung: N. olfactorius

Klinische Relevanz

Angeborene Erkrankungen

• Choanalatresie: Angeborene Erkrankung, gekennzeichnet durch eine Obstruktion der hinteren Nasenöffnung, die in den Nasopharynx Nasopharynx Pharynx führt. Die Choanalatresie kann sich ein- oder beidseitig manifestieren. Im Falle einer beidseitigen Choanalatresie stellen sich die Patienten nach der Geburt mit einer nasalen Obstruktion und einer intermittierenden Zyanose vor.

Traumatische Ereignisse

• Epistaxis: wird als Nasenbluten definiert, das je nach Entstehungsort als vordere oder hintere Blutung beschrieben werden kann. Epistaxis kommt bei Kindern sehr häufig vor (50 % innerhalb der ersten 10 Lebensjahre) und ist normalerweise harmlos und wird selten gemeldet, aber einige Fälle kann sie mit einer neoplastischen Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Nasenbluten tritt normalerweise aufgrund eines Traumas der Nase durch wiederholtes Nasenbohren, einer direkten traumatischen Verletzung des Gesichts oder der Nase oder als Nebenwirkung von gerinnungshemmenden Medikamenten auf. Die Behandlung besteht darin, die Nasenlöcher 5 bis 30 Minuten lang zusammenzudrücken und den Kopf zu heben, während man durch den Mund atmet.
• Nasenbeinfrakturen: Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche des Nasenrückens, die sich normalerweise mit Nasenbluten, Schwellungen, Blutergüssen und Verstopfung der Nase zeigt. Sie kann durch andere begleitende Gesichtsfrakturen kompliziert werden und tritt am häufigsten aufgrund eines direkten Traumas bei sportlichen Aktivitäten, Stürzen und Autokollisionen auf.
• Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche der Lamina cribrosa: normalerweise das Ergebnis eines Traumas und manchmal iatrogen aufgrund einer unsachgemäßen Einführung einer Magensonde oder einies Nasopharyngealtubus. Die Frakturteile können die Hirnhäute Hirnhäute Hirnhäute (Meningen) perforieren, wodurch Liquor austritt, was zu Meningitis Meningitis Meningitis, Enzephalitis Enzephalitis Enzephalitis und Hirnabszess Hirnabszess Hirnabszess führen kann. Der Bulbus olfactorius liegt auf der Lamina cribrosa und ein Bruch kann irreversiblen Schäden verursachen, die wiederum zu Anosmie führen können.

Neoplastische Erkrankungen

• Invertiertes Papillom: gutartige epitheliale Tumoren der Nasenhöhle, die hauptsächlich ältere Männer (45–60 Jahre) betreffen und immer chirurgisch entfernt werden müssen. Zu den Risikofaktoren zählen Infektionen mit humanen Papillomaviren, Rauchen und chronische Sinusitis Sinusitis Sinusitis (Rhinosinusitis). Patient*innen stellen sich typischerweise mit einseitiger nasaler Obstruktion, Anosmie und intermittierender Epistaxis vor. Die Diagnose basiert auf einer Biopsie oder chirurgischen Resektion.
• Nasenpolypen: gutartige Auswüchse der Nasenschleimhaut, die sich normalerweise um die Ostien der Kieferhöhlen bilden. Assoziierte Erkrankungen umfassen allergische Rhinitis Rhinitis Rhinitis, Aspirin-Allergie, Asthma, Mukoviszidose Mukoviszidose Mukoviszidose (Zystische Fibrose) und Nebenhöhlenentzündungen. Zu den Symptomen können Schwierigkeiten beim Atmen durch die Nase (Verschluss der Nase), Geruchsverlust, verminderter Geschmackssinn, retronasaler Schleimfluss und Rhinorrhoe gehören. Nasenpolypen können mit topischen oder systemischen Glukokortikoiden oder mit Resektion behandelt werden, wobei Rezidive häufig sind.