Komplikationen chirurgischer Eingriffe

Chirurgische Komplikationen beschreiben Erkrankungen, Störungen oder unerwünschte Ereignisse, die nach chirurgischen Eingriffen auftreten. Zu den häufigsten allgemeinen Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen gehören Blutungen, Infektionen, Verletzungen umliegender Organe, venös-thromboembolische Ereignisse und anästhesiebedingte Komplikationen. Darüber hinaus können diverse kardiale, pulmonale, renale/urologische oder neurologische Komplikationen auftreten. Gefährdet sind besonders ältere Patient*innen und/oder Personen, die relevante Komorbiditäten aufweisen. Das inner- wie außerklinische Fachpersonal sollte diese potenziellen Komplikationen und ihre Symptome kennen, um sie schnell erkennen und behandeln zu können. Die häufigsten Warnzeichen und Symptome, die auf eine mögliche Komplikation hindeuten, sind Tachykardien, Hypoxien, Fieber Fieber Fieber, Schmerzen und Bewusstseinsveränderungen.

Aktualisiert: 26.07.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen (auch Operation, Abkürzung: OP) können Folgeerkrankungen, spezifische Störungen von Organsystemen oder unerwünschte Ereignisse sein.

Klassifikation

Komplikationen werden anhand ihres Auftretens in zeitlichem Zusammenhang mit einem Eingriff klassifiziert:

  • Sofort: während des Eingriffs oder innerhalb der nächsten 24 Stunden
  • Früh postoperativ: bis zum 7. postoperativen Tag
  • Spät postoperativ: bis zum 30. postoperativen Tag
  • Langfristig: nach dem 30. postoperativen Tag

Allgemeine Komplikationen

Zu den häufigen und/oder signifikanten allgemeinen Komplikationen gehören:

Zeitleiste der postoperativen Komplikationen

Zeitleiste der postoperativen Komplikationen
DVT: tiefe Venenthrombose
PE: Lungenembolie

Bild von Lecturio.

Alarmierende postoperative Symptome

Symptome, die auf eine bedrohliche Komplikation hinweisen können und in der postoperativen Phase auftreten. Zu diesen Symptomen gehören:

Prävention

Um Fehler bei Standardabläufen und folgende Komplikationen zu vermeiden, verfügen fast alle Krankenhäuser über standardisierte Präventionsmechanismen (engl. standard operating procedure, Abkürzung: SOP), darunter:

  • Sicherheits-Checklisten (z. B. die WHO Surgical Safety Checklist), die Dinge beinhalten wie:
    • Gegenseitiges Bestätigen:
      • Richtige/r Patient*in?
      • Richtiger Eingriff?
      • Richtige Operationsstelle/Seite?
      • Liegt eine Aufklärung und Einverständniserklärung vor?
      • Sind relevante Allergien bekannt?
    • Regelmäßige Überprüfung des Equipments
    • Beurteilung des Risikos eines schwierigen Atemwegs und/oder einer Blutung und entsprechende Vorbereitung
    • Erläutern aller relevanten, nicht routinemäßigen und/oder kritischen Schritte des Eingriffs vor OP-Beginn
    • Durchführung einer Prüfung der Instrumente und Materialien (z. B. Kompressen) auf Anzahl und Vollständigkeit bevor die Patient*innen den Operationssaal verlassen
  • Präoperative „Huddles“ beziehungsweise „Team-Time-outs“: Zeitraum direkt vor der OP, während dessen das gesamte Team aufmerksam zuhört und das Vorgehen des Eingriffs sowie erwartete Komplikationen des Falls besprochen werden können
  • Verwendung hausinterner sowie regionaler Leitlinien für:
    • Antibiotikatherapien
    • Einsatz und Anlage von Kathetern
    • Einsatz und Anlage von Drainagen
  • Prophylaktische Maßnahmen zum Ausschluss der häufigsten Komplikationen, basierend auf den individuellen Risikofaktoren:
    • Antikoagulation und frühzeitige Mobilisation zur Vorbeugung einer TVT/LAE
    • Pausieren oder Umstellen von Antikoagulation, um perioperative Blutungen zu verhindern
    • β-Blocker zur Vorbeugung von MI
    • Präoperative Antibiotikagabe, Desinfektion des Operationsgebiets und sterile Vorbereitungen zur Verhinderung von SSI
    • Atemtrainer zur Verhinderung von Atelektasen
    • Ständige Reevaluation vorhandener Katheter, Drainagen und Zugänge und schnellstmögliche Entfernung dieser, wenn nicht mehr benötigt → Infektionsrisiko ↓

Anästhesiebedingte Komplikationen

Komplikationen, die in Zusammenhang mit der Applikation von Anästhetika sowie der Durchführung einer Narkose stehen und daraus resultierende Erkrankungen und Nebenwirkungen.

Komplikationen der Lokalanästhesie

  • Lokale Komplikationen:
    • Hämatom
    • Nervenverletzung
    • Infektion
  • Systemische Komplikationen:
    • Überdosierung
    • Versehentliche i. v.-Injektion
  • Allergische Reaktionen

Komplikationen der Spinal-/ Epiduralanästhesie Epiduralanästhesie Anästhesiologie: Geschichte und Grundkonzepte

Spinalanästhesie Ort der Opioid-Injektion

Ort der Injektion für eine Spinalanästhesie

Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

Komplikationen der Vollnarkose

Komplikationen der Lungen und Atemwege

Akute Atemwegsobstruktion Atemwegsobstruktion Atemwegsobstruktion

Während eines chirurgischen Eingriffs kann es durch den Einfluss der Narkose während und nach dem Eingriff zu Beeinträchtigungen der Atemwege kommen. Ziel ist es, Ursachen und Pathologien zu erkennen und individuell zu therapieren. Ursachen für Atemwegsbeeinträchtigungen sind:

Tiefe Venenthrombose Tiefe Venenthrombose Tiefe Venenthrombose (TVT) und Lungenembolie Lungenembolie Lungenarterienembolie (LAE) (LAE)

Symptome:

Risikofaktoren für TVT und LAE (u. a. Bestandteile des WELLS-Score Wells-Score Tiefe Venenthrombose):

Diagnostik:

  • TVT:
    • Mayer-Zeichen (Wadenkompressionsschmerz), Homans-Zeichen (Wadenschmerz bei Dorsalextension), Payr-Zeichen (medialer Fußsohlendruckschmerz)
    • Farbduplex-Kompressionssonographie
    • D-Dimere (Ausschlussdiagnostik)
  • LAE:
    • Arterielle Blutgasanalyse (BGA): Hypoxämie und Hypokapnie
    • Ggf. Rechtsherzbelastung im Ultraschall Ultraschall Ultraschall (Sonographie)
    • CT-Angiographie: Darstellung eines Thrombus im Lungengefäßsystem

Prophylaxe:

  • Medikamentöse Thromboseprophylaxe
  • Sequentielle Kompression durch Medizinprodukte oder manuelle Therapie
  • Frühzeitige Mobilisierung

Therapie:

Darstellung einer Lungenembolie

Darstellung einer Lungenembolie

Bild von Lecturio

Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung)

  • Wird unterschieden in:
  • Dritthäufigste Komplikation nach chirurgischen Eingriffen
  • Assoziation mit signifikantem Anstieg der Morbidität und Mortalität
  • Verursachende Erreger:
    • Häufige nicht multiresistente Krankheitserreger:
      • Streptococcus pneumoniae
      • Haemophilus Haemophilus Haemophilus influenzae
      • MSSA
      • Antibiotikasensitive Enterobacteriaceae
    • Häufige MDR-Erreger:
      • Pseudomonas Pseudomonas Pseudomonas aeruginosa
      • MRSA
      • Antibiotikaresistente Enterobacteriaceae, Legionella pneumophila, Aspergillus spp. usw.
    • Polymikrobiell Infektionen möglich, insbesondere nach Aspiration
  • Pathogenese:
    • Oropharyngeale Besiedelung mit Krankheitserregern
    • Aspiration des Erregers
    • Beeinträchtigung der natürlichen Abwehr und Clearance des Wirts
  • Risikofaktoren:
  • Klinik:
  • Diagnostik:
    • Röntgen-Thorax: fleckige bis großflächige Transparenzminderung und positives Bronchiogramm
    • Erregerkultur gewonnener Aspirate
  • Therapie:
    • Kalkulierte Antibiotikatherapie mit anschließender Deeskalation bzw. Anpassung
    • Bei Hypoxie Sauerstoffapplikation
    • Indikation zur endotrachealen Intubation und maschinellen Beatmung bei schwerer respiratorischer Insuffizienz

Akutes Lungenversagen (engl. acute respiratory distress syndrome Acute Respiratory Distress Syndrome Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS), Abkürzung: ARDS ARDS Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS))

Röntgenaufnahme des Thorax mit Nachweis von beidseits auftretenden fleckigen Infiltraten

Röntgenaufnahme des Thorax mit Nachweis von beidseits auftretenden fleckigen Infiltraten

Bild: „CXR bilateral patchy infiltrates“ von Ologun G O, Ridley D, Chea N D, et al. Lizenz: CC BY 3.0

Pneumothorax Pneumothorax Pneumothorax

  • Luftansammlung im Pleuraspalt
  • Im perioperativen Setting tritt ein Pneumothorax Pneumothorax Pneumothorax nach einer „Stichverletzung“ auf:
    • Anlage eines zentralvenösen Katheters (ZVK)
    • Maschinelle Beatmung (zu hoher Beatmungsdruck führt zum Platzen von Alveolen)
  • Klinik:
    • Plötzlicher stechender Brustschmerz/Engegefühl
    • Dyspnoe Dyspnoe Dyspnoe (Atemnot/Luftnot)
    • Hypersonorer Klopfschall
    • Abgeschwächtes oder fehlendes Atemgeräusch
    • Mediastinalverschiebung inkl. Trachea Trachea Trachea bei Spannungspneumothorax
  • Diagnostik:
    • Körperliche Untersuchung
    • Bildgebung
  • Therapie: Anlage einer Thoraxdrainage mit Wasserschloss
Röntgen-Thorax mit linkem Pneumothorax

Röntgen-Thorax mit Pneumothorax links:
Die grüne Linie markiert den Verlauf der Pleuralinie. Jenseits der Linie ist ein Verlust der Lungengefäßzeichnung erkennbar.

Bild: „Anteroposterior expired X-ray“ von Mikael Häggström, M.D. Lizenz: CC0, bearbeitet von Lecturio.

Kardiale Komplikationen

Personen mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems haben ein erhöhtes Risiko für entsprechende postoperative Komplikationen. Aus diesem Grund sollten bestehende Gefäßerkrankungen, wie z. B. arterieller Hypertonus Hypertonus Volumenmangel und Dehydration, vor dem Eingriff bestmöglich therapiert werden.

Myokardinfarkt Myokardinfarkt Myokardinfarkt (MI)

  • Häufigste kardiale Komplikation
  • Klinik:
  • Diagnostik:
    • EKG EKG Normales Elektrokardiogramm (EKG): charakteristische Anomalien je nach Lokalisation/Art des MI
    • Troponinspiegel: erhöht, Dynamik im Verlauf entscheidend
    • Echokardiographie: Einschätzung der Schwere und Identifikation möglicher Komplikationen des MI:
    • Koronarangiographie: Diagnostischer Goldstandard
  • Therapie:
    • Therapie nach gültiger Leitlinie nationaler oder internationaler Fachgesellschaften (DGK, AHA)
    • Abhängig vom hämodynamischen Status
    • Intervention während Koronarangiographie; ggf. Bypass-Chirurgie
    • MONA-Schema:
      • Morphium (bei NRS < 5 sowie zur Anxiolyse und Vorlastsenkung)
      • Sauerstoff (wenn SpO2 < 90 %)
      • Nitroglycerin (nicht bei inferioren Infarkten, RR < 90 mmHg; Cave: PDE-5-Inhibitoren)
      • Acetylsalicylsäure
    • Zusätzlich:
Herzinfarkt

EKG-Veränderungen, die auf einen MI hinweisen

Bild von Lecturio.

Herzinsuffizienz

Arrhythmien

Die meisten Arrhythmien, die auf der post anästhesia care unit (PACU), früher Aufwachraum beobachtet werden, sind vorübergehend. Manche bleiben jedoch bestehen, werden symptomatisch und/oder weisen auf zugrunde liegende Pathologien hin.

Renale/urologische Komplikationen

Harnverhalt

  • Entleerungsstörung 4–6 Stunden nach Entfernung eines Blasenkatheters
  • Risikofaktoren:
  • Postoperativ anfangs Schwierigkeiten beim Wasser lassen möglich, insbesondere bei o. g. Eingriffen
  • Klinik:
    • Blasenentleerungsstörung
    • Inkontinenz (mögliches Zeichen einer Überlaufinkontinenz)
    • Suprapubische Schmerzen und/oder Blasendistension (nicht immer vorhanden)
  • Diagnostik: Ultraschall Ultraschall Ultraschall (Sonographie) der Harnblase, erweitert darstellbar (z. B. geschätztes Volumen > 600 ml)
  • Therapie: Blasenkatheter

Harnwegsinfektion Harnwegsinfektion Harnwegsinfektion (HWI)

Akutes Nierenversagen (AKI)

Neurologische Komplikationen

Neurologische Komplikationen sind relativ häufige Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen und betreffen vor allem ältere Menschen. Die zwei wichtigsten Komplikationen sind Schlaganfälle und das Delir Delir Delir (Delirium).

Ischämischer Schlaganfall Ischämischer Schlaganfall Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt)

  • Ursachen:
  • Klinik: abhängig von der Lokalisation des Schlaganfalls, u. a.
  • Diagnostik:
    • Klinische Beurteilung
    • cCT
  • Therapie:
    • Beurteilung und Behandlung nach dem ABCDE-Schema:
      • Airway (Atemweg)
      • Breathing (Atmung)
      • Circulation (Kreislauf)
      • Disability (Bewusstsein)
      • Enviroment/Exposure (Exposure)
    • Umfangreiche Operationen gelten als relative Kontraindikation für eine i. v.-Lysetehrapie mit tissue plasminogen activator (TPA)
    • Antithrombotische Therapie mit Aspirin Aspirin Nichtsteroidale Antirheumatika/Antiphlogistika
    • Statintherapie
    • Rehabilitation und Lebensstiländerungen, um zukünftige Risiken zu minimieren

Delir Delir Delir (Delirium)

Wundheilungsstörungen

Im Allgemeinen heilen die meisten Operationswunden unabhängig vom Alter vollständig aus. Die Regeneration des Gewebes kann jedoch durch verschiedene Faktoren eingeschränkt werden. Die Operationstechnik stellt einen der wichtigsten Faktoren dar.

Postoperative Wundinfektionen (SSIs)

  • Die häufigste postoperative Infektion im Gesundheitswesen
  • Kann oberflächlich ( Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion und Weichgewebe) oder tief (z. B. innerer Abszess) lokalisiert sein
  • Häufig Entwicklung um den 5.–7. postoperativen Tag
  • Subkutanes Hämatom als frühes Symptom
  • Inzidenz:
    • 2 %–5 % insgesamt (USA)
    • < 1 % an sterilen Lokalisationen, aber bis zu 20 %–30 % an schmutzigen bzw. infizierten Lokalisationen
  • Risikofaktoren:
    • Klassifizierung von Operationswunden:
      • Sauber
      • Sauber-kontaminiert
      • Kontaminiert
      • Schmutzig infiziert
    • Unsaubere Operationstechnik
    • Immunschwäche des Wirts
    • Bauchoperationen, insbesondere Dickdarmoperationen
  • Prophylaxe:
    • Präoperative Antibiotika
    • Geeignete Desinfektion der Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion (z. B. Povidon-Jod-Peeling)
    • Aufrechterhaltung steriler Bedingungen
    • Sinnvolle Verwendung von Drainagen
    • Antimikrobielle und vakuumbasierte Verbände
  • Klinik:
    • Erythem
    • Empfindlichkeit des Hausareals
    • Schwellung
    • Eitriges Wundesekret
    • Aufreißen der Wunde
    • Therapierefraktärer Schmerz
  • Therapie:
    • Erregerkultur aus Proben
    • Revision der Wunde (Nähte entfernen) → infiziertes Gewebe spülen und debridieren
    • Offene Wunden werden oft offen belassen und verbunden → sekundäre Wundheilung Wundheilung Wundheilung oder verzögerter Primärverschluss der Wunde
    • Antibiotika bei:
Beispiele für verschiedene Arten von Wundinfektionen

Beispiele für verschiedene Arten von Wundinfektionen:
A: Oberflächliche Inzisionsinfektion
B: Tiefe Inzisionsinfektionen
C: Infektion von Organen oder Körperhöhlen

Bild: „pone-0105288-g001“ von Silje Bjerknes et al. Lizenz: CC BY 4.0

Wunddehiszenz

  • Aufplatzen/Öffnen einer Operationswunde (kann teilweise oder vollständig sein)
  • Risikofaktoren:
  • Komplikationen:
    • Austreten der Eingeweide
    • Narbenhernien
  • Therapie:
    • Ggf. Behandelung einer Infektion (z. B. mit Spülung und Débridement).
    • Erneuter Wundverschluss, wenn keine Infektion mehr vorliegt
Wunddehiszenz

Wunddehiszenz nach Knie-Totalendoprothetik bei einem adipösen Patienten

Bild: „Wound dehiscence following TKA in an obese patients“ von Konstantinos Papaioannou, Stergios Lallos, Andreas Mavrogenis, Elias Vasiliadis, Olga Savvidou, and Nikolaos Efstathopoulos. Lizenz: CC BY 2.0

Schock

Schockformen

Ein Schock Schock Schock: Überblick beschreibt das Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und -versorgung eines Gewebes. Postoperativ können unterschiedliche Formen des Schocks auftreten:

Klinik

Therapie

  • Früherkennung und zielgerichtete Therapie essentiell
  • Wiederherstellung eines normovolämen Flüssigkeitsstatus
  • Stabilisierung des Blutdruck (ggf. mit Vasopressoren)
  • Ggf. Intubation und Beatmung
  • Behandlung der Ursache, zum Beispiel:

Klinisch relevante Symptome

Perioperativ muss das behandelnde Fachpersonal auf Red Flags und Symptome achten, die auf mögliche Komplikationen hindeuten können. Die wichtigsten Red Flags/Symptome, die eine genauere Diagnostik erfordern, sind Tachykardie, Hypoxie, Fieber Fieber Fieber, Schmerzen und Bewusstseinsstörungen.

Tachykardie

Hypoxie und Entsättigung

  • Diagnostik:
    • BGA
    • Röntgen-Thorax
  • Therapie:
    • Sauerstoff-Applikation
    • Intubation bei respiratorischer Insuffizienz
    • Behandlung der zugrunde liegenden Ursache

Fieber Fieber Fieber

Fieber Fieber Fieber in der postoperativen Phase kann verschiedene Ursachen haben, die abgeklärt und entsprechend behandelt werden müssen.

  • Ursachen:
    • Pulmonal
    • Urologisch → HWI: 3.–5. postoperativer Tag
    • Immobilität→ TVT: 4.–6. postoperativer Tag
    • Wundinfektion →
      • SSI (sowohl oberflächlich als auch tief): 5.–7. postoperativer Tag
      • Fremdkörper: z. B. im Körper verbliebene Kompressen, Netze, Kabel und Drainagen, Implantate
      • Sepsis Sepsis Sepsis und septischer Schock
  • Diagnostik:
    • Umfassende körperliche Untersuchung auf Entzündungszeichen
    • Urinuntersuchung
    • Röntgen-Thorax
    • Ggf. Farbduplex-Kompressionssonographie bei Verdacht auf TVT
  • Therapie: abhängig von der zugrunde liegenden Ätiologie

Schmerzen

Schmerz ist ein häufig auftretendes Symptom, das auf eine Komplikation hinweisen kann. Schmerz kann schwierig zu beurteilen sein, da er subjektiv bewertet wird und perioperativ Schmerzen zu erwarten sind.

  • Ursachen:
  • Diagnostik:
    • Körperliche Untersuchung
    • Geeignete Bildgebung
  • Therapie:

Bewusstseinstörungen

  • Ursachen:
    • Verminderte Sauerstoffversorgung
    • Schlaganfall
    • Medikamenteninduziert
    • Delirium/Verwirrtheit bei älteren Patient*innen im Zusammenhang mit sensorischer Deprivation
  • Diagnostik:
    • Beurteilung nach ABCDE
    • Körperliche Untersuchung mit neurologischer Untersuchung
    • Ausschluss von Medikamentenwechselwirkungen sowie unerwünschter Nebenwirkungen
    • BGA: Hypoxämie?
    • Röntgen-Thorax: Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung)?
    • EKG EKG Normales Elektrokardiogramm (EKG): Ausschluss kardialer Ursachen einer verminderten Durchblutung
    • cCT: Ausschluss Schlaganfall sowie große intrakranielle Raumforderungen
  • Therapie:
    • Abhängig von der zugrunde liegenden Ätiologie

Quellen

  1. Devereaux, P.J. (2019). Perioperative myocardial infarction or injury after noncardiac surgery. UpToDate. https://www.uptodate.com/contents/perioperative-myocardial-infarction-or-injury-after-noncardiac-surgery (Zugriff am 11.01.2022)
  2. Chughtai, M., Gwam, C.U., Mohamed, N., Khlopas, A., Newman, J.M., Khan, R., Nadhim, A., Shaffiy, S., Mont, M.A. (2017). The epidemiology and risk factors for postoperative pneumonia. Journal of Clinical Medicine Research 9:466–475. https://doi.org/10.14740/jocmr3002w
  3. Weed, H.G., Baddour, L.M., Ho, V.P. (2020). Fever in the surgical patient. UpToDate. https://www.uptodate.com/contents/fever-in-the-surgical-patient (Zugriff am 10.01.2022)
  4. Siegel, M.D. (2021). Acute respiratory distress syndrome: clinical features, diagnosis, and complications in adults. UpToDate. https://www.uptodate.com/contents/acute-respiratory-distress-syndrome-clinical-features-diagnosis-and-complications-in-adults (Zugriff am 11.01.2022)
  5. Hirner A., Weise K. (2008). Chirurgie. 2., überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme. doi:10.1055/b-002-21518
  6. Herold, G. (2021) Innere Medizin 2021. De Gruyter. ISBN: 978-3-11-073889-6
  7. Zacharowski, K., Marx, G. (2021). Checkliste Anästhesie, 1. Auflage. Stuttgart: Thieme. doi:10.1055/b000000497

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eLearning Award 2023

Lecturio und die Exporo-Gruppe wurden für ihre digitale Compliance-Akademie mit dem eLearning Award 2023 ausgezeichnet.

eLearning Award 2019

Lecturio und die TÜV SÜD Akademie erhielten für den gemeinsam entwickelten Online-Kurs zur Vorbereitung auf den
Drohnenführerschein den eLearning Award 2019 in der Kategorie “Videotraining”.

Comenius-Award 2019

Comenius-Award 2019

Die Lecturio Business Flat erhielt 2019 das Comenius-EduMedia-Siegel, mit dem die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien jährlich pädagogisch,  inhaltlich und gestalterisch
herausragende didaktische Multimediaprodukte auszeichnet.

IELA-Award 2022

Die International E-Learning Association, eine Gesellschaft für E-Learning Professionals und Begeisterte, verlieh der Lecturio Learning Cloud die Gold-Auszeichnung in der Kategorie “Learning Delivery Platform”.

Comenius-Award 2022

In der Kategorie “Lehr- und Lernmanagementsysteme” erhielt die Lecturio Learning Cloud die Comenius-EduMedia-Medaille. Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien.

B2B Award 2020/2021

Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) hat Lecturio zum Branchen-Champion unter den deutschen Online-Kurs-Plattformen gekürt. Beim Kundenservice belegt Lecturio den 1. Platz, bei der Kundenzufriedenheit den 2. Platz.

B2B Award 2022

Für herausragende Kundenzufriedenheit wurde Lecturio von der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) mit dem deutschen B2B-Award 2022 ausgezeichnet.
In der Rubrik Kundenservice deutscher Online-Kurs-Plattformen belegt Lecturio zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz.

Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

Zach Davis

Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

Wladislav Jachtchenko

Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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