Für die vorlesungsfreie Zeit in den Semesterferien haben Sie als Medizinstudent mehrere Möglichkeiten. Ob Sie die freie Zeit mit Famulaturen füllen, arbeiten oder die Beine hochlegen, es ist ganz Ihnen überlassen. Eine gute Möglichkeit, mal über den Tellerrand zu blicken, bieten medizinische Summer Schools. Neben der Chance, mehr über bestimmte Fächer zu erfahren und seine Fähigkeiten zu vertiefen, ermöglichen sie den Kontakt zu anderen Studierenden sowie Ärzten und machen sich gut im Lebenslauf. Hier lesen Sie am Beispiel der Summer School Neurologie in Köln, wie eine Summer School ablaufen kann und was Sie daraus mitnehmen können.
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Bild: Lecturio


Das Dilemma im Studium

Die Fülle der Fächer im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums ist so enorm, dass oft selbst für große Fächer wenig Zeit eingeplant ist. Zu umfangreich ist das Curriculum, das bis zum zweiten Staatsexamen abgelaufen werden muss. Außerdem schwankt die Qualität der einzelnen Vorlesungen stark. So kommt es, dass man nicht von allen Fächern, die einen interessieren, ausreichende Eindrücke bekommt.

Genau so erging es mir, sodass ich dankbar war, als mich ein Freund während einer Famulatur auf die Summer School Neurologie aufmerksam machte. An der Uni hatte ich bis dahin noch nichts von Summer Schools gehört, sodass ich erstmal recherchieren musste.

Die jungen Neurologen und ihre Summer Schools

Die jungen Neurologen, kurz Junos, ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). In Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) und dem Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) wird mit ehrenamtlichem Engagement von Medizinstudenten und Ärzten versucht, ein Netzwerk aufzubauen. Ihr selbsternanntes Ziel ist es, Studierende und junge Ärzte für das Fach zu begeistern und bei der Ausbildung zu unterstützen.

Seit 2008 bieten die Junos Summer Schools zu unterschiedlichen Terminen in verschiedenen Städten in Deutschland an, u. a. Köln, Tübingen oder Dresden. Bewerben kann man sich auf der Internetseite via einer Mail an die Verantwortlichen. Teilnehmen kann man als Student, PJler oder Arzt, wobei empfohlen wird, in einem höheren Semester zu sein und das Fach möglichst schon an der Uni gehabt zu haben. Auf die Basics wird nicht mehr eingegangen.

Für fünf Tage Summer School mit Unterkunft und Verpflegung zahlt man 120€, oder 80€, wenn man die Übernachtungsmöglichkeit nicht nutzt. Nach einer kurzen Mail kam auch schon die Bestätigung, und ein paar Wochen später konnte es losgehen in Köln.

Spannende Vorträge in bunter Runde

Als sich nach der Begrüßung durch den Initiator Prof. Timmermann am ersten Tag alle Teilnehmer kurz vorstellten, ergab sich ein buntes Bild und unterschiedlichste Motivationen. Neben Studenten, die sich noch nicht für ein Fach entschieden hatten, saßen dort ausgebildete Ärzte, die in ihrem Fach unzufrieden waren und sich einen kompakten Eindruck von der Neurologie erhofften. Auch die Städte, aus denen die Teilnehmer kamen, waren sehr unterschiedlich.

Die einzelnen Tage waren in vier Vortragsblöcke à 90 Minuten unterteilt. Verschiedene Dozenten hielten aufschlussreiche Vorträge über mehrere Themen. Darunter waren praktisch tätige Ärzte, Forscher, und Klinikdirektoren. Während den Vorträgen und in den Pausen konnte man sich gut mit Ihnen austauschen und Fragen stellen.

Die Vorträge deckten alle wichtigen Themen der Neurologie ab, von Demenz bis Bewegungsstörungen. Viele der Dozenten zeigten Videos aus dem Praxisalltag, was besonders bei den Epilepsieformen einen willkommenen Kontrast zu den vom Studium bekannten Lehrbüchern bot.

Einen Nachmittag verbrachten wir in der Praxis einer Neurologin, die uns fünf ihrer Patienten vorstellte und untersuchen ließ, und uns von den Tücken des Praxisalltags berichtete. Am letzten Tag berichtete ein Klinikdirektor über Bewerbungsgespräche und in welche Fallen man dabei tappen kann, worauf Chefs besonders achten und wie man sich vorbereiten sollte.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm

Herausragend war neben dem Engagement der Dozenten auch das, was um die Vorträge herum organisiert wurde. Neben ausreichender Verpflegung hatten die Veranstalter an drei der fünf Tagen Summer School ein Abendprogramm organisiert, um die Teilnehmer zusammenzubringen. Neben einem Besuch im Brauhaus und einer Stadtführung gab es einen Abschlussabend, bei dem auch manche der Dozenten anwesend waren.

So gab es genügend Gelegenheiten, sich über die verschiedensten Dinge auszutauschen. Man konnte auch mit Ärzten reden, die frisch im Beruf waren und sch ihre Erfahrungen anhören – Informationen, die man sonst nicht ungefiltert bekommt.

Ein Zertifikat und noch mehr Eindrücke

Alles in allem war die Summer School wie ein Kurzurlaub mit Wissenszuwachs, der meine Sicht auf das Fach grundlegend verändert hat. Es wird geballt Wissen in hoher didaktischer Qualität vermittelt, mit direkter Nähe zu führenden Experten auf dem Gebiet.

Ich würde nach dieser Woche jedem ans Herz legen, eine Summer School zu besuchen. Am Ende bekam man ein Zertifikat für die Teilnahme, der Erfahrungsschatz und persönliche Mehrwert war jedoch um einiges größer.

Weitere Angebote

Die jungen Neurologen bieten neben der klassischen Summer School auch noch eine Clinical Summer School und eine Economic Summer School mit entsprechenden Schwerpunkten an. Aber ebenso gibt es Summer Schools in anderen Fachgebieten und an den einzelnen Universitäten.

Da die Angebote oft lokal sind, lohnt es sich auf jeden Fall, für die eigene Stadt zu recherchieren. Diese fünf Summer Schools könnten Sie interessieren:


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