Dieses verdammte weiße Blatt! Irgendwie muss die Hausarbeit aufs Papier, doch der erhoffte und bitter benötigte Geistesblitz bleibt aus. Dann lieber mal kurz bei Facebook gucken, den Abwasch machen, die Oma anrufen… Was in solchen Moment als sinnvoll erscheint, ist in Wirklichkeit nichts anderes als Verdrängung. Und das kann zu einem echten Problem werden.
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Studenten in der Bibliothek


Die Uni Münster hat darauf reagiert und eine Prokrastinationsambulanz eingerichtet: Prokrastination, so heißt das, wenn man Aufgaben verdrängt oder aufschiebt. In einer Studie hat die Uni herausgefunden, dass etwa sieben Prozent ihrer Studenten Prokrastinationswerte haben, die über dem Durchschnitt der Personen liegen, die aufgrund dieses Problems zur Einrichtung der Hochschule gehen. Also sieben Prozent die Hilfe benötigen, zusätzlich zu denen, die schon die Unterstützung der Ambulanz gesucht haben. „Es gibt also viele Studierende, die dieses Problem so stark haben, dass es sich für sie lohnen würde, eine Behandlung in Anspruch zu nehmen“, heißt es auf der Website der Prokrastinationsambulanz. Bei derzeit etwa 37.000 Studenten sind das immerhin mehr als 2500 Aufschieber.

Infografik zur Prokrastination

Ein sauberes Bad hilft bei der Hausarbeit nicht

Die Gründe für das chronische Aufschieben können sehr unterschiedlich sein. Unter anderem ist der erhöhte Zeitdruck durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge ausschlaggebend. „Oft spielen auch Versagensängste und hohe Ansprüche an die eigene Person eine große Rolle“ erklärt, Psychologin Eva Frings in der Prokrastinationsambulanz auf Spiegel Online Zudem sind Probleme beim Zeitmanagement oder die Fehleinschätzung von Aufgaben auch oft dafür verantwortlich, dass man sich in eine stressige Situation manövriert, die man am liebsten in der Schublade verschwinden lassen würde.

So kann man es auch sehen. Foto: Mickie Quick/flickr.com

Das Gefährliche an der Prokrastination ist, dass sie einerseits ein Teil einer psychischen Störung wie Depressionen sein kann, anderseits aber auch Ausgangspunkt dafür sein kann. Wer immer nur aufschiebt und nichts fertigstellt, der wird irgendwann frustriert. Klar, dass das an der Seele nagt. Da hilft es auch nicht, dass die Ablenkung auch kleine Erfolgserlebnisse verschafft. Natürlich ist ein strahlendes Badezimmer super, für die Hausarbeit die im Nacken sitzt, bringt das jedoch nichts.

Teste selbst, ob du zu viel aufschiebst

„Langfristig jedoch gibt es viele nachteilige Folgen wie die längere Studiendauer, schlechtere Noten oder den Abbruch des Studiums“, so die Münsteraner Psychologin Lena Beck. Weitere Symptome seien zudem häufige Unzufriedenheit, Schlafstörungen und ein erhöhtes Risiko, depressiv zu werden.

Wer das Gefühl hat, selber Sachen lieber bis zum letzten Drücker aufzuschieben, als sie sofort anzupacken, kann auf der Seite der Uni Münster einen Selbsttest machen. Er gibt eine erste Einschätzung, wie das eigene Arbeitsverhalten zu beurteilen ist. In einem unserer älteren Beiträge hatten wir euch zudem einige Tipps genannt, wie man seine Arbeit besser organisiert. Denn wer die Hausarbeit nicht erst auf die allerletzte Minute abgibt, hat dann immer noch Zeit zu putzen oder sich den noch schöneren Dingen im Leben zu widmen.

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