
Die Implementierung einer echten Willkommenskultur ist unerlässlich, wenn Sie die Attraktivität Ihres Unternehmens erhöhen und qualifizierte Mitarbeiter aus aller Welt anziehen und halten wollen. Für die Umsetzung gibt es vielfältige Möglichkeiten.
Mit diesen neun Maßnahmen schaffen Sie eine funktionierende Willkommenskultur
Interkulturelle Sensibilisierung
Organisieren Sie für die gesamte Belegschaft kulturspezifische Trainings. Hier werden Kenntnisse über Wahrnehmungsmuster sowie über Arbeits- und Verhaltensweisen in verschiedenen Ländern vermittelt. Auch mögliche Unsicherheiten im Umgang mit ausländischen Kollegen oder entstandene Konflikte können zur Sprache gebracht werden.
Alternativ können Sie Ihren Mitarbeitern die Teilnahme an offenen Informationsveranstaltungen empfehlen. Angeboten werden sie von Verbänden und Vereinen, die sich für gesellschaftliche Vielfalt engagieren.
Willkommensveranstaltungen
In Begrüßungsveranstaltungen können die neuen Mitarbeiter schon einiges Wissenswerte über das Unternehmen erfahren und erste Kontakte zu Kollegen knüpfen. Eine offizielle Begrüßung ist auch ein Zeichen von Wertschätzung.
Willkommensmappe
Gerade in den ersten Wochen können sich ausländische Mitarbeiter durch die Fülle von neuen Eindrücken und Informationen schnell überfordert fühlen. Erleichtern Sie ihnen den Einstieg. Versorgen Sie sie mit den wichtigsten Informationen rund um das Leben und Arbeiten in Deutschland. Eine gut strukturierte Informationsmappe kann in aller Ruhe durchgeschaut werden.
Empfohlener Inhalt:
- Wissenswertes über das Unternehmen und den Arbeitsalltag
- Informationen über das Leben in der neuen Heimatstadt: Wohnungsmarkt, ärztliche Versorgung, Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Kultur- und Freizeitangebote
- Orientierungsmaterial: Stadtplan, Streckenplan und Fahrplan des öffentlichen Nahverkehrs
- Informationen über notwendige Behördengänge: Adressen und Öffnungszeiten von Einwohnermeldeamt, Familienkasse, Führerscheinbüro, Banken und Versicherungen
Sprachkurse
Eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Integration ausländischer Mitarbeiter in ein Unternehmen bildet eine gemeinsame Sprache. Wenn sich in internationalen Forschungseinrichtungen und Konzernen auch Englisch als Unternehmenssprache durchgesetzt hat, so sind Grundkenntnisse der deutschen Sprache doch für die Bewältigung des Alltages und das Knüpfen sozialer Kontakte von großer Bedeutung.
Organisieren Sie Firmenschulungen oder suchen Sie aus dem reichen Angebot verschiedener Bildungseinrichtungen einen geeigneten Deutschkurs für Ihre ausländischen Mitarbeiter aus. Unterstützen Sie sie auch bei der Finanzierung.
Mentoring
Mentoring-Programme sind in vielen Betrieben längst Bestandteil der Willkommenskultur. Erfahrene Mitarbeiter stehen Neuankömmlingen begleitend und unterstützend zur Seite. Sie führen in persönliche Aufgabengebiete ein und stehen als Ansprechpartner in sämtlichen den Arbeitsalltag betreffende Fragen zur Verfügung. Darüber hinaus können Mentoren auch Begleitung zu Ämtern und Hilfe bei Übersetzungen anbieten.
Vor ihrem Einsatz sollten Mentoren intensiv geschult werden. Ein Grundwissen über das Herkunftsland des Mentees lässt Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen und erleichtert das gegenseitige Verständnis. Daneben ist die Vermittlung von Kenntnissen über das Zuwanderungsgesetz und den Ablauf des Einwanderungsprozesses ebenso bedeutsam wie die Ausbildung interkultureller Kompetenz.
Kantine
In anderen Ländern haben Menschen andere Bedürfnisse und Gewohnheiten bezüglich der Ernährung. Natürlich können Sie sich nicht nach jedem einzelnen richten. Sie dürfen ein gewisses Maß an Anpassungsfähigkeit erwarten. Bestimmte Vorschriften und Verbote (wie das des Verzehrs von Schweinefleisch im Islam) sollten Sie jedoch respektieren.
Um den Wünschen aller Mitarbeiter gerecht zu werden, sollten Sie für ein möglichst breites und abwechslungsreiches Angebot an Speisen sorgen. Denkbar sind auch so genannte Interkulturelle Wochen, in denen die Küche Rezepte aus anderen Ländern ausprobiert.
Feiertage
Ein weiterer wichtiger Hinweis auf die Anerkennung der Bedürfnisse ausländischer Mitarbeiter, ist die Beachtung kultureller und religiöser Besonderheiten. Geben Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, wichtige Feiertage in angemessener Form zu begehen. Informieren Sie die Belegschaft über die Hintergründe. Laden Sie zu gemeinsamen Feiern und Aktivitäten ein. Nur so kann ein toleranter und offener Umgang mit anderen Kulturen und Religionen gelebt werden.
Urlaub
Versuchen Sie Urlaubsregelungen zu treffen, die von allen Mitarbeitern, mit oder ohne Migrationshintergrund, getragen werden. Berücksichtigen Sie die Urlaubsanträge islamischer Mitarbeiter für die Zeit des Ramadan. Genehmigen Sie ausländischen Kollegen bis zu sechs Wochen Urlaub am Stück, damit sie Freunde und Familie in ihrem Heimatland besuchen können. Wenn sie in der verbleibenden Zeit des Jahres bereit sind, Überstunden oder Wochenendarbeit zu übernehmen, wird die einheimische Belegschaft eher Verständnis für die Privilegien aufbringen.
Familienfreundlichkeit
Bieten Sie ausländischen Mitarbeitern Unterstützung bei der Suche nach einer geeigneten Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes an. Erarbeiten Sie Ideen und Maßnahmen, um auch die Ehepartner der eingewanderten Fachkräfte in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Übernehmen Sie die Anmeldung von Kindern in Tagesstätte oder Schule.
Eine gelebte Willkommenskultur verschafft Ihnen Vorteile im Wettbewerb um qualifizierte Beschäftigte und verhilft Ihnen zu einem positiven Unternehmensimage.
Schreiben Sie einen Kommentar