
Was ist eine (Inhouse-) Schulung?
Ganz grundlegend bezeichnet der Begriff „Schulung“ eine Veranstaltung, innerhalb derer sich eine begrenzte Anzahl von Personen mit einem bestimmten Thema oder Problemfeld auseinandersetzt. Sie kann demnach sehr gut zur betrieblichen Fortbildung eingesetzt werden, da ihr grundsätzliches Ziel in der Vermittlung eines zuvor festgesetzten Wissensgebietes besteht.
Im Gegensatz zu anderen Formen der Weiterbildung liegt hier jedoch der Akzent auf der praktischen Anwendung, weshalb sich Demonstration und Übung bestenfalls abwechseln sollten. Generell lassen sich zwei Formen der Schulung unterscheiden: bei einer internen Schulung – oder auch Inhouse-Schulung – findet der Lehrgang innerhalb der Firma statt.
Die Teilnehmer kennen sich im Regelfall und arbeiten ohnehin zusammen. Externe Schulungen werden hingegen häufig in speziellen Fortbildungszentren durchgeführt und können, je nach Ausrichtung, auch firmenübergreifend angeboten werden. Somit ist die Teilnehmergruppe häufig durchmischt.
Sechs Vorteile der Inhouse-Schulung
Gegenüber der externen Variante weist die betriebsinterne Schulung folgende Vorteile auf:
1. Schulungsinhalte und -dauer können auf die individuellen Bedürfnisse, den Kenntnis- sowie den Informationsstand der Mitarbeiter abgestimmt werden.
2. Diskussionsbeiträge, Anwendungsbeispiele und Fragen kommen direkt aus dem Unternehmen.
3. Lerninhalte können einfacher auf das eigentliche Anwendungsgebiet innerhalb der Firma transferiert werden, da schon bei den Schulungsinhalten die spezifischen Betriebseigenheiten beachtet werden.
4. Vertrauliche Informationen bleiben im Unternehmen.
5. Ohne die Anwesenheit externer Dritter können strittige und kontroverse Themen das eigene Unternehmen betreffend freier diskutiert werden.
6. Häufig sind Inhouse-Schulungen kostengünstiger als die entsprechenden externen Varianten.
Allerdings gibt es auch Gefahren, die im Vorneherein bedacht werden müssen. So obliegt die Organisation und somit die Verantwortung für die jeweilige Fortbildung im Falle der Inhouse-Schulung beim Betrieb selbst. Dies erhöht den eigenen Organisationsaufwand erheblich. Zudem müssen gruppendynamische Faktoren mitbedacht werden.
Aus der Vertrautheit der Teilnehmer miteinander können nämlich dann Probleme entstehen, wenn unterschwellig längst vorhandene Rivalitäten und Meinungsverschiedenheiten nun im engen Kontext der Schulung offen zu Tage treten. Bedenkt man solcherlei Faktoren jedoch mit, steht einer erfolgreichen betriebsinternen Schulung nichts im Wege.
Wie plant man eine Inhouse-Schulung?
Wie die meisten anderen Fortbildungen orientiert sich die Inhouse-Schulung an dem Weiterbildungsbedarf der Mitarbeiter und ist somit inhaltlich bis zu einem gewissen Grade immer individuell zu planen. Trotzdem gibt es ein Grundraster, an das Sie sich halten können, wenn Sie mit der Konzeption einer betriebsinternen Schulung betraut worden sind. Der allgemeine Ablauf sieht folgende Schritte vor:
1. Bedarfsanalyse
Definition der Rahmenbedingungen: Hierunter fällt die Festlegung bestimmter Kernpunkte wie der Dauer, der Teilnehmerzahl, des Ortes und Umfangs der geplanten Maßnahmen. Grundsätzlich können Sie sich von folgenden Fragen leiten lassen:
- Für welche Mitarbeiter ist die vorgesehene Schulung interessant?
- Welche Gruppengröße ist sinnvoll?
- Wie viel Zeit können wir höchstens für die Durchführung der Schulung einräumen?
- Wie viel Zeit wird mindestens benötigt, um die relevanten Inhalte zu vermitteln?
- In welchen Räumlichkeiten kann die Fortbildung stattfinden, welche sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen?
Ermittlung des Trainingsbedarfs: Dieser Punkt dient letztlich der Festlegung der anvisierten Ziele einer Maßnahme. Denkbar sind Fragen wie:
- Auf welchem Kenntnisstand befinden sich die Mitarbeiter und welchen sollen sie erreichen?
- Welche Themen oder Bedürfnisse sind aktuell und müssen innerhalb der Schulung aufgegriffen werden?
- Welche ist die genaue Zielgruppe?
2. Konzept- und Angebotserstellung
Definieren Sie Ihr Konzept und die Inhalte. Dieser Punkt dient dazu, die zuvor festgelegten Zielsetzungen zu konkretisieren. Um dies zu erreichen, können Sie folgende Fragestellungen zugrunde legen:
- Welches Schulungskonzept passt zu dem von uns ermittelten Bedarf?
- Welche Methoden und Maßnahmen versprechen den größten Erfolg?
- Mit welchen Inhalten wird das ausgewählte Konzept konkret gefüllt?
- Wie wählen wir den passenden Schulungsleiter aus?
- Muss dieser, sofern es sich um einen Mitarbeiter des eigenen Unternehmens handelt, eventuell entsprechend qualifiziert werden, um seine Aufgabe übernehmen zu können?
Auftragserteilung: Dies ist nur relevant, wenn mit der Durchführung der Schulung ein externer Anbieter betraut wird. In diesem Fall dient die Auftragserteilung der vertraglichen Festsetzung aller relevanten Kenndaten. Fragen, die Sie sich hierbei stellen können, sind beispielsweise folgende:
- Passt das unterbreitete Angebot zu unserem Schulungsbedarf?
- Entsprechen die Qualifizierungsmaßnahmen dem ermittelten Kenntnisstand unserer Mitarbeiter?
- Sind die vorauszusehenden Kosten dem erhofften Erfolg angemessen?
- Lassen sich eventuelle Unstimmigkeiten noch korrigieren?
3. Durchführung der Inhouse-Schulung
Vorbereitung der Mitarbeiter: Hier werden die Teilnehmer auf die anstehende Weiterbildung eingestimmt. Dies kann organisatorische wie auch motivationale Aspekte umfassen. Mögliche Fragestellungen wären:
- Sind alle relevanten Kenndaten (Ort, Zeit, Schulungsleiter etc.) kommuniziert worden?
- Müssen zusätzliche Mitarbeitereinstufungen vorgenommen werden (z. B. Sprachtests)?
- Sind die Teilnahmebedingungen klar kommuniziert worden?
Die Durchführung der Schulung.
Evaluation: Diese dient dazu, den Erfolg der durchgeführten Maßnahme zu ermitteln. Dazu werden die vorab festgelegten Zielsetzungen mit den tatsächlichen Ergebnissen verglichen. Mögliche Grundfragen sind:
- Wurden alle Ziele erreicht?
- Haben alle Teilnehmer einen Wissenszuwachs erfahren?
- Haben sich die theoretischen Inhalte auf die eigentliche Anwendung innerhalb des Unternehmens transferieren lassen?
Dies ist allerdings nur ein grober, schematischer Ablauf. Je nach Unternehmensgröße und Fortbildungsbedarf kann die Liste auch länger oder kürzer ausfallen. Wichtig ist, dass Sie die relevanten Daten vorab erfassen. Denn nur mit einer präzisen Planung als Grundlage können Fortbildungsmaßnahmen, wie die Inhouse-Schulung, ihr Potential entfalten.
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5 Gedanken zu „So planen Sie eine Inhouse-Schulung für Ihr Unternehmen“
Ihr habt ein paar Rechtschreibfehler.
Wirkt etwas unprofessionell, wenn man als Profi auftritt.
Wenn ihr mir eine kleine Aufmerksamkeit zukommen lasst, dann schick ich euch Screenshots ;D
Grüße
Hallo Herr Mustermann,
vielen dank für Ihren Hinweis und danke ebenso für Ihr großzügiges Angebot. Entschuldigen Sie bitte dieses unprofessionelle Auftreten.
Wir haben die Fehler korrigiert und hoffen, dabei alles entdeckt zu haben.
Viele Grüße,
Maria Jähne von Lecturio.
Guten Tag Frau Jähne
Leider habe ich auch noch einen Fehler gefunden, den Sie noch nicht korrigiert haben.
Im Abschnitt „Was ist eine (Inhouse-) Schulung?“ im zweiten Absatz steht das wort „Schulung“ ohne ‚h‘ also „Sculung“ geschrieben.
Viele Grüsse
Anonym
Hallo Frau Hegemann,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Wir von Lecturio haben in diesem Beitrag zwar über die Organisation von Präsenz-Seminaren berichtet, unser Produkt konzentriert sich aber auf video-basiertes E-Learning, auch für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter aus- und weiterbilden möchten.
Ich kann ihnen daher keinen dedizierten Dozenten empfehlen, Sie aber dazu einladen, einen Blick auf unsere Unternehmensseite zu werfen. Wir beraten Sie auch gern unverbindlich.
https://www.lecturio.de/unternehmen
Beste Grüße
Tobias Georgi
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind auf der Suche nach einem/einer ReferentIn für ein 2tägiges Seminar zum Thema „Szenorioentwicklung“ am Beispiel „Arbeitswelt 2030“.
Können Sie uns da weiterhelfen und uns ein Angebot für ein Inhouse-Seminar zukommen lassen? TN-Zahl ca. 12 Personen.
Bitte geben Sie uns eine Rückmeldung. Das wäre ausgesprochen nett!
Vielen Dank und herzliche Grüße
Ute Hegemann