
Bild: “inferno.” von B Rosen. Lizenz: CC BY 2.0
Es gibt sie noch, die Überliquidität! Zahlreiche Unternehmen wissen nicht, wohin mit ihrem Geld. Wir sagen Ihnen, worin sich eine Investition lohnt.
Stöhnen die einen über zu wenige finanzielle Mittel, haben die anderen davon im Überfluss. Obwohl die Überliquidität keine bedrohlichen Auswirkungen auf das Unternehmen hat, ist es wirtschaftlich sinnvoll, ein Zuviel abzubauen und zu investieren. Durch das Aufstellen von umfassenden Liquiditätsplänen kann dieses Zuviel vermieden bzw. eingeschränkt werden. Die dadurch zur Verfügung stehenden Finanzen kurbeln das Wirtschaftswachstum an.
Liquidität ist eine buchhalterische Kennziffer. Diese lässt die Zahlungsmöglichkeiten des Unternehmens erkennen. Liquide Mittel müssen in entsprechender Höhe zur Verfügung stehen, um die Zahlungsfähigkeit zu gewährleisten. In schlechteren Zeiten ist es daher sinnvoll, besonders auf die Erhaltung der Liquidität zu achten.
Der Liquiditätsgrad muss so hoch sein, dass kurzfristige Verbindlichkeiten bezahlt werden können, ohne das Anlagevermögen zu schmälern. Besonders in Krisenzeiten müssen Unternehmen darauf Acht geben, genügend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben, um gegen sämtliche Eventualitäten abgesichert zu sein.
Dementsprechend haben viele Unternehmen in den letzten Krisenjahren Barmittel angehäuft, die jetzt wieder unter das Volk gebracht werden sollten. Mehr zur Verfügung stehende liquide Mittel haben den Nachteil, dass unter Umständen die Rentabilität des Unternehmens sinkt. Mögliche Erträge, die durch zusätzliche Investitionen erzielt werden können, werden vermieden.
Unter den Begriff „Überliquidität“ fallen ebenso unausgeschöpfte Kredite und leicht zu liquidierende Vermögensgegenstände, wie z.B. leer stehende Wohnungen, Häuser oder ungenutzte Grundstücke. Größere Unternehmen, wie beispielsweise Aktiengesellschaften, gehen dazu über, das angehäufte Kapital an die Aktionäre durch eine Erhöhung der Dividende auszuschütten.
Das freut die Aktionäre, die wiederum die höhere Dividende in weitere Aktien investieren können. Andere Unternehmen kaufen Aktien des eigenen Unternehmens zurück, weil sie diese als unterbewertet betrachten.
1. Tipp – Investieren in umweltfreundliche Technologien
Barmittel, wie auch ein nicht ausgeschöpfter Kredit, können sinnvoll in Technologien investiert werden, die die Umwelt schonen. Von der Photovoltaikanlage, die das Unternehmen mit Strom versorgt und die Überproduktion in das Netz speist, bis hin zum Windrad, das ebenfalls Strom produziert, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, hier sinnvoll Geld zu investieren.
Verfügt Ihr Unternehmen über eine Autoflotte, kann diese auf umweltfreundlichere Autos umgestellt und im Falle von Hybrid- bzw. Elektroautos mit Strom aus der eigenen Anlage versorget werden. Solche Investitionen haben einen großen Werbeeffekt. Ihre Firma kann als Vorzeigeunternehmen in Sachen Umweltschutz zusätzlich Kunden gewinnen.
So ging z. B. ein namhafter Nahversorger dazu über, seinen Kunden einen Aufladeplatz für Elektroautos anzubieten. Der dazu benötigte Strom wird von einer eigenen Photovoltaikanlage produziert. Des Weiteren kann die bereits alte Ölheizung endlich entsorgt und durch neue Technologien ersetzt werden. Solche Investitionen sorgen wiederum für Arbeitsplätze im eigenen Land.
2. Tipp – Investieren in brachliegende Immobilien
Besitzt Ihr Unternehmen Immobilien, die nicht genutzt werden, können diese verkauft oder aktiviert werden. Reisen Sie durch das Land, sehen Sie immer wieder leer stehende, halb verfallene Betriebsansiedelungen. Da Wohnraum immer gesucht wird, ist es sinnvoll, Immobilien zu renovieren, um diese zu vermieten oder zu einem besseren Preis verkaufen zu können.
Alte, nicht benutzte Firmengebäude können abgerissen oder umgebaut werden, um neue Wohnungen oder Häuser entstehen zu lassen. Jede Gemeinde, die an fehlenden Wohnungen leidet, wird diese Initiative begrüßen und dementsprechend unterstützen.
3. Tipp – Investieren Sie in Ihre Mitarbeiter
Investitionen in die eigenen Mitarbeiter haben sich schon immer gelohnt. Ob es sich dabei um die Erhöhung des Lohnes, zusätzliche Bonuszahlungen oder die Einführung eines Firmenkindergartens handelt, hängt von der jeweiligen Firmenstruktur ab.
Firmenautos, Zuschüsse zur Miete, Verbesserungen der Arbeitsbedingungen durch Pausen- oder Fitnessräume werden ebenso gern angenommen wie ein kostengünstiger Mittagstisch. Die besten und motiviertesten Mitarbeiter sind Ihrem Unternehmen sicher.
4. Tipp – Produktion erhalten im eigenen Land
In den letzten Jahrzehnten wanderten produzierende Unternehmen immer wieder in so genannte Niedriglohnländer ab. Der Vorteil liegt vordergründig auf der Hand: Niedrigere Lohnkosten und geringere Auflagen bei der Erzeugung bringen mehr Gewinn.
Doch immer mehr Konsumenten kaufen keine Waren mehr aus Billiglohnländern, denn die dortigen Produktionsbedingungen der Arbeiter sind oftmals sehr schlecht. Auch die Auflagen für den Umweltschutz lassen zudem meist zu wünschen übrig. Bäche und Flüsse werden verschmutzt und sind auf Jahrzehnte kontaminiert.
Innovative Unternehmen produzieren lieber im eigenen Land und ziehen sich aus Billiglohnländern zurück. Firmen mit vorhandener Überliquidität können hier Zeichen setzen und mit einer wertschätzenden Produktion, ob es sich nun um Textilien, Reifen, Autos oder technische Innovationen handelt, die heimischen arbeitsmarktpolitischen Initiativen unterstützen.
Utopische Ziele verwirklichen
Es ist besser, zu investieren und Ziele zu verwirklichen – auch wenn diese anfangs für manche utopisch klingen – als auf einem Berg finanzieller Mittel zu sitzen und diese nicht auszuschöpfen. Nur wer die Wirtschaft ankurbelt, kann mit noch mehr Umsatz und Gewinn rechnen.
Doch nicht immer kann Gewinn nur durch Geld beziffert werden. Arbeit für alle, Wegfall des finanziellen Drucks für Familien durch bessere Entgelte. Große, mittlere sowie kleine Unternehmen, die ihre Überliquidität sinnvoll einsetzen, sorgen so für bessere Bedingungen im eigenen Land.
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