Gehaltsroulette: So geben Sie Ihre Gehaltsvorstellung realistisch an

Gehaltsroulette: So geben Sie Ihre Gehaltsvorstellung realistisch an

„Bitte geben Sie Ihre Gehaltsvorstellung an.“ Dieser Satz in der Stellenbeschreibung verursacht dem Bewerber Magenschmerzen oder graue Haare. Denn nach wie vor ist das Thema Gehalt ein Stolperstein im Bewerbungsverfahren, der an einen großen Hinkelstein erinnert. Jetzt ist guter Rat teuer, denn welches ist die „richtige“ Angabe, die die Bewerbung nicht gleich auf den „Absage“-Stapel katapultiert? Wir sagen Ihnen, auf was Sie achten müssen.
wunschgehalt angeben
Lecturio Redaktion

·

24.11.2023

Inhalt

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Keine Angabe

Keine Angabe zu machen ist sicher eine Möglichkeit. „Gerne können wir im Rahmen des Vorstellungsgespräches auch über meine Gehaltsvorstellungen sprechen.“ Dieser Satz im Bewerbungsschreiben gibt dem potenziellen Arbeitgeber keine Einschätzungsmöglichkeit und verhindert, dass der künftige Arbeitnehmer sich total verschätzt. Doch was sagt der o. g. Satz aus? Je nach Personalbeauftragtem können folgende Assoziationen auftreten:

Positive Einschätzungen des Personalreferenten könnten sein:

  • Der Bewerber ist gut qualifiziert, sodass man sich bzgl. des Gehalts schon einig wird, wenn die Chemie im persönlichen Gespräch passt.
  • Dem Bewerber geht es zunächst darum, den künftigen Aufgabenbereich besser zu verstehen und erst danach wird er eine Einschätzung zum Gehalt abgeben.

Negative Assoziationen eines Personalreferenten wären ebenso denkbar:

  • Der Bewerber ist zu faul oder unfähig, sich über auf eine Stelle zu informieren, die es zu Dutzenden am Markt gibt.
  • Der Bewerber hat eine deutlich formulierte Aufforderung in der Stellenbeschreibung schlichtweg nicht befolgt.

Tipps für Wechsler: Kalkulation und Recherche

Ist eine fehlende Antwort für den Bewerber keine Alternative, muss gerechnet werden. Wünscht sich das Unternehmen die Angabe einer Gehaltsvorstellung, so handelt es sich in der Regel um ein Bruttojahresgehalt. Um hierzu eine sinnvolle Aussage treffen zu können, sind bereits berufstätige Arbeitnehmer im Vorteil. Sie können Ihr aktuelles Salär zusammenrechnen, um eine Einschätzung des Ist-Standes zu haben.

Um zu vergleichbaren Ergebnissen zu kommen, müssen darin neben dem Monatsgehalt auch das Weihnachts- und Urlaubsgeld, vermögenswirksame Leistungen sowie Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen, weitere Versicherungsoptionen und Vergünstigungen (z.B. Dienstwagen, Firmenrabatte etc.) einkalkuliert werden.

Die künftige Gehaltsvorstellung kann dann ruhigen Gewissens bei 10 bis 15 Prozent über dem aktuellen Gehalt liegen, denn normalerweise entspricht dieser Prozentsatz einer Karrierestufe.

Achtung: Das funktioniert nur, wenn die Stellen bzgl. der Branchenzugehörigkeit vergleichbar sind und ein Karrieresprung damit möglich wird. Handelt es sich um einen ganz anderen Berufszweig, ist zur Recherche geraten.

Aus den Faktoren bisheriges Gehaltbranchenüblicher Lohn und Aufschläge errechnen Arbeitnehmer dann das künftige Wunschgehalt. Auch hier ein Praxistipp: Da das Gehalt nicht eindeutig recherchierbar ist, sondern meist eine Gehaltsspanne ausfindig gemacht werden kann, ist es durchaus legitim, diese anzugeben.

Achtung: Das Minimum sollte nicht auf der Stufe des Existenzminimums liegen. Denn manchmal beginnt der künftige Arbeitgeber erst an dieser Stelle mit den Verhandlungen.

Tipps für Neueinsteiger: Recherche und Mut

Neueinsteiger haben es in vielerlei Hinsicht schwerer. Sie haben weder verlässliche Vergleichswerte aus der Praxis noch den Berufspraxisbonus, der im Rahmen der Bewerbung als großes Qualifikationsmerkmal gilt. Jetzt hilft es nur, diesen schwierigen Ausgangspunkt mit Selbstsicherheit – aber nicht mit Arroganz – zu kompensieren.

Zu diesem Zeitpunkt sollte recherchiert werden. Antworten auf die folgenden Fragen sind an dieser Stelle sicherlich nützlich:

  • Welche Einstiegsgehälter sind in der Branche üblich?
  • Welche Qualifikationen wirken sich beim Gehaltspoker positiv aus und kann ich (als Arbeitnehmer) diese vorweisen?
  • Wie stark passt meine Qualifikation zur ausgeschriebenen Stelle?
  • Was sagen Mitarbeiter über dasUnternehmen?

Aus den recherchierten Informationen müssen Arbeitnehmer dann eine große Gleichung aufstellen, an deren Ende ein angemessenes Bruttojahresgehalt steht. Dieses muss an den Schluss des Bewerbungsschreibens geschrieben werden und zwar im Idealfall ausformuliert und mit Bezug auf die zwei stärksten Qualifikationsmerkmale.

Nach einer Wartezeit kommt es hoffentlich zum Vorstellungsgespräch und dann kann die Gehaltsvorstellung nicht komplett falsch gewesen sein oder die Qualifikationen haben überzeugt. Höchstwahrscheinlich bittet der Personalreferent den künftigen Arbeitnehmer noch im Gespräch an den Gehaltsroulettetisch.

Tipp: Warum und wieso genau dieser Gehaltswunsch im Bewerbungsschreiben angegeben wurde, sollte der künftige Arbeitnehmer im Vorstellungsgespräch unbedingt noch im Gedächtnis haben. Und auch die weniger Mutigen, die keine Angabe gemacht haben, müssen spätestens jetzt Farbe bekennen. Der Vorbereitungsaufwand ist also derselbe.

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

Zach Davis

Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

Wladislav Jachtchenko

Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.