Lange Zeit führte der Weg an Deutschlands Hochschulen nur über das Abitur. Erst Gymnasium dann studieren – das war der klassische Weg. Doch das muss nicht sein. Mit unseren Tipps steht Ihrem Traum vom Studium nichts mehr im Wege. Auch ohne ABI in der Tasche.
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Was kann man ohne Abitur studieren?

Sage und schreibe 6.000 Studienoptionen werden von der Informationsplattform Hochschulkompass für Deutschland ausgewiesen: Von A wie Agrarwirtschaft bis hin zu Z wie Zukunftsenergien. Die Zugangsvoraussetzungen, z.B. beim Bachelor-Studiengang Agrarwirtschaft an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, sind überschaubar: Gefordert wird eine Meisterprüfung oder eine ähnliche berufliche Weiterbildungsmaßnahme sowie ein Beratungsgespräch an der Hochschule.

Um sich für den Bachelor-Studiengang Zukunftsenergien an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe einzuschreiben, wird als Zugangsbedingung entweder eine Meisterprüfung, eine ähnliche Zertifizierung oder mehrjährige Berufserfahrung in einem den Erneuerbaren Energien nahen Fachgebiet gefordert.

Die Voraussetzungen müssen stimmen

Studieren ohne Abitur ist also kein Ding der Unmöglichkeit. Im Grunde genommen gibt es viele Wege zu Hochschulstudium. Zum Beispiel über eine absolvierte und bestandene Meisterprüfung. Ebenso sind Techniker und Betriebswirte zugangsberechtigt. Auch das schulische Äquivalent – der Fachschulabschluss – kann die Türen öffnen. Ebenfalls möglich ist es, sich über eine abgeschlossene Berufsausbildung und entsprechende Berufserfahrung zu qualifizieren.

Grundsätzlich gilt: Berufe aus dem pflegerischen Bereich und dem sozialpädagogischen Sektor können über ähnliche Weiterbildungsmaßnahmen wie die Meisterschule eine Studienberechtigung erhalten. Was als unumgängliche Zugangsbedingung für den jeweiligen Studiengang festgelegt ist, wird aber durch das Bundesland bestimmt. Denn insbesondere in der deutschen Bildungslandschaft gibt es starke regionale und studienspezifische Unterschiede.

Am deutlichsten zeigt sich dies bei Fächern, die der bundesweiten Zulassungsbeschränkung durch den Numerus clausus unterliegen. Während in einigen Bundesländern eine direkte Bewerbung möglich ist, erwarten andere Länder zusätzliche Bestätigungen und Prüfungen, die beim jeweiligen Studienfach ausgewiesen sind. Eine Chance auf die heiß begehrten Studienplätze hat dann derjenige, bei dem die Bewerbungsunterlagen vollständig sind, die Präferenz-Universität Plätze zu vergeben hat und die Einzelnoten zum vorgegebenen Numerus clausus passen.

Dass es grundsätzlich möglich ist, auf vielen Wegen ein Studium aufzunehmen, ist beruhigend. Aber wie geht es nach dieser Möglichkeit weiter? Wichtig ist es, ein Studienfach zu finden, welches zur beruflichen Vorbildung passt, denn nur dann wird der Berufsabschluss auch angerechnet.

Ein Beispiel: Mit einer Ausbildung zum Elektriker für Energie- und Gebäudetechnik sind die Chancen groß, zum Studium der Zukunftsenergien zugelassen zu werden. Natürlich nur wenn die Berufserfahrung stimmt oder ein Meistertitel nachgewiesen wird. Nach dieser Ausbildung allerdings ein Studium im Bereich Kommunikations- und Medienwissenschaften anzuschließen, ist nicht möglich, da kein fachlicher Bezug gegeben ist. In diesem Fall haben Medienkaufleute die besseren Chancen auf einen Studienplatz.

Die richtige Hochschule wählen

Hat der Interessent einen passenden Studiengang gefunden und wird dieser auch mit dem Merkmal „ohne Abitur“ angeboten, gilt es, die Studienvoraussetzungen genau zu lesen. Das bedeutet aber nicht: Lese ich eine, kenne ich alle! Obwohl es sich um dasselbe Fach handelt, kann es regional unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen geben. Um die Anzahl der Studienorte von Beginn an zu minimieren, sollte man die Hochschulen nach Prioritäten strukturieren.

Wenn man den Kreis der potentiellen Hochschulen eingeschränkt hat, ist es ratsam, sich vor Ort zu informieren und vorzusprechen. Inzwischen bieten nahezu alle deutschen Hochschulen Info-Tage an, währenddessen man Studiengänge und Hochschule besser kennen lernen kann. Natürlich gibt es die meisten Informationen auch im Internet, doch zählt bei jedem Studium, welches sich über mehrere Jahre erstrecken wird, auch das „Look and Feel“ vor Ort.

Nur wer gern studiert, wird erfolgreich sein. Passen die Rahmenbedingungen und erfüllt der Interessent ohne Abitur die Zugangsvoraussetzungen, wird er sich an der Hochschule mit Freude einschreiben und niemand wird merken, dass er über seine Praxiserfahrung und nicht über die theoretische Schulbildung den Weg zur Hochschule genommen hat.

Ein kleiner Tipp zum Schluss: Wer sich als älterer Student unter jungen Menschen unwohl fühlt, kann sich auch bei Anbietern von Fernstudiengängen informieren, ob dort der passende Studiengang angeboten wird. Ein großer Vorteil ist die örtliche Unabhängigkeit, allerdings ist der Kostenfaktor meist hoch.

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