
Zwei Systeme
Unterschieden werden zwei Zitiersysteme. Mit dem amerikanischen System, auch Harvard-System genannt, zitiert man direkt im Text. Bei allen anderen Zitiersystemen, welche in Feinheiten von Fakultät zu Fakultät unterschiedlich sein können, wird als Fußnote unter dem Text zitiert. Allen gemein ist der Quellennachweis am Ende jeder wissenschaftlichen Arbeit.
Trotz unterschiedlicher Zitiersysteme gibt es Regeln, die allgemeingültig sind. Achten Sie innerhalb eines Werkes darauf, sich auf ein Zitiersystem zu beschränken, ggf. orientieren Sie sich an Referenzwerken. Die Quellennachweise werden immer bei wörtlichen Zitaten und bei Fakten angegeben, die nicht als allgemein bekannt gelten, aber auch wenn man sich auf die Ergebnisse eines Autors bezieht und diese in eigenen Worten wiedergibt (dann mit Zusatz „Vgl.“).
Setzen Sie nicht zu viele Fußnoten! Beziehen Sie sich etwa in einem Absatz auf eine Publikation, genügt ein Verweis am Beginn dieses Absatzes. Diese Regeln sind unabhängig vom Zitiersystem gültig:
- Wörtliche Zitate werden immer in Anführungszeichen gesetzt.
- Auslassungen stehen in der Regel in eckigen Klammern und werden durch drei Auslassungspunkte kenntlich gemacht.
- Jeder Gedanke, der nicht von Ihnen selbst stammt, sowie allgemeingültige Aussagen müssen zitiert werden.
- Es ist nicht wichtig, ob Sie sinngemäß oder wörtlich zitieren.
- Zitieren Sie, um dem Plagiatsverdacht zu entgehen! Durch die Kenntlichmachung eines zitierten Gedankens wird für den Leser nachvollziehbar, woher Sie diese Angaben haben.
- Zitate dienen in wissenschaftlichen Arbeiten in erster Linie zur Veranschaulichung, als Beleg oder eben auch als Widerlegung von Hypothesen und Theorien.
Das amerikanische System
Dieses System ist auch als Harvard-System bekannt. Quellennachweise werden nach diesem System in Kurzform in den laufenden Text eingebunden. Anstelle des Fußnotenzeichens stehen im Haupttext in runden Klammern der Nachname des Verfassers, danach das Erscheinungsjahr der Publikation. Dahinter folgt immer ein Komma oder ein Doppelpunkt. Die betreffenden Seitenzahlen können mit oder ohne den Zusatz „S.“ angegeben werden. Um verschiedene Publikationen eines Autors aus demselben Erscheinungsjahr besser unterscheiden zu können, werden diese in Kurzform und im Literaturverzeichnis alphabetisch fortlaufend mit kleinen Buchstaben versehen. Ein Beispiel kann wie folgt aussehen:
Es gibt aber Ausnahmen. Wenn mehrere Zitate aus derselben Quelle hintereinander folgen, wird die vollständige Kurzform nur bei dem ersten Zitat genannt. Bei weiteren Verweisen auf diese Quelle folgt lediglich ein in runde Klammern gesetztes „ebd.“. Bei mehr als zwei gleichzeitig anzuführenden Quellen wird stattdessen eine konventionelle Fußnote gesetzt. In dieser wiederum erfolgt der Nachweis in üblicher Kurzform, hier natürlich ohne runde Klammern.
Die klassische Zitierweise
Bei der klassischen Zitierweise wird ein Zitat, ob wörtlich oder sinngemäß, immer mit einer Fußnote am Ende der Seite gekennzeichnet. Am Ende des Zitates weist eine hochgestellte, fortlaufende Ziffer auf die Fußnote hin. Die Fußnote selbst wird ebenfalls mit der jeweiligen Ziffer gekennzeichnet, jedoch nicht hochgestellt.
Bezieht sich die Fußnote nur auf ein einzelnes Wort, steht die hochgestellte Ziffer direkt hinter diesem Wort und noch vor einem eventuell folgenden Satzzeichen. Andernfalls steht die Ziffer immer hinter dem letzten Satzzeichen. Zu nennen ist hierbei der Autor mit Nach- und Vorname sowie Jahreszahl und Titel der Quelle. Sie können den Quellentext gern mit kursiver Schrift hervorheben. Wichtig sind zu guter Letzt der Verlagsort und der Verlagsname. All diese Angaben werden mit einem Punkt getrennt. Ein Beispiel zum besseren Verständnis ist:
Zitieren von Internetquellen
Das Zitieren von Internetquellen ist nach wie vor in wissenschaftlichen Arbeiten nicht gern gesehen, wird jedoch in Ausnahmefällen als notwendig akzeptiert. Hier gibt es noch keine einheitliche Regelung, jedoch eindeutige Empfehlungen zur Zitierweise.
Internetpublikationen sollten in Anlehnung an gedruckte Veröffentlichungen zitiert werden. Das Schema ist auch hier: Autor, Titel, Jahr. Zusätzlich ist selbstverständlich die Internetadresse und das Datum plus Uhrzeit des Aufrufs bzw. des letzten Zugriffs durch den Zitierenden anzugeben.
Ein Zitat aus einer Internetquelle sieht also wie folgt aus:
Zitieren von Rechtsnormen
Eine weitere Besonderheit beim Zitieren sind Paragraphen. Ein Zitat beginnt immer mit der Nennung des Paragraphen bzw. Artikels, wobei dieser nicht ausgeschrieben wird, sondern mit dem Symbol „§“ abgekürzt wird. Mehrere Paragraphen werden mit „§§“ abgekürzt. Artikel werden immer mit „Art.“ abgekürzt, irrelevant, ob es sich um einen oder mehrere Artikel handelt. Hinter den jeweiligen Abkürzungen erfolgt ein Punkt.
Wenn Sie zwei aufeinander folgende Paragraphen oder Artikel zitieren, müssen Sie den ersten nennen und dahinter ein „f.“ setzen. Dieses „f.“ zeigt an, dass es sich um zwei direkt aufeinanderfolgende Artikel handelt. Zitieren Sie jedoch mehr als zwei aufeinanderfolgende Artikel setzen Sie ein „ff.“. Hierbei weiß der Leser dann nur, dass es sich um mehrere Artikel handelt, aber nicht um wie viele. Aus diesem Grund müssen Sie die erste und die letzte zu zitierende Norm mit einem Bindestrich verbunden angeben.
Tragen Paragraphen oder Artikel einen Buchstaben nach der Nummer, müssen Sie diesen Buchstaben mit einem Leerzeichen hinter der Nummer angeben.
Schreiben Sie einen Kommentar