
Adobe Photoshop Lightroom wurde ab 2003 insbesondere für die Bearbeitung von Bildmaterial im RAW-Format entwickelt und soll sowohl ambitionierten Hobbyfotografen als auch Profis bei der Verwaltung und der Bearbeitung ihrer Fotos helfen.
Seit der Version 1, die im Jahr 2007 auf den Markt kam, liefert das Programm zudem alle wichtigen Werkzeuge, die Fotografen benötigen, um das Beste aus ihren Bildern herauszuholen, diese übersichtlich zu verwalten sowie online oder offline zu präsentieren. Lightroom hat den Vorteil, dass eine große Anzahl von Bildern gleichzeitig optimiert werden kann. Besonders bei der Bearbeitung von Fotoserien kann so viel Zeit gespart werden. Das Programm arbeitet non-destruktiv, das heißt, dass die Originaldatei nicht verändert wird, sondern die Änderungen separat in einer Datenbank oder einer zusätzlichen XMP-Metadei gespeichert werden. Lightroom besteht aus verschiedenen Programm-Modulen: Bibliothek, Entwickeln, Karte (für Geolocation), Buch, Diashow, Drucken und Web. Diese sind logisch angeordnet und kommen dem Workflow vieler Fotografen entgegen.
Unterschiede zwischen Adobe Photoshop Lightroom und Adobe Photoshop
Im Vergleich zu Adobe Photoshop arbeitet Lightroom nicht mit Ebenen oder umfassenden Filtern. Es beschränkt sich auf die Basisfunktionen der Bildbearbeitung, wie die Farb- und Tonwertkorrektur, den Weißabgleich, das Entrauschen und das Nachschärfen. Ab Version 5 sind jedoch auch eine Objektivkorrektur sowie ein Pinselwerkzeug zur Bereichsreparatur vorhanden. Zur weiteren Bearbeitung können Bilder über eine Schnittstelle direkt in Photoshop oder einem anderen Bildbearbeitungsprogramm nach Wahl geöffnet werden. Wie Adobe Photoshop ist Lightroom seit 2013 Teil der Creative Cloud. Das Programm kann zwar lokal installiert werden, jedoch wird die Softwarelizenz im Abonnement mit monatlicher oder jährlicher Zahlung erworben.
1. Die Bibliothek – Kontrolle über die Bilder
Die Bibliothek ist im Grunde genommen ein Dateimanager. Im linken Fensterbereich durchsuchen Sie Ihre Festplatten oder eine angeschlossene Kamera nach zu bearbeitenden Bildern oder Ordnern und wählen diese für den Import aus. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Sammlungen anzulegen und zu verwalten.
Im Inhaltsbereich in der Fenstermitte werden Miniaturen Ihrer Bilder angezeigt. Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Anzeigeoptionen, können die Größe der Miniaturen verändern, diese filtern und sortieren sowie Dienste zur Veröffentlichung auf verschiedenen Kanälen, wie Facebook oder Flickr, einrichten. Der rechte Fensterbereich enthält die wichtigsten Einstellungen für die Bildbearbeitung. Außerdem können Sie Ihre Bilder mit Stichworten versehen und die Metadaten anpassen.
2. Die Smart-Vorschau – Optimale Lösung bei wenig Speicherplatz
Bilder, die Sie importieren, werden in einem Lightroom-Katalog abgelegt. Dabei wird eine Verknüpfung zwischen der Originaldatei und dem Katalog erstellt, so dass Sie normalerweise eine physikalische Verbindung zwischen Lightroom und dem Speicherort der Datei benötigen. Mit der Funktion „Smart-Vorschau“ ist das nicht nötig, denn Lightroom erstellt auf Wunsch Vorschaudateien, die wenig Speicherplatz benötigen. Das macht beispielsweise dann Sinn, wenn Sie Ihre Dateien auf einer externen Festplatte lagern oder unterwegs am Notebook arbeiten möchten. Um die Funktion zu nutzen, wählen Sie im Import-Dialog unter „Dateiverwaltung“ die Option „Smart-Vorschauen erstellen“ aus.
3. Das Entwickeln-Modul – Vom digitalen Negativ zum perfekten Bild
Im Entwickeln-Modul stehen Ihnen umfassende Werkzeuge zum Optimieren Ihrer Bilder zur Verfügung. In den Grundeinstellungen nehmen Sie einen erweiterten Weißabgleich vor, passen die Belichtung und den Kontrast sowie die Farbsättigung, die Klarheit und die Dynamik an. Alternativ nehmen Sie diese Einstellungen mit den Reglern unter „Gradationskurve“ vor. Im Bereich „HSL/ Farbe/ S/W“ verändern Sie die einzelnen Farbtöne oder wandeln Ihr Bild in eine Schwarzweiß-Fotografie um.
Die „Objektivkorrekturen“ erlauben das Entfernen von Abschattungen an den Bildrändern und chromatischer Abberation. Außerdem richten Sie hier stürzende Linien auf, drehen Ihr Bild, skalieren es oder verändern das Seitenverhältnis. Unter „Effekte“ fügen Sie Ihrem Bild gewünschte Vignettierungen oder eine Körnung für die Simulierung eines Filmlooks hinzu. Individuelle Bildkorrekturen nehmen Sie mit dem Korrekturpinsel, dem Bereichsreparaturwerkzeug und dem Rote-Augen-Werkzeug vor. Alternativ können Sie mit dem Radial-Filter beziehungsweise dem Verlaufsfilter einen begrenzten Bildbereich auswählen und die Einstellungen anpassen.
4. Das Karten-Modul – Den Aufnahmeort der Fotos immer im Blick
Das Modul „Karte“ verwendet GPS-Daten, sofern Ihre Kamera diese unterstützt, um auf einer Google-Karte anzuzeigen, wo ein Foto aufgenommen wurde. Das kann dann von Vorteil sein, wenn Sie sehr viel unterwegs waren und die Bilder nicht mehr zweifelsfrei einem Standort zuordnen können.
5. Das Buch-Modul – Ein kurzer Schritt bis zur eigenen Publikation
Mit dem Buch-Modul erstellen Sie Ihr eigenes Fotobuch in nur wenigen Schritten. Sie können Ihr Buch als PDF-Datei oder als JPG-Bild speichern oder Sie geben es direkt auf Blurb heraus, einem Onlinedienst zum Drucken und Veröffentlichen selbst publizierter Bücher. Sie legen selbst das Buchformat und die Einbandart fest, fügen den Buchseiten formatierten Text hinzu oder verändern die Hintergrundfarbe. Wenn Sie die Option „Blurb“ gewählt haben, können Sie außerdem den Papiertyp wählen. Der voraussichtliche Preis für ein Buchexemplar wird dann direkt in Lightroom angezeigt.
6. Das Diashow-Modul – Ansprechende Bildpräsentation gestalten
Mit einer Diashow präsentieren Sie Ihre Bilder Freunden oder Kunden in vorher festgelegter Reihenfolge, mit Überblendungen und auf Wunsch mit einer unterlegten Audiodatei. Sie können im Vorlagenbrowser auf der linken Seite eine Vorlage auswählen oder anpassen sowie auf der rechten Seite beispielweise eine Kontur oder Schlagschatten hinzufügen und die Abspieloptionen festlegen. Abschließend speichern Sie das Diashow-Layout als Vorlage oder exportieren sie als PDF-Datei oder als Video im MP4-Format.
7. Drucken – Individuelle Ausdrucke und feste Formate
Im Modul „Drucken“ stellt Ihnen Lightroom umfassende Formatvorlagen zur Verfügung, die Sie jedoch nach eigenen Wünschen anpassen können. Außerdem haben Sie hier noch einmal Einfluss auf das Farbmanagement, fügen bei Bedarf ein Wasserzeichen oder eine Fotoinfo ein und bestimmen die Druckauflösung.
8. Die eigene Webgalerie mit dem Web-Modul
Mit dem Web-Modul erstellen Sie einfache HTML-Seiten oder mit dem integrierten Zusatzmodul Airtight erweiterte Galerieseiten oder eine Flashgalerie. Lightroom stellt Ihnen auch hier eine Reihe von Vorlagen zur Verfügung, mit denen Sie schnell eine Internetseite erstellen können.
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