
Bild: “WordPress Security” von Nikolay Bachiyski. Lizenz: CC BY 2.0
Die eigene Website ist die Visitenkarte in der digitalen Welt. Kaum ein Unternehmen, ein Gewerbetreibender oder ein Freiberufler kommt inzwischen ohne sie aus, denn eine gut gestaltete Internetseite ist nicht nur eine preiswerte Werbung, sondern bietet auch wichtige Informationen für Kunden und Interessenten. Während es vor einigen Jahren noch notwendig war, HTML- und CSS-Kenntnisse zu haben, um eine eigene Website aufzubauen, nehmen heute fertige Content-Management-Systeme, kurz CMS, einen Großteil der Arbeit ab und erlauben nicht nur das einfache Erstellen einer Website, sondern auch eine gemeinschaftliche Organisation und Bearbeitung.
Der Unterschied der WordPress-Software zum Bloghosting-Dienst WordPress.com
Der Bloghosting-Dienst WordPress.com basiert auf der freien Software WordPress. Auf WordPress.com erstellen Sie in wenigen Schritten einen kostenlosen Blog oder eine statische Seite ohne Installation. Die Funktionsvielfalt ist jedoch gegenüber der Installationssoftware eingeschränkt. Es stehen weniger freie Themes sowie wenig Webspace zur Verfügung und die Installation von WordPress-Plug-ins ist nicht möglich. Der Funktionsumfang kann durch kostenpflichtige Premiumdienste erweitert werden, jedoch sind die Preise dafür recht hoch im Vergleich zu den Preisen, die Sie für eigenen Webspace bei einem Provider zahlen.
Für Einsteiger in das Bloggen und Hobby-Blogger mag der Umfang der kostenlosen Basisversion von WordPress.com ausreichen, für professionelle Websites eignet sich jedoch die Installationsversion besser, die Sie auf WordPress.org erhalten.
Die Vorteile einer mit WordPress gestalteten Website
WordPress eignet sich besonders gut für den Aufbau von Blogs, da Beiträge in frei erstellbare Kategorien einsortiert werden können und für Leser die Möglichkeit besteht, Kommentare zu verfassen. Die Programmoberfläche ist in eine Administrationsseite (Backend) und die öffentliche Website (Frontend) gegliedert. Daher muss bei einfachen Wartungsarbeiten oder dem Hinzufügen von Beiträgen der Betrieb nicht unterbrochen werden. WordPress kann durch mehrere Benutzer verwaltet werden, denen durch den Administrator Benutzerrechte zugewiesen werden.
Auch ohne Kenntnisse von HTML und CSS gelingen ansprechende Websites durch die Verwendung von kostenlosen oder kostenpflichtigen Themes. Der Funktionsumfang wird durch zahlreiche Plug-ins erweitert, die das CMS beispielsweise durch Statistik- und Backup-Funktionen, eine Wetterkarte und Social-Media-Links ergänzen.
Voraussetzungen für die Installation von WordPress
Bevor Sie die Installation von WordPress beginnen, laden Sie sich die aktuelle Version auf der Website von WordPress Deutschland http://wpde.org herunter. In der dort angebotenen Fassung sind die deutschen Sprachpakete bereits vorinstalliert. WordPress ist Open Source Software und darf daher kostenlos heruntergeladen sowie privat und kommerziell genutzt werden.
WordPress ist in der Programmiersprache PHP geschrieben und benötigt für den Betrieb einen Webserver und eine Datenbank. Sofern Sie bisher noch über keinen eigenen Webspace verfügen, schauen Sie sich daher nach einem geeigneten Provider um. Über die Internetsuche finden Sie Vergleichsportale, die Ihnen dabei helfen. Achten Sie darauf, dass Ihr Provider mindestens MySQL 5.0 für die Datenbank sowie mindestens PHP 5.2.4 für die Software unterstützt. Einige Provider bieten günstigen oder sogar kostenfreien Webspace mit Werbeeinblendungen an. Für eine professionelle Website ist diese Option jedoch ungeeignet.
Wenn Sie einen passenden Provider gefunden haben, loggen Sie sich auf der Administrationsseite ein und legen eine neue Datenbank für Ihre WordPressinstallation an. Viele Provider arbeiten für die Verwaltungsseiten mit Parallels Panel, so dass die Vorgänge ähnlich sind. Klicken Sie auf der Adminseite im Dashboard auf „Datenbanken“, um die Optionsseite zu öffnen. Klicken Sie hier auf „Neue Datenbank hinzufügen“.
Im nächsten Fenster „Neue Datenbank hinzufügen“ tragen Sie in das Textfeld hinter „Datenbankname“ einen geeigneten Namen ein. Aktivieren Sie anschließend die Checkbox vor „Neuen Datenbanknutzer erstellen“. In das Feld hinter „Datenbank-Benutzername“ schreiben Sie einen frei gewählten Benutzernamen. Anschließend legen Sie ein Passwort fest, bestätigen dieses und beenden den Vorgang mit Mausklick auf „OK“. Notieren Sie sich den Benutzernamen und das Passwort, da Sie diese für die spätere WordPress-Installation benötigen.
Optionale Software für das Hochladen von Dateien ins Internet und das Editieren von Webseiten
Um WordPress auf dem Internet-Server zu installieren, benötigen Sie einen FTP-Client, der den Datenaustausch zwischen Ihrer Festplatte und dem Server steuert, wie zum Beispiel die Software Filezilla, welche Sie kostenlos auf http://www.filezilla.de herunterladen können.
Um Websites und Skriptdateien zu editieren, benötigen Sie einen HTML-Editor, beispielsweise Notepad++ oder Aptana. Für einfache Aufgaben reicht bereits der einfache Editor, der auf jedem Computer vorinstalliert ist.
Zum Entpacken des WordPress-Installationspakets, das zum einfachen Download in einer Zip-Datei verpackt wird, ist ein Entpackungsprogramm wie WinZip, WinRar oder 7-Zip notwendig.
Die Installation von WordPress auf einem Server
Nachdem die Vorbereitungen für die WordPress-Installation getroffen wurden, können Sie mit der eigentlichen Installation beginnen. Entpacken Sie den heruntergeladenen Zip-Ordner mit den WordPress-Installationsdateien und öffnen Sie die Datei „wp-config-sample.php“. Tragen Sie in diese Datei Ihre Datenbankdetails ein.
Sinnvoll ist es, auch den Sicherheitsschlüssel zu ändern. Die Anleitung dazu finden Sie in der Datei.
Speichern Sie die Datei als „wp-config.php“ ab. Achten Sie dabei auf die Dateiendung „.php“.
Starten Sie anschließend Ihr FTP-Programm. Mit den von Ihrem Provider bereitgestellten Zugangsdaten loggen Sie sich auf dem Server ein. Öffnen Sie das Rootverzeichnis, das in der Regel „httpdocs“ oder „htpdocs“ heißt. Öffnen Sie in Ihrem FTP-Browser den Ordner mit den WordPress-Dateien und übertragen Sie diese in das Rootverzeichnis.
Rufen Sie danach im Internetbrowser die Webadresse Ihrer Seite auf, beispielsweise http://www.meine-domain.de. Wenn Ihre Datenbankdaten richtig waren, öffnet sich die Startseite der WordPress-Installation. Hier werden Sie aufgefordert, einen Seitentitel, einen Benutzernamen, ein Passwort und Ihre E-Mail-Adresse in die entsprechenden Textfelder einzutragen. Starten Sie die Installation anschließend mit Klick auf „WordPress installieren“.
In kurzer Zeit ist WordPress installiert und Sie können sich im Adminbereich mit Ihren WordPress-Zugangsdaten anmelden.
Nach der Anmeldung wird das Dashboard geöffnet, auf dem Sie die wichtigsten Informationen zu den Funktionen Ihrer Seite finden. Auf der linken Seite des Dashboards sehen Sie ein Menü für die wichtigsten Funktionen in WordPress. Sie können sofort mit dem Schreiben von Beiträgen, der Auswahl eines Themes und der Anpassung des Designs beginnen.
Um zur öffentlichen Ansicht zu gelangen, fahren Sie mit der Maus über den Seitentitel in der oberen linken Ecke und klicken auf „Zur Seite“.
Einen vollständigen Einblick in die Funktionen von WordPress bekommen Sie im WordPress Tutorial von Daniel Koch. Dabei lernen Sie auch, wie Sie einen WordPress-Shop einrichten.
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