Das Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) polarisiert die Geister. Ausgerechnet die Qualifizierung zum Entscheider steht im Verdacht, besonders unentschlossene Studienanfänger anzuziehen – zu Unrecht. Denn den Vorurteilen zum Trotz handelt es sich nicht um ein schlichtes Studienfach oder gar das Fach der einfachen Gemüter. Im Gegenteil: Wenn Studierende ihre Freiheiten nutzen, ist das BWL-Studium interdisziplinär, problembezogen und forschungsorientiert. Studienorte, die den Bewerbern bei der Schwerpunktwahl viele Optionen offen halten, können sich so im Wettbewerb um die Studierenden besonders gut positionieren. Nutze die Datenbank auf bwl-studieren.com, um dir die Hochschulen nach Schwerpunkten, Abschlüssen und Bundesland anzeigen zu lassen. So kannst du schon vor Studienbeginn mit der Planung deines beruflichen Werdeganges beginnen.
Nutze die Möglichkeiten der Spezialisierung im Hauptstudium
Ist das Grundstudium durch Fächer und Module wie Rechnungswesen und Mathematik noch sehr standardisiert, offenbart sich die Zweckorientierung der Betriebswirtschaftslehre in den fortgeschrittenen Studienphasen, dann nämlich, wenn der Studierende sich spezialisiert. Ein Tipp: Wähle nicht den Schwerpunkt, der dir den größten beruflichen Erfolg verspricht, sondern den, der deiner Persönlichkeit am nächsten kommt. So bist du authentisch, stehst voll hinter den Studieninhalten und kannst beim Berufseinstieg mit Motivation und Selbstbewusstsein punkten.
Einige der bekanntesten Schwerpunkte stellen wir dir hier vor:
Bankwesen und Finanzen
Im Bereich Banken ist das Geld selbst Geschäftsmittelpunkt. Eine entsprechende Affinität hilft hier, die Lehrinhalte, wie zum Beispiel Finanzprodukte oder Mathematik und Statistik, zu meistern. Eine nebenfachliche Schulung in den Rechtswissenschaften vermittelt die Qualität eines Studienganges, da sie auf die höheren Ansprüche des späteren beruflichen Umfeldes vorbereitet. Absolventen können im Bankensektor sowie auf den Kapital- und Aktienmärkten eine Anstellung finden.
Versicherung
Dieser Bereich ist nicht minder mit Mathematik und insbesondere Statistik verbunden. Im Prinzip ist der Sektor Versicherung ein weiterer Kapitalmarkt, dessen Studieninhalte sich mühelos in den Finanzbereich einreihen. Branchenspezifisch rechtliche Inhalte, wie zum Beispiel Vertragsrecht, bestimmen hier zu einem ganz wesentlichen Teil das Studium.
Gesundheit
Das Management im Gesundheitswesen unterscheidet sich erheblich vom Finanzsektor. Dieser Schwerpunkt macht besonders deutlich, dass persönliche Eigenschaften und Einstellungen des Studierenden auch in einem BWL-Studium entfaltet werden können, wenn Sie nicht dem üblichen Bild des BWL-Studenten entsprechen. Denn die Sachverhalte, denen der Absolvent in der Branche begegnet, sind nicht immer rationaler Natur. Ein gutes Curriculum spiegelt die unterschiedlichen Motive der Marktteilnehmer angemessen wider. Kenntnisse über das Zusammenspiel von Versicherern, Dienstleistern und Patienten qualifiziert zum spezialisierten Betriebswirt.
IT
Das E-Business ist ein sehr junges Geschäftsfeld. Noch immer wachsen die Geschäftsfelder des Internets und mit der richtigen Idee kann man schnell wirtschaftlichen Erfolg erzielen. Englisch, Medienrecht und Informatik sollten hier neben weiteren Fächern den offiziellen oder inoffiziellen Stundenplan bilden. Mit der nötigen Kreativität folgt nicht selten der Schritt in die Selbstständigkeit.
Marketing, Personalwesen oder Psychologie
Marketing und Personalwesen betrifft zwei Schnittstellen auf zwei Märkten. Marketing gestaltet die Beziehung zwischen Anbieter und Nachfrager. Im Personalbereich ist es die zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Obwohl sich Psychologie in beiden Bereichen als wichtig erweist, gehört sie nicht zwingend zum Studienplan. Das Wissen darüber, wie Menschen „ticken“, kann bei der späteren Arbeit in den entsprechenden Abteilungen eines Unternehmens sehr hilfreich sein.
Rechnungswesen, Controlling und Steuern
Ein vielleicht zu Unrecht als „trocken“ bezeichnetes Feld ist die Bilanzbuchhaltung, die vor allem den gesetzlichen Vorschriften des Handelsrechtes Rechnung trägt. Dieses sogenannte externe Rechnungswesen steht dem Controlling gegenüber, dem internen Rechnungswesen. Absolventen, die sich eine Zukunft als Steuerberater, Buchhalter oder Wirtschaftsprüfer vorstellen könnten, sollten im Studium Wert auf rechtswissenschaftliche Studieninhalte stellen. Zukünftige Controller sollten ein Faible für wirtschaftswissenschaftlicheThemen mitbringen.
Fazit: Mit dem von dir gewählten Schwerpunkt kannst du dein eigenes Profil schärfen und dich aus der Masse der BWL-Absolventen hervorheben. Nimm dir Zeit für Praktika und wäge ab, welche Stelle für deinen Studienschwerpunkt den höchsten Mehrwert bietet. Dann bist du für den Berufseinstieg gewappnet.
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Ein Gedanke zu „Gastbeitrag: Wie man mit der richtigen Schwerpunktwahl der Beliebigkeitsfalle beim BWL-Studium entkommt!“
Sehr schöne Tipps! Ich denke vorallem beim BWL Studium ist es wirklich wichtig sich von der Masse zu trennen, so ist man auch bei der Berufswahl immer eine Nase vorn 😉