Facebook besteht seit über 10 Jahren und zählt noch immer zu den bekanntesten sozialen Netzwerken. Doch seine Glanzzeiten hat das Portal längst hinter sich gelassen. Jedes Jahr sinken die Zahlen der aktiven Nutzer in den USA. In Deutschland altert laut einer Facebook-Statistik die Community immer mehr. 2013 verlor Facebook laut Socialbrakers 121.600 Nutzer im Alter zwischen 25 und 34 Jahren. Die Gründer haben sich bereits etwas Neues einfallen lassen und Facebook at Work im Februar 2014 in die Testphase geschickt. Doch was wird sich bei diesem neuen Netzwerk ändern?
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Bild: “Facebook HQ, by eston” von Marco Paköeningrat. Lizenz: CC BY 2.0


Arbeitszeitbetrug durch Social Media

Facebook gehörte bald nach seiner Gründung zum Alltag. Deshalb ergaben sich auch für Unternehmer neue Probleme, da viele Mitarbeiter auch während der Arbeitszeit nicht auf den Gebrauch des Netzwerkes verzichten konnten.

Im Jahr 2014 ermittelte eine BITKOM-Studie, dass 4 von 5 Internetnutzern bei Facebook registriert waren. Rund zwei Drittel von ihnen gaben an, ihren Account während der Arbeitszeit zu besuchen.

Eine Befragung von 703 Internetnutzern aus dem Jahre 2012 zeigt, dass das Einloggen in soziale Netzwerke damals noch ein Ausnahmefall war. Die Zahlen sind also gestiegen.

Das Problem für die Arbeitgeber liegt dabei auf der Hand, denn aus einer Befragung (2011) von 1013 Arbeitnehmern errechnete youCom einen Arbeitszeitverlust im Wert von 26,8 Milliarden Euro pro Jahr. Das Ergebnis bezog die Agentur auf die Gesamtzahl der Erwerbstätigen und den durchschnittlichen Stundenlohn in Deutschland.

Zehn Prozent der Teilnehmer gaben sogar an, das Netzwerk länger als 5 Stunden pro Woche am Arbeitsplatz zu nutzen. Zudem ergab die Studie, dass Mitarbeitergespräche bei Facebook nicht mit den üblichen Treffen am Kaffeeautomat zu vergleichen waren. Nur selten waren Arbeitsabläufe und andere beruflichen Themen Gegenstand dieser Unterhaltungen.

Viele Arbeitgeber reagieren deshalb mit Verboten. Loggt sich der Arbeitnehmer trotzdem für private Zwecke während der Bürozeit ein, verstößt er arbeitsvertragliche Pflichten. Die Folge können Abmahnungen und Kündigungen sein.

User als öffentliche Vertreter des Unternehmens

Neben den wirtschaftlichen Verlusten der Unternehmen, birgt die Facebook-Nutzung am Arbeitsplatz weitere Gefahren.

Immer häufiger kommen Juristen zum Einsatz, weil Unternehmensinterna wie Pressemitteilungen und auf Mitarbeiter-Profilen gesichtet wurden.

Der Branchenverband BITKOM warnt ebenfalls vor diesem Phänomen. Auch wenn Mitarbeiter privat auf die Beiträge anderer reagieren, werden sie trotzdem von der Öffentlichkeit als Vertreter des Unternehmens wahrgenommen. Ein unüberlegter Kommentar wird dadurch schnell mit dem Arbeitgeber in Verbindung gebracht.

Auch Kritik der Mitarbeiter an ihrer Firma hat für einige schon juristische Folgen nach sich gezogen.

Was ist Facebook at Work?

Aufgrund der zunehmenden Vermischung privater und beruflicher Kommunikation übers Internet riet BITKOM schon im Jahre 2012 zu einer allumfassenden Strategie für die Nutzung von Social Media.

Facebook at Work greift diesen Ansatz auf und versucht sich im Feld der unternehmensinternen Kommunikation zu etablieren. Dabei möchte der Konzern keine Alternative zu Xing und LinkedIn bieten, sondern Trennung von privaten und beruflichen Profilen ermöglichen.

Bekannte Funktionen wie ein Newsfeed, Gruppen und Veranstaltungen finden sich wie bei Facebook auch im neuen Netzwerk wieder. Auch das Design soll sich an die bereits bestehende Version anlehnen.

Durch integrierte Kollaborationslösungen sollen interne Emails und Messenger bei der Business-Variante jedoch unnötig sein. Professionelle Anwender können so schnell und einfach miteinander in Kontakt treten. Das Portal soll dabei aber nur für Unternehmen und deren Mitarbeiter zugänglich sein.

Die Angaben werden auf einem Server gespeichert, auf dem auch öffentliche Facebook-Daten liegen. Die nötige Sicherheit wird beim Datenaustausch über verschlüsselte HTTPS-Verbindungen gewährleistet.

Die Nutzer können über ihren Browser in Facebook at Work gelangen oder sich eine App herunterladen. Diese ist seit Januar 2015 für iOS und Android verfügbar.

Da das Portal seit 2014 77% mehr mobile Nutzer verzeichnete, ist auch das neue Netzwerk verstärkt auch diese Art der Anwendung ausgerichtet.

Infografik: 77% mehr Mobile-Only-Nutzer im 4. Quartal	 | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Ihr privates Profil können User dann getrennt vom beruflichen Account verwenden. Für die Unternehmen fallen jedoch anders als beim herkömmlichen Netzwerk Kosten für eine Lizenz an. Über die Höhe der Beiträge haben sich die Hersteller zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geäußert.

Fazit

Facebook at Work ist in erster Linie ein Versuch eine Marktlücke zu füllen und neue Branchenbereiche zu erschließen. Für den Arbeitsalltag könnte es jedoch eine Lösung für Probleme durch Internetnutzung am Arbeitsplatz bieten. Da beinahe jeder einen Facebook-Account besitzt und die Handhabung der bekannten Version gleicht, wäre die Anwendung einfach. Arbeitgeber könnten ihre Mitarbeiter bequem und schnell informieren, Diskussionsgruppen zu aktuellen Projekten eröffnet oder auf Veranstaltungen hinweisen.

 Quellen

Soziales Netzwerk: Facebook verliert junge Nutzer in Deutschland und USA via Spiegel Online

Facebook-Statistik: Junge Nutzer wandern ab via heise.de

http://www.socialbakers.com/

Wer im Büro privat surft, begeht Arbeitszeitbetrug

Facebook frisst Milliarden Euro an Arbeitszeit

Leitfaden Social Media via Bitkom

Facebook at Work: Das Social Network für das Büro ist gestartet via t3n

 Facebook at work: Soziales Netzwerk für Firmen gestartet via Spiegel Online









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