Es geht einfach nicht ohne. Wer sich in der Gesellschaft zurecht finden will und arbeiten möchte, der muss auch lesen und schreiben können. Dass es immer noch Leute in Europa gibt, die das nicht können, ist schwer vorstellbar. Umso erschreckender ist daher der Bericht der Europäischen Kommission aus der vergangenen Woche.
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Etwa 20 Prozent aller EU-Bürger konnen nicht richtig lesen und schreiben.

Etwa 20 Prozent aller EU-Bürger konnen nicht richtig lesen und schreiben. Foto: Julian Beger/jugendfotos.de


Ein Fünftel aller Europäer können entweder gar nicht oder nur unzureichend Lesen und Schreiben, stellt die Untersuchung der Kommission fest. Auch in Deutschland ist der Anteil der Analphabeten relativ hoch, etwa 18,5 Prozent. Wenn man die gesamte EU betrachtet, zeigt sich zudem eine weitere Tendenz: Jungen haben beim Erlernen von Lesen und Schreiben größere Probleme als Mädchen. Während es bei letzteren nur 13 Prozent eine Leseschwäche haben, sind es bei den Jungen in Europa schon 27 Prozent.

Bildung ist Menschenrecht

Dass Analphabetismus auch in Europa ein Problem ist, ist Experten schon lange bekannt. Europaweit hatte man sich bereits darauf geeinigt, etwas gegen dagegen zu tun. Ein Ziel: Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der 15-jährigen Analphabeten auf etwa 15 Prozent sinken. Wie Spiegel Online meldet, geschieht das in Deutschland nur sehr stockend. „Die Zahl der Bildungsverlierer sinkt nur langsam. Eine Schicht von 15 bis 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen bleibt bislang abgehängt. Sie können nicht richtig lesen oder Texte verstehen, brechen die Schule oder die Lehre ab und nehmen auch nicht an Weiterbildungskursen teil“, heißt es dort.

Etwa 20 Prozent aller EU-Bürger konnen nicht richtig lesen und schreiben. Foto: Julian Beger/jugendfotos.de

Dabei sind Lesen und Schreiben gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise besonders wichtig, da nur ausreichend Qualifizierte überhaupt eine Chance auf einen Arbeitsplatz haben. Auch volkswirtschaftlich würden die europäischen Staaten von einer größeren Bekämpfung des Problems profitieren. „Würden die EU-Staaten die Grundkompetenz von Schülern im Lesen, Schreiben, in der Mathematik und den Naturwissenschaften besser fördern, könnte das Bruttoinlandsprodukt Europas um mehrere Billionen Euro steigen“, schreibt beispielsweise die Deutsche Welle.

Nach Angaben der Unesco können weltweit etwa 775 Millionen Menschen nicht richtig lesen und schreiben. Der Großteil der Analphabeten sind Frauen und lebt in Afrika und Asien. Doch wie der Bericht der Europäischen Kommission zeigt, ist dieses Problem auch ein europäisches. Für viele Experten ist fehlendes finanzielles Engagement ein Grund für die drastischen Zahlen. „Die Regierungen geben weltweit zu wenig Geld für die Alphabetisierung aus, obwohl Bildung ein Menschenrecht ist“, wird der Generalsekretär der Deutschen Unesco-Kommission, Roland Bernecker, auf Spiegel Online zitiert.

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