
Bild: “CS4 celebration” von Rocco Lucia. Lizenz: CC BY 2.0
Adobe Illustrator wurde im Jahr 1987 von Adobe Systems vor allem für die Werbebranche entwickelt. Es verwendete als erstes Bézierkurven als Werkzeug für Vektorgrafiken. Diese beruhen nicht auf Bildelementen (Pixel), sondern auf einer einfachen Formel. Vektorgrafiken haben im Vergleich dazu entscheidende Vorteile: Während Pixelbilder in der Vergrößerung wie ein Mosaik wirken, sind Vektorgrafiken verlustfrei skalierbar. Außerdem bleiben die Datenmengen auch in sehr großen Ausgabeformaten gering. So können beispielsweise Logos bei gleichbleibender Qualität ebenso auf kleinformatigen Visitenkarten wie auf großen Plakaten gedruckt werden.

Eine Grafik in Vergrößerung: Mitte Vektorgrafik, rechts Pixelgrafik – mit deutlich sichtbaren Stufen in der Vergrößerung
Adobe Illustrator setzte Standards und entwickelte sich zur am häufigsten verwendeten Anwendung auf dem Gebiet der Vektorgrafik. Ursprünglich nur für das Mac-Betriebssystem konzipiert, arbeitet das Programm seit 1989 auch auf Windows-Rechnern. Seit Juni 2013 ist Adobe Illustrator Teil der Creative Cloud und nur noch im Abonnement erhältlich. Die Nutzungsdauer des installierten Pakets entspricht genau der Länge des abgeschlossenen Monats- oder Jahresabonnements. Die letzte Kaufversion ist Adobe Illustrator CS6 vom April 2012. Ältere Varianten erhalten Sie nur noch gebraucht.
Der erste Start von Adobe Illustrator CC
Beim ersten Start von Adobe Illustrator CC zeigt Ihnen ein Popup-Fenster die Neuerungen der aktuellen Creative Cloud-Software (CC) an. Mit Klick auf die Videoschaltflächen erhalten Sie nähere Informationen. Um dieses Fenster nicht wieder zu öffnen, aktivieren Sie die Checkbox vor „Nicht wieder anzeigen“ bevor Sie mit „Fertig“ bestätigen.
„Neuerungen“ oder die Illustrator-Hilfeseiten finden Sie ebenfalls in der Hauptmenü-Leiste unter „Hilfe“.
Die Programmoberfläche
Wenn Sie bereits mit Grafikprogrammen gearbeitet haben, kommen Sie mit der Programmoberfläche von Adobe Illustrator schnell zurecht. Beim ersten Start zeigt der Illustrator in der Grundeinstellung auf der linken Seite die Werkzeugleiste und auf der rechten ein Fenster mit weiteren Elementen, sogenannten Paletten. Weitere Bedienfelder fügen Sie über den Hauptmenüpunkt „Fenster“ durch Anklicken hinzu.
Wie in Adobe Photoshop ist auch im Illustrator die sehr vorteilhafte Arbeit mit Ebenen möglich. So können Sie hier ebenfalls beispielsweise einzelne Bildelemente einfacher miteinander kombinieren, verschieben und löschen. Um die Ebenen-Auswahl zu öffnen, klicken Sie im Hauptmenü auf „Fenster“ und „Ebenen“ oder betätigen die Taste „F7“ auf Ihrer Tastatur. Die Shortcuts ändern Sie übrigens über „Bearbeiten“ und „Tastaturbefehle…“. Falls Sie die Arbeitsumgebung individuell anpassen möchten, wählen Sie „Bearbeiten“, dann „Voreinstellungen“ und „Benutzeroberfläche …“.
Die Werkzeugleiste verbirgt eine Reihe von Tools, die Sie nicht auf den ersten Blick sehen. Zum Öffnen klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die kleinen Pfeile, die sich im Fuß einiger Werkzeugsymbole befinden.
Ein neues Dokument erstellen
Mit den Befehlen „Datei“ und „Neu“ legen Sie ein neues Dokument an. Diese Vorgehensweise kennen Sie sicherlich von anderen Anwendungen. Im folgenden Dialog „Neues Dokument“ treffen Sie jedoch noch einige wichtige Entscheidungen. Zunächst legen Sie in der Aufblendliste hinter „Profil:“ das Ausgabegerät Ihres Dokuments fest. Das ist wichtig, da die unterschiedlichen Geräte verschiedene Farbmodi, Rastereffekte beziehungsweise Auflösungen ausgeben. Wenn Sie beispielsweise „Druck“ wählen, stellt der Illustrator automatisch auf das am besten geeignete Vierfarbdruckmodell „CMYK“ und die Auflösung hinter „Rastereffekte“ auf 300 ppi ein. Auch die Werte für die anderen Profile, „Web“ oder „Geräte“, ermittelt das Programm automatisch.
Mit „Größe:“ in der Liste selektieren Sie die zukünftige Größe Ihres Dokuments. Alternativ setzen Sie diese durch Eingabe von Werten hinter „Breite:“ und „Höhe:“ selbst fest. Durch Anklicken eines der Symbole hinter „Ausrichtung“ bestimmen Sie die Erstellung des Dokuments im Hoch- oder Querformat.
Nach Klick auf „OK“ erstellt Illustrator eine neue Zeichenfläche im Programmfenster. Die sogenannte Montagefläche um die Zeichenfläche herum verwenden Sie für das zeitweise Auslagern später wieder einzufügender Objekte in Ihren Entwurf. Wenn Sie die Zeichnung jedoch in einem anderen Format speichern, exportiert das Programm dabei nur die auf der Zeichenfläche befindlichen Objekte.
Eine Form mit dem Zeichenstift-Werkzeug entwerfen
Wie in anderen Bildbearbeitungsprogrammen gibt es in Adobe Illustrator Tools zum Einfügen von geometrischen Figuren und Linien. Eine Besonderheit stellt jedoch das Zeichenstift-Werkzeug dar. Damit zeichnen Sie Formen und Pfade. So kann beispielsweise auch ein Foto abgepaust werden. Aktivieren Sie den Zeichenstift in der Werkzeugleiste.
Beim Anfertigen einer Form benötigen Sie mehrere Ankerpunkte. Für deren Festlegung – egal ob Sie ein Objekt nachzeichnen oder eine freie Figur erzeugen – klicken Sie in freien Abständen auf die Zeichenfläche. Achten Sie darauf, den Umriss-Pfad abschließend an seinem Startpunkt wieder zu schließen.
Um Ankerpunkte hinzuzufügen oder zu löschen, nutzen Sie die entsprechenden Optionen in der Werkzeugleiste unterhalb des Zeichenstifts. Wenn Sie das gefertigte Objekt verformen möchten, klicken Sie auf das Ankerpunkt-Tool.
Anschließend wählen Sie einen der Ankerpunkte aus und ziehen ihn an den so aktivierten Griffen in die gewünschte Richtung. Das wiederholen Sie solange, bis das Objekt die angestrebte Form hat.
Je nach Bedarf fügen Sie Ankerpunkte zum Verformen hinzu oder löschen überflüssige.
Sie wollen Ihrem Objekt nun eine andere Farbe geben: Zuerst wählen Sie es mit dem Auswahl-Werkzeug aus. Dann aktivieren Sie das Feld für die Vordergrundfarbe und suchen im sich öffnenden Fenster eine neue Farbe aus. Für die Änderung des Rahmens klicken Sie das Symbol für die Hintergrundfarbe an.
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