
Es geht um Moritz Bißwanger, 24, der an der Uni Augsburg Jura studiert. Er hat vor kurzen sein erstes Staatsexamen absolviert und würde nun gerne promovieren, schreibt die Augsburger Allgemeine. Das Besondere: Moritz ist blind. Seit dem er acht Jahre alt ist, kann er nicht mehr sehen. Trotzdem, oder gerade deswegen, hat er sich nicht entmutigen lassen und als erster in seiner Familie studiert.
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Dass ein Studium schon als nicht-behinderter Student schwer genug ist, wissen viele von euch. Gerade das Jura-Studium besteht aus besonders viel Textarbeit. Die musste Moritz alle einscannen, damit er sie in Blindenschrift am Computer lesen kann. Unterstützt wurde er bislang von einem Zivildienstleistenden. Diese Stelle soll für seine Promotion aber nun gestrichen werden. Die lapidare Begründung der zuständigen Sozialverwaltung: Man müsse sparen und eine Promotion sei eine Weiterbildung und kein beruflicher Abschluss. Der Berufseinstieg gelänge auch ohne Doktor-Titel, heißt es in dem Beitrag.
Davon lässt sich der 24-Jährige aber nicht entmutigen. Er will weiter machen und auf jeden Fall promovieren, auch, weil er von der Uni Augsburg schon sehr viel Unterstützung bekommen habe. Dass das nicht immer der Fall ist, zeigt die Untersuchung des Deutschen Studentenwerks (DSW), auf die wir schon kürzlich verwiesen haben. Sie stellt fest, dass deutsche Hochschule nicht so behindertengerecht sind, wie sie eigentlich sein sollten.
Viele Studenten mit Behinderung hätten demnach schon Probleme bei der Zulassung. Für sie gelten spezielle Regeln, welche das sind, wird aber oft gar nicht klar. Etwa 40 Prozent hätten deswegen Probleme bei der Zulassung gehabt. Auch das Angebot von Ruheräumen für behinderte Studenten ist alles andere als ausreichend. 77 Prozent sind damit nicht zufrieden.
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