Mitverschulden, § 254 BGB

Mitverschulden, § 254 BGB

Schadensmindernde Faktoren dienen der Begrenzung des Schadensersatzanspruches. Sie sind notwendig, da der Geschädigte zwar einen Ausgleich seines Schadens verlangen kann, jedoch keine Besserstellung. Am Ende der Prüfungen des Schadensersatzes ist daher auf ein mögliches Mitverschulden i.S.d. § 254 BGB einzugehen. Lies in diesem Beitrag alles wichtige für die nächste Klausur!
Mitverschulden
Lecturio Redaktion

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20.02.2024

Inhalt

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I. Allgemeines zum Mitverschulden, § 254 BGB

Falls dem Geschädigten durch das schädigende Ereignis auch Vermögensvorteile entstehen, müssen diese ihm angerechnet und so der Schadensersatz begrenzt werden.

Hierbei muss der Vorteil in einem adäquaten Ursachenzusammenhang zum schädigenden Ereignis stehen. Die Anrechnung des Vorteils muss dem Zweck des Schadensersatzes dienen. Zudem muss die Aufrechnung für den Geschädigten zumutbar sein und darf den Schädiger nicht unbillig entlasten.

Tipp: Keine Lust zum Lesen? Dann empfehlen wir dieses Video zum § 254 BGB.

Absatz 1 des § 254 BGB lautet:

(1) Hat bei der Entstehung des Schadens ein Verschulden des Beschädigten mitgewirkt, so hängt die Verpflichtung zum Ersatz sowie der Umfang des zu leistenden Ersatzes von den Umständen, insbesondere davon ab, inwieweit der Schaden vorwiegend von dem einen oder dem anderen Teil verursacht worden ist.

II. Schema: Mitverschulden, § 254 BGB

Es kann sich an folgendem Prüfungsschema für ein Mitverschulden (§ 254 BGB) in der Klausur orientiert werden:

  1. Mitwirkung des Geschädigten bei der Schadensentstehung
  2. Eigenes Verschulden
  3. Kausalität
  4. Verschuldensfähig, §§ 827, 828 BGB

1. Verschulden gem. § 254 BGB

Das „Verschuldens“ im Rahmen des § 254 ist im Sinne einer „Obliegenheit“ zu verstehen, es ist es somit von einer Schadensminderungspflicht zu sprechen.

Definition: Als Verschulden im Sinne des § 254 Abs. 1 BGB ist ein vorwerfbarer Verstoß gegen Gebote des eigenen Interesses zu verstehen.

Wer die Sorgfalt außer Acht lässt, die erforderlich erscheint, um sich selbst vor Schaden zu schützen, muss einen Verlust oder eine Verkürzung seines Ersatzanspruches hinnehmen.

Tipp: Zwar spricht §§ 276 ff. BGB lediglich von dem Verschulden des Schuldners, jedoch kann auf dieselben Maßstäbe für das Mitverschulden (§ 254 BGB) zurückgegriffen werden.

2. Kausalität

Das Verschulden bei der Mitverursachung des Schadens (§ 254 BGB) muss äquivalent und adäquat kausal für das schädigende Ereignis sein.

Die verletzte Sorgfalt muss dabei gerade den Zweck gehabt haben, den konkret eingetretenen Schaden zu vermeiden (Schutzzweck der Norm).

Zu beachten sind hierbei die Fälle, wo das Gesetz eine Einstandspflicht auch ohne Verschulden anordnet. Beispiel: Haftung des Fahrzeughalters, § 7 StVG

3. Verschuldensfähig

Der Geschädigte muss auch verschuldensfähig sein. Hierbei sind beispielsweise die §§ 827, 828 BGB zu beachten.

4. Quote i.R.d. § 254 BGB

Am Ende der Prüfung des Mitverschuldens (§ 254 BGB) ist eine Quote bezüglich des Schadensersatzes zu bestimmen. Hierbei ist man in der Klausur relativ frei, das Ergebnis sollte jedoch nachvollziehbar sein.

Tipp: Mehr dazu? Dann empfehlen wir dieses Video zum Mitverschulden, § 254 BGB.

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

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Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

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Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

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Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

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Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

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Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

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Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

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Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

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Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.