Totschlag, § 212 StGB

Totschlag, § 212 StGB

Der Totschlag gemäß § 212 StGB ist ein beliebtes Delikt, um es mit einer Vielzahl von Problemen aus dem Strafrecht AT Bereich zu kombinieren. Um mit der Bewältigung der Probleme zurecht zu kommen, empfiehlt sich folgender Artikel. Er verschafft einen Überblick und reicht ein Schema zur Hand.
Totschlag
Lecturio Redaktion

·

27.02.2024

Inhalt

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I. Allgemeines

§ 212 StGB:

(1) Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.
(2) In besonders schweren Fällen ist auf lebenslange Freiheitsstrafe zu erkennen.

Der Totschlag gemäß § 212 StGB ist ein beliebtes Delikt in den ersten Semestern und auch später, um Strafrecht AT Wissen zu prüfen, denn die Norm weist keine Strafrecht BT- spezifischen Probleme auf. Demnach sollte man den Totschlag gemäß § 212 StGB ohne weiteres beherrschen und sich keine Fehler leisten.

Geschütztes Rechtsgut ist das Leben. Das Leben eines Menschen genießt absoluten Schutz!

Keine Lust zu Lesen? Dann empfehlen wir dieses kostenlose Video zum Totschlag, § 212 StGB.

II. Prüfungsschema

Aus der Norm ergibt sich folgendes Prüfungsschema für § 212 StGB:

  1. Tatbestand des § 212 StGB
    1. Objektiver Tatbestand
      1. Tötung eines anderen Menschen
      2. Kausalität
      3. Objektive Zurechnung
    2. Subjektiver Tatbestand – Vorsatz
  2. Rechtswidrigkeit und Schuld

1. Objektiver Tatbestand

Für die Erfüllung des objektiven Tatbestandes ist die Tötung eines anderen Menschen nötig. Dabei ist einmal der Taterfolg, also der Tod und die Tathandlung, also die Tötung relevant.

Nach h.M. beginnt das Leben mit den Eröffnungswehen und es gilt ein Mensch iSd. § 212 StGB als Tod, wenn er Hirntod ist.

Objektiver Tatbestand
© Lecturio GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Da die Art der Tötung nicht konkretisiert ist, handelt es sich um ein nicht verhaltensgebundenes Delikt.

Beachte: Als ein beliebtes Strafrecht- AT Thema kommt vorliegend die Tötung durch Unterlassen in Betracht.

Weiterhin sind die Kausalität und die Objektive Zurechnung zu prüfen.

Tipp: Wiederhole anhand des Videos die Probleme der Kausalität! Oder lese hier den passenden Beitrag dazu. Und Wiederhole auch anhand dieses Videos die Probleme der Objektiven Zurechnung! Oder lese hier den passenden Beitrag dazu.

2. Subjektiver Tatbestand

Der subjektive Tatbestand ist erfüllt, sofern der Täter mit Vorsatz handelt.

Bei Tötungsdelikten aller Art ist zudem zu beachten, dass es einer höheren psychologischen Hemmschwelle bedarf. Daher muss eine genauere Auseinandersetzung mit dem Tötungsvorsatz vorgenommen werden.

Subjektiver Tatbestand
© Lecturio GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Tipp: Das Wort Hemmschwelle ist eines der Wörter die ein Korrektor im Zusammenhang mit Tötungsdelikten immer hören will!

Als ein beliebtes Strafrecht- AT Thema kommt vorliegend die Abgrenzung zwischen bedingtem Vorsatz und bewusster Fahrlässigkeit in Betracht. Ein spannendes Urteil dazu 4 StR 482/19 – Urteil vom 18. Juni 2020 der „Berliner Raserfall“

3. Rechtswidrigkeit und Schuld

Rechtswidrigkeit und Schuld weisen keine Besonderheiten auf. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass das Leben nicht disponibel ist.

VI. Der besonders schwere Fall, § 212 II StGB

§ 212 II StGB ist eine Strafzumessungsnorm. In einem besonders schweren Fällen kann der Regelstrafrahmen hochgestuft werden, sodass es zu einer lebenslange Freiheitsstrafe kommen kann. Daher ist hier ein restriktiver Umgang mit der Norm geboten.

Definition: Ein besonders schwere Fall liegt vor, wenn das Verhalten und Verschulden des Täters außergewöhnlich groß ist und so schwer wiegt wie das eines Mörders nach § 211 StGB.

VII. Der minder schwerer Fall, § 213 StGB

Es handelt es sich ebenfalls um eine Strafzumessungsregel. Sie wird nach der Schuld geprüft. Dabei ist zu differenzieren zwischen:

  1.  Dem benannte minder schweren Fall des „provozierten“ Totschlags und
  2. den unbenannten minder schweren Fällen

VII. Fazit

Auf Grund der Konkurrenzverhältnisse des § 212 StGB, welcher hinter § 211 StGB zurück tritt, ist eine Prüfung häufig nur in Kombination mit AT Problemen gewollt.

Tipp: Wir empfehlen auch diesen Artikel zum Verhältnis von Mord und Totschlag.

Zudem verdrängt § 212 StGB Die Körperverletzungsdelikte gem. §§ 223 ff. StGB (Aust. Tatheiheit mit versuchten Totschlag) und § 221 StGB.

Mehr zum Thema? Dann empfehlen wir dieses kostenlose Video zum Totschlag, § 212 StGB.

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

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Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.