Das Herpes-simplex-Virus (HSV) ist ein doppelsträngiges DNA-Virus, das zur Familie der Herpesviridae gehört. Es verursacht häufig wiederkehrende Infektionen der HautHautHaut: Aufbau und Funktion und der Schleimhäute, einschließlich Mund, Lippen, Augen und Genitalien. Typische Schleimhautinfektionen sind durch ein akutes, lokalisiertes Auftreten von gruppierten, kleinen, schmerzhafter Bläschen auf erythematösem Grund gekennzeichnet. Obwohl es Überschneidungen gibt, wird HSV-1 klassischerweise mit oropharyngealen Läsionen in Verbindung gebracht, während HSV-2 meist für Herpes genitalisHerpes genitalisHerpes genitalis, eine Geschlechtskrankheit, verantwortlich ist. Es gibt allerdings immer mehr Fälle von Herpes genitalisHerpes genitalisHerpes genitalis, welche durch HSV-1 ausgelöst wurden. Systemische und schwere Infektionen wie EnzephalitisEnzephalitisEnzephalitis, MeningitisMeningitisMeningitis und neonataler Herpes können ebenfalls auftreten. Die Diagnose wird hauptsächlich anamnestisch und klinisch anhand der eindrücklichen Bläschenbildung gestellt und kann mittels Nukleinsäure Amplifikationstest oder serologischen Tests gefestigt werden. Die Therapie erfolgt in der Regel symptomatisch, wobei antivirale Therapien mit Aciclovir, Valaciclovir oder FamciclovirFamciclovirAntivirale Mittel gegen Herpesviridae aber effektiv sind, wenn sie frühzeitig verabreicht werden. Bei schweren Verläufen sollte daher immer schnellstmöglich eine antivirale Therapie eingeleitet werden.
Identifizierung von DNA-Viren: Viren können auf viele Arten klassifiziert werden. Die meisten Viren haben jedoch entweder ein Genom, das aus DNA oder eines, das aus RNA besteht. Viren mit einem DNA-Genom können weiter dadurch charakterisiert werden, ob diese DNA ein- oder doppelsträngig ist. Wenn die Viren von einer dünnen Zellmembran umhüllt sind (die in der Regel von der Wirtszelle stammt), werden sie als „umhüllte“ Viren bezeichnet. Fehlt diese Hülle, werden die Viren als „nackte“ Viren bezeichnet. Einige der umhüllten Viren transkribieren ihre DNA in RNA, bevor sie in das Genom der Wirtszelle eingebaut wird.
Negativ gefärbte transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme mit zahlreichen Herpes-simplex-Viren, die zur Familie der Herpesviridae-Viren gehören: Das Herpes-Simplex-Virus enthält im Kern seines ikosaedrischen proteinhaltigen Kapsids ein lineares Genom aus doppelsträngiger DNA.
Bild: „“This negative-stained transmission electron microscopic (TEM) image revealed the presence of numerous herpes simplex virions, members of the Herpesviridae virus family” von CDC/ Dr. Fred Murphy et al. Lizenz: Public Domain
Transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme von Herpes-simplex-Viren
Bild: „Transmission electron micrograph of herpes simplex virions“ von CDC/Dr. Erskine Palmer. Lizenz: Public Domain
Transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme, die zahlreiche runde Herpes-simplex-Viren im Inneren des Zellkerns zeigt (Pfeile)
Bild: „Transmission electron microscopic image demonstrating numerous, round herpes simplex virions inside the nucleus of a cell (arrows)“ von CDC. Lizenz: Public Domain
Klinisch relevante Arten
Es sind zwei Arten bekannt, die Infektionen verursachen:
HSV-1 (Tropismus für orale Epithelien)
HSV-2 (Tropismus für Genitalepithel)
Epidemiologie
HSV-1:
Weltweit weit verbreitet
Durchseuchung beginnt im Kindesalter
>95 % der Erwachsenen Bevölkerung Deutschlands infiziert
Eine seltene Komplikation einer mütterlichen Genitalherpesinfektion
Tritt am ehesten bei Frauen auf, die eine primäre Herpesinfektion im Genitalbereich erworben haben und denen daher zum Zeitpunkt der Geburt oder kurz davor mütterliche Antikörper fehlen.
Pathogenese
Reservoir
Der Mensch ist das Hauptreservoir.
Infektionswege
HSV-1:
Tröpfcheninfektion
Oral
HSV-2:
Sexueller Kontakt:
70 % der Übertragungen finden in Zeiten asymptomatischer Virusausscheidungen statt.
Kontakt mit infizierten Sekreten
Perinatale Übertragung:
Tritt normalerweise während einer vaginalen Geburt auf
In utero-Infektionen können bei Primärinfektionen auftreten.
Pathophysiologie
Primäre Infektion:
Primäre Infektion:
Tritt bei Personen auf, bei denen noch keine Antikörper gegen HSV-1 oder HSV-2 vorhanden sind.
Unterschied zu nicht-primärer 1. Episode: eine Herpesinfektion bei Patient*innen mit bereits vorhandenen Antikörpern gegen einen anderen Serotyp
Beispiel: 1. Episode einer perioralen Läsion von HSV-1 bei Patient*innen, welche bereits Antikörper gegen HSV-2 haben
Die Patient*innen weisen abgeschwächte Symptome und Anzeichen auf, die denen einer Reaktivierung ähneln, mit weniger Läsionen und weniger schweren systemischen Symptomen.
Es heftet sich an Epithelzellen an und dringt mittels Interaktion zwischen viralem Oberflächenglykoproteinen und zellulären HSV-Rezeptoren (z. B. Nectin-1) in diese ein.
Es entstehen vesikuläre Läsionen der EpidermisEpidermisHaut: Aufbau und Funktion → Freisetzung infektiöser Virionen während der lytischen/reproduktiven Phase
Lebenslange Latenzzeit:
Definition: die Persistenz viraler Genome in Zellen, die keine infektiösen Viren produzieren
Virale Nukleokapside werden entlang sensorischer Axone zu den neuronalen Zellkörpern transportiert → Etablierung einer latenten Infektion:
Trigeminalganglien (Ggl. Gasseri) bei oropharyngealen Infektionen
Es werden nur Latenz-assoziierte virale RNA-Transkripte (LATs) synthetisiert (es werden keine viralen ProteineProteineProteine und Peptide produziert).
LATs scheinen eine Resistenz gegen Apoptose zu verleihen, indem sie die Expression lytischer Gene durch Heterochromatinbildung hemmen und somit die Transkription verhindern.
HSV entgeht der zellulären und humoralen Immunerkennung durch:
Hemmung des Klasse-I-MHC-Signalweges
Synthese von Lock-Rezeptoren, die die Fc-Domäne von Ig binden und die Komplementaktivierung hemmen
Infektion dendritischer Zellen, die eigentlich bei der antiviralen Immunantwort helfen
Reaktivierung:
Asymptomatische Virusreaktivierung = Rekurrenz
Symptomatische Virusreaktivierung = Rekrudeszenz
Bezeichnet den Übergang eines Virus aus seinem latenten Zustand in den lytischen Replikationszustand in den Nervenganglien
Das Virus bewegt sich durch anterograden axonalen Transport zu Epithelzellen am ursprünglichen Infektionsort.
Die Replikation erfolgt innerhalb von Epithelzellen:
Bildung von 1 oder mehreren typischen Vesikelbündeln
Kann auch klinisch unauffällig sein und zu einer asymptomatische Ausscheidung von Virionen führen.
Wiederkehrende Ausbrüche sind:
Weniger schwerwiegend
Im Laufe der Zeit seltener auftretend
Tritt auch bei immunkompetenten Personen auf, da das HSV über mehrere Mechanismen zur Umgehung des Immunsystems verfügt
Faktoren, die eine Reaktivierung begünstigen und die Häufigkeit der Reaktivierung beeinflussen:
Immunsupprimierter Status:
Empfänger von Transplantaten
Patient*innen mit Krebs
AIDS-Patient*innen mit niedriger CD4-Zahl (HSV erfordert eine intakte zelluläre Immunität, um normal eingedämmt zu werden)
Übermäßige Sonnenlichtexposition
Fieberhafte Erkrankungen
Physischer (z. B. zahnärztliche Eingriffe) oder emotionaler Stress
Ältere Menschen
Unbekannte Reize
Schema zur Zusammenfassung der Pathogenese von HSV-1- und -2-Infektionen
Herpes-Simplex-Viren verursachen zytolytische Infektionen, die die Grundlage für alle pathologischen Veränderungen bilden: Nekrose infizierter Zellen zusammen mit Entzündungsreaktionen
Makroskopisch:
Gruppierte Bläschen (herpetiform) auf erythematösem Grund
Im Verlauf Entwicklung zu Pusteln und Krustenbildung, die in der Regel ohne Narbenbildung abheilt (beschränkt auf EpidermisEpidermisHaut: Aufbau und Funktion)
Mikroskopisch:
Infizierte Keratinozyten zeigen sich vielkernig (durch Zellfusion) und akantholytisch (voneinander getrennt).
Ausgeprägte intranukleare Einschlüsse („Cowdry-Typ-A-Einschlüsse“ = virale Replikationsproteine und Virionen, die das Chromatin an den Rand des Zellkerns drängen)
Dermale Nervenäste können akute und chronische perineurale Entzündungen mit gelegentlicher Schwann-Zell-Hypertrophie und offener neuronaler Nekrose aufweisen.
Biopsiertes Speiseröhrengeschwür, verursacht durch eine aktive Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus (HSV) bei einem Patienten mit AIDS: Die Probe wurde am Ulkusrand entnommen und zeigt intranukleäre Einschlüsse und Zellen mit mehreren Kernen
Bild: „Photomicrograph depicts the histopathologic changes found in a biopsied esophageal ulcer“ von CDC/Dr. Edwin P. et al. Lizenz: Public Domain
Mikroskopische Aufnahme eines typischen Herpesvirus-Vesikels bei geringer Vergrößerung:
Das Bläschen füllt sich mit Neutrophilen (und verändert sich von einer klaren Flüssigkeit zu einem gelben, trüben Aussehen), bevor es aufbricht und ein oberflächliches Ulkus hinterlässt. Man beachte, dass sich die virale zytopathische Läsion auf die Epidermis beschränkt, was erklärt, warum sie ohne Narbenbildung abheilt, die bei schweren Hautentzündungen auftreten kann.
Bild: „Histopathological examination”“ von Gouveia Al et al. Lizenz: CC BY 3.0, bearbeitet von Lecturio.
Hochauflösende Mikroskopaufnahme einer Herpesvirusläsion in der Haut: Beachten Sie die Akantholyse (voneinander getrennte Keratinozyten), die die Grundlage für die Blasenbildung bildet. Infizierte Keratinozyten sind vergrößert und haben glasartige intranukleäre Einschlüsse („Cowdry-Typ-A-Einschlüsse“). Einige wenige Keratinozyten weisen eine Multinukleation auf.
Bild: „Histopathological examination“ von Gouveia AI et al. Lizenz: CC BY 3.0
Durch HSV-1 verursachte Krankheiten
Eine Reihe von Erkrankungen werden durch HSV verursacht. Die unten aufgeführten Infektionen werden am häufigsten durch HSV-1 verursacht. Hinweis: HSV-2 kann auch (wenn auch seltener) mit vielen dieser Diagnosen in Verbindung gebracht werden.
Orale Infektionen
Gingivostomatitis herpetica
Meist bei Kleinkindern (1.–4. Lebensjahr)
Schmerzen verursachende Bläschen im Mund- und Rachenraum, welche ulzerieren
Etwa 24 Stunden vor dem Ausbruch der Reaktivierung entstehen schmerzhafte Läsionen am Lippenrand
Brennen, Kribbeln, Jucken
Abklingen der Schmerzen nach ca. 24 Stunden
Heilung und Krustenbildung innerhalb von 5–8 Tagen
Seltener mit systemischen Symptomen verbunden
Läsionen am weichen Gaumen und an der Zunge, verursacht durch das Herpes-simplex-Virus
Bild: „his photograph depicts a close view of an elderly African American female patient’s oral cavity“ von CDC/Robert E. Sumpter. Lizenz: Public Domain
Herpes-simplex-Läsion an der Unterlippe, am 2. Tag nach Beginn der Reaktivierung.
Bild: „This photograph depicts a close-up of the lips of a patient with a herpes simplex lesion on the lower lip“ von CDC/Dr. Hermann. Lizenz: Public Domain
Verschwommenes, verzerrtes Sehen oder Verlust der Sehkraft
Skotom
Glaskörpertrübung
Spaltlampenuntersuchung mit dendritischen Läsionen bei herpetischer Keratitis: Hier zu sehen als unregelmäßige geografische Muster von Ulzerationen, die nach der Anwendung von gelb-orangem Fluorescein-Farbstoff grün hervorgehoben sind. Der Farbstoff wird von der geschädigten Hornhaut (zerrissene Oberfläche) aufgenommen und der Bereich erscheint unter kobaltblauem Licht grün.
Bild: „Bilateral herpetic keratitis” von Department of Ophthalmology, Myongji Hospital, Kwandong University College of Medicine, Gyeonggi-Do. Lizenz: CC BY 2.0
Fundoskopisches Bild eines Patienten mit akuter Netzhautnekrose: Es sind charakteristische konfluierende nekrotische Bereiche zu sehen. Die Retinitis zeigt sich als tiefe, multifokale, gelb-weiße Flecken, die typischerweise im peripheren Fundus beginnen, dann konzentrisch konfluieren und sich zum hinteren Pol hin ausbreiten.
Bild: “Acute retinal necrosis due to HZV” von Chris D. Kalogeropoulos et al. Lizenz: CC BY 3.0
Verursacht sowohl durch HSV-1 als auch durch HSV-2
Nur 30 % der Patient*innen weisen typische Hautveränderungen auf.
Krankheiten, die durch HSV-2 verursacht werden
Die unten aufgeführten Erkrankungen werden am häufigsten mit HSV-2-Infektionen in Verbindung gebracht. Auch hier ist zu bedenken, dass HSV-1 mit vielen dieser Diagnosen in Verbindung gebracht werden kann.
Genitalinfektion
Primäre genitale HSV-2-Infektionen:
Durchschnittliche Inkubationszeit: 4 Tage (Bereich 2–12 Tage)
Die Virämie ist häufiger (24 %) als bei Reaktivierungsfällen.
Sie können asymptomatisch sein oder mit leichten oder schweren Symptomen auftreten:
Schmerzhafte Genitalulzera
Gruppierte, 2–4 mm große Bläschen mit klarer Flüssigkeit
Pusteln, die aufplatzen können → Erosionen oder oberflächliche Ulzera mit zackigen Rändern
Akuter Harnverhalt mit Verlust der Sensibilität im Sakralbereich
Tritt bei schweren Primärinfektionen auf
Vorübergehend, aber Katheterisierung erforderlich
Hepatitis
Proktitis
Konnatale HSV-2 Infektion
Herpessepsis bei Neonaten, i.d.R. einhergehend mit FieberFieberFieber, generalisierten Bläschen, IkterusIkterusIkterus, Hepatosplenomegalie, Hautblutungen und ggf. EnzephalitisEnzephalitisEnzephalitis
Ohne Therapie immer letal
Infektionen während der Geburt sind ebenfalls möglich (Letalität ca. 30 %)
Diagnostik
Klinisch Untersuchung meist wegweisend
Virusnachweis aus Bläschen oder Ulzera:
Nachweis von HSV-DNA mittels Nukleinsäure-Amplifikationstest (NAT)
Immunsupprimierte Patient*innen haben möglicherweise schwerere Symptome, ein höheres Risiko für Komplikationen und ein größeres Risiko für die Entwicklung arzneimittelresistenter HSV-Infektionen.
Therapie entspricht der von immunkompetenten Patient*innen
Zusätzlich sollte die Grunderkrankung möglichst therapiert werden
Bei HIV-positiven Patient*innen, die keine antiretrovirale Therapie (ART) erhalten, kann es bei der Behandlung von HSV-Infektionen zu einem entzündlichen Immunrekonstitutionssyndrom (IRIS) kommen.
Die klinischen Symptome verschlechtern sich zunächst nach Beginn der ART.
Zur Vorbeugung von IRIS kann eine Suppressivtherapie durchgeführt werden.
Prävention neuer HSV-Infektionen
Herpes labialis:
Vermeidung von Kontakt mit Speichel oder mit Speichel kontaminierten Gegenständen von Familienmitgliedern und Intimpartnern.
Beschäftigte im Gesundheitswesen:
Universelle Vorsichtsmaßnahmen
Tragen von Schutzhandschuhen bei der körperlichen Untersuchung HSV-Infizierter
Augen- und Mundschutz beim Absaugen (Tröpfchenbildung) oder bei der Bronchoskopie
Verwendung von Barrieren bei oral- oder genital Verkehr
Hinweis: Schwangere Partnerinnen, die HSV-negativ sind, sollten wegen des hohen Risikos einer Übertragung auf das Neugeborene Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
Vergleich von Viren aus der Familie der Herpesviridae
In der nachstehenden Tabelle werden die 9 Herpesviren verglichen, die beim Menschen als endemisch gelten. Insgesamt sind 115 verschiedene Arten von Herpesviren bekannt, die in 3 Familien eingeteilt werden:
Alpha (infizieren Epithelzellen und erzeugen eine latente Infektion in post-mitotischen NeuronenNeuronenNervensystem: Histologie)
Beta (infizieren und erzeugen latente Infektionen in verschiedenen Zelltypen)
Gamma (erzeugen eine latente Infektion hauptsächlich in Lymphoidzellen)
Tabelle: Vergleich der 9 Herpesviren, die beim Menschen als endemisch gelten
Rezidivierende aphthöse Geschwüre: eine sehr häufige, wahrscheinlich immunologisch bedingte Erkrankung der Mundschleimhaut (und seltener der Genitalschleimhaut), die sich als kleine, diskrete, schmerzhafte Ulzeration äußert und innerhalb von 1–2 Wochen abheilt. Den rezidivierenden aphthösen Geschwüren gehen keine Bläschen voraus und sie treten nur auf Schleimhautoberflächen auf. Die Diagnose ist klinisch, obwohl Tests durchgeführt werden können, um Begleitumstände (z. B. Ernährungsmängel, entzündliche Darmerkrankungen) zu ermitteln. Die Behandlung umfasst die Vermeidung von Auslösern, die symptomatische Therapie und die Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen.
SyphilisSyphilisSyphilis: eine bakterielle Infektion, die durch den Spirochäten TreponemaTreponemaTreponemen pallidum verursacht wird und in der Regel durch sexuellen Kontakt übertragen wird. Bei der primären SyphilisSyphilisSyphilis können harte Schanker auftreten, die zunächst als kleine rote Flecken erscheinen. Anders als die Bläschen bei HSV-Infektionen sind diese Schanker (ohne Bläschen) schmerzlos. Die Diagnose wird durch Serologie, Dunkelfelduntersuchung und Immunfärbung der Biopsie gestellt. Penicillin GPenicillin GPenicilline ist das Antibiotikum der Wahl.
Ulkus molle: eine durch HaemophilusHaemophilusHaemophilus ducreyi verursachte Geschlechtskrankheit . Die Patient*innen entwickeln schmerzhafte nekrotisierende Genitalgeschwüre und Leistenlymphadenopathie. Die Diagnose erfolgt in der Regel klinisch, doch können PCR und Kulturen zur Bestätigung herangezogen werden. Die Behandlung erfolgt mit Makrolid-Antibiotika.
Andere genitale, anale oder perianale Geschwüre: nicht-infektiöse Ursachen, die nicht mit STI zusammenhängen: Hefepilze, Trauma, Karzinom, Aphthen, fixierte Drogeneruption und PsoriasisPsoriasisPsoriasis vulgaris (Schuppenflechte).
Bakterielle PharyngitisPharyngitisPharyngitis: eine Infektion des Rachens. Die Patient*innen leiden in der Regel unter Halsschmerzen und FieberFieberFieber. Den Symptomen geht keine gruppierte Bläschenbildung voraus, wie sie bei HSV-Infektionen zu beobachten ist. Die Diagnose kann Streptokokken-Schnelltests zum Nachweis von StreptokokkenStreptokokkenStreptococcus der Gruppe A, Bakterienkulturen und PCR zum Ausschluss von HSV-Infektionen umfassen. Die Behandlung umfasst Penicillin oder AmoxicillinAmoxicillinPenicilline.
Enterovirus-Infektionen (z. B. Herpangina): akute fieberhafte Erkrankungen, meist verursacht durch CoxsackievirusCoxsackievirusCoxsackievirus A und B sowie Enterovirus 71. Die Herpangina geht mit kleinen vesikulären oder ulzerativen Läsionen an den hinteren oropharyngealen Strukturen (Enanthem) einher. Die Diagnose wird anhand von klinischen Befunden und PCR gestellt. Die Behandlung erfolgt symptomatisch.
Infektiöse MononukleoseInfektiöse MononukleoseInfektiöse Mononukleose: eine Infektion, die durch ein anderes Herpesvirus, das EBV, verursacht wird. Zu den klinischen Manifestationen gehören FieberFieberFieber, Tonsillopharyngitis und LymphadenopathieLymphadenopathieLymphadenopathie. Im Gegensatz zu HSV-Infektionen ist die Mononukleose normalerweise nicht mit Bläschenbildung verbunden. Die Diagnose ist klinisch und wird durch einen heterophilen Antikörpertest oder serologisch bestätigt. Die Therapie erfolgt rein symptomatisch.
Stevens-Johnson-SyndromStevens-Johnson-SyndromStevens-Johnson-Syndrom (SJS): eine seltene, potenziell tödliche Krankheit, die die HautHautHaut: Aufbau und Funktion und die Schleimhäute angreift. Das Stevens-Johnson-SyndromStevens-Johnson-SyndromStevens-Johnson-Syndrom, sowie die schwerere Form (toxische epidermale Nekrolyse (TEN)) können durch eine Reaktion auf ein Medikament oder auf eine bereits bestehende bakterielle oder virale Infektion (einschließlich HSV) oder Krankheit ausgelöst werden. Die Patient*innen präsentieren sich mit einem grippeähnlichen Prodromalzustand und dem Auftreten kutaner Bullae, gefolgt von Ablagerungen im Gesicht, auf dem Thorax und den Schleimhäuten. Die Diagnose ist klinisch und die Behandlung ist weitgehend unterstützend.
Bakterielle Hautinfektionen mit oberflächlichen Ulzerationen: Infektionen, die ein herpetisches Weißfieber vortäuschen können. Bakteriellen Hautinfektionen mit oberflächlichen Ulzerationen geht kein Bläschen voraus und sie betreffen häufig subepidermales Gewebe. Es ist wichtig, diese Erkrankungen zu unterscheiden, da Antibiotika und Drainagen bei herpetischem Weißfluss nicht erforderlich sind.
Proktitis: Neben HSV-Infektionen umfasst die Differentialdiagnose bei Infektionen mit NeisseriaNeisseriaNeisseria gonorrhoeae, ChlamydienChlamydienChlamydien und T. pallidum. Das Erscheinungsbild der Proktitis kann eine entzündliche Darmerkrankung imitieren. Die Diagnose erfolgt durch PCR, Kulturen, Serologie, Dunkelfelduntersuchung und Immunfärbung mittels Biopsie.
Miller, S. (2019). Herpesviruses. In Riedel, S, Morse, S.A., Mietzner, T., Miller, S. (Eds.), Jawetz, Melnick, & Adelberg’s Medical Microbiology, 28th ed, pp. 473-482.
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Frank, K.M., McAdam, A.J. (2020). Infectious Diseases. In Kumar, V., Abbas, A.K., Aster, J.C., (Eds.). Robbins & Cotran Pathologic Basis of Disease, 10 edition. pp. 354–355.
Lecturio und die Exporo-Gruppe wurden für ihre digitale Compliance-Akademie mit dem eLearning Award 2023 ausgezeichnet.
eLearning Award 2019
Lecturio und die TÜV SÜD Akademie erhielten für den gemeinsam entwickelten Online-Kurs zur Vorbereitung auf den Drohnenführerschein den eLearning Award 2019 in der Kategorie „Videotraining“.
Comenius-Award 2019
Die Lecturio Business Flat erhielt 2019 das Comenius-EduMedia-Siegel, mit dem die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien jährlich pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende didaktische Multimediaprodukte auszeichnet.
IELA-Award 2022
Die International E-Learning Association, eine Gesellschaft für E-Learning Professionals und Begeisterte, verlieh der Lecturio Learning Cloud die Gold-Auszeichnung in der Kategorie “Learning Delivery Platform”.
Comenius-Award 2022
In der Kategorie “Lehr- und Lernmanagementsysteme” erhielt die Lecturio Learning Cloud die Comenius-EduMedia-Medaille. Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien.
B2B Award 2020/2021
Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) hat Lecturio zum Branchen-Champion unter den deutschen Online-Kurs-Plattformen gekürt. Beim Kundenservice belegt Lecturio den 1. Platz, bei der Kundenzufriedenheit den 2. Platz.
B2B Award 2022
Für herausragende Kundenzufriedenheit wurde Lecturio von der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) mit dem deutschen B2B-Award 2022 ausgezeichnet. In der Rubrik Kundenservice deutscher Online-Kurs-Plattformen belegt Lecturio zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz.
Simon Veiser
Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.
Dr. Frank Stummer
Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.
Sobair Barak
Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.
Wolfgang A. Erharter
Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.
Holger Wöltje
Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.
Frank Eilers
Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.
Yasmin Kardi
Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.
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Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.
Andreas Ellenberger
Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.
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Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.