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Bild: “ ” von Erin Stevenson O’Connor. Lizenz: CC BY-SA 2.0
Exokrine Funktion
Der rein seröse exokrine Anteil des Pankreas stellt die größte Verdauungsdrüse dar – und produziert täglich ca. 2 l Sekret, das in das Duodenum abgegeben wird! Für die Fettverdauung sind die Lipasen zuständig, für die Kohlenhydrate α-Amylase, Ribo- und Desoxyribonukleasen und für Proteine die Vorstufen der Proteinasen: Trypsinogen, Chymotrypsinogen, Proelastase und Procarboxypeptidasen.
Ursachen und Symptome bei Insuffizienz
Die häufigste Ursache bei Kindern stellt die Mukoviszidose dar. Bei dieser Stoffwechselerkrankung sind durch das Fehlen von Chlorid-Kanälen die Zusammensetzungen aller Sekrete bei exokrinen Drüsen betroffen.
Bei Erwachsenen entsteht dies durch Pankreasteilresektionen oder die chronische Pankreatitis, welche meist durch Erkrankungen der Gallenwege und chronischen Alkoholabusus ausgelöst wird. Es kommt zu einer Autodigestion des Pankreas, was neben vielfachen Symptomen wie starken Schmerzen, Erbrechen und Fieber zu nekrotischem Umbau und Insuffizienz des Organs führen kann.
Betroffene leiden unter chronischem Gewichtsverlust und Kinder dadurch unter einer Gedeihstörung, obwohl vermehrt Nahrung zugeführt wird. Durch das Fehlen der Lipase kommt es zu Steatorrhoen. Diese Fettstühle sind charakteristischerweise äußerst übelriechend, voluminös und von gelblicher Farbe. Weniger spezifische Symptome sind Meteorismus und Diarrhoe.
Wie kommen Sie zur Diagnose?
Um die exokrine Pankreasinsuffizienz diagnostisch zu sichern, messen Sie die Konzentration der Elastase 1 im Stuhl. Dies ist der Goldstandard und das Enzym eignet sich besonders, da es während der Darmpassage stabil bleibt.
CAVE: Bei Diarrhoen ist das Ergebnis oft falsch positiv erniedrigt!
- 200 bis > 500 μg E1/g = Normwert
- 100–200 μg E1/g = leichte bis mittelschwere Insuffizienz
- < 100 μg E1/g = schwere Insuffizienz
Wichtige häufige Differentialdiagnosen, an die Sie denken müssen, sind Erkrankungen, die ebenfalls mit ungewolltem Gewichtsverlust eingehen: Zöliakie, Hyperthyreose, Diabetes Mellitus I, Tumoren.
Therapie
Behandelt wird mit Pankreatin. Dieses Enzymgemisch enthält alle wichtigen Pankreasenzyme, zu deren Produktion das Pankreas nicht mehr fähig ist. Es ist ein tierisches Nebenprodukt, was zuhauf bei der Schlachtung von Hausschweinen anfällt.
Da das Pankreatin nicht säurefest ist, wird es mit einem Überzug magensäureresistent gemacht und entfaltet so erst im Duodenum seine Wirkung. Patienten können dieser Therapie durchaus kritisch gegenüber stehen, wie z. B. vegan Lebende oder Angehörige des Islam. Mehr Fakten zur Therapie finden Sie im Deutschen Ärzteblatt.
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