Physiologie und Anomalien der Pupille

Die Pupille ist der Raum im Auge, durch den das Licht eintritt und auf die Netzhaut Netzhaut Anatomie des Auges eintrifft. Die Pupille liegt anatomisch betrachtet vor der Linse. Durch die umgebende Iris wird die Pupillengröße gesteuert. Die Pupille gibt einen Einblick in die Funktion des zentralen und autonomen Nervensystems. Die afferente Bahn für die Sehfunktion beginnt an der Retina und zieht durch den Tractus opticus und das Corpus geniculatum laterale und endet im visuellen Kortex. Der Lichtreiz wird vom Parasympathikus zum Diencephalon geleitet, während die psychosensorische Reaktion vom Sympathikus verarbeitet wird. Efferente Bahnen erzeugen die entsprechenden Reaktionen: Miosis bzw. Mydriasis aufgrund der parasympathischen bzw. sympathischen Innervation. Pupillenanomalien resultieren aus Defekten in Bereichen der visuellen afferenten und efferenten Bahnen. Die Klinik variiert mit der Pupillengröße sowie der Reaktion auf Licht und Medikamente.

Aktualisiert: 16.02.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

Mit Video-Repetitorien von Lecturio kommst du sicher
durch Physikum, M2 und M3.

Überblick

Pupille

  • Öffnung in der Mitte der Iris
  • Lichtdurchtritt mit folgender Stimulation der Retina

Angrenzende Strukturen

  • Cornea:
    • Vor der Pupille
    • Transparente Struktur, die das Licht stets im gleichen Ausmaß bricht und somit die Strahlen auf die Netzhaut Netzhaut Anatomie des Auges fokussiert
    • Erste Struktur der Lichtbrechung
  • Linse:
    • Hinter der Pupille
    • Transparente Struktur, die das Licht variabel bricht, um die Strahlen auf die Netzhaut Netzhaut Anatomie des Auges zu fokussieren
  • Iris:
    • Umrandung der Pupille
    • Farbiger Teil des Auges, bestehend aus kontraktiler glatter Muskulatur zur Kontrolle der Pupillengröße
    • Zirkulär angeordnete Muskulatur:
      • M. sphincter pupillae zur Verengung (Miosis)
      • Innervation: Parasympathikus
    • Radiär angeordnete Muskulatur:
      • M. dilatator pupillae (Mydriasis)
      • Innervation: Sympathikus

Physiologie der Pupille

Für ein physiologisches Sehen der Umgebung unter sämtlichen Bedingungen sind sowohl Afferenzen als auch Efferenzen von essentieller Bedeutung. Die afferente Bahn beschreibt hierbei die Impulsübertragung der Sinnesreize an das Zentralnervensystem (ZNS) durch sensorische Neuronen Neuronen Nervensystem: Histologie. Die efferente Bahn hingegen beschreibt die Impulsübertragung vom ZNS zu den Erfolgsorganen (z.B. äußere Augenmuskulatur) durch Motoneuronen.

Afferente Bahn

Vom Reiz zum primären visuellen Kortex:

  • Retina
    • Photorezeptoren (1. Neuron) und Bipolarzellen (2. Neuron)
    • Licht → Stimulation der Photorezeptoren der Retina → Signalweiterleitung zu den Bipolarzellen und schließlich zu den Ganglienzellen (3. Neuron)
  • N. opticus (bestehend aus Axonen der Ganglienzellen) zum Tractus opticus
    • N. opticus: Zusammenlaufen der Axone der Ganglienzellen und Bildung des N. opticus
    • Chiasma opticum: Kreuzung der Fasern der nasalen Retinabereiche
    • Tractus opticus:
      • Kreuzung der nasalen Fasern des linken Auges und Verbindung mit den temporalen Fasern des rechten Auges → rechter Tractus opticus
      • Kreuzung der nasalen Fasern des rechten Auges und Verbindung mit den temporalen Fasern des linken Auges → linker Tractus opticus
  • Corpus geniculatum laterale (4. Neuron): Lokalisation im Thalamus Thalamus Thalamus (Lokalisation im Diencephalon)
    • Reizweiterleitung bis zum visuellen Cortex
    • Überwiegender Verlauf der Fasern nach posterior → Radiatio optica → primärer visueller Kortex
    • Verlauf einer Minderheit der Fasern in die Colliculi superiores und die Edinger-Westphal-Kerne (zur parasympathischen Innervation der Pupille)
Visuelles System

Verlauf der Sehbahn und Darstellung der Gesichtsfelder: Licht tritt in das Auge ein und sendet Signale an die Retina und an den N. opticus. Die nasalen Fasern jedes Auges kreuzen sich am Chiasma opticum und verlaufen dann mit den temporalen Fasern des Gegenauges als Tractus opticus: die rechten nasalen Fasern verbinden sich mit den linken temporalen Fasern (blaue Linien) und die linken nasalen Fasern verbinden sich mit den rechten temporalen Fasern (rote Linien). Die Fasern verlaufen bis zum Corpus geniculatum laterale und von dort aus zum primären visuellen Kortex des Okzipitallappens. Dort erfolgt die Informationsverarbeitung.

Bild von Lecturio.

Parasympathische Innervation (Pupillenlichtreflex)

  • Lichtreize → Impulsweiterleitung von der Retina zu den Nuclei pretactales (auf Höhe der Colliculi superiores)
  • Schutz vor erhöhter Lichtintensität durch Verringerung der Lichtmenge, die in das Auge eindringt
  • Teil der „rest and digest“-Antwort
  • Efferente Bahn:
    • 1. Neuron:
      • Bilaterale Projektion der Nuclei pretectales zu den Edinger-Westphal-Kernen, wo der efferente Schenkel beginnt (präganglionäre Fasern des Parasympathikus) → sympathische Fasern des N. oculomotorius → Ganglion ciliare
    • 2. Neuron:
      • Ganglion ciliare (postganglionär) → Verlauf zu M. ciliaris und M. sphincter pupillae → Miosis
  • Konsensuelle Lichtreaktion:
    • Bilaterale Versorgung der Edinger-Westphal-Kerne durch die Nuclei pretectales
    • Lichteinfall in 1 Auge → bilaterale Miosis
Pupillenreflexbahnen

Pupillenreflexbahn: vom Lichtreiz zur Retina, zum Thalamus der Netzhaut, zum Diencephalon. Afferente Bahn (rote und blaue Linien): Der linke Lichtreiz geht von der linken Netzhaut über das Chiasma opticum zum Tractus opticus und endet an der ipsilateralen Area pretectalis. Sie versorgt sowohl den linken als auch den rechten Edinger-Westphal-Kern. Gelbe Linien zeigen einen Impuls ausgehend von den beiden Kernen, der das Ganglion ciliare auf beiden Seiten erreicht und zu einer bilateralen Miosis führt.

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Sympathische Innervation

  • Dunkelheit → Reaktion des Sympathikus, die die Retina und den Tractus opticus anregt, Signale an den Hypothalamus Hypothalamus Hypothalamus zu senden
  • Teil der „fight or flight“-Antwort
  • Efferente Bahn:
    • Verschaltung von 3 Neuronen Neuronen Nervensystem: Histologie mit Ursprung im Hypothalamus Hypothalamus Hypothalamus
    • 1. Neuron (zentrales Neuron):
    • 2. Neuron (präganglionäres Neuron):
      • Austritt aus dem Rückenmark Rückenmark Rückenmark → zervikaler Truncus sympathicus (durch den Plexus brachialis Brachialis Arm, über den Lungenapex)
      • Truncus sympathicus (Verlauf nach superior) → Ganglion cervicale superius
    • 3. Neuron (postganglionäres Neuron):
      • Ganglion cervicale superius → Mündung der Bahn des N. oculomotorius in die opthalmologische Aufteilung des N. trigeminus
      • Verlauf der sympathischen Fasern des N. oculomotorius zum M. dilatator pupillae (Mydriasis) und zum M. tarsalis superior (Anhebung des oberen Lids)
Sympathischer Innervationsweg

Bild der sympathischen Innervation:
1. Neuron: ausgehend vom Hypothalamus zum Centrum ciliospinale (Rückenmarkssegmente C8–Th2)
2. Neuron: Austritt aus dem Rückenmark und Verlauf in das Ganglion cervicale superius
3. Neuron: Gemeinsamer Verlauf der sympathischen Fasern des N. oculomotorius mit dem N. trigeminus zum M. dilatator pupillae und M. tarsalis superior, wodurch eine Mydriasis und Lidöffnung entstehen

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Naheinstellungsreaktion

Besteht aus 3 Anpassungen:

  • Konvergenz
    • Augenbewegung nach medial, um das Objekt zu verfolgen
    • Kontraktion des M. rectus medialis durch Stimulation durch den N. oculomotorius (bilateral)
  • Kontraktion der Musculi ciliares
    • Änderung der Linsenform, um den Fokus auf der Retina zu erhalten
    • Initial: entspannte Muscili ciliares und Blickrichtung auf entfernte Objekte
    • Nahe Objekte: Stimulation der Musculi ciliares durch den Parasympathikus → kugeligere Linsenform → ↑ Brechkraft (Linsenakkommodation)
  • Konstriktion der Pupille
    • Lichtanpassung zur Fokussierung auf nahe Objekte
    • Stimulation des M. sphincter pupillae auf beiden Seiten durch den Parasympathikus

Untersuchung der Pupille

Lichtreaktion und Nahakkommodation

  • Untersuchung bei schwachem Licht
    • Direkte Lichtreaktion: Pupillenverengung bei direkter Beleuchtung
    • Konsensuelle Lichtreaktion: Konstriktion bei Beleuchtung des kontralateralen Auges
    • Ohne Licht oder bei Dunkelheit: Dilatation der Pupillen
    • Pathologische Reaktion: Keine Dilatation der Pupille bei Dunkelheit oder keine Konstriktion bei Licht oder zur Nahakkommodation
  • Reaktionsgeschwindigkeit:
    • 4 +: schnelle Reaktion
    • 3 +: mäßige Reaktion
    • 2 +: leichte, verlangsamte Reaktion
    • 1 +: minimale/gerade sichtbare Reaktion
    • 0: keine Reaktion der Pupille

Pupillengröße

  • Normal: 2–4 mm (hell), 4–8 mm (dunkel)
  • Isokorie: gleiche Pupillengröße
  • Anisokorie: unterschiedliche Pupillengröße

Swinging-flashlight-Test

  • Evaluation eines Defekts des afferenten Signalwegs
  • Dunkler Raum
  • Prüfung der Isokorie der Pupillen
  • Nacheinander Beleuchtung beider Pupillen für 3 Sekunden
  • Mehrfache Wiederholung des Ablaufs
  • Physiologische Reaktion (bei intakter Retina und/oder N. opticus):
    • Lichteinfall in 1 Auge → bilaterale Konstriktion im gleichen Ausmaß
    • Dilatation während Schwenkbewegung zum anderen Auge
    • Lichteinfall in anderes Auge → ähnliche bilaterale Konstriktion wie beim Auge zuvor

Spaltlampenuntersuchung

  • Untersuchung der Oberfläche der Iris und des Pupillenrandes
  • Identifikation von Unregelmäßigkeiten, erhabene Läsionen und Pigmentanomalien

Pharmakologische Untersuchungen

  • Pharmaka (topisches Kokain, Apraclonidin, Pilocarpin oder Hydroxyamphetamin) zur Überprüfung der Pupillenreaktion
  • Abklärung bei Horner-Syndrom Horner-Syndrom Horner-Syndrom, tonischer Pupille oder pharmakologischer Mydriasis

Störungen der afferenten Bahn

Relativer afferenter Pupillendefekt

  • Auch Marcus-Gunn-Pupillenzeichen genannt
  • Pathophysiologie: verursacht durch unilaterale oder asymmetrische Erkrankung des N. opticus oder der Retina
  • Klinik:
    • Eingeschränkte direkte Lichtreaktion beim betroffenen Auge und eingeschränkte konsensuelle Lichtreaktion beim normalen Auge
  • Swinging-flashlight-Test:
    • Pathologische Reaktion: paradoxe Dilatation, wenn Licht in das betroffene Auge fällt
  • Assoziierte Krankheitsbilder:

Anisokorie

Physiologische Anisokorie

  • Unterschiedliche Pupillengrößen unabhängig vom Lichteinfall
  • 20 % der Bevölkerung betroffen
  • Größenunterschied: typischerweise < 1 mm
  • Keine Schädigung des M. sphincter pupillae oder des M. dilatator pupillae vorliegend
  • Normale Pupillenreaktionen auf Licht und Dunkelheit
  • Überprüfung alter Fotos oder des Führerscheins hilfreich bei der Diagnostik

Pathologische Anisokorie

  • Pathophysiologie:
    • Nervendefekt der efferenten Pupillenbahn, die die Irismuskulatur in einem oder beiden Augen innerviert
    • Strukturfehler einer oder beider Iriden
  • Klinik:
    • Pathologisch kleine Pupille: meist klein bei Dunkelheit, während sich die gesunde Pupille dilatiert
    • Pathologisch große Pupille: groß bei hellem Licht, während sich die gesunde Pupille verengt
    • Größenunterschied: Normalerweise > 1 mm
  • Assoziierte Krankheitsbilder:
    • Horner-Syndrom Horner-Syndrom Horner-Syndrom
    • Oculomotoriusparese mit Beteiligung der Pupille
    • Tonische Pupille
    • Uveitis Uveitis Uveitis anterior
    • Akutes Winkelblockglaukom
    • Trauma oder Operation
    • Kongenitale Defekte (Kolobom oder Heterochromia iridis)
Offensichtliche rechte Mydriasis

Anisokorie mit rechter Mydriasis

Bild: “Evident right mydriasis” von U,O,C Pediatria Generale Dipartimento di Medicina Pediatrica, Ospedale Pediatrico Bambino Gesù, Piazza Sant’Onofrio 4, 00165 Roma, Italy. Lizenz: CC BY 2.0

Störungen der efferenten Bahn

Tonische Pupille

  • Große Pupille, beeinträchtigte Lichtreaktion
  • Klinik:
    • Pupillotonie, meist unilaterale Mydriasis
    • Licht-Nah-Dissoziation:
      • Keine oder schlechte Konstriktion bei Beleuchtung
      • Erhaltene oder übermäßige Nahakkommodation und langsame Redilatation
    • Häufiger bei Frauen zwischen 30 und 40 Jahren
    • Holmes-Adie-Syndrom: zusätzliche Hypo- bzw. Areflexie v.a. der unteren Extremität
  • Pathophysiologie: Degeneration des Ganglion ciliare und postganglionäre parasympathische Denervation der betroffenen Pupille
  • Assoziierte Krankheitsbilder:
    • Idiopathisch (in den meisten Fällen)
    • Infektion (viral oder bakteriell)
    • Trauma oder Operation
    • Tumore
    • Ross-Syndrom: tonische Pupille, Hyporeflexie, Störungen der Sudomotorik
  • Pilocarpin-Test:
    • Tonische Pupille:
      • Cholinerge Hypersensibilität
      • Konstriktion; stärkere Miosis als bei normaler Pupille
Tonic rechte Pupille

Tonische rechte Pupille: keine Reaktion auf Lichtreize

Bild: “Holmes-Adie’s Syndrome” von der US National Library of Medicine. Lizenz: CC BY 4.0

Argyll-Robertson-Zeichen

  • Kleine bilaterale und entrundete Pupillen, beeinträchtigte Lichtreaktion
  • Klinik:
    • Immer bilateral, kann asymmetrisch sein
    • Licht-Nah-Dissoziation:
      • Keine Pupillenverengung bei Beleuchtung
      • Erhaltene oder übermäßige Nahakkommodation und langsame Redilatation
  • Pathophysiologie: Läsion des dorsalen Mesencephalons (Schädigung der Nervenfasern Nervenfasern Nervensystem: Histologie, die den Pupillenreflex kontrollieren, aber Schonung ventraler Nervenfasern Nervenfasern Nervensystem: Histologie, die die Akkommodation kontrollieren)
  • Assoziation mit Neuro-Lues:
    • Weitere Symptome: sensorische Ataxie Ataxie Ataxie-Teleangiektasien und lanzinierende (blitzartig einsetzende) Schmerzen bei Tabes dorsalis
    • Therapie: Penicillin als Mittel der ersten Wahl bei Neuro-Lues
Argyll Robertson Schüler

Argyll-Robertson-Zeichen mit bilateraler Miosis. Die Pupillen verengen nicht bei Beleuchtung, jedoch bei der Nahakkommodation.

Bild von Lecturio.

Horner-Syndrom Horner-Syndrom Horner-Syndrom

  • Kleine Pupille, normale Lichtreaktion
  • Deutlichere Anisokorie im Dunkeln (pathologische Pupille mit Verzögerung der Dilatation)
  • Horner-Trias:
    • Ptosis: Ausfall des M. tarsalis superior
  • Pathophysiologie: Lähmung der durch den Sympathikus innervierten glatten Augenmuskulatur
  • Assoziierte Krankheitsbilder:
    • 3. Neuron (postganglionär): Carotisdissektion, Thrombose, Sinus-cavernosus-Aneurysma
  • Pharmakologische Untersuchungen:
    • Kokainlösung:
      • Blockade der Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dilatation der Pupille bei intakter sympathischer Innervation
      • Horner-Syndrom Horner-Syndrom Horner-Syndrom: schlechte bis keine Dilatation (beeinträchtigte sympathische Innervation)
    • Apraclonidin:
      • Schwacher Alpha-1-Agonist und starker Alpha-2-Agonist
      • Horner-Syndrom Horner-Syndrom Horner-Syndrom (vorherrschende Hypersensibilität gegenüber dem Alpha-1-Rezeptor): Dilatation der betroffenen Pupille
    • Lokalisation der Läsion mit topischem Hydroxyamphetamin:
      • Freisetzung von Noradrenalin aus intakten postganglionären Fasern (Hilfe bei der Lokalisation der Läsion)
      • Horner-Syndrom Horner-Syndrom Horner-Syndrom mit intakten postganglionären Fasern: Dilatation der betroffenen Pupille ≥ normale Pupille
      • Horner-Syndrom Horner-Syndrom Horner-Syndrom mit geschädigten postganglionären Fasern: keine Dilatation

Pharmakologie und Auswirkungen auf die Pupillen

Tabelle: Pharmakologie und Auswirkungen auf die Pupille
Substanz Mydriasis Miosis
Ophthalmika
  • Miotika (u.a. zur Therapie bestimmter Glaukomformen)
    • Pilocarpin
    • Carbachol
  • Cholinesteraseinhibitoren
    • Physostigmin
Illegale Drogen
  • Kokain
  • Amphetamin
  • Lysergsäurediethylamid (LSD)
Heroin
Andere Medikamente Opioide Opioide Opioid-Analgetika
Wildpflanzen Gemeiner Stechapfel (anticholinerge Eigenschaften)

Differentialdiagnosen

  • Glaukom Glaukom Glaukom: Optikusneuropathie mit ausgeprägten Veränderungen in der Exkavation im Zentrum der Papille und einem Defekt im Gesichtsfeld. Ein Glaukom Glaukom Glaukom ist oft mit einem erhöhten Augeninnendruck Augeninnendruck Glaukom (üblicherweise in der vorderen und hinteren Augenkammer) assoziiert, der zu einem allmählichen Sehverlust führt. Diese kann akut durch eine Blockade des Kammerwasserabflusses (akutes Engwinkelglaukom) auftreten und präsentiert sich als mäßig dilatierte Pupille. Die Diagnostik ist entscheidend, da das akute Engwinkelglaukom ein Notfall ist. Die Gonioskopie wird verwendet, um den Winkel zu visualisieren. Die Therapie erfolgt beispielsweise mittels peripherer Iridotomie.
  • Multiple Sklerose Multiple Sklerose Multiple Sklerose (MS): chronisch-entzündliche demyelinisierende Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems. Multiple Sklerose Multiple Sklerose Multiple Sklerose verursacht eine akute demyelinisierende Optikusneuropathie. Betroffene berichten von akutem bis subakutem Sehverlust mit Schmerzen bei Augenbewegungen. Der Nachweis eines relativen afferenten Pupillendefekts (RAPD) weist auf eine Optikusneuropathie hin. Eine internukleäre Ophthalmoplegie Internukleäre Ophthalmoplegie Internukleäre Ophthalmoplegie kann auch eine Folge von MS sein, die sich als Diplopie Diplopie Strabismus, Nystagmus und Verlust der Tiefenwahrnehmung präsentiert. Die Magnetresonanztomographie Magnetresonanztomographie Magnetresonanztomographie (MRT) hilft, die demyelinisierenden Plaques im betroffenen Nervensystem Nervensystem Nervensystem: Aufbau, Funktion und Erkrankungen zu erkennen. Die Therapie umfasst eine Immunmodulation und symptomatische Therapie.
  • Oculomotoriusparese: neurologisches Defizit, gekennzeichnet durch eine große, langsam reagierende bis nicht reagierende Pupille, Ptosis und Lähmung der Augenbewegung (Adduktion, Elevation und Depression) aufgrund von Läsionen in der Bahn vom N. oculomotorius im Mesencephalon zur Orbita Orbita Orbita und extraokuläre Muskeln. Ursachen sind Aneurysmen, Ischämien und Traumata. Die Magnetresonanztomographie Magnetresonanztomographie Magnetresonanztomographie (MRT) und Angiographie Angiographie Herzchirurgie helfen bei der Beurteilung der Ätiologie. Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache.
  • Ablatio retinae: Ablösung der Retina vom retinalen Pigmentepithel, was zu einer schnellen Schädigung der Photorezeptoren führt. Zur Klinik zählen schmerzlose Sehstörungen wie plötzliche Lichtblitze, Glaskörpertrübungen, Verschlechterung des peripheren Sehens oder Gesichtsfeldausfälle. Die Sicht wird als vorhangartig beschrieben. Eine Makulabeteiligung würde sich als schneller afferenter Pupillendefekt aufgrund einer durch die Ablösung verursachten Photorezeptordegeneration darstellen. Der akute Sehverlust durch eine Netzhautablösung Netzhautablösung Netzhautablösung (Amotio/Ablatio retinae) ist ein Notfall, der eine korrigierende Operation erfordert. Sehr kleine Läsionen können durch eine zirkuläre Laser-Koagulation therapiert werden.
  • Hutchinson-Pupille: dilatierte Pupille, die aufgrund einer Kompression des ipsilateralen 3. Hirnnervs infolge eines Traumas, eines Tumors oder eines Aneurysmas auftritt. Eine Reizung des Nervs führt zunächst zu einer Pupillenverengung des betroffenen Auges. Durch die mechanische Kompression des Nervs werden die oberflächlich gelegenen parasympathischen Nervenfasern Nervenfasern Nervensystem: Histologie des N. oculomotorius gelähmt, sodass eine isolierte Mydriasis folgt. Eine weitere Erhöhung des Hirndrucks führt zu einer bilateralen Pupillendilatation. Diese Dilatation ist mit einer Herniation des Uncus assoziiert. Zur Klärung der Ätiologie sind bildgebende Verfahren zur Darstellung des Gehirns erforderlich.

Quellen

  1. American Academy of Ophthalmology. Pupillary examination. https://www.aao.org/bcscsnippetdetail.aspx?id=ce5e4e47-1d5f-4a06-b1c9-22c23879114a (Zugriff am 09. Oktober 2020).
  2. Belliveau, A., Somani, A., Dossani R. (2020) Pupillary light reflex. StatPearls. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK537180/#_NBK537180_pubdet_ (Zugriff am 10. Oktober 2020).
  3. Cohen, A., Pless, M. (2007). Neuro-ophthalmology: Disorders of the Efferent Visual Pathway. Hospital Physician. Hospital Physician Neurology Board Review Manual. Turner-White, PA.
  4. Dichter, S., Shubert, G. (2020). Argyll Robertson Pupil. StatPearls. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK537179/
  5. Gupta, M., Bordoni, B. (2020). Neuroanatomy, Visual Pathway. StatPearls. https://www.statpearls.com/articlelibrary/viewarticle/31204/ (Zugriff am 10. Oktober 2020).
  6. Kawasaki, A. (2005). Disorders of Pupillary Function, Accommodation and Lacrimation in Walsh in Miller, N., Walsh, F., Hoyt, W. Walsh and Hoyt’s Clinical Neuro-ophthalmology (6th ed., pp. 739-805). Lippincott Williams & Wilkins.
  7. Kedar, S., Biousse, V., Newman, N. (2018). Horner Syndrome. UpToDate. https://www.uptodate.com/contents/horner-syndrom (Zugriff am 11. Oktober 2020).
  8. LaRoche, M. (2017). Anisocoria and an Array of Neurologic Symptoms in an Adult with Ewing Sarcoma. Journal of the Advanced Practitioner in Oncology 8 (1). https://www.researchgate.net/publication/313146824_Anisocoria_and_an_Array_of_Neurologic_Symptoms_in_an_Adult_With_Ewing_Sarcoma
  9. Motlagh, M., Geetha, R. (2020). Physiology, Accommodation. StatPearls. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK542189/
  10. Somani, A., Kini, A. Lee, A. Othman, B., Zenden,J., Ponce, C. (2020) Reflexes and the Eye. https://eyewiki.aao.org/Reflexes_and_the_Eye#cite_note-:1-2
  11. Spector, R. (1990). The Pupils. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK381/
  12. Wilhelm, H., Wilhelm, B. (2007). Diagnosis of Pupillary Disorders in Schiefer, U., Wilhelm H., Hart, W. (Eds.) Clinical Neuro-ophthalmology.( pp. 55-76) Springer.
  13. Yoo, M., Mihaila, D. (2020). Neuroanatomy, Visual System, Pupillary Light Reflexes and Pathway. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK553169/#_NBK553169_pubdet_
  14. Aurelios Augenzentrum. Das Auge. https://augenzentrum.eu/auge-erkrankungen/das-auge/aufbau/ (Zugriff am 06. November 2022).
  15. Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (2011). Empfehlungen zur Untersuchung und zum diagnostischen Vorgehen bei Pupillenstörungen. https://www.dog.org/wp-content/uploads/2009/09/Anhang-Empfehlungen-zur-Untersuchung-bei-Pupillenstörungen.pdf (Zugriff am 06. November 2022).
  16. Lux Augenzentrum (2022). Horner-Syndrom: Ursachen und Therapie. https://luxaugenzentrum.ch/horner-syndrom/ (Zugriff am 06. November 2022).
  17. Klinikum Esslingen. Das Thoracic-Outlet-Syndrom. https://www.klinikum-esslingen.de/kliniken-und-zentren/gefaess-und-thoraxchirurgie/medizinische-schwerpunkte/gefaess-und-endovaskularchirurgie/das-thoracic-outlet-syndrom-tos/ (Zugriff am 06. November 2022).

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Lecturio und die TÜV SÜD Akademie erhielten für den gemeinsam entwickelten Online-Kurs zur Vorbereitung auf den
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Comenius-Award 2019

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In der Rubrik Kundenservice deutscher Online-Kurs-Plattformen belegt Lecturio zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz.

Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

Zach Davis

Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

Wladislav Jachtchenko

Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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