Die Pharmakokinetik analysiert, wie der menschliche Körper mit einem Medikament interagiert. Sie untersucht die Resorption, Distribution, Metabolisierung und Exkretion von Pharmaka. Die Pharmakodynamik befasst sich mit biochemischen und physiologischen Effekten eines Arzneimittels und seinen organspezifischen Wirkmechanismen, einschließlich der Wirkungen auf zellulärer Ebene. Einfach ausgedrückt könnte man sagen, dass die Pharmakokinetik „das ist, was der Körper mit dem Arzneimittel macht“, während die Pharmakodynamik „das ist, was das Arzneimittel mit dem Körper macht“. Bei der Verordnung von Pharmaka müssen Ärzt*innen sowohl Pharmakodynamik als auch Pharmakokinetik berücksichtigen, um die richtige Dosierung zu bestimmen und eine angemessene Wirkung sicherzustellen.
Pharmakokinetik und Pharmakodynamik sind Forschungsbereiche, die sich mit dem Zusammenspiel von medikamentösen Wirkstoffen mit dem Körper beschäftigen.
Die Pharmakokinetik untersucht die Interaktion des menschlichen Körpers mit einem Medikament:
Absorption (Resorption)
Distribution (Verteilung)
Metabolisierung/Exkretion
Die Pharmakodynamik untersucht Effekte eines Arzneimittels und seine organspezifischen Wirkmechanismen, einschließlich der Wirkungen auf zellulärer Ebene:
Bindungsdynamik von Wirkstoffrezeptoren
Wirkmechanismus des Medikaments
Physiologische Reaktion
Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Bild von Lecturio.
Pharmakokinetik: Absorption
Definition
Die Absorption oder Resorption beschreibt die Aufnahme eines Arzneimittels oder einer Substanz vom Applikationsort in den Blutkreislauf und wird bestimmt durch:
Die physikalisch-chemischen Eigenschaften des Arzneimittels:
Lipidlöslichkeit
Partikelgröße
Ionisationsgrad
Arzneimittelzusammensetzung
Applikationsform
Oral
Intravenös (IV)
Intramuskulär (IM)
Orale Applikation
Die Aufnahme über den Gastrointestinal(GI)-Trakt wird beeinflusst durch:
Unterschiede im luminalen pH-Wert entlang des GI-Trakts:
Die meisten Medikamente sind schwache organische Säuren oder Basen
Pharmaka existieren in nicht-ionisierter und ionisierter Form
Die nicht-ionisierte Form ist normalerweise fettlöslich (lipophil) und diffundiert leicht durch die Zellmembranen.
Die ionisierte Form hat eine hohe Wasserlöslichkeit (hydrophil)
Der Anteil der nicht-ionisierten Form wird bestimmt durch:
Den lokalen pH-Wert
pKa (Säuredissoziationskonstante) des Arzneimittels: pH-Wert, bei dem die Konzentrationen ionisierter und nicht-ionisierter Formen gleich sind
Oral verabreichte Pharmaka sind beim Durchtritt der LeberLeberLeber einer ersten Verstoffwechselung unterworfen
Die LeberLeberLeber metabolisiert das Pharmakon noch bevor es in den systemischen Kreislauf gelangt, wodurch die Bioverfügbarkeit des Arzneimittels verringert wird
Enterohepatischer Kreislauf:
Das Pharmakon wird im GI-Trakt resorbiert und über den Pfortaderkreislauf von der LeberLeberLeber aufgenommen
Der Wirkstoff oder seine Metaboliten werden über die Galle in den Darm exkretiert
Das Mikrobiom des Darms dekonjugiert Arzneimittelmetaboliten, um das Ausgangsmolekül des Pharmakons freizusetzen
Dieses wird dann im Darm resorbiert → erneuter Zyklusbeginn
Die Rezirkulation kann mehrere Spitzen in der Plasmakonzentration des Pharmakons erzeugen
Kreislauf eines Pharmakons, das dem 1st-Pass-Metabolismus unterliegt, bei dem es partiell oder vollständig in der Darmwand metabolisiert oder im Darm resorbiert wird und über den Pfortaderkreislauf zur Leber gelangt, wo es weiter metabolisiert wird.
Bild von Lecturio
Enterohepatischer Kreislauf
Bild von Lecturio
Pharmakokinetik: Distribution
Definition
Die Distribution beschreibt die Verteilung eines Pharmakons aus dem systemischen Kreislauf zu Zielgeweben und -organen.
Verteilungsvolumen (Vd)
Das Volumen, das erforderlich ist, um die Gesamtmenge eines Pharmakons in derselben Konzentration zu enthalten, in der es im PlasmaPlasmaTransfusionsprodukte beobachtet wird
Kann auch als das Verhältnis zwischen der Menge des Arzneimittels im Körper (Dosis) und der im Blut und PlasmaPlasmaTransfusionsprodukte gemessenen und in der interstitiellen Flüssigkeit ungebunden vorliegenden Konzentration des Arzneimittels betrachtet werden
Ein theoretisches Volumen, das eine Referenz für die erwartete Plasmakonzentration bei Gabe einer bestimmten Dosis liefert
Plazentaschranke: gebildet durch fetale Trophoblastenbasalmembran und eine Endothelschicht
Blut-Hoden-Schranke: wird von Zellfortsätzen der Sertoli-Hodenzellen gebildet, die über Schlussleistenkomplexe (Tight junctions) miteinander in Verbindung stehen
Andere Bindungsproteine sind das saure Alpha-1-Glykoprotein und die Lipoproteine
Nur ungebundene Pharmaka können passiv nach extravaskulär diffundieren, um ihre Wirkung auszuüben
Die Konzentration des ungebundenen Wirkstoffs im PlasmaPlasmaTransfusionsprodukte bestimmt die Wirkstoffkonzentration am aktiven Zentrum und die Wirksamkeit
Ein Verdrängungsmechanismus tritt auf, wenn 2 Pharmaka mit gleicher Affinität für die gleiche Bindungsstelle gleichzeitig verabreicht werden
Pharmakokinetik: Metabolisierung
Biotransformation
Biotransformation isteine Reaktion, durch welche der menschliche Körper sowohl körpereigene als auch körperfremde Stoffe chemisch in verschiedene Moleküle umwandelt, um die Verbindung entweder pharmakologisch aktiv zu machen oder die Elimination zu erleichtern.
Der Metabolismus ist eine Art der Biotransformation
Bei therapeutischen Konzentrationen wird nur ein kleiner Anteil der Bindungsstellen des metabolisierenden Enzyms vom Arzneimittel besetzt
Die Reaktion verläuft proportional zur Substratkonzentration
Das Arzneimittel hat eine bestimmte Halbwertszeit: die Zeit, die benötigt wird, bis die Plasmakonzentration auf die Hälfte ihres ursprünglichen Wertes reduziert ist
Kinetik nullter Ordnung:
Die meisten der Substratbindungsstellen des metabolisierenden Enzyms sind besetzt
Die Reaktion läuft mit konstanter Geschwindigkeit und ist unabhängig von der Substratkonzentration
In diesem Fall kann keine spezifische Halbwertszeit bestimmt werden
Wenn die Wirkstoffkonzentration ansteigt, verschiebt sich der Metabolismus von der Kinetik 1. Ordnung zu 0. Ordnung
Pharmakodynamik: Arzneimittelrezeptoren
RezeptorenRezeptorenRezeptoren sind Makromoleküle, die an der chemischen Signalübertragung zwischen und innerhalb von Zellen beteiligt sind.
Diese RezeptorenRezeptorenRezeptoren können sich auf der Zelloberflächenmembran oder im Zytoplasma befinden:
Membranständige RezeptorenRezeptorenRezeptoren haben einen Transmembranteil, der sie mit dem Zytoplasma verbindet:
Intrazelluläre RezeptorenRezeptorenRezeptoren (z.B. Steroidrezeptoren): Der Wirkstoff oder Ligand muss lipophil sein
Steroidrezeptoren
Schilddrüsenhormonrezeptoren
Vitamin A- und D-Rezeptoren
Ein Pharmakon kann eine bestimmte molekulare Region des Rezeptors binden, die als Bindungsstelle bezeichnet wird.
Die Bindungsstelle eines Pharmakons kann sich von der eines anderen unterscheiden, das an denselben Rezeptor bindet
Ein Arzneimittel, das an einen Rezeptor bindet, kann diesen aktivieren oder deaktivieren, was zu einer erhöhten oder verminderten Funktion führt:
Agonisten aktivieren RezeptorenRezeptorenRezeptoren, um die gewünschte Reaktion zu erzeugen
Antagonisten verhindern die Rezeptoraktivierung:
Reversibel oder irreversibel (Suizidhemmung)
Kompetitiv: Agonist und Antagonist konkurrieren um den gleichen Rezeptor
Nicht-kompetitiv: Bindung außerhalb des Rezeptorareals führt zu einer Änderung der räumlichen Struktur des Rezeptors, wodurch der Agonist nicht mehr an den Rezeptor binden kann
Die Fähigkeit eines Pharmakons, einen bestimmten Rezeptor zu beeinflussen, hängt mit folgenden Faktoren zusammen:
Affinität: Wahrscheinlichkeit, dass das Pharmakon zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Rezeptor besetzt
Affinität und Aktivität eines Arzneimittels werden durch seine chemische Struktur bestimmt
Die Affinität eines Arzneimittels zum Rezeptor bestimmt die Dosis, die benötigt wird, um eine therapeutische Wirkung zu erzielen
Intrinsische Aktivität: Maß für die Wirkstärke, die Zellfunktion zu ändern, die aus der Bindung eines Liganden an einen Rezeptor resultiert
Die Dauer der Persistenz des Wirkstoff-Rezeptor-Komplexes bestimmt den pharmakologischen Effekt:
Eine transiente Belegung des Rezeptors erzeugt die gewünschte pharmakologische Wirkung
Rezeptor-Up- und Down-Regulation: Die Rezeptordichte ist proportional zur Rezeptorbindung.
Niedrige Wirkstoffkonzentrationen führen zu einer Hochregulierung der RezeptorenRezeptorenRezeptoren
Hohe Wirkstoffkonzentrationen führen zu einer Herunterregulierung der RezeptorenRezeptorenRezeptoren
Toleranz:reduzierte Arzneimittelwirkung im Laufe der Zeit aufgrund von Veränderungen in Anzahl und Funktion der RezeptorenRezeptorenRezeptoren
Second MessengerSecond MessengerSecond Messenger (sekundäre Botenstoffe): intrazelluläre Moleküle, die als Reaktion auf eine Arzneimittel-Rezeptor-Interaktion aktiviert werden. Beispiel:
Verschiedene Kategorien von membranständigen und intrazellulären Rezeptoren
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G-Protein-vermittelte Signaltransduktion und Aktivierung eines 2nd-Messenger-Systems: (1) Der 1. Botenstoff oder Wirkstoff bindet an den G-Protein-gekoppelten Rezeptor und (2) aktiviert das G-Protein, das (3) ein Signal weiterleitet, um (4) das Effektormolekül zu aktivieren. Der Effektor (5) aktiviert dann 2. Botenstoffe, um (6) zelluläre Reaktionen hervorzurufen.
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Pharmakodynamik: Arzneimittelwirkung
Die Wirkung eines Pharmakons besteht in der körperlichen Reaktion, die es hervorruft. Dies kann eine erwünschte (therapeutische) Wirkung oder eine unerwünschte (toxische) Wirkung sein. Der Effekt kann durch die Anwesenheit von Antagonisten moduliert werden und wird auch durch seine Affinität zu seinem molekularen Zielrezeptor bestimmt. Diese Effekte werden gemessen und können durch Kurven visuell dargestellt werden.
Dosis-Wirkungs-Kurven
Grafische Darstellungen der Beziehung zwischen der Dosierung eines verabreichten Arzneimittels und dem Ausmaß der Wirkung, die es hervorruft
Auf der x-Achse ist die Arzneimitteldosis und auf der y-Achse die maximale prozentuale Reaktion aufgetragen
Ausgedrückt als sigmoidförmige Log-Kurve
E max: Arzneimitteldosis oder -konzentration, die eine maximale Wirkung (Antwort) auslöst
Effektivdosis ED50: Arzneimitteldosis oder -konzentration (EC50), die 50 % der maximalen Wirkstärke erzeugt
Die Steigung der Kurve gibt die Änderung der Wirkung pro Einheit der erhöhten Arzneimittelkonzentration an
Betrachtung einer Dosis-Wirkungs-Kurve:
Agonist allein erreicht 100 % Wirkung
Zugabe eines kompetitiven Antagonisten: eine höhere Agonistendosis ist erforderlich, um noch eine 100%ige Wirkung zu erzielen → Kurve verschiebt sich nach rechts
Zugabe eines nichtkompetitiven Inhibitors: Eine höhere Agonistendosis erreicht keine 100%ige Wirkung und die maximal erreichbare Wirkung des Agonisten wird reduziert → Kurve verschiebt sich nicht
Dosis-Wirkungs-Kurven in linearer und logarithmischer Skala, die die Arzneimitteldosis oder -konzentration zeigen, die eine maximale Wirkung auslöst (E max) und die Arzneimittelkonzentration, die eine Effektivkonzentration von 50 % erzeugt (EC50)
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Dosis-Wirkungs-Kurve zum Vergleich von Agonisten allein gegenüber Agonisten mit einem kompetitiven Antagonisten (links): Beachten Sie, dass die gleiche Wirkung bei einer höheren Agonistendosis auftritt, wenn der kompetitive Antagonist dissoziiert wird. Die Kurve wird einfach nach rechts verschoben. Rechte Kurve: Im Vergleich dazu ist dies eine Dosis-Wirkungs-Kurve, die Agonisten allein gegenüber Agonisten mit einem irreversiblen Antagonisten vergleicht. Die beiden Kurven beginnen bei der gleichen Konzentration, erreichen jedoch unterschiedliche Maximalpunkte, da die irreversible Antagonistenwirkung unabhängig von der Konzentration des Agonisten ist. Die Reaktion wird auf 50 % ihres maximalen Potenzials reduziert.
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Bindungskurven
Drücken die Konzentration eines Medikaments aus, die benötigt wird, um einen bestimmten Rezeptor zu sättigen
Dosis des Arzneimittels auf der x-Achse und maximaler Prozentsatz der gebundenen RezeptorenRezeptorenRezeptoren auf der y-Achse
Dargestellt als sigmoidförmige Log-Kurve
Kd (Dissoziationskonstante):
Definiert als die Wirkstoffkonzentration, die dazu führt, dass 50 % der RezeptorenRezeptorenRezeptoren gebunden werden
Niedrigere Kd → höhere Bindungsaffinität des Arzneimittels für den Rezeptor
Höherer Kd → schwächere Bindungsaffinität des Arzneimittels für den Rezeptor
Die maximale biologische Reaktion (Bmax) erfordert nicht immer die vollständige Besetzung des Rezeptors durch das Pharmakon
Manchmal wird ED50 bei einer Wirkstoffkonzentration erreicht, die geringer ist als Kd; dies ist auf das Vorhandensein von „Ersatzrezeptoren“ zurückzuführen.
Ersatzrezeptoren unterscheiden sich je nach Pharmakon, Organ und Spezies.
Bindungskurven in linearer und logarithmischer Skala, die die maximale biologische Reaktion (B max) und die Dissoziationskonstante (K d) für ein Medikament zeigen
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Bindungskurve zur Veranschaulichung des Phänomens „Ersatzrezeptor“: Es gibt eine maximale biologische Reaktion trotz des Vorhandenseins von Rezeptoren, die nicht vom Arzneimittel gebunden werden. Es ist zu beachten, dass die Wirkstoffkonzentration, die erforderlich ist, um 50 % der Rezeptoren zu besetzen (Kd), höher ist als die Konzentration, die erforderlich ist, um eine maximale Reaktion auszulösen (ED 50 ): K d> ED 50.
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Dosis-Wirkungs-Kurve für eine Gruppe von Individuen
In einer Population sind normalerweise einige Dosisschwankungen erforderlich, um die definierte Arzneimittelwirkung zu erzielen
Eine quantitative Dosis-Wirkungsbeziehung beschreibt eine definierte Arzneimittelwirkung, die entweder vorhanden ist oder fehlt
Dosis eines Arzneimittels auf der x-Achse und % Responder einer Population auf der y-Achse
Der kumulative Prozentsatz mit dem Anteil, der auf steigende Dosierungen die erwünschte therapeutische Wirkung zeigt, ist als Sigmoid-Form aufgetragen
ED50: Arzneimitteldosis, die bei 50 % der Probanden die definierte Arzneimittelwirkung auslöst
Quantitative Dosis-Wirkungs-Kurve (betrachtet die Population, nicht einzelne Rezeptoren) zur Angabe der Dosis eines Medikaments, das bei 50 % der Probanden eine vorbestimmte Wirkung hervorruft (ED50)
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Toxizitätskurven und therapeutische Breite
Veranschaulicht den Dosierungsbereich zwischen minimaler wirksamer und minimaler toxischer Konzentration
Ein Diagramm mit 2 Kurven:
Die Dosis-Wirkungs-Kurve (Wirkdosis)
Die Dosis-Toxizitäts-Kurve (Letaldosis)
Therapeutische Breite: Bereich zwischen der minimalen therapeutischen Dosis und der minimalen toxischen Dosis
Mittlere Effektivdosis ED50: Dosis, die bei 50 % der Individuen zur erwünschten therapeutischen Wirkung führt
Mittlere toxische Dosis TD50: Dosis, die bei 50 % der Individuen zu einer toxischen Wirkung führt
Therapeutischer Index (TI): TD50 /ED50
Je höher der TI, desto sicherer das Arzneimittel
Diagramm einer Toxizitätskurve: Die blaue Dosis-Wirkungs-Kurve stellt die gewünschte Wirkung eines Arzneimittels in einer Population dar, und die rote Dosis-Toxizitäts-Kurve stellt die unerwünschte toxische Wirkung des Arzneimittels dar. Die therapeutische Breite oder der Index (TI) liegt zwischen den beiden Kurven und entspricht der Dosis für eine toxische Wirkung bei 50 % der Bevölkerung bzw. der Arzneimittelkonzentration, die 50 % der maximalen Wirkung hervorruft (TD50/EC50), beginnend bei der 50 %igen maximal wirksamen Dosis und endend bei der 50 %igen toxischen Dosis. Der Einschub zeigt die Beziehung zwischen der therapeutischen Breite und den beobachteten Nebenwirkungen. Je größer die therapeutische Breite, desto weniger Nebenwirkungen treten auf und umgekehrt.
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Potenzkurven
Die Wirksamkeit wird durch die Affinität eines Arzneimittels zu seinem Rezeptor bestimmt:
Je größer die Affinität, desto höher die Potenz
Potenzkurven bestehen aus Dosis-Wirkungs-Kurven verschiedener Medikamente zum Vergleich
Potenz ist die Konzentration (EC50) oder Dosis (ED50) eines Arzneimittels, die 50 % der maximalen Wirkung hervorruft
Je höher die Potenz eines Pharmakons, desto niedriger ihre EC50 (oder ED50)
Beispiel: Ein Medikament mit einer ED50 von 5 mg ist 10x potenter als ein Medikament mit einer ED50 von 50 mg.
Darstellung von Dosis-Wirkungs-Kurven verschiedener Arzneimittel zum Vergleich der Konzentration, die erforderlich ist, um eine maximale Wirkung von 50 % zu erzielen (EC50):
E max ist der maximale Effekt. Niedrigere EC 50 = höhere Potenz. Das am weitesten links stehende Arzneimittel in der Grafik (dargestellt durch die gepunktete graue Linie) hat die höchste Potenz der 4 aufgetragenen Medikamente, da es die niedrigste Konzentration (angezeigt auf der x-Achse) hat, die benötigt wird, um eine maximale Wirkung von 50 % zu erzielen. Von links nach rechts nimmt die Potenz der Arzneimittel ab, wobei die durchgezogene graue Linie ganz rechts das am wenigsten potente Arzneimittel darstellt.
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Elimination und Exkretion
Eliminationsrate
Elimination bezeichnet den Prozess der Umwandlung eines Medikaments in inaktive Metaboliten, die letztendlich aus dem Körper ausgeschieden werden.
LeberLeberLeber (hepatisch): Primärorgan zur metabolischen Elimination von Pharmaka
Niere (renal): Primärorgan zur Exkretion von Pharmaka
Eliminationsrate des Arzneimittels (Menge/Zeit) = Clearance x Konzentration.
Clearance
Von einem Arzneimittel befreites Plasmavolumen pro Zeiteinheit (Volumen/Zeit)
Totale systemische Clearance (CLtotal) :
Ein Wirkstoff kann über viele Wege und Organe abgebaut werden
CLtotal bezeichnet die Gesamtheit aller relevanten Clearances
Querschnittsgelähmten oder anderweitig immobilen Personen
Myopathien (z. B. Duchenne-Muskeldystrophie)
Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Kreatin
Altersextremen
Cystatin C-basierte Formel für die renale Clearance:
Genauerer endogener glomerulärer Filtrationsmarker als Kreatinin
Cystatin C ist ein Protease-Inhibitor, der von allen kernhaltigen Zellen produziert wird
Wird gefiltert, aber nicht sekretiert oder reabsorbiert
Die CKD-EPI-Cystatin-C-Formel wird verwendet, um die renale Clearance bei Patient*innen mit geringer Muskelmasse zu messen
Kreatinin ist der primäre renale Filtrationsmarker, der klinisch verwendet wird, um die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) anzunähern: Kreatinin wird frei gefiltert und nicht resorbiert. Kreatinin wird jedoch auch von den peritubulären Kapillaren sezerniert, was zu einer Überschätzung der GFR um etwa 10 % führt.
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Biliäre Exkretion
Einige Pharmaka werden zu großen Teilen über die Galle exkretiert
Diese unterliegen einem aktiven Transport gegen einen Konzentrationsgradienten
Pharmaka werden eher über die Galle ausgeschieden, wenn:
Sie ein hohes Molekulargewicht aufweisen
Sie polare und lipophile Gruppen enthalten
Die Konjugation mit Glucuronsäure erleichtert die biliäre Ausscheidung
Der enterohepatische Kreislauf limitiert die biliäre Exkretion von Pharmaka
Eliminationskinetik
Halbwertszeit (T1/2): Zeit (in Minuten oder Stunden), die benötigt wird, bis die Plasmakonzentration eines Pharmakons nach Abschluss der Absorption und Distribution um 50 % abfällt:
Zeit, die benötigt wird, um die Hälfte des Pharmakons zu eliminieren
Normalerweise sind 5 Halbwertszeiten erforderlich, um ein Arzneimittel vollständig zu eliminieren
Gleichgewichtszustand:Die Konzentration des absorbierten Arzneimittels entspricht der Konzentration des eliminierten Arzneimittels
Kinetik 1. Ordnung:
Pro Zeiteinheit wird ein konstanter Prozentsatz oder Bruchteil des Pharmakons eliminiert
Die Elimination ist direkt proportional zur Konzentration des Pharmakomns
Auch als lineare oder nicht-kapazitätslimitierte Kinetik bezeichnet
Kinetik nullter Ordnung:
Pro Zeiteinheit wird eine konstante Menge des Pharmakons eliminiert
Die Elimination ist unabhängig von der Konzentration des Pharmakons
Auch bekannt als kapazitätslimitierte, nicht-lineare oder konzentrationsunabhängige Kinetik
Tabelle: Beispiel für ein Pharmakon, das eine Eliminationskinetik nullter Ordnung durchläuft
Stunden
Im Körper verbleibende Arzneimittelmenge (mg/l)
% Anteil des eliminierten Arzneimittels
Eliminierte Arzneimittelmenge (mg/l)
0
1
—
—
1
0.85
15
0.15
2
0.70
18
0.15
3
0.55
21
0.15
4
0.40
27
0.15
5
0.25
38
0.15
Zu beachten ist, dass jede Stunde eine gleiche Menge des Arzneimittels, 0,15 mg/l, eliminiert wird. Obwohl in der Tabelle nicht aufgeführt, verbleibt nach 6 Stunden eine Menge von 0,10 mg/L (60 %) im Körper, was weniger als 0,15 mg entspricht, sodass nach 6 Stunden nur noch die Restmenge von ≤ 0,10 mg eliminiert wird.
Grafische Darstellung der Halbwertszeit eines Pharmakons: In diesem Beispiel beträgt die Halbwertszeit 10 Stunden. C max = maximale Konzentration des Arzneimittels im Blutkreislauf, T max = Zeitpunkt, zu dem die Konzentration des Arzneimittels im Blut das Maximum erreicht hat. T 1/2 = Halbwertszeit, die Zeit, die benötigt wird, bis der Arzneimittelspiegel von C max auf die Hälfte von C max fällt .
Bild: „The example graph medicational half life time“ von Tokino. Lizenz: Public Domain
Grafische Darstellung des Arzneimittels in der obigen Tabelle, das einer Eliminationskinetik nullter Ordnung unterliegt: Die x-Achse ist die Zeiteinheit in Stunden und die y-Achse ist die im Körper verbleibende Arzneimittelmenge in Milligramm (oder die Plasmakonzentration des Arzneimittels). Zum Zeitpunkt Null sind 1,0 mg des Arzneimittels vorhanden und jede Stunde wird die gleiche Menge des Arzneimittels exkretiert – in diesem Beispiel 0,15 mg.
Bild von Lecturio.
Grafisches Darstellungsbeispiel eines Arzneimittels, das eine Eliminationskinetik 1. Ordnung durchläuft: Die x-Achse ist die Zeiteinheit in Stunden, die y-Achse ist die im Körper verbleibende Arzneimittelmenge in Milligramm (oder die Plasmakonzentration des Arzneimittels). Zum Zeitpunkt Null sind 1,0 mg des Arzneimittels vorhanden, dann wird jede Stunde ein gleicher Prozentsatz/Anteil des Arzneimittels (in diesem Beispiel 50 %) eliminiert.
Shahbaz H, Gupta M. (2020). Creatinine clearance. In: StatPearls. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31334948/ (Zugriff am 25. Juli 2021).
Duale Reihe Pharmakologie und Toxikologie, Karl Heinz Graefe, Werner Lutz, Heinz Bönisch, 2. überarbeitete Auflage 2016, ISBN: 9783131428622
Kostenloses eBook
Mach dir den Einstieg leicht mit demLernleitfaden Vegetative Physiologie!
Lecturio und die Exporo-Gruppe wurden für ihre digitale Compliance-Akademie mit dem eLearning Award 2023 ausgezeichnet.
eLearning Award 2019
Lecturio und die TÜV SÜD Akademie erhielten für den gemeinsam entwickelten Online-Kurs zur Vorbereitung auf den Drohnenführerschein den eLearning Award 2019 in der Kategorie „Videotraining“.
Comenius-Award 2019
Die Lecturio Business Flat erhielt 2019 das Comenius-EduMedia-Siegel, mit dem die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien jährlich pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende didaktische Multimediaprodukte auszeichnet.
IELA-Award 2022
Die International E-Learning Association, eine Gesellschaft für E-Learning Professionals und Begeisterte, verlieh der Lecturio Learning Cloud die Gold-Auszeichnung in der Kategorie “Learning Delivery Platform”.
Comenius-Award 2022
In der Kategorie “Lehr- und Lernmanagementsysteme” erhielt die Lecturio Learning Cloud die Comenius-EduMedia-Medaille. Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien.
B2B Award 2020/2021
Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) hat Lecturio zum Branchen-Champion unter den deutschen Online-Kurs-Plattformen gekürt. Beim Kundenservice belegt Lecturio den 1. Platz, bei der Kundenzufriedenheit den 2. Platz.
B2B Award 2022
Für herausragende Kundenzufriedenheit wurde Lecturio von der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) mit dem deutschen B2B-Award 2022 ausgezeichnet. In der Rubrik Kundenservice deutscher Online-Kurs-Plattformen belegt Lecturio zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz.
Simon Veiser
Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.
Dr. Frank Stummer
Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.
Sobair Barak
Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.
Wolfgang A. Erharter
Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.
Holger Wöltje
Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.
Frank Eilers
Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.
Yasmin Kardi
Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.
Leon Chaudhari
Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.
Andreas Ellenberger
Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.
Zach Davis
Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.
Wladislav Jachtchenko
Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.
Alexander Plath
Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.