Inhaltsverzeichnis
- Das menschliche Urogenitalsystem
- Einteilung der Geschlechtsorgane des Mannes
- Die inneren männlichen Geschlechtsorgane
- Die Bildung der männlichen Keimzellen (Spermatogenese)
- Die äußeren männlichen Geschlechtsorgane
- Beliebte Prüfungsfragen zum männlichen Urogenitalsystem
- Quellen
- Dieser kostenlose Leitfaden zeigt Ihnen leicht &verständlich die Anatomie Grundlagen auf.✔ Knochen, Gelenke und Muskeln✔ Gefäße und Gefäßsystem✔ Nerven und Nervensystem

Bild: “Male Reproductive System” von philschatz. Lizenz: CC BY 4.0
Das menschliche Urogenitalsystem
Unter dem Begriff Urogenitalsystem werden der Harnapparat mit dem harnbereitenden Anteil, der Niere, und den harnableitenden Anteilen (Ureter, Harnblase, Urethra) und die Geschlechtsorgane zusammengefasst.
Sie haben zwar unterschiedliche Aufgaben, stehen aber aufgrund ihrer Entwicklung, topografisch und funktionell in enger Beziehung. Die Geschlechtsorgane von Mann und Frau werden zusätzlich in innere und äußere Geschlechtsorgane unterteilt.
Einteilung der Geschlechtsorgane des Mannes
Wie auch bei der Frau lassen sich die Geschlechtsorgane des Mannes in äußere und innere Geschlechtsorgane einteilen. Diese Einteilung beruht auf der embryonalen Entwicklung der Organe, weshalb beispielsweise auch der Hoden zu den inneren Geschlechtsorganen gezählt wird, obwohl er während seiner Entwicklung die Bauchhöhle verlässt.
Die männliche Urethra (Harnsamenröhre) wird aufgrund ihrer Lage innerhalb des Penis zu den äußeren Geschlechtsorganen gerechnet.
Die inneren männlichen Geschlechtsorgane
Zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen (Organa genitalia masculina interna) gehören:
- Testis (Hoden), paarig,
- Epidydimis (Nebenhoden), paarig
- Ductus deferens (Samenleiter), paarig
- Akkzessorische Geschlechtsdrüsen: Vesicula seminalis (Bläschendrüse), paarig; Gll. bulbourethrales (Cowper-Drüsen), paarig; Prostata (Vorsteherdrüse)
Funktion des Hodens
Der Hoden (Testis, Orchis) dient der Bildung von Geschlechtshormonen (Androgene wie z. B. Testosteron) und ist der Produktionsort der männlichen Keimzellen (Spermien). Die im Hoden produzierten Samenzellen werden im Nebenhoden gespeichert. Bei der Ejakulation werden sie durch den Samenleiter zusammen mit dem Sekret von Prostata und Gl. vesiculosa durch die Urethra ausgestoßen.
Die Produktion der Spermien und Hormone dauert bis ins hohe Alter an.
Lage des Hodens
Der pflaumenförmige, prallelastische Hoden ist ca. vier bis fünf Zentimeter lang und liegt außerhalb der Bauchhöhle im Skrotum, einer von Bauchhaut gebildeten Hauttasche. Unter der Skrotalhaut befindet sich die Tunica dartos, eine Schicht glatter Muskulatur. Der Hoden ist von einer bindegewebigen Kapsel umgeben, der Tunica albuginea.
Dem Hoden liegt dorsal und kranial der Nebenhoden auf. Im dorsomedial gelegenen Mediastinum testis treten Gefäße sowie Nerven ein und aus.
Die Hodenhüllen
Mehrere Hüllen umgeben den Hoden. Sie sind abgeleitet von Muskeln und Faszien der Bauchwand, sowie vom Peritoneum. Das ist die Reihenfolge der Hodenhüllen von außen nach innen:
- Fasccia spermatica externa
- Fascia cremasterica
- M. cremaster
- Fascia spermatica interna
- Tunica vaginalis testis mit Epiorchium und Periorchium
Das Epiorchium stellt das viszerale Blatt der Hodenhülle dar. Am Mediastinum schlägt es in das parietale Blatt um, das Periorchium. Beide Blätter umhüllen so das Cavum scroti, die Hodensackhöhle.
Das Epiorchium und Periorchium sind ehemalige Blätter des Peritoneums, die während der Wanderung des Hodens durch den Leistenkanal ins Skrotum gelangt sind. Sie setzen sich als Tunicae funiculi spermatici auf den Samenstrang fort.
Aufbau des Hodens
Der Hoden ist durch bindegewebige Septen in kleine Läppchen unterteilt. In den Läppchen befinden sich viele gewundene Kanälchen, die Tubuli seminiferi contorti (Samenkanälchen). Ein System gerader Kanäle verbindet die Samenkanäle mit dem im Mediastinum gelegenen Rete testis, ein Netzwerk kleiner Kanälchen, welche über die Ductuli efferentes testis zum Nebenhoden führen.
Die Samenkanälchen sind der Ort der Keimzellproduktion (Spermatogenese). Hier befinden sich Keimzellen und Sertoli-Stützzellen. Im Interstitium des Hodens befinden sich u. a. die hormonproduzierenden Leydig-Zellen.
Gefäße und Nerven des Hodens
Die arterielle Versorgung des Hodens erfolgt über die A. testicularis aus der Aorta, die durch den Leistenkanal zum Hoden gelangt. Der Plexus pampiniformis sammelt das venöse Blut und leitet es über die V. testicularis rechts in die V. cava inferior und links in die V. renalis sinistra. Die vegetative Innervation erfolgt über den Plexus coeliacus, dessen Fasern mit der A. testicularis zum Hoden ziehen.
Aufbau und Funktion des Nebenhodens
Der Nebenhoden (Epidydimis) dient der Lagerung und Reifung der Spermien. Er besteht aus Caput, Corpus und Cauda epidydimis.
Das Caput liegt dem oberen Pol des Hodens auf und enthält die Ductuli efferentes, die mit dem Rete testis des Hodens verbunden sind. Corpus und Cauda befinden sich dorsal des Hodens.
Die Ductuli efferentes setzen sich fort in den Ductus epidydimis, welcher in der Cauda in den Ductus deferens (Samenleiter) mündet. Die arterielle Versorgung des Nebenhodens erfolgt über einen Endast der A. testicularis sowie über einen Ast der A. ductus deferentis.
Der Samenleiter, die Gefäße und Nerven, Bindegewebe und Hüllen vom Hoden und Nebenhoden bilden zusammen den Funiculus spermaticus (Samenstrang), welcher durch den Leistenkanal in die Bauchhöhle zieht.
Der Verlauf des Ductus deferens (Samenleiter)
Der Ductus deferens ist ca. 40-50 cm lang und dient dem Transport von Spermien vom Nebenhoden zur männlichen Harnsamenröhre. Er beginnt als Fortsetzung des Ductus epidydimis am unteren Teil des Nebenhodens und zieht im Samenstrang (Funiculus spermaticus) durch den Leistenkanal in die Bauchhöhle. Dort zieht er subperitoneal an der Wand des kleinen Beckens entlang, um sich dann von dorsal der Blase anzulegen.
Zum Ende hin befindet sich eine Erweiterung, die Ampulla ductus deferentis. Der Ductus deferens geht anschließend in den Ductus ejaculatorius über, welcher in die Urethra mündet.
Inhalt und Hüllen des Samenstrangs
Der Samenstrang (Funiculus spermaticus) enthält neben dem Ductus deferens die A. und V. ductus deferentis, die A. und V. testicularis und die A. cremasteria, sowie den venösen Plexus pampiniformis, Lymphgefäße, vegetative Nerven (Plexus testicularis) und den R. genitalis n. genitofemoralis. Diese Strukturen ziehen zusammen mit ihren Hüllen (die den Hüllen des Hodens entsprechen) im Samenstrang durch den Leistenkanal.
Der Inhalt und die Hüllen des Samenstrangs sind ein immer wieder beliebtes Prüfungsthema. Wer sich hier auskennt, kann mit geringem Aufwand wichtige Punkte erzielen.
Die Hüllen entsprechen den Schichten der Bauchwand, die mit dem Hoden im siebten Fetalmonat durch den Leistenkanal ins Skrotum gewandert sind (Descensus testis).
Das sind die Hüllen des Samenstrangs von außen nach innen (mit ihren analogen Bauchwandschichten):
- Fascia spermatica externa (Fascia abdominis superficialis)
- Fascia cremasterica
- M. cremaster (M. obliquus internus abdominis mit seiner Faszie)
- Fascia spermatica interna (Fascia transversalis)
Lage und Funktion der Glandula vesiculosa (Samenblase)
Die Gl. vesiculosa (auch Vesicula seminalis) ist ein 10-15 cm langer Sack, der paarig an der Blasenhinterwand anliegt. Dorsal der Blasenhinterwand befinden sich die Samenbläschen – lateral der Ampullae ductus deferentis, jedoch medial der Ureteren. Die Samenbläschen liegen extraperitoneal, wobei ihr Fundus Kontakt zum Peritoneum der Excavatio rectovesicalis hat.
Ihr Ausführungsgang, der Ductus excretorius, mündet innerhalb der Prostata in den Ductus deferentis.
Das visköse Sekret der Gll. vesiculosae enthält Fructose, welches für die Beweglichkeit der Spermien wichtig ist. Ca. 70% des Ejakulats werden von der Bläschendrüse gestellt.
Aufbau der Prostata
Die Prostata (Gl. prostatica, Vorsteherdrüse) ist prallelastisch und etwa kastaniengroß. Sie liegt zwischen dem Harnblasengrund und Diaphragma urogenitale und umhüllt die Pars prostatica der Urethra. Sie ist von einer derben Bindegewebskapsel umgeben.
Die Prostata besteht aus einem Lobus dexter und einem Lobus sinister, die über einen Isthmus miteinander verbunden sind. Zusätzlich verfügt sie über einen kleineren Mittellappen (Lobus medius).
Die Prostata wird in drei Zonen eingeteilt: die periurethrale Zone um die Harnröhre, die Innenzone und die Außenzone. Bei der benignen Prostatahyperplasie handelt es sich um eine Vergrößerung der periurethralen Zone. Dies ist ein häufiger Befund bei Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter. Die Prostatakarzinome dagegen gehen meist von der Außenzone der Prostata aus.
Funktion der Prostata
Die Prostata ist eine exokrine Drüse, die ein schwach saures Sekret bildet (pH-Wert: 6,4). Das im Sekret enthaltene Spermin beeinflusst die Beweglichkeit der Spermien.
Lage und Funktion der Cowper-Drüsen
Die Cowper-Drüsen (Gll. bulbourethrales) haben die Aufgabe, mit ihrem viskösen Sekret die Gleitfähigkeit der Urethra für das Ejakulat zu gewährleisten.
Die runden, erbsengroßen Drüsen liegen am hinteren Ende des Bulbus penis im Bereich des Beckenbodens (M. transversus perinei profundus). Ihr Ausführungsgang ist ca. fünf Zentimeter lang und führt in die Pars spongiosa urethrae.
Gemeinsame Endstrecke im Ductus ejaculatorius
Das gemeinsame Endstück des Ductus deferens und des Ductus excretorius der Samenblase ist der Ductus ejaculatorius, welcher sich durch die Prostata hindurchzieht und innerhalb der Prostata auf dem Samenhügel (Colliculus seminalis) mündet. Diese Mündungsstelle befindet sich beiderseits des Utriculus prostaticus, ein ca. ein Zentimeter langer Blindsack, der ein Rudiment des Müller-Ganges darstellt.
Die Versorgung der Prostata erfolgt über die A. vesicalis inf. und über den Plexus venosus prostaticae, der in die Vv. Iliacae drainiert. Nerval wird die Prostata über den Plexus prostaticus mit sympathischen Fasern der Nn. splanchnici lumbales, sowie mit parasympathischen Fasern aus den Nn. splanchnici pelvici versorgt.
Die Bildung der männlichen Keimzellen (Spermatogenese)
Die Spermatogenese ist die Bildung der männlichen Keimzellen (Samenzellbildung) und findet ab der Pubertät im Hoden statt. Anders als bei der Frau handelt es sich beim Mann um einen kontinuierlichen Bildungsprozess.
Durch Mitosen der Spermatogonien, der ursprünglichen Keimzellen des Hodens, verfügt der Mann über eine Stammzellreserve, aus der stetig neue Spermien gebildet werden können. Bei der Frau dagegen wird die maximale Anzahl der Eizellen im siebten Embryonalmonat erreicht und nimmt danach ab.
Histologisch gesehen ist der Hoden ein tubuläres Organ. Die Tubuli seminiferi (Hodenkanälchen) münden in ein gemeinsames Netzwerk, das Rete testis, welches in die Ductuli efferentes des Nebenhodens mündet. Von dort aus besteht über den Ductus epidydimis eine Verbindung zum Ductus deferens (Samenleiter).
In den Tubuli seminiferi befinden sich die Sertoli-Zellen, die als Stütz- und Ernährungszellen die Spermatogenese unterstützen sowie die eigentlichen Keimzellen, die Spermatogonien. Die Zellen sitzen der Basalmembran auf.
Während der etwa 70 Tage dauernden Entwicklung der Spermien wandern die Zellen von der Basalmembran zum Lumen der Hodenkanälchen.
Reifung der Spermatogonien
Die Spermatogonien, die für die Fortpflanzung vorgesehen sind, entwickeln sich zu Spermatozyten erster Ordnung. Diese führen die erste Reifeteilung durch (Meiose) und werden so zu Spermatozyten zweiter Ordnung. Diese führen die zweite Reifeteilung durch und werden zu Spermatiden.
Die Rekombination des Erbmaterials findet während der Meiose statt. Die Spermatiden verfügen über einen haploiden Chromosomensatz (23X oder 23Y). Sie müssen noch im Hoden weiterreifen und erreichen schließlich das endgültige Stadium der Spermatozoen (Spermien). Dieser Entwicklungsschritt wird als Spermiogenese bezeichnet (Spermatiden → Spermatozoen).
Durch eine zusätzliche Reifung im Nebenhoden erlangen die Spermien schließlich ihre volle Beweglichkeit.

Bild: “Spermatogenesis” von philschatz. Lizenz: CC BY 4.0Bild: “Spermatogenesis” von philschatz. Lizenz: CC BY 4.0
Störung der Spermatogenese
Die Spermatogenese erfordert eine Temperatur von 32° C. Diese wird durch die Hodenlagerung im Skrotum gewährleistet. Wird der Hoden zu warm gehalten, etwa durch das Tragen enger Kleidung oder heiße Bäder, kann dies zu einer verringerten Spermienproduktion bis hin zur vorrübergehenden Infertilität führen.
Beim Maldecensus testis (auch Kryptorchismus oder Leistenhoden genannt) bleibt die regelrecht im dritten bis zehnten Embryonalmonat stattfindende Wanderung (Descensus) des Hodens vom Bauchraum in den Hodensack aus. Ein Leistenhoden liegt bei ca. drei bis fünf Prozent der Neugeborenen vor und sollte bis zum Ende des ersten Lebensjahres hormonell oder chirurgisch behoben werden, um Schäden des Hodens zu verhindern.
Die äußeren männlichen Geschlechtsorgane
Zu den äußeren männlichen Geschlechtsorganen (Organa genitalia masculina externa) werden gezählt:
- Penis (Glied)
- Skrotum (Hodensack)
- Urethra masculina (männliche Harnsamenröhre)
Aufbau des Penis
Der Penis (Glied) enthält die Urethra (Harnsamenröhre) und verfügt über mehrere Schwellkörper, die für die Erektion zuständig sind. Die paarige Wurzel des Penis (Radix penis) ist an den Schambeinästen und am Beckenboden befestigt. Das frei bewegliche Corpus penis (Schaft) endet distal in der Glans penis (Eichel).
Der Penisschaft ist von dünner, verschiebbarer Haut bedeckt, welche an der Glans das Preputium (Vorhaut) bildet. Diese ist mit dem Frenulum praeputii (Bändchen) an der Unterseite der Glans angeheftet.
Die Schwellkörper des Penis
Zu den Schwellkörpern des Penis zählen zum einen die paarigen Corpora cavernosa penis (Penisschwellkörper) sowie das unpaarige Corpus spongiosum penis (Harnröhrenschwellkörper).
Die beiden Penisschwellkörper werden von der tiefen Penisfaszie zum Penisschaft verbunden. Die Corpora cavernosa penis setzen sich dann jeweils in einen Crus penis fort (Schwellkörperschenkel), welches am Schambeinast angeheftet ist und vom M. ischiocavernosus umhüllt wird. Die Tunica albuginea corpora cavernosa umgibt die beiden Corpora cavernosa, welche in der Mitte durch das Septum penis voneinander getrennt sind.
Die Harnsamenröhre liegt im Corpus spongiosum penis, an der Unterseite der Corpora cavernosa. Der Harnröhrenschwellkörper beginnt am Diaphragma urogenitale mit dem Bulbus penis, welcher vom M. bulbospongiosus umgeben ist, und geht distal in den Eichelschwellkörper über.
Gefäße des Penis
Die arterielle Versorgung des Penis erfolgt aus Ästen der A. pudenda interna und aus der A. iliaca interna. Die A. profunda penis zieht jeweils durch das Corpus cavernosum zur Penisspitze. Sie gibt die Aa. helicinae ab, die sich bei sexueller Erregung erweitern und die Hohlräume der Corpora cavernosa mit Blut füllen. Dies sorgt für eine Vergrößerung und Versteifung des Penis (Erektion). Die A. dorsalis penis zieht zur Glans penis.
Innervation des Penis
Durch den N. dorsalis penis, ein Ast des N. pudendis, wird der Penis somatosensibel versorgt. Fasern der Nervi splanchnici pelvici (parasympathisch, S2-S4) und Nervi splanchnici sacrales (sympathisch) steuern die Erektion (parasympathisch) und Ejakulation (sympathisch).
Aufbau und Funktion der männlichen Harnröhre
Die männliche Harnröhre (Urethra masculina) wird von vielen Autoren zusammen mit dem Glied (Penis) und Hodensack (Skrotum) zu den äußeren männlichen Genitalorganen gezählt. Die Urethra bildet den letzten Teil der ableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre).
Sie führt von der Harnblase bis zur äußeren Öffnung des Harntraktes. Anders als die weibliche Urethra dient sie nicht nur dem Harntransport, sondern auch dem Transport von Ejakulat. Deshalb wird sie auch als Harnsamenröhre bezeichnet.
Die Harnröhre des Mannes ist ca. 20 cm lang und wird in vier Abschnitte gegliedert. Sie verfügt über jeweils drei Engstellen und Weiten, die immer wieder ein beliebtes Prüfungsthema darstellen.
Abschnitte der männlichen Harnröhre
- Pars intramuralis, in der Wand der Harnblase gelegen, umgeben vom Musculus sphincter urethrae internus
- Pars prostatica, durchzieht die Prostata – hier ist die Mündung der beiden Ductus ejaculatorii jeweils auf dem Colliculus seminalis (Samenhügel) in die Urethra.
- Pars intermedia (membranacea) im Bereich des Diaphragma urogenitale: ein kurzer Abschnitt zwischen der Prostata und dem Schwellkörper, umgeben vom M. sphincter urethrae externus (Abspaltungen des Musculus transversus perinei profundus). Im distalen Abschnitt liegt die Ampulla urethrae mit Mündungen der Gll. bulbourethrales
- Pars spongiosa im Harnröhrenschwellkörper: längster Abschnitt (ca. 15 cm). Die Pars spongiosa mündet mit dem Ostium urethrae externum an der Glans penis, davor liegt die Erweiterung, Fossa navicularis urethrae.
Engstellen und Weiten der männlichen Urethra
Die Urethra masculina weist zwei Krümmungen auf, die zusammen eine S-Form bilden: Die fixe Krümmung (Curvatura infrapubica) befindet sich am Eintritt in den Schwellkörper. Die bewegliche Krümmung (Curvaturea prepubica) liegt am Übergang zum beweglichen Teil des Penis.
Die drei Engstellen befinden sich:
- In der Pars intramuralis (M. sphincter urethrae internus),
- In der Pars membranacea urethrae (M. sphincter urethrae exeternus, engste Stelle der Urethra)
- Am Ostium urethrae externum
Das sind die drei Weiten:
- Pars prostatica
- Ampulla urethrae
- Fossa navicularis urethrae
Transurethrale Katheterisierung beim Mann
Kenntnisse über die Engstellen, Weiten und Krümmungen der männlichen Urethra sind nicht nur ein immer wiederkehrendes Prüfungsthema in Testaten und Examen sondern auch bei urologischen Eingriffen oder bei der Katheterisierung von Bedeutung.
Der im Gegensatz zur weiblichen Urethra längere Verlauf bietet zwar einen besseren Schutz vor Infektionen, macht jedoch auch das Kathetisieren der männlichen Harnröhre schwieriger. Durch ein Anheben und Überstrecken des Penis wird hierbei versucht, die Curvatura prepubica etwas auszugleichen.
Beliebte Prüfungsfragen zum männlichen Urogenitalsystem
Die Lösungen befinden sich unterhalb der Quellenangaben.
1. Welcher Schritt in der Entwicklung der Spermien wird als Spermiogenese bezeichnet?
- 2. Reifeteilung
- Mitose der Spermatogonien
- 1. Reifeteilung
- Spermatiden zu Spermatozoen
- Spermatozyten 2. Ordnung zu Spermatozoen.
2. Welche anatomische Struktur stellt die engste Stelle der männlichen Urethra dar?
- Fossa navicularis urethrae
- Ampulla urethrae
- Pars membranacea urethrae
- Ostium urethrae externum
- Corpus spongiosum penis
3. Welche Struktur ist nicht im Samenstrang (Funiculus spermaticus) enthalten?
- Ductus deferens
- N. dorsalis penis
- A. testicularis
- R. genitalis n. genitofemoralis
- A. cremasteria
Quellen
G. Aumüller et al. (2014): Duale Reihe Anatomie, Georg Thieme Verlag
A. Drechsel-Buchheidt (2009): 1. ÄP Anatomie, Georg Thieme Verlag
H. Abdolvahab-Emminger (2003): Physikum EXAKT, Georg Thieme Verlag
Lösungen der Prüfungsfragen: 1D, 2C, 3B
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