Bildgebung der Mamma

Die weibliche Brust (Mamma) besteht aus Drüsen-, Fett- und Bindegewebe Bindegewebe Bindegewebe. Sie ist ein hormonempfindliches Organ, das sich mit dem Menstruationszyklus Menstruationszyklus Menstruationszyklus und während der Schwangerschaft Schwangerschaft Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung verändert. Mammae können von verschiedenen Krankheiten betroffen sein, bei denen verschiedene bildgebende Verfahren für die richtige Diagnose und Behandlung wichtig sind. Die Mammografie wird zum Screening auf Brustkrebs Brustkrebs Mammakarzinom (Brustkrebs) und zur diagnostischen Beurteilung verschiedener Veränderungen an der Mamma verwendet. Der Ultraschall Ultraschall Ultraschall (Sonographie) ist besonders geeignet bei Jüngeren, da diese häufig dichtes Brustgewebe haben, das schlecht in der Mammografie beurteilt werden kann. Auch zur Entnahme von Biopsien kommt der Ultraschall Ultraschall Ultraschall (Sonographie) zum Einsatz. Die MRT MRT Magnetresonanztomographie (MRT) der Mammae wird als zusätzliches Screening-Instrument für Personen mit hohem Brustkrebsrisiko verwendet. Darüber hinaus ist die MRT MRT Magnetresonanztomographie (MRT) bei Personen mit Brustimplantaten, nicht eindeutigen Mammografie- und/oder Brustultraschallbefunden und diagnostiziertem Brustkrebs Brustkrebs Mammakarzinom (Brustkrebs), der eine Vor- und Nachbehandlung erfordert, eine wichtige radiologische Untersuchung.

Aktualisiert: 21.07.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Mammografie

  • Verwendet Kathodenstrahlung:
    • Besonders weiche und energiearme Strahlung: Unterscheidung von Mikroverkalkungen und Brust- und Fettgewebe Fettgewebe Fettgewebe: Histologie
    • Filter reduzieren die harte Strahlung.
  • Brust wird bei der Untersuchung komprimiert: Gewebe verteilt sich und kann besser beurteilt werden.

Indikationen

  • Mammografie-Screening-Programm:
    • Frauen* zwischen 50 und 69 Jahre
    • Aufnahmen in 2 Ebenen der Brüste
    • Auswertung von zwei darauf spezialisierten Radiolog*innen (unabhängige Beurteilung)
  • Diagnostische Mammografie:
    • Beurteilung einer tastbaren Raumforderung bei Patient*innen > 30 Jahre
    • Abnormalität bei Routine-Screening-Mammografie gefunden
    • Untersuchung von Patient*innen mit Brustschmerzen Brustschmerzen Brustschmerzen oder -empfindlichkeit, Brustwarzenausfluss, Haut- und Brustwarzenveränderungen

Kontraindikationen

Es gibt keine absoluten Kontraindikationen, aber es gibt relative (wegen schädlicher Wirkungen der Strahlenexposition).

Mammografie-Ansichten

Tabelle: Mammografie-Ansichten
Ansichten Beschreibung
Standardansichten Mediolaterale Schrägansicht (MLO) Bessere Sicht auf den oberen seitlichen Quadranten der Brust und die Achselhöhle
Kraniokaudale Ansicht (CC)
  • Medialer Teil der Brust: unterer Teil des Bildes
  • Seitlicher Teil der Brust: oberer Teil des Bildes
Spezialisierte Ansichten Punktkomprimierung Bessere Visualisierung von verdächtigen Raumforderungen, Verkalkungen oder asymmetrischem Brustgewebe
Vergrößerung
XCCL-Ansicht (verstärkte CC-Seitenansicht) Modifizierte CC-Ansicht, fokussiert auf den seitlichen Teil der Brust
XCCM-Ansicht (verstärkte CC medial) Modifizierte CC-Ansicht, fokussiert auf den medialen Teil der Brust

Normalbefund

Mammografische Bewertungskategorien

Tabelle: Mammografische Bewertungskategorien
Kategorie Bewertung Follow-up
BI-RADS 0 Unvollständige Bewertung Zusätzliche Mammografie-Ansichten oder Ultraschall-Follow-up erforderlich
BI-RADS 1 Negativ Routinemäßiges Screening
BI-RADS 2 Gutartiger Befund Routinemäßiges Screening
BI-RADS 3 Wahrscheinlich gutartiger Befund Diagnostische Mammografie oder Ultraschall Ultraschall Ultraschall (Sonographie) in 6 Monaten
BI-RADS 4 Verdächtige Anomalie Eine Biopsie sollte in Betracht gezogen werden.
BI-RADS 5 Starker Hinweis auf Malignom Eine Biopsie sollte durchgeführt werden.
BI-RADS 6 Biopsie-gesichertes Karzinom Therapie bei Brustkrebs Brustkrebs Mammakarzinom (Brustkrebs)
BI-RADS: breast imaging reporting and data system

Ultraschall der Mamma

Indikationen

  • Beurteilung eines tastbaren Befundes (ideale initiale Diagnostik für Personen < 30 Jahre alt, schwanger oder stillend)
  • Weitere Auswertung von anormalen Raumforderungen, die während der Mammografie oder des MRT-Scans gefunden wurden
  • Wird zur Biopsie von Brustgewebe eingesetzt
  • Abklärung der axillären, supraklavikulären und infraklavikulären Lymphknoten Lymphknoten Lymphsystem bei Verdacht auf Brustkrebs Brustkrebs Mammakarzinom (Brustkrebs)
  • Kann selten als Ergänzung zum Screening bei dichtem Brustgewebe verwendet werden

Normalbefund

  • Junge, nicht laktierende Brust:
    • Besteht hauptsächlich aus echogenem fibroglandulärem Gewebe mit wenig bis keinem Fett
    • Mit zunehmendem Alter/Parität werden größere Mengen Fettgewebe Fettgewebe Fettgewebe: Histologie abgelagert.
  • Laktierende Brust: prominente flüssigkeitsgefüllte Gänge mit echogener Epithelauskleidung

MRT der Mamma

Radiologische Untersuchung, die Magnetfelder und Hochfrequenzimpulse verwendet, um hochdetaillierte Bilder der Mammae zu erzeugen.

Indikationen

Kontraindikationen

Eine Mamma-MRT ist bei MRT-inkompatiblen Implantaten oder Anaphylaxie Anaphylaxie Typ-I-Allergie gegen Gadolinium kontraindiziert.

MRT-Befunde

Die Befunde werden in 3 Kategorien eingeteilt:

  • Fokus/Foki: Bereich der Anreicherung mit einem Durchmesser von < 5 mm
  • Raumforderung:
    • Eine Läsion, die einen Raum innerhalb der Brust einnimmt
    • Form, Ränder und Anreicherungsmuster der Raumforderung sind von besonderem diagnostischen Wert.
    • Gutartige Läsionen zeigen oft ein progressives Enhancement.
    • Zu den Befunden bei Malignomen:
      • Raumforderungen mit unregelmäßigen oder spitz zulaufenden Rändern
      • Schnelle Aufnahme und Auswaschung von Gadolinium
  • Eher nicht passend für eine maligne Raumforderung:
    • Anreicherungsbereiche ohne nachweisbare dreidimensionale Raumforderung
    • Verteilung: diffus, regional, segmental oder linear
    • Enhancement kann variieren: heterogen, homogen, gehäuft oder geclustert

Pathologische Befunde

Zysten der Mamma

  • Ultraschallbefund:
    • Einfache Zyste:
      • Gut definierte runde/ovale Läsion
      • Kein internes Echo (echoarm bis echoleer)
      • Dünne, regelmäßige Wände
      • Dorsale Schallverstärkung
    • Komplexe Zyste:
      • Vorhandensein von internen Echos durch Ansammlung von Eiter, Blut oder Milch
      • Fehlen einer Hinterwandanreicherung
      • Chronische Zysten können schlecht definiert sein.
  • Befunde der Mammografie:
    • Oval oder kugelförmig
    • Glatte, gut definierte Grenzen

Fibrozystische Veränderungen

  • Ultraschallbefund (sehr variabel):
    • Verdickungsherde (fleckiger Anstieg der Echogenität)
    • Einzelne Zysten oder Ansammlungen kleiner Zysten
  • Befunde der Mammografie:
    • Heterogenes und meist dichtes Parenchym
    • Teilweise umschriebene Raumforderung
    • Runde Verkalkungen geringer Dichte

Fibroadenom Fibroadenom Benigne Läsionen der Mamma

  • Ultraschallbefund:
    • Gut definierte sphärische Läsion
    • Glatte Ränder (Kapsel)
    • Gleichmäßige Hypoechogenität
    • Kann interne Echos aufweisen oder nicht
    • Querdurchmesser > anteroposteriorer Durchmesser (Zeichen dafür, dass er nicht durch Faszienebenen eindringt)
  • Befunde der Mammografie:
    • Gut umschriebene ovale oder kugelförmige Raumforderung
    • Glatte, regelmäßige Ränder
    • Hypodens oder isodens zum Drüsengewebe
    • Kann sich mit Lobulationen präsentieren
    • Popcornförmige Verkalkungen (bei involutierenden Fibroadenomen)

Lipom Lipom Lipom

  • Ultraschallbefund:
    • Gut definierte echogene Läsion
    • Weiche Konsistenz; kann durch Kompression mit dem Schallkopf verformt werden
    • Lamellenförmiges Aussehen und dünne Kapsel
  • Befunde der Mammografie:
    • Strahlendurchlässige Raumforderung ohne Verkalkung
    • Kann eine dünne, periphere Kapsel mit Flüssigkeitsdichte haben
Ultraschallbild einer gut definierten subtil echogenen Raumforderung

Ultraschallbild einer gut abgegrenzten, subtil echogenen Raumforderung (Lipom) mit einem Lamellenmuster und einer gut abgegrenzten, dünnen Kapsel (Pfeile)

Bild: „Lipoma“ von Gokhale, S. Lizenz: CC BY 2.0

Mammakarzinom Mammakarzinom Mammakarzinom (Brustkrebs)

  • Ultraschallmerkmale von malignen Läsionen:
    • Normalerweise echoarm
    • Unscharf definierte oder unregelmäßige Grenzen
    • Anteroposteriorer Durchmesser > transversaler Durchmesser (Zeichen dafür, dass er durch Faszienebenen eindringt)
    • Spikulierte Ränder
    • Dorsale Schallauslöschung
    • Mikrokalzifikationen
    • Signifikante Vaskularität bei Doppler-Bildgebung
  • Mammografie:
    • Merkmale von gutartigen Raumforderungen:
      • Gut definierte, umschriebene Raumforderung
      • Strahlendurchlässiger Ring um die Läsion (Halo-Zeichen)
      • Diffuse Mikroverkalkungen
      • Vorhandensein von Fett in einer Raumforderung
    • Merkmale maligner Läsionen:
      • Hyperdichte Raumforderung
      • Gruppierter oder segmentaler Mikrokalk
      • Unregelmäßige Grenzen
      • Architekturstörungen: Zelt-Zeichen (zipfelförmige Raffung von Brustdrüsengewebe)
      • Verdickung der Cutis
      • Asymmetrie
  • MRT-Befunde:
    • Unregelmäßige Grenzen
    • Spiculae (sternförmige Fortsätze)
    • Segmentverteilung und Verkalkungen
    • Verbesserung der internen Septierungen
    • Periläsionales Ödem: Clustered Ring Enhancement
    • Heterogen verstärkendes Muster

Fettnekrose

  • Ultraschallbefund:
    • Echoarme Raumforderung mit gut definierten Rändern
    • Kann Wandknötchen haben oder nicht
    • Kann bei groben Verkalkungen zu starken Schattenbildungen führen
  • Befunde der Mammografie:
    • Kann sich als schlecht definierte, unregelmäßige Raumforderung mit Spiculae präsentieren (ähnlich wie Brustkrebs Brustkrebs Mammakarzinom (Brustkrebs))
    • Ölzysten
    • Eierschalenverkalkungen (ringförmige Verkalkungsform)

Hamartom der Brust

  • Gutartige langsam wachsende Brustläsion (selten)
  • Enthält Fett- und Bindegewebe Bindegewebe Bindegewebe und präsentiert sich als schmerzlose Raumforderung
  • Ultraschallbefund:
    • Ränder sind schwer zu erkennen, da sie dem normalen Brustgewebe ähneln.
    • Kann mit internen Echos auftreten, die eine Mischung aus echoreichen und echoarmen Komponenten sind
  • Befunde der Mammografie:
    • Gut umschriebene kugelförmige oder ovale komprimierbare Raumforderung mit dünner Kapsel
    • Heterogen: enthält sowohl Fett- als auch Drüsengewebe
Mammographie mit fetthaltiger ovaler Masse, die auf ein Hamartom hindeutet

Mammografie mit fetthaltiger ovaler Raumforderung, die auf ein Hamartom hindeutet

Bild: „A 26-year-old pregnant female with a new palpable mass“ von Ojeda-Fournier H, Nguyen JQ. Lizenz: CC BY 2.0

Quellen

  1. Aydin, H. (2019). Die MRT-Eigenschaften von Läsionen der Brust ohne Massenanreicherung: Assoziationen mit Malignität. Br J Radiol 92: 20180464. https://doi.org/10.1259/bjr.20180464
  2. Farrokh, D., Hashemi, J., Ansaripour, E. (2011). Hamartom der Brust: Mammographische Befunde. Iran J. Radiol 8:258–260. https://doi.org/10.5812/iranjradiol.4492
  3. Freimanis, RI, Ayoub, JS (2011). Radiologie der Brust. Kapitel 5 von Chen, MM, Pope, TL, Ott, DJ (Hrsg.), Basic Radiology, 2. Aufl. McGraw-Hügel. https://accessmedicine.mhmedical.com/content.aspx?bookid=360&sectionid=39669012
  4. Reeves, RA, Kaufman, T. (2021). Mammographie. StatPearls. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK559310/ (Zugriff am 23.11.2021)
  5. Slanetz, P. (2021). MRT der Brüste und neue Technologien. Auf dem neusten Stand. https://www.uptodate.com/contents/mri-of-the-breast-and-emerging-technologies (Zugriff am 11.12.2021)
  6. Tozaki, M., Igarashi, T., Fukuda, K. (2006). Brust-MRT mit der VIBE-Sequenz: Clustered-Ring-Enhancement in der Differentialdiagnose von Läsionen, die nicht-massive Enhancement zeigen. AJR Am J Roentgenol 187: 313–321. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16861532/
  7. Kahl-Scholz, M., Vockelmann, C. (2017). Basiswissen Radiologie. Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Berlin: Springer Verlag.

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