Rumination

Epidemiologie und Pathophysiologie

Epidemiologie

• Tritt in allen Altersgruppen auf, aber meist Kleinkindern
• Beobachtet bei Kleinkindern, die sich selbst beruhigen, nachdem sie nicht genügend emotionale Zuwendung erfahren haben
• Prävalenz von 0,8 % bei Erwachsenen
• Assoziierte Komorbiditäten:
  • Angststörungen
  • Depressionen
  • Zwangsstörungen Zwangsstörungen Zwangsstörungen
  • ADHS ADHS Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS)

Pathophysiologie

• Müheloses und schmerzloses Regurgitieren von teilweise verdauter Nahrung, die wiedergekäut, wieder geschluckt oder ausgespuckt werden kann.
• Postprandiale abdominale Kontraktion
• Erhöhter intraabdomineller Druck
• Verminderter intraösophagealer Tonus
• Erschlaffung des oberen Ösophagus
• Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter

Diagnostik

• Wiederholtes müheloses Regurgitieren von Nahrung, die wiedergekäut, wieder geschluckt oder ausgespuckt werden kann:
  • Ausgelöst durch ein Gefühl von Unbehagen im Abdomen, das durch Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter gelindert wird
  • Normalerweise innerhalb von 10 Minuten nach dem Essen
  • Tritt mehrfach wöchentlich über mehrere Wochen auf
  • Kein Würgen vor der Regurgitation
  • Selten mit Gewichtsverlust, Elektrolytstörungen oder Zahnerosion verbunden
• Den Patient*innen ist das Regurgitieren oft peinlich, sodass sie ihr Verhalten ändern (z. B. weigern sie sich, in der Öffentlichkeit zu essen)
• Physiologische Ursachen ausschließen (z. B. GERD, Pylorusstenose, geistige Behinderung, Schwangerschaft Schwangerschaft Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung).
• Ausschluss anderer Essstörungen (z. B. restriktive Essstörung, Anorexia nervosa Anorexia nervosa Anorexia nervosa, Binge-Eating-Störung Binge-Eating-Störung Binge-Eating-Störung oder Bulimia nervosa Bulimia nervosa Bulimia nervosa).
• Diagnose sollte erst nach Abschluss des zweiten Lebensjahres gestellt werden.

Therapie

• Konzentriert sich auf die Änderung des erlernten Verhaltens, das für die Regurgitation verantwortlich ist
• Es gibt eine hohe Rate an Spontanremissionen.
• Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören:
  • Training der Zwerchfellatmung:
    • Patient*innen bitten, tief zu atmen und das Diaphragma Diaphragma Zwerchfell (Diaphragma) zu entspannen, damit keine Regurgitation auftreten kann.
    • Die Anwendung dieser Atemtechnik während und unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme kann die Rumination beheben.
  • Änderungen der äußeren Gegebenheiten:
    • Veränderung der Körperhaltung, sowohl während als auch unmittelbar nach einer Mahlzeit
    • Beseitigung von Ablenkungen während der Mahlzeiten
  • Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie und psychiatrische Konsultation:
    • Biofeedback
    • Kann auch eine Verbesserung des psychosozialen Umfelds der Betroffenen beinhalten
  • Medikamente:
    • Baclofen Baclofen Spasmolytika: erhöht den Tonus des unteren Ösophagussphinkters und verhindert dessen Erschlaffung
    • Wird nur in Fällen eingesetzt, in denen alle anderen Therapien versagen
    • Begrenzte Datenlage bezüglich der langfristigen Wirksamkeit und Sicherheit

Differentialdiagnosen

• Anorexia nervosa Anorexia nervosa Anorexia nervosa: eine Essstörung, die durch starke Angst vor Gewichtszunahme, restriktive Nahrungsaufnahme und ein verzerrtes Körperbild gekennzeichnet ist. Patient*innen, die an Anorexia nervosa Anorexia nervosa Anorexia nervosa leiden, sind in der Regel untergewichtig und zögern, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Behandlung besteht aus KVT mit gegebenenfalls Antidepressiva als Ergänzung. In extremen Fällen kann eine stationäre Aufnahme erforderlich sein.
• Bulimia nervosa Bulimia nervosa Bulimia nervosa: eine Essstörung, die durch wiederkehrende episodische Essanfälle in Verbindung mit wiederkehrenden unangemessenen entgegenwirkenden Verhaltensweisen (Induktion von Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter, Missbrauch von Abführmitteln und exzessives Sporttreiben) gekennzeichnet ist. Betroffene mit dieser Erkrankung können einen normalen oder sogar erhöhten BMI haben und sind eher bereit, sich helfen zu lassen. Das Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter bei Bulimia nervosa Bulimia nervosa Bulimia nervosa ist selbst herbeigeführt, während das Regurgitieren bei der Rumination unbeabsichtigt sein kann. Das Vorliegen einer Bulimia nervosa Bulimia nervosa Bulimia nervosa muss vor der Diagnose einer Rumination ausgeschlossen werden.
• Binge-Eating-Störung Binge-Eating-Störung Binge-Eating-Störung: eine Essstörung, die durch wiederkehrende Episoden von Essanfällen ohne unangemessenes entgegenwirkendes Verhalten gekennzeichnet ist und zu einem schwankenden Körpergewicht führt. Die Betroffenen sind in aller Regel übergewichtig. Die Episoden treten mindestens wöchentlich über 3 Monate auf. Die Behandlung besteht aus einer Kombination von Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie und gegebenenfalls Antidepressiva.