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Bild: “ Periodensystem der Elemente” von Saehrimnir. Lizenz:
Atomaufbau
Atome sind die Grundbausteine sämtlicher Materie. Sie bestehen aus einem positiv geladenen Kern und einer negativ geladenen Hülle, in welcher sich die Elektronen auf festen, ellipsenartigen Bahnen bewegen.
Atomkern
Der Atomkern (Nucleus) enthält positiv geladene Protonen und Neutronen, welche keine Ladung besitzen. Das Besondere ist, dass der Nucleus zwar wesentlich kleiner im Vergleich zu der Hülle ist, jedoch gleichzeitig 99 % dere Masse des gesamten Atoms ausmacht.
Nuklid und Nukleonen
Das Nuklid ist eine bestimmte Kernsorte, welche genau durch die Protonen- und Neutronenzahl definiert ist. Nuklide mit der gleichen Protonen-, aber einer anderen Neutronenzahl gehören zwar zum gleichen Element, werden jedoch als Nukleone bezeichnet.
Isotope
Bei den Isotopen handelt es sich um Atome des gleichen Elements, welche sich in der Neutronenzahl unterscheiden. Das bedeutet, die Anzahl der Protonen der Atome ist gleich und somit auch die Ordnungszahl, nur die Anzahl der Neutronen variiert.
Wenn die Massenzahl im PSE als Bruchzahl vorzufinden ist, wurden die natürlich vorkommenden Isotope prozentual berücksichtigt
Beispiel: Kohlenstoff, Ordnungszahl 6 (d.h. 6 Protonen und 6 Neutronen), Massenzahl 12,011
- 6 + 6 = 12 → laut Massenzahl eine Differenz von 0,011
- Fazit: In einigen Atomen des Elements Kohlenstoff gibt es in einem gewissen Verhältnis unterschiedliche Neutronenzahlen, sogenannte Isotope.
Für rund 20 der Reinelemente (u.a. Natrium, Phosphor, Fluor) existiert nur ein stabiles Isotop, daher werden sie als anisotop bezeichnet.
Bei den sogenannten Mischelementen handelt es sich um Elemente, welche verschiedene stabile Isotope enthalen, wie z.B. Wasserstoff, welches die stabilen Isotope Protium und Deuterium enthält.
Elektronenhülle
In der Hülle des Atoms bewegen sich die Elektronen auf ellipsenähnlichen Bahnen um den Nucleus herum. Die Elektronen füllen die Schalen von innen nach außen auf. Diese sind chronologisch beziffert, begonnen mit dem Buchstaben K. Das heißt, die erste bzw. die innerste Schale heißt „K“, die zweite „L“, die Dritte „M“ u.s.w.
Die maximale Anzahl an Elektronen, welche auf eine Schale passen, lassen sich durch folgende Gleichung berechnen: 2 n ² (n = Nummer der Schale).
Ion
Atome sind ladungsneutrale Teilchen, d.h. sie besitzen gleich viele Elektronen und Protonen. Gibt ein Atom im Zuge einer Reaktion Elektronen ab oder nimmt welche auf, so spricht man von einem geladenen Atom, einem sogenannten Ion. Positive Ionen, bei denen weniger Elektronen als Protonen vorhanden sind, werden als Kationen bezeichnet. Negative Ionen, also Ionen mit einem Elektronenüberschuss, sind auch unter dem Namen Anion bekannt.
Ionen der Hauptgruppenelemente haben wie die Edelgasatome entsprechend der Oktettregel eine voll besetzte Außenschale.
Das Periodensystem der Elemente (PSE)

Bild: “ Periodensystem der Elemente” von Saehrimnir. Lizenz: href=“http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de“>CC BY-SA 3.0
Ordnungsprinzip
Das PSE ist auf Grundlage des Atomaufbaus entwickelt und strukturiert. Es spiegelt den Zusammenhang zwischen Aufbau und Eigenschaften der Elemente wieder und einige Informationen, wie z.B. die Elektronegativität, sind direkt angegeben.
Die Elemente sind nach steigender Kernladungszahl (= Ordnungszahl) angeordnet, welche gleichzeitig die Anzahl der Protonen angibt.
Dabei sind sie nicht wahllos aneinander gereiht, sondern sie sind in Gruppen gegliedert. Elemente der gleichen Gruppe besitzen die Anzahl an Valenzelektronen (Außenelektronen, die an Atombindungen beteiligt sein können). Bei den Gruppen werden Haupt- und Nebengruppen unterschieden. Bei den Hauptgruppenelementen spielen im Grund nur die s- und die p- Orbitale eine wichtige Rolle, da die d- und die f- Orbitale voll oder gar nicht besetzt sind. Bei den Nebengruppenelementen spielen die d- und die f- Orbitale sehr wohl eine Rolle, da deren teilweise Besetzung die Eigenschaften der Nebengruppenelemente maßgeblich beeinflusst (siehe Elektronenkonfiguration).
Weiterhin lässt sich das PSE waagerecht in die Perioden gliedern. Die Nummer der Periode entspricht der Anzahl der besetzten Schalen nach dem Bohren Atommodell.
Metalle sind im PSE links unten zu finden, Nichtmetalle rechts oben.
Periodizität der Elementeigenschaften
1869 entwickelte Mendelejew das Gesetz der Periodizität auf Grundlage der regelmäßigen Wiederholung ähnlicher Elementmerkmale. Die von ihm beschriebene Periodizität beruht auf dem inneren Aufbau der Atome und deren Hülle im Besonderen.
Die Gesetzmäßigkeiten spiegeln sich in den Perioden und in den Hauptgruppen wieder:
- Atomradius (= die Hälfte des Abstands zwischen den Kernen benachbarter, gleicher Atome): Innerhalb einer Periode verringern sich die Atomradien der Hauptgruppenelemente, da die Kernladungszahl steigt und somit die Schalen näher Richtung Kern gezogen werden. Innerhalb einer Gruppe (von den leichten zu den schweren Elementen) erhöhen die Atomradien sich, da die Anzahl der besetzten Energieniveaus (Schalen) zunimmt.
- Masse: Sie nimmt innerhalb der Hauptgruppen von oben nach unten und innerhalb der Perioden von links nach rechts zu, was mit der steigenden Kernladungszahl in Zusammenhang steht.
- Elektronegativität (Maß für das Bestreben eines Atoms, das Bindungselektronenpaar in einer Atomverbindung an sich zu ziehen): In einer Periode steigt die Elektronegativität der Elemente, da mit der Protonenzahl auch die effektive Kernladung wächst. Das bedeutet, dass bei einer Verbindung aus unterschiedlichen Atomen der elektronegativere Partner das Elektronenpaar verstärkt in seine Richtung „zieht“, sodass dieses nicht mehr symmetrisch zwischen den beteiligten Atomen liegt. In den Gruppen sinkt die Elektronegativität, da die effektive Kernladung durch die Abschirmung der innen liegenden Orbitale abnimmt.
Nebengruppenelemente
Bei den Nebengruppenelementen handelt es sich um Metalle, auch Übergangsmetalle genannt. Die biochemisch essentiellen Nebengruppenelemente, z.B. Zink, Eisen, Mangan, Kupfer u.v.m. werden auch Spurenelemente genannt und sollten regelmäßig in geringen Mengen vom menschlichen Organismus augenommen werden. Diese sind wichtig für die Funktion der Metalloenzyme.
Elektronenkonfiguration und Orbitalmodell
Für die Atome gibt es neben den bildlichen Veranschaulichungen noch weitere Darstellungsmöglichkeiten, wie z.B. das Energieniveauschema und die Elektronenkonfiguration.

Bild: “Darstellung zeigt Energieniveauschema von Natrium” von JorisD. Lizenz: CC BY-SA 2.5
Bei der Elektronenkonfiguration handelt es sich um die Verteilung der Elektronen auf den Atomorbitalen. Für jedes Atom ist sie spezifisch.
Die Elektronenkonfiguration wird aufgestellt, indem man jedes einzelne Orbital aufführt. Dafür sind zunächst einige Informationen von wichtiger Bedeutung:
- Handelt es sich um ein Haupt- oder Nebengruppenelement?
→ Handelt es sich um ein Hauptgruppenelement, so ist das zuletzt belegte Orbital ein s- oder ein p- Orbital
→ Handelt es sich um ein Nebengruppenelement, so ist das zuletzt belegte Orbital ein d- oder ein f- Orbital
- In der wievielten Periode befindet sich das Atom?
→ Das höchste Hauptniveau entspricht der Periode, in welche das Atom sich befindet.
- Ordnungszahl
→ Summe der Exponenten ergibt die Ordnungszahl
Um eine korrekte Elektronenkonfiguration aufstellen zu können, gibt es einige Besetzungsregeln zu beachten:
- Aufbauprinzip:Der Aufbau erfolgt nach energetischer Reihenfolge, begonnen mit dem energetisch niedrigsten Orbital (s-Orbital).
- Pauliprinzip: Ein Orbital umfasst maximal 2 Elektronen.
- Hundsche Regel: Energiegleiche Orbitale werden einzeln besetzt.
Die Darstellung eines Atoms als Elektronenkonfiguration ist auch insofern nützlich, dass man daraus seine Oxidationszahl bzw. -zahlen ablesen kann.
Oxidationszahlen
Die Oxidationszahl gibt Auskunft darüber, wie viele Elektronen ein Atom aufgenommen oder abgegeben haben im Vergleich zu seinem elementaren Zustand.
Die Oxidationszahl gibt die Ionenladung (Wertigkeit) an.
Das Ziel eines jeden Atoms ist die Edelgaskonfiguration und um diese zu erreichen, geben die Atome Elektronen ab bzw. nehmen welche auf.
Um die Oxidationszahl eines Atoms innerhalb eines Stoffes bestimmen zu können, sind einige Grundsätze zu beachten:
Festgelegte Oxidationszahlen
0. Reine Elemente: ±0
In Verbindungen gilt:
- Metalle sind stets positiv
- Fluor: -1
- Wasserstoff: +1
- Sauerstoff: -2
- Halogene: -1
Beispiel: H2O2 → H: +1; O: -1 (die Oxidationszahl des Wasserstoffes steht in der Hierarchie über der des Sauerstoff und deswegen erhält Wasserstoff seine in der Liste festgelegte Oxidationszahl)
Allgemeine Festlegungen
- Verbindungen nach außen hin ±0
- Ionen nach außen entsprechend der Ionenladung
Chemische Bindungsarten
Grundsätzlich kann man innermolekulare und zwischenmolekulare Bindungen unterscheiden. Zu der ersten Gruppe zählen die Ionenbindung, die Atombindung und die Metallbindung. Zu der zweiten genannten Gruppe gehören die Van-der-Waals-Bindung, sowie die Wasserstoffbrücken. Diese haben einen wichtigen Einfluss auf die Stoffeigenschaften, wie z.B. die Löslichkeit.
Innermolekulare Bindungen
Ionenbindung
ist eine Art der chemischen Bindung, die auf starken Anziehungskräften zwischen entgegengesetzt geladenen Ionen (Coulomb-Kraft, elektrostatische Kraft) beruht. Durch die Ionenbindung entsteht eine sehr regelmäßige Anordnung von Ionen, welche auch Ionengitter genannt wird. Ist ein Feststoff aus Ionen aufgebaut, so handelt es sich um ein Salz.
Merkmale:
- regelmäßige, gitterförmige, räumliche Anordnung
- positiv geladene Metall-Ionen und negativ geladene Nichtmetall-Ionen
- starke Anziehungskräfte
Stoffeigenschaften:
- relativ hohe Schmelz- und Siedetemperatur
- spröde
- keine elektrische Leitfähigkeit des Feststoffes
- gute elektrische Leitfähigkeit der Schmelze und der wässrigen Lösung
Berechnung:
ΔENW > 1,7
(ENW = Elektronegativitätswert; ist dem PSE zu entnehmen)
Atombindung (kovalente Bindung)
ist eine Art der chemischen Bindung, welche auf der Ausbildung gemeinsamer Elektronenpaare beruht. Die Atome haben feste Partner, weshalb es eine gerichtete Bindung ist.
Aus dieser Bindungsart lässt sich die Stoffklasse der Molekülsubstanzen ableiten.
Stoffeigenschaften:
- relativ niedrige Schmelz- und Siedetemperatur
Berechnung: [Lage der gemeinsamen Elektronenpaare]
- polare Atombindung [mittig] ΔENW = 0
- unpolare Atombindung [zum elektronegativeren Partner verschoben] 0 < ΔENW < 1,7
Metallbindung
ist eine Art der chemischen Bindung, die auf den Anziehungskräften zwischen positiv geladenen Metall-Ionen und negativ geladenen, frei beweglichen Elektronen beruht.
Aus dieser Bindungsart lässt sich die Stoffklasse der Metalle ableiten.
Merkmale:
- regelmäßige, gitterförmige Anordnung der positiv geladenen Metall-Ionen im Raum
- negativ geladene, frei bewegliche Elektronen
Stoffeigenschaften:
- meist fest (Ausnahme: Quecksilber)
- metallischer Glanz
- gute elektrische Leitfähigkeit (mit Anstieg der Temperatur abnehmend)
- gute Wärmeleitfähigkeit
- plastisch verformbar
Berechnung:
nicht berechenbar, tritt bei Metallen und Legierungen auf
Zwischenmolekulare Bindungen
Van-der-Waals-Bindung
Bei den Van-der-Waals-Kräften handelt es sich um schwache Anziehungskräfte bzw. nicht-kovalente Wechselwirkungen zwischen Molekülen, Atomen oder Ionen. Sie ist abhängig von der Teilchengröße und der Berührungsfläche.
Wasserstoffbrücken
Treten zwei Moleküle über ein Wasserstoffatom in Wechselwirkung, so entstehen sogenannte Wasserstoffbrücken. Dabei herrschen starke Anziehungskräfte zwischen dem positiven Wasserstoffatom und einem freien Elektronenpaar des Stickstoff-, Sauerstoff- oder Fluoratoms. Wasserstoffbrücken werden nur mit den elektronegativsten Elementen (N,O,F) gebildet.
Hierbei gibt es einen Donator und einen Akzeptor.
Bei dem Donator ist das Wasserstoffatom an einen stark elektronegativen Partner gebunden, wodurch das Wasserstoffatom zum positiven Pol (positive Partialladung) und der Bindungspartner zum negativen Pol wird. Die Akzeptoren sind in der Regel die kovalent gebundenen Stickstoff-, Sauerstoff- oder Fluoratome, welche eine negative Partialladung besitzen.
Relevanz der Wasserstoffbrücken in der Biochemie:
- DNA: Basenpaarung, Zusammenschluss der DNA-Stränge
- RNA: tRNA (Bildung intramolekularer Wasserstoffbrücken)
- Proteine: Bildung von Sekundärstrukturen (α-Helix, β-Faltblatt)
Aggregatzustände und Phasenübergänge
Aggregatzustand
Ein Stoff kann den Aggregatzustand fest, flüssig oder gasförmig haben.
- Fest (s): Die Moleküle eines Stoffes sind in einer kristallartigen Struktur vorzufinden.
- Flüssigkeit (l): Die Moleküle werden durch die Anziehungskräfte im Flüssigkeitsverband zusammen gehalten, sind jedoch gegeneinander beweglich.
- Gasförmig (g): Die Moleküle sind relativ weit voneinander entfernt, sodass gegenseitige Wechselwirkungen gering sind.
Phasenübergang
Dabei handelt es sich um die Änderung des Aggregatzustandes.
Während eines Phasenübergangs bestehen gleichzeitig zwei Phasen nebeneinander, z.B. Eis-Wasser-Gemisch, Wasser-Wasserdampf.
Während der Änderung des Aggregatzustandes wird immer Energie verbraucht. Wenn bei einem Phasenübergang in eine Richtung Energie zugeführt werden muss, so wird diese während des Phasenübergangs in die andere Richtung wieder frei.
Folgende gängige Begrifflichkeiten sollten Sie kennen:
fest → flüssig: schmelzen
flüssig → fest: erstarren
flüssig → gasförmig: verdampfen
gasförmig → flüssig: kondensieren
fest → gasförmig: sublimieren
gasförmig → fest: resublimieren
Chemische Reaktionen
Chemische Stoffe reagieren, in dem Bindungen aufgebaut oder gelöst werden. Pendeln sich Hin- und Rückreaktion nach einer bestimmten Zeit ein, so ergibt sich ein Gleichgewicht aus Produkten und Edukten.
Wichtige Reaktionstypen in der Anorganik sind die Redox- und die Säure-Basen-Reaktionen.
Säure-Basen-Reaktionen
Eine Base ist durch die Eigenschaft charakterisiert, Protonen aufnehmen zu können, d.h. als Protonenakzeptor zu wirken.
Reagieren eine Säure und eine Base miteinander, so spricht man auch von Säure-Basen-Paaren. Die Oxidationszahlen verändern sich nicht, anders als bei der Redoxreaktion.
Beispiel:
- NaOH ist eine Base: In wässriger Lösung dissoziiert es in Na+ und OH–. Die Hydroxidionen nehmen Wasserstoffionen auf und es entsteht Wasser.
- HCl ist eine Säure: In wässriger Lösung dissoziiert es in H+ und Cl– . Nach diesem Modell gibt die Säure ein Proton ab, d.h. ein Wassermolekül nimmt ein H+ auf und lässt so ein Hydroniumion (H3O+) auf der Seite der Produkte entstehen. HCl und Cl– sind in dieser Konstellation das konjugierte Säure-Basen-Paar 1 und H2O und H3O+ sind das konjugierte Säure-Basen-Paar 2.
Eine Sonderform der Säure-Basen-Reaktion ist die Neutralisation.
Die Neutralisation ist eine chemische Reaktion, bei der sich Wasserstoff-Ionen und Hydroxid-Ionen zu Wasser verbinden.
Wortgleichung: Hydroxid + Säure → Salz + Wasser
Redoxreaktionen
Die Redoxreaktion ist eine Reaktion mit Elektronenübergang, bei der die Oxidation und die Reduktion als Teilreaktionen miteinander gekoppelt ablaufen. Bei der Oxidation kommt es zur Elektronenabgabe und bei der Reduktion erfolgt eine Elektronenaufnahme. Damit verbunde ist eine Änderung der Oxidationszahl.
Voraussetzung für eine Redoxreaktion ist das Vorhandensein zweier korrespondierender Elektronenpaare.
Beispiel:
Wie am Beispiel zu sehen ist, wird das CuO reduziert und als Oxidationsmittel bezeichnet. Weiterhin ist zu erkennen, dass die Oxidationszahl des Kupfers sich verändert, während die des Sauerstoffs gleich bleibt. Das bedeutet, dass das Kupferatom der Teil der Kupferoxid-Verbindung ist, welcher Elektronen aufnimmt und somit am Elektronenübergang beteiligt ist.
Das H2 wird oxidiert, d.h. es werden Elektronen abgegeben und es fungiert daher als Reduktionsmittel.
Zusammenfassung:
Sowohl die Säure-Basen-Reaktion, als auch die Redoxreaktion zählen als Reaktionstyp zu den Donator-Akzeptor-Reaktionen. Der Unterschied besteht darin, dass bei den Säure-Basen-Reaktionen es Protonen sind, die übertragen werden und bei den Redoxreaktionen sind die übertragenen Teilchen die Elektronen.
Quantitative Analyse (Chemisches Rechnen)
SI-Einheiten
Die Grundvoraussetzung für sämtliche chemische Berechnungen ist die Kenntnis der wesentlichen Größe, Maße und Grundeinheiten, die sogenannten SI-Einheiten (Système International d’unités).
Atomare Masseneinheit: 1 u → vergleicht die Masse eines Wasserstoffatoms mit einem anderen Atom
Stoffmenge n: 1 mol = 6 × 10-23 → n= m/M
Masse m: 1 kg
Molare Masse M: 1 g/mol → M=m/n
Stoffkonzentration c: 1 mol/cm3
Volumen V: 1 m³
Massenwirkungsgesetz (MWG)
Das MWG liefert die mathematische Grundlage zur Berechnung des Verhältnisses zwischen Produkten und Edukten im eingestellten Gleichgewicht auf Grundlage der dort herrschenden Stoffkonzentration. Das Verhältnis K ist für eine bestimmte Reaktion mit den gleichen Bedingungen konstant.
Voraussetzungen:
- gilt nur für geschlossene Systeme
- nur gültig für eingestellte Gleichgewichte
K = Gleichgewichts-/Massenwirkungskonstante
Stöchiometrische Zahlen der Reaktionszahlen müssen als Exponenten im MWG berücksichtigt werden.
Kalorimetrie
Bei der Kalorimetrie geht es um das Messen der bei chemischen Reaktionen freigesetzten oder aufgenommenen Wärmemengen.
Voraussetzungen:
- hohe Reaktionsgeschwindigkeit
- vollständiger Ablauf der chemischen Reaktionen
- messbarer Wärmeumsatz
Gleichung für kalorimetrische Berechnungen:
[cp H2O = 4,19 kJ × kg-1 × K-1]
[RP = Reaktionsprodukt]
Satz von Hess
Dieser Satz besagt, dass die molare Reaktionsenthalpie nur vom Anfangs- und vom Endzustand abhängt und dabei unabhängig vom Reaktionsweg ist.
Ist es nicht es nicht möglich Reaktionsenthalpien direkt zu messen, so können diese indirekt durch den Satz von Hess ermittelt werden, indem die Enthalpien der chemischen Reaktionen aus den aufgelisteten Bildungs- und Verbrennungsenthalpien (siehe Tafelwerk) berechnet werden.
Berechnung:
ΔRH1 = ΔRH2 + ΔRH3
pH-Wert Berechnung
Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der Hydronium-Konzentration (bei 22°C) und ist damit eine Maß dafür, wie sauer oder basisch eine Lösung ist.
Diese Rechnung ist besonders relevant für die Säure-Basen-Reaktionen.
Berechnung: pH = – lg{cO}
Beispiel:
geg.: HCl mit cO = 0,2 mol/l
ges.: pH- Wert
Lsg.: pH = – lg{cO}
pH = -lg0,2 = 0,7
→ 0,7 < 7, d.h. es handelt sich um eine stark saure Lösung.
Mögliche Prüfungsfragen
Die Lösungen befinden sich unterhalb der Quellenangaben.
1. Wie viele Elektronen passen auf die äußerste Schale des Edelgases der dritten Periode (Argon)?
- 6
- 8
- 9
- 12
- 18
2. Welcher Aussage zum PSE ist korrekterweise zuzustimmen?
- Innerhalb einer Periode verringern sich die Atomradien der Hauptgruppenelemente
- Mit steigender Kernladungszahl nimmt die Masse eines Atoms ab.
- Elemente der gleichen Periode besitzen die gleiche Anzahl an Valenzelektronen.
- Alkalimetalle erreichen durch Aufnahme eines Elektrons die Edelgaskonfiguration.
- Anhand des Elektronegativitätswertes eines Elements lässt sich direkt die Art der Bindung ablesen, welche es eingehen wird.
3. Die Redoxreaktion ist eine Reaktion mit Elektronenübergang. Welche der folgenden Aussagen stimmt nicht mit dem Charakter der Redoxreaktion überein?
- Die Oxidation und die Reduktion laufen als Teilreaktionen immer parallel ab.
- Das Oxidationsmittel wird reduziert und das Reduktionsmittel wird oxidiert.
- Die Oxidation erfolgt unter Elektronenabgabe, während es bei der Reduktion zur Elektronenaufnahme kommt.
- Zwingende Voraussetzung für die Redoxreaktion ist das Vorhandensein von mindestens einem korrespondierenden Elektronenpaar.
- Als chemische Reaktion mit Elektronenübergang zählt die Redoxreaktion zu den Donator-Akzeptor-Reaktionen.
Quellen
Mark Buchta, Andreas Sönnichsen (Hrsg.): Das Physikum, Urban & Fischer, 2. Auflage 2010
Prof. Dr. Erhard Kemnitz, Dr. Rüdiger Simon (Hrsg.): Duden – Basiswissen Schule Chemie, Dudenverlag, 3. Auflage 2011
Der Atomkern via Radioaktivität und Strahlung
Zwischenmolekulare Kräfte via Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet
Atombindung via Wikipedia
Van-der-Waals-Bindung via Quantenwelt.de
Wasserstoffbrückenbindung via Flexikon
Wasserstoffbrückenbindung via chemie.de
Säure-Base-Reaktion via chemie.de
pH-Wert: Sauer oder basisch? via onmeda.de
Kalorimetrie via chemie.de
Erster Hauptsatz der Thermodynamik via
Lösungen zu den Prüfungsfragen: 1E, 2A, 3D
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