Fremdkörper

Fremdkörper Fremdkörper können durch natürliche Öffnungen, aber auch gewaltsam durch Wunden der Haut und der Schleimhäute in das Körperinnere gelangen. Meist werden sie dort abgekapselt und nach einer leichten, oft unbemerkten Entzündung in den Körper aufgenommen. In anderen, komplizierteren Fällen rufen sie heftige entzündliche, häufig von Eiterbildung begleitete Reaktionen hervor. Im weiteren Sinne sind auch körperfremde Materialien, die aus therapeutischen Zwecken bewusst in den Körper eingebracht werden - beispielsweise ein künstliches Gelenk oder ein Herzschrittmacher - den Fremdkörpern zuzurechnen.

Zur Entfernung unbeabsichtigt eingedrungener Fremdkörper haben sich folgende Techniken bewährt:

• Auge: Erste Hilfe S. 735.
• Nase: kräftiges Schnäuzen unter Zuhalten des anderen Nasenlochs.
• Ohr: Gelingt es nicht, den Fremdkörper durch einfaches Schütteln zu entfernen, muss unbedingt der Arzt aufgesucht werden. Keine eigenmächtigen Manipulationen, die zu gefährlichen Verletzungen führen können!
• Rachen: Kräftig mit Wasser gurgeln oder Brot nachessen oder - durch Einführen eines Fingers in den Schlund - Erbrechen herbeiführen. Festsitzende Fischgräten müssen immer vom Arzt entfernt werden.
• Kehlkopf und Luftröhre: Bei Kindern hilft es manchmal, sie an den Beinen hochzuheben, ihnen auf den Rücken zu klopfen und sie mit dem Kopf nach unten ein wenig auszuschütteln. Erwachsene legen sich dazu über einen Tisch und lassen, den Oberkörper über die Kante gebeugt, den Kopf nach unten baumeln. Fremdkörper in den Bronchien, die starken Husten und Erstickungsanfälle auslösen, können nur vom Arzt mit Spezialinstrumenten entfernt werden.
• Speiseröhre: Erbrechen durch Einführen des Fingers in den Schlund oder durch Trinken großer Mengen lauwarmen Wassers oder Milch erzwingen.
• Magen und Darm: Wurde der Fremdkörper tatsächlich hinuntergeschluckt, kann man damit rechnen, dass er nach 3-4 Tagen im Stuhl erscheint. Deshalb in der Zwischenzeit keine Medikamente oder Abführmittel einnehmen und den Stuhlgang genau kontrollieren. Ist der Fremdkörper nach 4 Tagen noch nicht erschienen, ist eine Röntgenkontrolle erforderlich. Um den Fremdkörper einzuhüllen und eine Verletzung der Schleimhäute zu vermeiden, sollte man reichlich Kartoffelbrei, Sauerkraut oder Erbsenbrei zu sich nehmen. Treten plötzlich starke Bauchschmerzen auf, ist schnellstens das Krankenhaus aufzusuchen. Eine Operation ist jedoch nur in Ausnahmefällen erforderlich.
• Mastdarm: reichlich Öleinläufe.