Die Änderung der Ärztliche Approbationsordnung (ÄAppO) eröffnet neue Möglichkeiten bei der Wahl des PJ- Lehrkrankenhauses. Medizinstudierende können ihre PJ-Stelle frei wählen und dabei an ihrer Heimat-Universität immatrikuliert bleiben. Die neue Wahlfreiheit bietet Chancen, erschwert unter Umständen aber auch die Entscheidung. Damit die Wahl nicht zur Qual wird, geben wir einige wichtige Entscheidungshilfen an die Hand Hand Hand.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Ein wichtiges Kriterium ist die Größe des Ausbildungshauses. Muss es unbedingt ein Universitätsklinikum sein oder kommt auch ein Haus der Basisversorgung in Betracht? Diese Frage sollten Medizinstudierende sich unbedingt stellen, bevor sie sich auf die Suche begeben.
Große Häuser wie Universitätskliniken bieten ein großes Spektrum an Erkrankungsbildern und Therapieoptionen. Sie eröffnen meist jedoch nur einen eingeschränkten Einblick in ein Fachgebiet, da es aufgrund der hohen Subspezialisierung eine Vielzahl verschiedene Fachabteilungen gibt, die nicht alle im Einzelnen durchlaufen werden können. Die Betreuung erfolgt gewöhnlich durch Assistenzärzte und wird zuweilen als unpersönlich empfunden.
Kleine Krankenhäuser haben dagegen ein kleineres Behandlungsspektrum, können aber häufig durch eine bessere Betreuungssituation punkten. Nicht selten sind die Hierarchien flach und auch die Chef- und Oberärzte in die Ausbildung mit eingebunden.
Tipp: Wenn bei der Wahl ein konkretes Fachgebiet gewünscht wird, das ausschließlich an spezialisierten Zentren angeboten wird (z.B. Rheumatologie, Neurochirurgie Neurochirurgie Neurochirurgie, Rechtsmedizin), bieten sich Unikliniken und Häuser der Maximalversorgung als Lehrkrankenhäuser an. Legt man hingegen viel Wert auf persönliche Betreuung und Anleitung, könnte ein kleines Haus das Richtige sein.
Verbunden mit der Wahl des Hauses ist auch die Frage: Bin ich an meinem Lehrkrankenhaus als zukünftiger Arbeitsstelle interessiert? Immerhin ist die Arbeit als PJler/in der persönlichen Visitenkarte, mit der man sich einem potentiellen Arbeitgeber vorstellt. Nicht selten ergibt sich aus einer überzeugenden Performance die Möglichkeit eines Anstellungsverhältnisses, wobei die Abschlussnote von untergeordneter Bedeutung ist.
Häufig fällt die Entscheidung für ein Lehrkrankenhaus aufgrund von Vorerfahrungen, die man im Rahmen von Famulaturen gesammelt hat. Im besten Falle hat man während des Studiums bereits mehrere Krankenhäuser von innen kennengelernt. Lass daher die Erlebnisse Revue passieren und stelle die Frage, ob du dich anhand dieser Erfahrungen konkret für eines dieser Häuser entscheiden würdest. Frag auch deine Kommiliton*innen und Studierende höherer Semester nach ihren Erfahrungen. Gute wie auch schlechte Erlebnisse sprechen sich zumeist ziemlich schnell herum und können eine wichtige Entscheidungshilfe geben.
Insbesondere dann, wenn man das PJ dazu nutzen möchte den Wohnort zu wechseln, bietet das Internet Hilfen zur Wahl des richtigen Lehrkrankenhauses an. Die Internetplattform www.pj-ranking.de enthält über 14.000 Bewertungen und Erfahrungsberichte von PJ- Studierenden über Lehrkrankenhäuser im In- und Ausland. Darüber hinaus bieten Foren der Fachschaften die Möglichkeit mit PJ- Studierenden in Kontakt zu kommen.
Nicht zuletzt ist die Wahl der richtigen PJ- Stelle auch eine Frage der Bezahlung. Um sich finanzielle Vorteile zu verschaffen kann es daher sinnvoll sein, das PJ an einem Lehrkrankenhaus einer anderen Universität zu absolvieren. Informiere dich ggf. auch über mögliche Zusatzleistungen der Häuser wie z.B. Unterbringung, kostenfreies Mittagessen und das Stellen der Dienstkleidung. Scheue dich diesbezüglich nicht, den PJ- Beauftragten der in Betracht kommenden Häuser zu kontaktieren. Kontaktinformationen finden sich meist auf den Websites der Lehrkrankenhäuser.