Klinische Pharmakologie - Antibiotika von Prof. Dr. Johannes Schulze

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Über den Vortrag

Zusammenfassung der Wirkungen, Nebenwirkungen und Indikationen von Antibiotika - mit Bezug auf Infektiologie und Mikrobiologie

Der Vortrag „Klinische Pharmakologie - Antibiotika“ von Prof. Dr. Johannes Schulze ist Bestandteil des Kurses „Last Minute zum 2. Staatsexamen (M2)“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:

  • Einteilung der Antibiotika
  • Penicilline
  • andere ß-Laktam-Antibiotika
  • Folsäure-Antagonisten Sulfonamine, DHF-Reduktase-Hemmer
  • Tetrazykline
  • Gyrasehemmer Chinolone
  • Makrolide, Clindamycin
  • Aminoglykoside, Glykopeptide
  • Chloramphenixol
  • Metronidazol, Nitroimidazole
  • Fusidinsäure, Lokalantibiotika
  • neue Antibiotika Linezolid, Daptomycin, andere

Quiz zum Vortrag

  1. ß-Laktame
  2. Hemmung der Gyrase
  3. Oxazolidinone
  4. Tetrazykline
  5. Folsäureantagonisten
  1. Rifampicin
  2. Aztreonam
  3. Ticarcillin
  4. Fosfomycin
  5. Teicoplanin
  1. Ciprofloxacin
  2. Minozyklin
  3. Amikacin
  4. Methicillin
  5. Linezolid
  1. aktive Sekretion des Amoxicillin in der Niere
  2. gute Penetration des Amoxicillin in die Blasenwand
  3. antibakterielle Wirkung auch in der foetalen Niere durch gute Placentagängigkeit
  4. gute und hohe Resorption der Wirksubstanz nach oraler Gabe
  5. schnelle Bildung des therapeutisch aktiven Metaboliten in der Leber
  1. Flucloxacillin – Furunkulose der Haut
  2. Penicillin V – nosokomiale Pneumonie eines Mukoviszidose-Patienten
  3. Dicloxacillin – ambulant erworbener Harnwegsinfekt
  4. Aztreonam – ambulant erworbene Lobärpneumonie
  5. Breitspektrum-Penicillin – Harnwegsinfekt mit Indol-spaltenden Bakterien
  1. Die Antibiose ist wirksam, die Symptome entsprechen einer Herxheimer-Jarisch-Reaktion
  2. Die Antibiose ist nicht wirksam, die Symptome entsprechen einer zentralen Manifestation als Hoigne-Syndrom.
  3. Die Antibiose ist wirksam, die Symptome entstehen durch eine aufflammende Entzündungsreaktion des Ulkus.
  4. Die Antibiose ist nicht wirksam, die Symptome entstehen durch Spirochäten-Proliferation bei Eliminierung der Normalflora.
  5. Die Antibiose ist wirksam, die Symptome entstehen als obligate pyrogene Nebenwirkung des im Depot-Penicillin enthaltenen Procain.
  1. Tazobactam
  2. Aztreonam
  3. Teicoplanin
  4. Amikacin
  5. Azithromycin
  1. Depotpenicilline sollen nur nach Allergieausschluss (z.B. durch Applikation einer Testdosis) gegeben werden.
  2. Bei Procain-Penicillin ist mit einer leichten Sedierung durch das Procain zu rechnen.
  3. Depotpenicilline werden bevorzugt in das subkutane Fettgewebe appliziert.
  4. Das als Kombinationspartner verwendete Clemizol ist ein Derivat von Lokalanästhetika.
  5. Die versehentliche intra-arterielle Applikation von Kristall-Suspensionen führt zu Mikroembolien der Lunge.
  1. Ceftriaxon wird als einziges Cephalosporin überwiegend biliär ausgeschieden.
  2. Bei Penicillin-Allergikern ist mit einer hohen Inzidenz von Kreuzallergien (>50%) zu rechnen.
  3. Cephalosporine penetrieren im Gegensatz zu Penicillinen in der Regel gut in ein entzündetes Gewebe.
  4. Bei der Gabe von Cefazolin ist mit der Bildung von kleinen Kristallen in der Galle („Gallensludge“) zu rechnen.
  5. Der Bindungsort der Cephalosporine am Murein-Gerüst unterscheidet sich vom Bindungsort der Cephalosporine.
  1. Meropenem
  2. Tazobactam
  3. Ofloxacin
  4. Cefuroxim
  5. Bacampicillin
  1. ohne Cilastatin (zu) schneller Abbau durch körpereigene Peptidase
  2. ohne Cilastatin schnelle Konjugation zum unwirksamen Glukuronid
  3. ohne Cilastatin Ausflockung des Monobaktams im Serum
  4. ohne Cilastatin keine intestinale Resorption des Monobaktams
  5. ohne Cilastatin keine hinreichende Bindung an das Mureingerüst
  1. Imipenem
  2. Meropenem
  3. Tebipenem
  4. Ertapenem
  5. Aztreonam
  1. Sulfametrol
  2. Aztreonam
  3. Roxithromycin
  4. Ciprofloxacin
  5. Ceftriaxon
  1. Taenia solium
  2. Toxoplasma gondii
  3. Nocardia asteroides
  4. Candida albicans
  5. Mykobakterium leprae
  1. Phenylbutazon – Verdrängung aus der Plasmaeiweissbindung
  2. Furosemid - Verdrängung aus der Plasmaeiweissbindung
  3. Propylthiouracil – Verdrängung aus der Plasmaeiweißbindung
  4. Carbamazepin – Verstärkung des Folsäureantagonismus
  5. Acecoumarol – Verstärkung des Folsäureantagonismus
  1. M. Crohn mit Fistelbildung
  2. Typhus mit Bradykardie
  3. Listeriose bei Schwangeren
  4. Neuroborreliose Stadium II
  5. Harnwegsinfekt mit Serratia marcescens
  1. Rolitetrazyklin
  2. Ertapenem
  3. Teicoplanin
  4. Cefuroxim
  5. Tobramycin
  1. Bindung von Calcium-Ionen / Kontraindikation Kinder bis zum Ende der Pubertät
  2. Bindung von Calcium-Ionen / verstärkte Lichtexposition zur Vitamin D-Synthesestimulierung
  3. Bindung von Eisen-Ionen / Gabe bei Eisenmangelanämie zur Resorptionsförderung
  4. Erhöhung der Hautreizung durch UV-Licht / Kombination mit Psoralen-Derivaten
  5. Freisetzung aus Plasmaeiweissbindung / erhöhte Dosierung von Coumarin-Derivaten
  1. wegen der Säurestruktur der Chinolone als schwache organische Säure aktive Ausscheidung und Anreicherung im Urin
  2. wegen anderer bakterieller Gyrase keine Wirkung bei S. typhi und S. paratyphi
  3. wegen der Säurestruktur als starke organische Säure keine orale Bioverfügbarkeit gegeben
  4. wegen neuroprotektiver Wirkungen besondere Indikation bei Patienten mit Epilepsie
  5. wegen Mineralisationsstörung des Knochens keine Gabe bei Patienten mit Osteoporose
  1. Azithromycin
  2. Ciprofloxacin
  3. Sulfamethoxazol
  4. Quinupristin
  5. Rolitetrazyklin
  1. bakterielle Bronchitis eines Diabetikers mit Gastroparese
  2. Harnwegsinfekt eines Alkoholikers mit grobknotiger Leberzirrhose
  3. puerperale Mastitis einer Mutter während der Stillzeit
  4. Furunkulose eines 15-jährigen Mädchens
  5. Colitis eines Patienten mit M. Bechterew und Diclofenac-Einnahme
  1. auch nach dem Absinken der Serumkonzentrationen unter die minimale inhibitorische Konzentration (MIC) Hemmung des Bakterienwachstums durch einen „postantibiotischen Effekt“
  2. wegen der sehr hohen Polarität gute Penetration und Anreicherung in Knochen und periossäres Gewebe
  3. wegen Anreicherung des Antibiotikums im Mureinsacculus besonders starker Effekt auf ruhende Keime, bei geringer Aktivität gegen schnell wachsende Erreger
  4. bei hoher negativer Ladung Akkumulation der Substanzen in Mitochondrien und dadurch Entkopplung der oxidativen Phosphorylierung
  5. aufgrund gemeinsamer Cyclohexan-Carbonsäurestruktur gruppenspezifische Resistenz durch Bildung eines Säureamids
  1. Ablösung der naszenten Proteinkette an den Ribosomen mit Freisetzung von (unvollständigen) Oligo- und Polypeptiden
  2. Arretierung der Proteinbiosynthese durch Hemmung der Translokation des tRNA-Protein-Komplexes
  3. Blockade der Bildung von 70S-Ribosomen aus den Untereinheiten
  4. Hemmung des Zellwachstums durch Inhibition der DNA-Entspiralisierung (Hemmung der bakteriellen DNA-Topoisomerase)
  5. Arretierung der Proteinbiosynthese durch Blockade der Akzeptorstelle an bakteriellen Ribosomen
  1. MRSA Keime
  2. ESBL E. coli
  3. VRE Enterokokken
  4. NDM-1 K. pneumoniae
  5. EIEC Darmkeime
  1. Dalfopristin/Quinupristin
  2. Sulfadiazin/Trimethoprim
  3. Aztreonam
  4. Ticarcillin/Clavulansäure
  5. Teicoplanin

Dozent des Vortrages Klinische Pharmakologie - Antibiotika

Prof. Dr. Johannes Schulze

Prof. Dr. Johannes Schulze

Prof. Dr. Johannes Schulze ist Arzt für Pharmakologie und Toxikologie. Er lehrt am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Pathophysiologie und Umweltmedizin.

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Auszüge aus dem Begleitmaterial

... - Laktame: Penicilline, Cephalosporine, Monobaktame - Glykopeptid-Antibiotika - Aminoglykoside ...

... Polymyxin. - DNA-Synthese: Sulfonamide, Dihydrofolsäurereduktase-Hemmer, Gyrasehemmer, Rifampicin - Proteinbiosynthese. ...

... (Penicilline, Cephalosporine, Makrolid- Antibiotika, Gyrasehemmer) - vs. stationär (Aminoglykoside, Glykopeptid- ...

... hydrophile Substanz: kein Metabolismus, schlechte orale Resorption, kurze HWZ durch aktive Sekretion in Niere ...

... Aztreonam Gram-positiv: St. Aureus, Str. pyogenes auch E. coli, teilweise ...

... Erreger, Nachbehandlung von Infekten (Persister-Eradikation). - KI: Allergie; Viren, Pilze, obligat intrazelluläre Erreger (Ausnahme: Aminop. und Listeria). - UAW: wenig „Hoigne-Syndrom“ ...

... Abschwächung durch Antazida (schlechtere Resorption), Verstärkung durch NSAID, Harnsäure, ...

... Benzathin. Clemizol. Antihistaminikum. Applikation intramuskulär ...

... Alle Cephalosporine beginnen mit Cef- (nur Latamoxef „endet“ ...

... UAW: wenig (im Wesentlichen wie Penicilline). Besonderheit: Imipenem wird durch die renale Peptidase ...

... den Methylen-Stoffwechsel; indiziert bei Bakterien, aber auch bei Protozoen oder Parasiten. Resistenz durch Wechsel zwischen mehreren bakteriellen Isoenzymen, die schnell ausgetauscht werden. Oral bioverfügbar, gute Penetration in ...

... Niereninsuffizienz: erhöhter Folsäurebedarf. Anämie, Schwangerschaft (Neuralrohrdefekte), Kinder; erhöhter Folsäurebedarf: ...

... Namen: Trimethoprim, Tetroxoprim, Pyrimethamin ...

... Namen: Tetrazyklin, Doxyzyklin, Minocyklin, Tigezyklin, Rolitetrazyklin. Besonderheiten: Bilden stabile Komplexe mit zwei- und dreiwertigen Kationen: Fe, Pb, Ca, (Mg). ... Stören die Mineralisation von Knochen, Zähnen ...

... HWI, Cholera, Borreliose (Reserve), Rickettsiosen, Mischinfektionen, einzellige Parasiten, Malaria. Nicht wirksam bei Proteus, Pseudomonas, Serratia ...

... Besondere Indikation: M. tuberkuli. KI: Knorpelsynthese-Störungen. Schwangerschaft (Fetotoxizität), Kindheit, Jugend; Epilepsie. UAW: Photosensibilisierung, Knorpelschaden (Sehnenruptur); ZNS- Störungen (Erregung, Epilepsie, ...

... Erythromycin, Clarithromycin, Roxithromycin (5 Silben!). Orale Gabe, gute Penetration. Ind.: Kinder, Atemwege, Otitis, Keuchhusten, atypische (Legionellen)-Pneumonie, Campylobacter jejuni, Lues, Gonorrhoe (alternativ); Triple- Therapie ...

... KI: Stillzeit, Frühgeborene (Benzylalkohol). UAW: neuromuskuläre Blockade, hepatotoxisch, pseudomembranöse Enterokolitis (Vancomycin oral). ...

... Sehr polar, Gabe i.v., i.m., nicht oral bioverfügbar, keine Diffusion in Gewebe. Bildung toxischer Peptide. Wirkung besser, je stärker proliferierend die Keime sind. Postantibiotischer Effekt ...

... KI: Gravidität, Hörstörungen, Niereninsuffizienz. UAW: hohe Inzidenz, ...

... bakterizid. Namen: Vancomycin, Teicoplanin. Ind.: multiresistente Erreger ...

... UAW: KM-Schädigung, Gray- (Grey-)Syndrom. WW: Coumarine, Phenytoin, Paracetamol (metabolische Interferenz), Barbiturate (Induktion), ...

... Wirkung nur auf Anaerobier. Nitroimidazole sind rot gefärbt. Namen: Metronidazol, Tinidazol. Ind.: Anaerobier, Trichomonaden, ...

... Namen: Polymyxin, Bacitracin, Colistin. ...

... durch resistente Gram-positive Erreger: Methicillin-resistente Staphylokokken, Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE), Reserve gegen Streptokokken. Streptogramine Quinupristil/Dalfopristin ...