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Cholera

Definition Cholera

Cholera Eine der quarantänepflichtigen Weltseuchen ist die Cholera, die noch im vorigen Jahrhundert überall in der Welt zu großen Epidemien geführt hat, heute jedoch nur noch in einzelnen Gegenden Asiens heimisch ist. Die Erreger der Krankheit — stäbchenförmige Bakterien, die man als »Vibrionen« bezeichnet — werden mit infiziertem Trinkwasser oder Nahrungsmitteln aufgenommen, die mit den Ausscheidungen cholerakranker Menschen verunreinigt sind. Besonders fatal wirkt sich dabei aus, dass Personen, obwohl sie selbst keinerlei Krankheitszeichen aufweisen, durchaus Erreger ausscheiden können. Die Inkubationszeit der hauptsächlich den Dünndarm befallenden Krankheit beträgt 3-5 Tage. Die ersten Anzeichen sind Erbrechen und Durchfälle. Danach kommt es zu häufigen, überaus ergiebigen, jedoch schmerzlosen Durchfällen, sogenannten Reiswasserstühlen, ohne Fieber. Der große Wasser- und Salzverlust — bis zu 15 Liter Flüssigkeit täglich — führt schnell zu schweren Austrocknungserscheinungen, die sich in Form von spitzem, verfallenem Aussehen, heiserer Stimme, Fältelung der Hände, blauen Lippen, starkem Durst, Aufhören der Harnabsonderung, Muskelkrämpfen, Untertemperatur, Schwäche und Benommenheit bemerkbar machen. In schweren Fällen können Ausbruch der Krankheit und Tod an einem Tag erfolgen; sonst beträgt die Sterblichkeit 30-50 Prozent.

Im Vordergrund der Behandlung steht der Ausgleich des Wasser- und Mineralverlustes durch Zufuhr von Infusionslösungen; später ist reichliche Flüssigkeitszufuhr durch Trinken erforderlich. Gleichzeitig werden zum Abtöten der Vibrionen Antibiotika verabreicht, die eine rasche Normalisierung der Stühle herbeiführen. Bei Geimpften kann die Cholera leider auch ausbrechen, verläuft aber in der Regel leichter. Ganz entscheidend sind vorbeugende sanitäre Maßnahmen, die eine Verbesserung der allgemeinen Hygiene und ganz besonders die Vermeidung von Nahrungsmittelverunreinigungen zum Ziel haben.

Abbildungen

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