Lexikon

Grippe

Definition Grippe

auch bekannt als: Influenza

Grippe Wenn man umgangssprachlich von Grippe spricht, meint man in der Regel nur eine banale Erkältung. Bei der echten Virusgrippe - sie ist eine der letzten großen, noch unbesiegten Infektionskrankheiten der Menschheit - hat man es jedoch mit einer wesentlich ernsteren Erkrankung zu tun, die, wenn sie in Epidemien auftritt, nicht selten sogar Todesopfer fordert. Diese hochinfektiöse Krankheit wird durch Influenza- oder Grippe-Viren hervorgerufen, von denen man 3 Typen (A, B und C) mit mehreren Untertypen unterscheidet. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch, wobei besonders Kinder, Schwangere, ältere Personen und Patienten mit chronischen Erkrankungen von Herz, Kreislauf und Atmungsorganen sowie Zuckerkranke bedroht sind. Die Viren dringen in die obersten Zellschichten (Epithel) der Atemwege ein und vermehren sich sehr rasch. Die Inkubationszeit beträgt daher nur 1-4 Tage. In der Regel beginnt die Krankheit recht plötzlich mit Kopfschmerzen, Augendruck, Abgeschlagenheit, hohem Fieber bis 40 °C und Schüttelfrost. Zudem machen den Betroffenen oft heftiges Brennen im Rachen und Schmerzen hinter dem Brustbein sowie Rücken- und Gliederschmerzen, Brechreiz, Ohnmachtsneigung, Schnupfen und trockener Husten zu schaffen. Aber auch Magen-Darm-Beschwerden und Nasenbluten können auftreten. Das Fieber geht im Allgemeinen nach 4-6 Tagen zurück; danach bleiben oft noch längere Zeit eine starke Mattigkeit sowie Abgeschlagenheit und Schlafbedürfnis bestehen. Es kommt aber auch vor, dass die Grippe als Folge hinzutretender Komplikationen anders verläuft. Gefürchtet ist vor allem ein Befall des Gehirns im Sinne einer Gehirnentzündung mit psychischer Beteiligung, Krampfanfällen, Schläfrigkeit und anderen zentralnervösen Störungen. Besonders bei älteren oder abwehrgeschwächten Personen entwickeln sich häufig zusätzliche bakterielle Infektionen (Superinfektionen), die dann das Krankheitsbild bestimmen. Hierzu gehören vor allem die Lungenentzündung und die Herzmuskelentzündung (Myokarditis). Da sie häufig keine typischen Symptome zeigen und zunächst unerkannt bleiben, kann es zu dauerhaften Schäden kommen. Weitere Komplikationen sind Mittelohrentzündung, Hirnhautentzündung, Nervenentzündung sowie Erkrankungen der Nieren und der Harnwege.

Eine ursächliche Behandlung der Virusgrippe gibt es bis heute nicht. Durch Einnahme von Chemotherapeutika (Chemotherapie) ist allenfalls eine gewisse Vorbeugung möglich; bei bereits ausgebrochener Erkrankung ist die Maßnahme jedoch wirkungslos. Die Behandlung ist rein symptomatisch: Bettruhe, reichlich heiße Getränke und Obstsäfte, Fieber senkende Mittel, Hustensaft; in ernsten Fällen Kreislaufmittel und bei Sekundärinfektionen auch Antibiotika.

Wirksame Maßnahmen zur Vorbeugung sind die Grippeschutzimpfung sowie das Meiden größerer Menschenansammlungen bei Epidemien.

Abbildungen

  • Grippe_Virus_EM_of_influenza_virus.jpg

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