Chemische Bindungsarten

Chemische Bindungsarten beruhen auf der Wechselwirkung bzw. Bindung von unterschiedlichen Atomen oder auch Elementen miteinander. Es gibt vier unterschiedliche Formen: Ionenbindung, Atombindung, Metallbindung und die Van-der-Waals-Kräfte. Das Vorliegen der spezifischen Bindungstypen ist von verschiedenen Faktoren abhängig. So spielen z. B. die Anzahl von Valenzelektronen und die Elektronegativität von Atomen eine wichtige Rolle. Je nach chemischer Bindungsart zeigen die chemischen Bindungen unterschiedliche Eigenschaften bezüglich ihrer Bindungsstärke und räumlichen Struktur (gerichtete oder ungerichtete Bindung).

Aktualisiert: 28.04.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Element vs. Verbindung

Als Element bezeichnet man Atome gleicher Kernladungszahl. Sie sind chemisch nicht weiter zerlegbar, können aber in unterschiedlichen Formen vorliegen:

  • Atomare Form: vereinzelt vorliegende Atome, z. B. Edelgase
  • Molekulare Form: Atome gleichen Elements gehen eine Verbindung ein
  • Polymere Form: Atome des gleiches Elements gehen mehrere/verzweigte, kettenförmige Verbindungen ein.

In der Chemie werden vier grundlegende Bindungsarten unterschieden:

  • Atombindung
  • Ionenbindung
  • Metallbindung
  • Van-der-Waals-Kräfte

Eine Verbindung ist ein reiner Stoff aus unterschiedlichen Elementatomen, die in einem festen Zahlenverhältnis zueinanderstehen. Sie sind wiederum in Elemente zerlegbar. Auch hierbei unterscheidet man mehrere Erscheinungsformen: die molekulare, die polymere und die ionogene Form.

  • Verbindungen entstehen durch das Knüpfen von Bindungen zwischen den Atomen.
  • Ausschlaggebend für die Verbindungen sind die Wechselwirkungen zwischen den Valenzelektronen, also Außenelektronen, jedes Atoms.
  • Die Bevorzugung eines Bindungstyps ergibt sich über die Elektronegativität.
  • Elektronegativität: Energie, mit der Elektronen eines Atoms vom Atomkern angezogen werden, abgekürzt als EN im Periodensystem
  • Die Differenz der EN zweier Elemente bestimmt über die Bindung:
    • ΔEN < 0,5: unpolares Molekül
    • 0,5 < ΔEN <1,7: Dipol-Molekül
    • ΔEN > 1,7: ionische Bindung

Die Ionenbindung

In einer Ionenbindung sind Ionen (geladene Atome) in einem Gitter dreidimensional angeordnet. Als Kationen bezeichnet man dabei positiv geladene Teilchen, als Anionen die negativ Geladenen. Sie entstehen durch die vollständige Abgabe der Valenzelektronen eines Elements (Metall) an ein anderes Element (Nicht-Metall). Beide erreichen dadurch die stets angestrebte stabile Edelgaskonfiguration.

  • Die Bindung beruht auf elektrostatischen Anziehungskräften.
  • Die Anziehungskräfte sind ungerichtet und wirken räumlich in alle Richtungen.
  • Innerhalb der Bindung existieren auch Abstoßungskräfte durch gleich geladene Elektronenhüllen und Atomkerne der Teilchen.
  • Die Wechselwirkung aus Anziehungskräften und Abstoßungskräften führt zu einem stabilen Abstand, dem Gleichgewichtsabstand zwischen den Teilchen.

Ionenbindungen bilden Kristalle und liegen in Salzen und salzartigen Verbindungen vor.

  • Salze sind spröde: Bei Krafteinwirkung verschieben sich die Ionen um jeweils einen Gitterplatz, es liegen dann gleich geladenen Teilchen gegenüber, die sich abstoßen.
  • Durch starke elektrostatische Kräfte hohe Siede- und Schmelztemperaturen
  • In geschmolzener oder wässriger Form liegen die Anionen und Kationen frei beweglich vor, keine Bindung im Ionengitter. Daraus resultiert eine elektrische Leitfähigkeit, die Ionen werden zu Ladungsträgern.
  • Beispiel für Ionenbindung: Kochsalz, NaCl

Die Atombindung

Eine Atombindung oder kovalente Bindung basiert auf der Ausbildung gemeinsamer Elektronenpaare zwischen zwei Atomen. Dabei steuert jeder Bindungspartner jeweils ein Elektron bei. Die Atombindung ist, anders als die Ionenbindung, eine gerichtete Bindungsart. Die Anziehungskräfte wirken nur in eine Richtung.

  • Ziel ist eine volle Außenschale und folglich eine stabile Zustandskonfiguration: Aus zwei Atomorbitalen wird durch Überlappung ein Molekülorbital, das energetisch günstiger ist.
  • Entstehung sog. Partialladungen (δ) bei stark unterschiedlichen EN-Werten zwischen den Atomen
  • Beispiel Wassermolekül: Das O- und die zwei H-Atome nutzen gemeinsam zwei Elektronenpaare.
    • Sauerstoff besitzt eine Elektronegativität von 3,44
    • Wasserstoff besitzt eine Elektronegativität von 2,2
    • Die zwei Elektronenpaare werden stärker zum Sauerstoff gezogen, dass dadurch eine negative Partialladung hat (δ-). Bei Wasserstoff liegt ein eine positive Partialladung vor (δ+).
  • Atombindungen mit Partialladungen sind polare Atombindungen
  • Sonderform koordinative Atombindung oder auch Komplexbildung: Das Elektronenpaar stammt von einem einzigen Bindungspartner, beide Elektronen besetzen ein Atomorbital. Der annehmende Partner besitzt eine Elektronenlücke, also eine leeres Atomorbital. Z. B. Ammoniak (NH3)

Die Metallbindung

In einer Metallbindung besitzen die Metall-Kationen ebenfalls feste Gitterplätze. Sie haben ihre Valenzelektronen abgegeben, die im Gitter frei beweglich sind. Man bezeichnet sie als Elektronengas. Auch hier liegen nicht gerichtete, elektrostatische Anziehungskräfte zwischen Kationen und Elektronen der Bindung zugrunde.

  • Im Gegensatz zur Ionenbindung sind Stoffe mit Metallbindung gut verformbar/dehnbar. Bei mechanischer Einwirkung und Verschiebung der Atome ändern sich die Nachbarbeziehungen nicht.
  • Sehr stabile Bindungen mit hoher Schmelz und Siedetemperatur
  • Durch frei bewegliche Elektronen als Ladungsträger sind Metalle gute elektrische Leiter.
  • Metalle sind auch gute Wärmeleiter. Bei Wärme- bzw. Energiezufuhr fangen die Kationen an zu schwingen. Dabei stoßen sie gegeneinander und geben die Wärme über diese Schwingungen weiter.

Van-der-Waals-Kräfte

Van-der-Waals-Kräfte, auch Van-der-Waals-Bindungen genannt, gehören zu den nicht-kovalenten Bindungen. Sie beruhen auf schwächeren Bindungen zwischen Dipol-Molekülen.

  • Elektrostatische Wechselwirkungen zwischen Teilchen mit entgegengesetzter Partialladung, also δ+ und δ-
  • Es liegt eine eher gerichtete Bindung vor: Weniger gerichtet als die Atombindung aber mehr gerichtet als die Ionenbindung.
  • Von Bedeutung für die Ausbildung räumlicher Strukturen, z. B. bei der Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur von Proteinen.

Sonderfall Wasserstoffbrückenbindungen

Wasserstoffbrückenbindungen beruhen wie auch Van-der-Waals-Kräfte auf einer Bindung zwischen polarisierten Molekülen.

  • Elektrostatische Wechselwirkung zwischen einem Wasserstoffatom mit positiver Partialladung (δ+) und einem Atom mit sehr hoher Elektronegativität und negativer Partialladung (δ-), z.B. Sauerstoff
  • Die Bindung ist eher gerichtet und stärker als die der Van-der-Waals-Kräfte.

Quellen

  1. Zeeck A., Grond S., Zeeck S.: Chemie für Mediziner. 10. Auflage. Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH. 2020. ISBN 9783437424021
  2. Mortimer, C. & Müller, U.: Chemie – Das Basiswissen der Chemie. 13. Auflage. Thieme Verlag. 2019. ISBN: 3132422746

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

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Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

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Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

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Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

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Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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