Archiv - Gesundheits- und Krankheitsmodelle (Teil 2) von PD Dr. rer. medic. Sven Benson

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Über den Vortrag

Gesundheits- und Krankheitsmodelle

Dieses umfangreiche Kapitel erläutert im weitesten Sinne Schutz- und Risikofaktoren für Krankheit und Gesundheit aus unterschiedlichen theoretischen Blickwinkeln. Dazu zählen Stressmodelle, psychodynamische Ansätze (Abwehrmechanismen) und soziale und schichtspezifische Risikofaktoren. Im Zusammenhang mit biopsychologischen Modellen werden auch die Grundlagen der Elektroenzephalographie und das Thema Schlaf besprochen.

Der Vortrag „Archiv - Gesundheits- und Krankheitsmodelle (Teil 2)“ von PD Dr. rer. medic. Sven Benson ist Bestandteil des Kurses „Psychologie und Soziologie für Mediziner*innen“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:

  • Stressreaktionen
  • Psychodynamische Modelle (Abwehrmechanismen)
  • Sozialpsychologische Modelle (Live Events)
  • Salutogenese
  • Soziale Schicht und Krankheit


Dozent des Vortrages Archiv - Gesundheits- und Krankheitsmodelle (Teil 2)

PD Dr. rer. medic. Sven Benson

PD Dr. rer. medic. Sven Benson

Prof. Dr. Sven Benson unterrichtet das Fach Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie. Er studierte von 1997 bis 2003 Psychologie an der Universität Trier. Seit 2004 ist er in der Forschung und Lehre am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum in Essen tätig. 2008 promovierte er zum Dr. rer. medic, 2013 erfolgte die Habilitation im Fach "Medizinische Psychologie". 2015 verlieh ihm die Med. Fakultät der Universität Duisburg-Essen den Titel "außerplanmäßiger Professor".

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Auszüge aus dem Begleitmaterial

... Auch Krankheit ist Devianz (es ist „normal, gesund zu sein“). Sekundäre Devianz entsteht, indem in der Reaktion auf eine Stigmatisierung das negative gesellschaftliche Bild für die eigene Person übernommen wird. Bsp.: Kriminalität als Folge einer Verurteilung. 1.2 Gesundheits- und Krankheitsmodelle. Modelle, die jeweils unterschiedliche Sichtweisen darüber haben, welche Faktoren die Entstehung und den Verlauf von Krankheit und Gesundheit beinhalten. Zu den Gesundheits- und Krankheitsmodellen zählen: Verhaltensmodelle, Biopsychologische Modelle, Psychodynamische Modelle, Sozialpsychologische Modelle, Soziologische Modelle ...

... Folkman (1984) wird davon ausgegangen, dass die Bewertung der Situation die eigentliche Stressreaktion bedingt. Es werden zwei Phasen der kognitiven Bewertung unterschieden. Primäre Bewertung: Ereignis irrelevant, positiv oder negativ und bedrohlich für den Organismus. Wenn bedrohlich, dann Sekundäre Bewertung: Welche Bewältigungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung (coping)? Die Bewältigungsversuche lassen sich in die Kategorien problemorientiertes Coping und emotionsorientiertes Coping einteilen ...

... Aufmerksamkeit bedeutet die aktive Auseinandersetzung des Organismus mit der Umwelt. Zur Aufrechterhaltung des Bewusstseins ist ein bestimmtes Aktivationsniveau notwendig. Die für die Aufrechterhaltung des Aktivationsniveaus verantwortliche Struktur ist das aufsteigende retikuläre Aktivationssystem (ARAS) des Hirnstamms. Yerkes-Dodson-Regel: Diese Regel beschreibt den Zusammenhang zwischen der psychologischen Leistungsfähigkeit und der Aktivation als umgekehrt U-förmige Funktion. Bei geringer Aktivation und bei extrem hoher Aktivation liegt eine geringe Leistungsfähigkeit vor. Das Leistungsoptimum wird bei einer mittleren Aktivation erreicht. 1.2 Gesundheits-und Krankheitsmodelle: Leistung. Ausmaß der Aktivation. Yerkes-Dodson-Gesetz ⇒ U-förmige Beziehung zwischen Aktivation und Leistung niedrig/mittel/hoch. Elektro-Enzephalogramm (EEG). Das EEG erfasst Hirnströme und erlaubt Aussagen über die Aktivität des Gehirns. ...

... von REM- und NREM-Schlaf (paradoxer Schlaf). EEG-Desynchronisation - Kein Muskeltonus- Schnelle Augenbewegungen- Peniserrektion und Vaginalsekretion - Träumen - Atem-und Herzfrequenz höher. Was ist „paradox“? ⇒ EEG-Aktivität teils wie im Wachzustand Non-REM-Schlaf. EEG-Synchronisation - Mittlerer Muskeltonus - Langsame/keine Augenbewegungen - Keine genitale Aktivität - nur vereinzelt Träumen, wenig lebhaft. NREM-Schlaf: Der NREM-Schlaf, umfasst die Schlafstadien I-IV (nach Kleitman). Der Muskeltonus nimmt von Stadium I bis Stadium IV immer mehr ab ...

... unregelmäßiges Schnarchen - Massive Schlafstörung. Folge: Schläfrigkeit, Unkonzentriertheit am Tag. Narkolepsie: Zwanghafte Schlafattacken am Tag - plötzlich auftretend, wenige Minuten dauernde, heftige Träume Parasomnien - Zähneknirschen (Bruxismus) - Schlafwandeln, Um-sich-Schlagen, Reden, Schreien etc. Das allgemeine Anpassungssyndrom (AAS) nach Selye: Das AAS ist ein Modell, das die Reaktionen auf chronischen Stress aufzeigt. Das AAS beschreibt eine typische Abfolge von drei Phasen: 1. Alarmphase 2. Widerstandsphase 3. Erschöpfungsphase ...

... Konflikte entstehen durch eine Diskrepanz zwischen inneren Bedürfnissen und Versagung dieser Bedürfnisse. Abwehrmechanismen: Abwehrmechanismen werden durch Angst ausgelöst und weitgehend unbewusst eingesetzt, um unerträgliche Gefühle zu vermeiden. Sie sind Methoden des ICH, um Bedürfnissen des ES entgegenzutreten, die entweder generell durch das ÜBER-ICH oder aufgrund momentaner realer Gegebenheiten verboten sind. Abwehrmechanismen treten täglich auf, ohne Abwehr wäre ein Leben nicht denkbar. Sie sind nützlich, wenn sie eine adaptive Funktion haben (z.B. Leugnen einer malignen Erkrankung, um eine intensive Behandlung durchzustehen). Pathologische Prozesse entstehen jedoch dann, wenn eine Abwehr sich verhärtet und die Wahrnehmung eingeengt ist. Verdrängung unerwünschter Impulse, Gedanken, Erinnerungen werden aus dem Bewusstsein verdrängt, Verleugnung ...

... Ungeschehen machen: Anstrengungen werden unternommen, um ein negatives oder bedrohliches Ereignis ungeschehen zu machen. Primärer Krankheitsgewinn: Unter dem primären Krankheitsgewinn versteht man in der Psychoanalyse, dass die Konfliktspannung in einem neurotischen Konflikt durch Symptombildung reduziert wird. Beispiel: Durch die Entwicklung einer Neurose kommt es zu einer Verringerung der innerpsychischen Spannung. Sekundärer Krankheitsgewinn: Als sekundärer Krankheitsgewinn werden alle Entlastungen und Gratifikationen bezeichnet, die durch die Erkrankung erzielt werden. Beispiel: Ein Patient beginnt die positiven Seiten des Krankseins zu genießen, z.B. die Entbindung von beruflichen Rollenverpflichtungen ...

... In höheren sozialen Schichten: häufiger Neurodermitis. Sozialer Gradient: Viele Erkrankungen sind ungleich zwischen den sozialen Schichten verteilt, weisen somit einen sozialen Gradienten auf. Erkrankungen sind meist in unteren Schichten häufiger anzutreffen. Das Einkommen ist ein wichtiger Prädiktor für Krankheit. Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Diabetes mell. Typ II - Depression - Schizophrenie ...

... Probabilistische Hypothesen: Mit probabilistischen bzw. statistischen Hypothesen werden wahrscheinliche Sachverhalte umschrieben. Beispiel: Im Allgemeinen verschlechtert sich die Konzentration bei Einnahme eines bestimmten Medikaments. Induktives Vorgehen: Aus einzelnen Beobachtungen werden allgemeine Aussagen abgeleitet. Deduktives Vorgehen: Aus allgemeinen Aussagen werden Vorhersagen für einzelne Sachverhalte abgeleitet. Prinzip der Falsifikation: Der auf dem Falsifikationsprinzip basierende Erkenntnisfortschritt besteht in der Eliminierung falscher bzw. schlecht bewährter Aussagen oder Theorien. Hieraus folgt natürlich nicht, dass eine Theorie wahr ist, solange sie nicht falsifiziert werden konnte ...