Wenn Sie Ihr Personal noch immer ausschließlich über Printanzeigen suchen, dann scheint der Fachkräftemangel für Ihr Unternehmen (noch) kein Problem zu sein, oder Sie hinken einfach den aktuellen Trends etwas hinterher. Kein Problem, wir zeigen Ihnen, welche Recruitingtools gerade angesagt sind und was Sie Ihnen wirklich bringen.
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Bild: “Instagram and other Social Media Apps” von Jason Howie. Lizenz: CC BY 2.0


Kurz und knapp: stellen Sie sich auf Mobile Recruiting ein. Smartphones und Tablets spielen eine zunehmend größere Rolle, wenn es um die Jobsuche geht. Laut Statistischem Bundesamt gibt es knapp 30 Millionen mobile Internetnutzer (über 10 Jahre) in Deutschland, Tendenz steigend. Eine andere Candidate Experience Umfrage zeigt, dass bereits jeder Dritte mobil nach Stellen sucht, bei den unter 26-Jährigen sind es sogar 60%.

Demgegenüber begaben sich jedoch knapp 80% aller befragten Unternehmen der „Mobile Recruting Studie 2014“ ohne mobil-optimierte Angebote auf die Personalpirsch. Meist sind es noch die Karriereseiten (22%), schließlich Jobbörsen (18%) und zuletzt Apps (6%), auf die der interessierte Bewerber zurückgreifen kann.

Was sagt uns das? Mobile Recruiting ist in den meisten Personalabteilungen noch nicht angekommen, das Potential einer derartigen Mitarbeitergewinnung bleibt unausgeschöpft. Das kommt Ihnen bekannt vor? Sie können etwas ändern!

Mobile Recruiting auf unterschiedlichen Wegen

Grundsätzlich haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder Sie entwickeln selbst eine mobile Website oder App, mit der Sie Interessenten über das Unternehmen, die Karrieremöglichkeiten, freie Jobs und Bewerbungsmodalitäten informieren. Was Sie dabei beachten sollten, lesen Sie hier.

Oder Sie nutzen externe Angebote, um Ihre Stellenanzeigen indirekt mobil zu platzieren. Die großen Online-Jobbörsen wie monster, StepStone, JobScout24 oder auch meinestadt.de geben Jobangebote auch per App weiter, sie gehen über die „Schwarzes-Brett“-Funktionen aber kaum hinaus.

Dabei gibt es mittlerweile auch andere Wege des Mobile Recruiting! Die neuen Apps berücksichtigen aktuelle Trends bei der Jobsuche, sei es der Empfehlungs- und Vergleichscharakter bei Glassdoor, das „Vorfühlen“ der Interessenslage mittels One-Click-Bewerbungen bei truffls, oder die Viralität der Jobnative-Annoncen. Im folgenden stellen wir Ihnen die drei heißen Kandidaten genauer vor, die Sie bei Ihrer Suche nach geeignetem Personal weiterbringen können.

truffls

truffls heißt die neue App, die dem Tinder-Prinzip folgt: basierend auf dem Profil des Stellensuchenden unterbreitet die Anwendung passende Jobvorschläge aus einem Pool von rund 50.000 Anzeigen, die über Karriereseiten, Stellenbörsen und Metasuchmaschinen bezogen werden. truffls zählt dabei Xing und StepStone zu seinen Partnern.

Mit einem Swipe nach links landen die Vorschläge im virtuellen Papierkorb, mit einem Wisch nach rechts wird Interesse bekundet. Dann schickt truffls das anonyme Kurzprofil an den entsprechenden Recruiter. Ist dieser auch interessiert, wird das begehrte Matching angezeigt.

So weiß zum einen der Kandidat, dass eine vollständige Bewerbung durchaus Sinn macht und der Recruiter freut sich zum anderen über passgenauere Bewerbungen – eine Win-Win-Situation. Momentan ist truffls für beide Seiten kostenlos.

Um Ihre Stellenanzeige selbst zu einer „Karteikarte“ in der App zu machen, müssen Sie nach der Anmeldung lediglich die Link-URL hineinkopieren. Der Text für die Vorschlagsansicht wird automatisch ausgelesen (Ort, Jobbezeichnung, wichtige Stichwörter), ist editierbar und führt mit einem Klick zur vollständigen Anzeige. Dann heißt es Warten. Die Kurzprofile der Interessenten erhalten Sie schließlich per Email und können sie für das Matching bestätigen.

Jobnative

Jobnative (Brain2web Human Network AG) ist ein Kontaktnetzwerk aus Vloganzeigen. Mit 160 Zeichen, sowie einem Bild oder Video präsentieren private Nutzer sich selbst, ihre Fähigkeiten und ihr Gesuch kurz und knapp – eine Fundgrube für die Active Sourcer unter Ihnen. Das besondere Merkmal von Jobnative ist neben den umfassenden Verlinkungsoptionen dabei die Möglichkeit, ähnlich wie bei truffls mit einem Klick leicht in Kontakt zu treten.

Suchen Sie sich passende Kandidaten aus, verbinden Sie sich mit Ihnen oder schalten Sie selbst Anzeigen. Dazu ist eine Registrierung erforderlich. „Mit unserer kostenpflichtigen Social-Recruiting- und Vermarktungsdienstleistung, richten wir uns an Unternehmen. Die Vermarktung von Anzeigen und das Recruiting richtet sich bei uns immer individuell an der konkreten Zielgruppe aus.“

Glassdoor

Ganz frisch am Markt ist die deutsche Version des US-amerikanischen Karrierecommunity-Riesen Glassdoor. Neben den klassischen Stellenangeboten zeichnet sich das Portal durch Arbeitgeberbewertungen, Gehaltsvergleiche, Fotos von Arbeitsplätzen und den Erfahrungsaustausch, z.B. über Vorstellungsgespräche aus. Ziel: der Blick durch die Glastür des Unternehmens, die absolute Arbeitgebertransparenz.

Sie sollten also gelegentlich überprüfen, wie das Unternehmen in der Gunst der (anonymen) Mitarbeiter und ehemaligen Bewerber steht, vor allem dann, wenn Sie neue Anstrengungen hinsichtlich Employer Branding und Recruiting unternommen haben.

Es gibt auch die Möglichkeit, aktiv auf Bewertungen zu reagieren, wenn Sie ein kostenloses Arbeitgeberkonto anlegen. Darüber hinaus bietet Glassdoor demnächst Lösungen an, „die Arbeitgeber in bei der Werbung für ihre Jobs und der Gewinnung von Top-Mitarbeitern unterstützen“ (arbeitgeber.glassdoor.de/)

Fazit

Die drei Anwendungen haben ein großen gemeinsamen Nenner: sie vertauschen die gewohnte Bedeutung von Angebot und Nachfrage im Recruiting. Es sind nicht mehr die Unternehmen, die einen Job über Stellenanzeigen anbieten und darauf hoffen, dass sich einige Top-Kandidaten bei Ihnen bewerben, aus denen sie nur noch auswählen müssen.

Vielmehr sind es die Bewerber, die etwas zu bieten haben, die ein Angebot unterbreiten, die Unternehmen auf sich zukommen lassen und schließlich ganz genau unter die Lupe nehmen. Für Personaler bedeutet dies: aktiv werden, die richtigen Kanäle nutzen, am Ball bleiben. Ergänzend zum weiterreichenden Personalbeschaffungskonzept bieten alle drei Programme eine sinnvolle, weil moderne Ergänzung.

 



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