Lexikon

Sjörgen-Syndrom

Definition Sjörgen-Syndrom

Sjögren-Syndrom Mit Gelenkbeschwerden verbundenes Versagen zahlreicher Drüsen. Bei Drüsen unterscheidet man solche mit innerer Sekretion (endokrine Drüsen), die ihre Absonderungen direkt ins Blut leiten, und solche mit äußerer Sekretion (exokrine Drüsen), die die produzierte Flüssigkeit (Sekret) nach außen, also an die äußere Haut, aber auch in Hohlorgane hinein abgeben. Endokrine Drüsen sind alle Hormondrüsen, exokrine zum Beispiel Tränen-, Speichel-, Magensaft-, Verdauungs-, Schweiß- und Talgdrüsen. Diese exokrinen Drüsen stellen beim Sjögren-Syndrom nach und nach ihre Tätigkeit ein: Magensaft, Schweiß und Tränenflüssigkeit werden nicht mehr oder nur noch in geringer Menge produziert. Hinzu kommen eine Polyarthritis, d. h. die Entzündung mehrerer Gelenke, sowie andere rheumatische Erkrankungen (Rheuma).

Die Ursache der Krankheit, von der fast nur Frauen betroffen werden, ist weitgehend unklar. Wahrscheinlich handelt es sich um eine zu den Kollagenosen zählende Autoaggressionskrankheit, also um ein krankhaftes Geschehen, bei dem der Organismus Antikörper gegen eigenes Gewebe bildet. Die Augen der Betroffenen sind trocken und daher häufig entzündet (Xerophthalmie), auch im Mund fehlt der befeuchtende Speichel (Mundtrockenheit). In Magen und Darm kommt es wegen des Mangels an Verdauungssäften zu Verdauungsstörungen und nicht selten auch zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Außerdem bereiten natürlich die entzündeten Gelenke zum Teil erhebliche Probleme. Da eine ursächliche Behandlung nicht möglich ist, zielen die medikamentösen Maßnahmen darauf ab, die Beschwerden zu lindern und die chronische Entzündung unter Kontrolle zu halten.