Lexikon

Trichinen (Trichinenkrankheit)

Definition Trichinen (Trichinenkrankheit)

auch bekannt als: Trichinose, Trichinenkrankheit

Trichinen Schwere, oft lebensbedrohliche Wurmerkrankung, die vor allem den Darm und die Skelettmuskulatur betrifft. Die Infektion des Menschen mit Trichinen - winzigen Fadenwürmern - erfolgt fast ausschließlich durch den Genuss von rohem oder ungenügend gekochtem bzw. geräuchertem Haus- oder Wildschweinfleisch. Die damit aufgenommenen Larven wachsen im Darm des Menschen zu geschlechtsreifen Würmern heran, die dann in verschiedene Organe, vor allem in die Muskeln, eindringen und sich dort verkapseln. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Die Inkubationszeit beträgt etwa I Woche. Danach beginnt die Krankheit mit Übelkeit, Erbrechen, Koliken, Durchfällen und Fieber. Später treten heftige Muskelschmerzen und unter Umständen lebensgefährliche Schluck- und Atemstörungen hinzu. Typisch ist die Anschwellung des Gesichts, insbesondere der Augenlider. Der Krankheitsverlauf hängt von der Menge der aufgenommenen Trichinen ab und kann sich manchmal über Monate hinziehen. In unbehandelten Fällen kann es zu folgenden Komplikationen kommen: Herzmuskelentzündung (Myokarditis), Gehirnentzündung, Lungenentzündung, Lungenembolie und Kreislaufversagen. Als Spätschäden können hartnäckige Muskelstörungen zurückbleiben.

Die Behandlung erfolgt 5-10 Tage lang mit einem Spezialpräparat, mit dem sich die Trichinen recht zuverlässig vernichten lassen. Bei schwerem Verlauf muss zusätzlich ein Corticosteroid (Kortison) verabreicht werden. In derartigen Fällen ist wegen der aufwendigen Pflege eine stationäre Behandlung erforderlich.

Vorbeugend stellt die Fleischbeschau eine wirkungsvolle Maßnahme zur Verhütung der Trichinose dar. Trotzdem sollte man, um eventuell doch noch vorhandene Trichinen zuverlässig abzutöten, speziell das Fleisch von Wildschweinen vor dem Verzehr unbedingt gut durchbraten oder kochen.