Lexikon

Tonsillektomie

Definition Tonsillektomie

auch bekannt als: Mandeloperation

Tonsillektomie Die Gaumenmandel (Mandeln) ist kein »überflüssiges« Organ, sondern spielt eine durchaus bedeutsame Rolle im Rahmen der Infektabwehr. Daher sollte ihre operative Entfernung möglichst nicht vor dem 4. Lebensjahr vorgenommen werden. 2-3 Mandelentzündungen im Jahr sind bei Kindern keine Seltenheit und berechtigen noch nicht zur Operation. Diese ist erst angezeigt, wenn das betroffene Kind in seinem Allgemeinbefinden und in seiner Entwicklung stark beeinträchtigt wird.

Weitere Fälle, in denen eine Mandeloperation geboten ist:

  • chronische Lymphknotenentzündung am Hals als Folge wiederholter Mandelentzündungen;
  • der im Kindesalter ansonsten nicht häufige Peritonsillarabszess;
  • extrem große Gaumenmandeln, die das Schlucken behindern und zu Komplikationen an Herz und Lungen führen;
  • ein Krankheitsverlauf mit nachfolgender Nieren- oder Herzentzündung sowie rheumatischem Fieber.

Die häufigste Komplikation der Operation ist die Nachblutung, die bedrohliche Ausmaße annehmen und auch noch nach 5-6 Tagen bei der Abstoßung der Wundbeläge auftreten kann. Eine stationäre Behandlung von 6-7 Tagen ist daher unabdingbar. Die Frage, ob nach einer Mandeloperation die Erkältungsanfälligkeit größer wird, lässt sich nicht ohne weiteres eindeutig beantworten. Die allgemeine Infektanfälligkeit, die gehäuft zu Rachenentzündungen führt, wird durch die Mandelentfernung jedenfalls nicht unbedingt positiv beeinflusst. Eine negative Auswirkung auf Stimme oder Sprache ist von der Operation normalerweise nicht zu befürchten.

Abbildungen

  • Tonsillektomie_Operation_Tonsillectomy1.JPG

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