Lexikon

Schlafstörungen

Definition Schlafstörungen

Schlafstörungen Störungen des normalen, tiefen und erholsamen Schlafes sind in den meisten Fällen ernst zu nehmende Krankheiten, von denen in Deutschland fast die Hälfte der Bevölkerung betroffen ist und für deren Entstehung grundsätzlich folgende 2 Mechanismen in Betracht kommen:

1. Änderung der spontanen Rhythmik der Schrittmacher im Zwischenhirn;

2. Störung des Gleichgewichts zwischen den in die Schrittmacher einlaufenden Erregungen und Hemmungen.

Ursächlich spielen seelische Konflikte, Stress, funktionelle und organische Erkrankungen von Herz, Kreislauf, Atmungsorganen und Verdauungsorganen, Schilddrüsenüberfunktion und Anfallsleiden wie die Epilepsie eine wichtige Rolle.

Was jeder als Kind so gut konnte, nämlich abends nach dem Hinlegen sofort gleich tief einschlafen, haben viele Menschen im Erwachsenenalter mehr und mehr verlernt. Sie gehen mit der Angst ins Bett, vielleicht nicht einschlafen zu können oder bereits nach kurzem Schlaf wieder aufzuwachen, und diese Angst vor der Schlaflosigkeit - so sagen die Psychologen - ist deren wesentliche Wurzel.

Unter den Schlafstörungen haben die Durchschlafprobleme den Löwenanteil (27 Prozent), gefolgt von Einschlafstörungen (21 Prozent); aber auch Tagesschläfrigkeit (15 Prozent), Schlafattacken (8 Prozent) und Schnarchen sowie nächtliche Atemstillstände, die so genannte Schlafapnoe (7 Prozent), spielen eine Rolle. Unter den Patienten sind auffallend viele junge Menschen, nämlich 25 Prozent der 16- bis 19-Jährigen. Die Beschwerden treten oft auf und halten lange an: Fast die Hälfte aller Betroffenen (40 Prozent) leiden beinahe jede Nacht unter Schlafbeschwerden, viele seit mehr als einem Jahr.

Bei der Behandlung der Schlaflosigkeit kommt es in erster Linie darauf an, die Angst davor zu überwinden. Man muss wieder lernen, einschlafen und durchschlafen zu können; und alle Mittel, die zur Behandlung der Schlaflosigkeit empfohlen werden, sollten in diesem Sinne aufgefasst werden: als Mittel, mit deren Hilfe man etwas lernt, bis man es wieder wie selbstverständlich auch ohne diese Mittel kann. Dazu kann man auch ruhig eine Zeit lang Schlafmittel zu Hilfe nehmen - allerdings nicht in der Schwangerschaft! Es ist ratsam, die Dosis zunächst so hoch zu bemessen, dass sich der Schlaf mit Sicherheit einstellt, und diese Dosis dann - unter Beibehaltung aller sonstigen äußeren Umstände - langsam von Tag zu Tag zu vermindern, bis das Einschlafen schließlich wieder ganz ohne Schlafmittel gelingt.

Abbildungen

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