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Lebensmittelvergiftung

Definition Lebensmittelvergiftung

Lebensmittelvergiftung Gifte können auf unterschiedliche Weise in Nahrungsmittel und über diese beim Verzehr in den menschlichen Körper gelangen: Dass sie aus ungeeignetem Kochgeschirr herausgelöst werden oder Bestandteile von Konservierungs- oder Färbemitteln sind, kommt heutzutage normalerweise nicht mehr vor. Eher erlebt man schon, dass Menschen an von Natur aus giftigen Lebensmitteln erkranken. Besondere Bedeutung haben dabei die Pilz- und die Fischvergiftung. Die früher häufige Mutterkorn-Vergiftung spielt dagegen heute keine Rolle mehr. 

Weitaus am häufigsten treten Lebensmittelvergiftungen auf, die von Bakterien oder deren Giftstoffen (Toxinen) verursacht werden. Eine besondere Bedeutung haben in diesem Zusammenhang die Salmonellenerkrankungen, die von stäbchenförmigen Bakterien hervorgerufen werden, die vereinzelt immer wieder in Fleisch, Speiseeis, Eiern und anderen Nahrungsmitteln vorkommen und die Verdauungsorgane sowohl direkt als auch mit den von ihnen produzierten Giftstoffen angreifen. Auch einige, nicht allzu seltene Staphylokokken-Arten können gefährliche Giftstoffe produzieren. Weniger häufig treten hingegen die Erreger der Bakterienruhr in Erscheinung. Auch der Botulismus, der durch schwere, von Bakterien erzeugte Nervengifte ausgelöst wird, ist eher selten. 

Von diesen Formen der Lebensmittelvergiftung muss man eine Reihe von Krankheiten unterscheiden, die nur deswegen etwas mit Lebensmitteln zu tun haben, weil ihre Erreger unter anderem mit verunreinigten Nahrungsmitteln übertragen werden können. Hierzu gehören unter anderem die Tuberkulose, der Milzbrand und die Cholera.

Symptome: An erster Stelle machen den Betroffenen heftige Leibschmerzen sowie Übelkeit und Brechdurchfälle zu schaffen, die meist bereits kurz nach der Nahrungsaufnahme einsetzen. Je nach Art der Erreger treten zusätzlich noch verschiedene andere Krankheitszeichen in den Vordergrund. So spielen zum Beispiel beim Botulismus zentralnervöse Erscheinungen wie Schwindel und Doppeltsehen eine große Rolle, ferner massive Störungen beim Sprechen, bei der Atmung und beim Schlucken. 

Diagnose: Die genaue Ursache der Vergiftungserscheinungen lässt sich nur durch Untersuchung der genossenen Nahrungsmittel sowie von Erbrochenem, Stuhl oder Blut des Kranken ermitteln. 

Vorbeugung: Im Umgang mit Nahrungsmitteln sollte peinliche Hygiene selbstverständlich sein. Besonders bei längerer Konservierung - zum Beispiel durch Einfrieren - muss man die dabei geltenden Vorschriften penibel einhalten (Lebensmittelhygiene); und auf gar keinen Fall soll man Esswaren zu sich nehmen, die, was ihre Genießbarkeit betrifft, in irgendeiner Form zweifelhaft oder verdächtig sind.

Therapie: Die bei Durchfall und Erbrechen ausgeschiedenen, zum Teil ganz erheblichen Flüssigkeitsmengen müssen schnellstens ersetzt werden. Im Übrigen hängt die Behandlung von den verursachenden Erregern bzw. Giftstoffen ab. Bei alten und schwachen Menschen müssen zudem in Fällen schlimmer Vergiftungen geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um einen Kreislaufzusammenbruch zu verhindern.

Abbildungen

  • Salmonella_sp._on_DC-agar_from_Flickr_69017875.jpg

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